Rotkerbchen und der Oktupus

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 16

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Rotkerbchen und der Oktupus

Rotkerbchen und der Oktupus

Peter Hu

...Wieder einmal rastete Rotkerbchen an einem kleinen, geheimnisvollen See. Die lange Wanderschaft ließ ihre Muskeln schmerzen. Ein Gemisch von Schweiß und Straßenstaub, juckte auf ihrer Haut. Auch das Gewandt hatte langsam mal wieder eine Wäsche nötig.

Da zauderte die Schwarzhaarige nicht lang. Es war schließlich ein warmer Maientag. Und die Sonne stand golden am blauen Himmel des Mittags.

Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Und selbst wenn: Die Schöne Wanderin hatte gewiss nichts an sich, was sie hätte verstecken müssen. So zog sie also die zahlreichen Schnüre ihres Gewandes auf, ...und schon war Rotkerbchen aus den Kleidern.

Das Wasser war eisig, aber so einladend klar und rein, dass es schon fast eine Schande war, es mit dem schmutzigen Waschzeug zu trüben. Doch gurgelten ringsum dutzende spritziger Bäche, die ein einladendes Lied sangen. Bald schon hätten sie den Schmutz wieder fortgespült.

Rotkerbchen mangelte und schrubbte, dass der Anblick eine Freude war. Eisige Tropfen trafen ihren nackten Leib. Kein Wunder also, dass ihr bald eine schroffe Gänsehaut wuchs. Ihre kleinen Knospen sprenkelten sich bizarr. Der Wind berührte sie nun so kühl, dass sie schon versucht war, sich in ihre warme Decke zu rollen, und das so dringend nötige Bad zu verschieben.

Doch als sie sich prüfend zwischen die Beine griff, sah sie ein, dass es mit einer flüchtigen Katzenwäsche beim besten Willen nicht mehr getan war. Denn ihre Hand duftete so scharf, dass sie selbst erschreckt die Nase rümpfte.

Gewiss: Wölfe und Ziegenböcke liebten diesen Duft. Doch Rotkerbchen war auf der Suche nach einem Prinzen. Schließlich wollte sie sich auch irgendwann einmal zur Ruhe setzen: und auch wenn es sehr aufregend war, nicht auf Ewig durch den Märchenwald irren.

Dorndöschen hatte ihren Prinzen gefunden, Aschenpute lebte in Saus und Braus, ...und Schneeflittchen hatte auch nicht studiert...

Da sah es Rotkerbchen überhaupt nicht ein (nur weil sie Analphabetin war, und geil wie eine Friseuse), dass ihr nicht auch ein stolzer Schimmelreiter zustand. Am besten einer, der nicht nur reich, sondern auch noch richtig nett war. Ganz besonders im Bett...

Also biss unsere Heldin tapfer die Zähne zusammen, ...hängte das nasse Kleid in die Sonne, ...und tauchte den dicken Zeh in die kalten Fluten.

...Zufällig blickte der König des Sees gerade in diesem Augenblick zum Himmel herauf. Denn er wusste nicht, dass er in einem See lebte, ...und dass es in Wahrheit der Wasserspiegel war, den er für den Himmel hielt. Und durch das Dach seines Himmels, stieß da plötzlich ein ziemlich hübscher, dicker Zeh.

„Pooch“, ...pfiff der König anerkennend durch die Zähne, als Rotkerbchen schließlich komplett hinterher gestiegen war. Denn fliegende Weiber (die Weiblichkeit erkannte er sofort), und dazu noch von solch graziler Schönheit, waren in seinem Königreich völlig unbekannt.

Rotkerbchen quiekte erschreckt auf. Denn es gab kein flaches Ufer, wie sie es erwartet hatte. Das klare Wasser täuschte gemein. Der seichte Sandboden war nur so eine Art Fatamorgana, die durch die besonderen Kristalle im Wasser der Gegend hervorgerufen, vom Seegrund herauf gespiegelt wurde.

Auf einen Schlag wurde ihr Körper vom eisigen See verschlungen. Ihre Lungen rebellierten, ...und das Herz setzte schlagartig aus. Gelähmt, aber sehenden Auges, schwebte Rotkerbchen langsam zum Grund des unheimlich tiefen Sees hinab.

Bald erkannte sie Türme, Windmühlen und Häuser; ...ganz ähnlich denen ihres heimatlichen Dorfes. Ja es gab sogar eine riesige Burg mit goldenen Zinnen. Die hatte auch einen wunderschönen Garten, in dem merkwürdige Bäume wuchsen. Diese Bäume wiegten sich in einem schlingernden Wind, der sie merkwürdig wabernd erscheinen ließ.

Und mitten in solch einen Baum hinein, schwebte unsere unglückliche Schwimmerin. Kurz trübte sich ihr Blick.

‚Ich muss wohl tot sein‘, ...dachte unsere Heldin bei sich. Denn Rotkerbchen fand sich auf einer Bahre wieder, ...und ein schmucker Tintenfisch hielt ihre Hand.

Doch nein! Das war ja gar kein Tintenfisch. Rotkerbchen glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Das war ein recht stattlicher Mann, mit einer Krone auf dem Kopf, ...wie sie ihn sich immer schon erträumt hatte.

Im Großen und Ganzen sah er nicht schlecht aus. Nur dass er eben sechs Arme hatte, die zwar über keine einzige Hand, dafür aber über Unmengen von interessanten Saugnäpfen verfügten. Auch Mund und Augen waren ziemlich groß. Dazu war sein Kopf recht unkonventionell geformt.

Und dennoch, er war der schönste Mann, den Rotkerbchen je gesehen hatte. Und wie fürsorglich er ihr pochendes Herzchen massierte. Ihr war ganz warm, obwohl sie doch nackt auf dem Grund des eisigen Sees lag.

„Willkommen, Königin des Himmels“, ...begrüßte sie der Fremdling mit ausgesucht ergebener Verbeugung. Auch seine sechs Beine beherrschte der exotische Prinz perfekt.

„Das ist also das Paradies“, ...lallte Rotkerbchen selig benommen. Denn es war wirklich ganz anders, als die garstige Großmutter es geschildert hatte.

‚Dieser Prinz musste ein wahrer Sexgott sein. Was der so alles mit seinen vielen Armen und Beinen anstellen konnte!?‘...

Rotkerbchen war auch mehr als gespannt, was sich da wohl noch unter seinem grünen „Tangmantel“ verbergen würde. Ihre Muschel jedenfalls, begann sogleich erstaunlich heftig zu kribbeln.

‚Mochte er „dort unten“ wohl auch so viele Saugnäpfe tragen? ...Und über wie viele Freudenspender würde er wohl verfügen?‘ ...rasten sogleich ihre schmutzigen Gedanken.

Doch wurde sie aus einem anderen Grund auch leicht nervös. ‚Würde sie ihm, mit ihren nur zwei Armen und zwei, wenn auch sehr wohlgestalteten Beinen, die dazu noch nicht einmal über Saugnäpfe verfügten, überhaupt gefallen?‘

‚Oder war das am Ende gar nicht das Paradies? ...War ihr Lager keine Ruhestatt, sondern nur der wissenschaftliche Seziertisch einer fremdartigen „Seegrundzivilisation?‘ ...Ihr Herz begann angstvoll zu rasen.

Doch dazu gab es keinen Grund. Denn König Puzzibil der Dritte, hatte mit solch barbarischen Dingen nichts im Sinn.

Er war Vegetarier (na ja, hin und wieder lutschte er mal eine Muschel aus), Althippy und Pazifist. So machte er also viel lieber Liebe, ...und kaute berauschendes Seegras, als dass er exotische Lebensformen sezierte. Und diese aufregende, flossenlose Lebensform, war so ziemlich die Ausgefallenste, die er seit Tina, der „tanganitischen Riesenbarbenmeerfrau“, unter die Saugnäpfe genommen hatte.

‚Langbeiniger Säuger‘, wenn er die nippligen Beulen über ihrem wummernden Herzen richtig deutete. ‚Sehr heißblütig, ...und schnell erregbar. Denn kleinste Berührungen lassen ihr Herz schon rasen‘, ...sinnierte er lüstern in sich hinein.

Endlich stellte sich der König vor.

„Hallöchen! ...Schön, dass du mal rein geschneit bist. ...Ich bin der geile König Puzzibil. ...Mag´ste auch etwas Seegras kauen, ...und anschließend mal ´ne richtig geile Nummer schieben, wie du sie garantiert noch nie erlebt hast?“

„Für ´ne gute Nummer bin ich immer zu haben. Ich bin schließlich das Rotkerbchen“, ...grinste Rotkerbchen endlich entspannt. Denn das hier, musste wohl doch der Himmel sein.

„Aber sag, König Puzzibil, ...würdest du mich denn vorher schnell heiraten? Denn ich habe noch nicht ausgesorgt. ...Und man hat ja auch so schnell n‘en schlechten Ruf weg“...

„Ach nööööö, Mensch“, ...maulte Puzzibil gedehnt.

„Das ist mir jetzt zu viel Gemache. Die ganzen Einladungen schreiben... und so. Lass uns erst mal richtig fischeln. Und wenn wir fertig sind, dann können wir ja heiraten.“

„Ja, i´s auch o.k.“, ...meinte Rotkerbchen dann auch entspannter.

„Wir sollten ja auch nichts überstürzen. Vielleicht bringst du es ja auch gar nicht richtig, ...und ich mache mir mein Leben lang Vorwürfe“...

So stichelte das kleine, juckige Luder noch ein ganzes Weilchen, ...und ließ sich in des „Riesen-Oktis“ Arme gleiten.

„Meine Götter!“ ...stöhnte sie schon nach wenigen Minuten wonnig.

„Du hast ja vielleicht ausgefallene Sachen drauf“...

...Und das war noch stark untertrieben. Denn Rotkerbchen war nach ihrer langen Wanderung durch das Märchenland nicht eben unerfahren, was ausgefallene Sexpraktiken anging.

Aber so etwas Abgefahrenes, hatte sie bisher noch nicht erlebt.

Die Schöne saß also auf dem Schoß eines gut gebauten Oktu-Königs, und ließ sich das Ohrläppchen knabbern. Sie stand tierisch auf „Ohrläppchen Knabbern“. Besonders, wenn sie gleichzeitig von drei Armen und vier Beinen, am ganzen Körper abgelutscht, ja geradezu geschröpft wurde.

Und König Puzzibil war ein unschlagbarer Lutscher. Ihre zarten Knospen standen schon in leuchtendem Feuerrot. Doch dieses geschröpfte Rot war noch sanft, im Vergleich zum Rot ihres schwellenden Kerbchens.

In den unglaublichsten Stellungen wurde sie umschlungen, durchgeknetet und massiert. In ihren kühnsten Phantasien hätte sie sich nicht ausmalen können, wie (im wahrsten Sinne des Wortes) fesselnd, es so ein Oktu doch zu lieben verstand.

Und wie der erst küssen konnte... Selbst in den Tiefen ihres bebenden Lustschlosses, klebten noch hunderte von kunstvoll saugenden “Lutschnäpfen“ an der feuchten Tapete. Das vibrierende Gefühl war so herrlich, dass ihre kitzlige Perle bis zum Bersten anschwoll. Der Schlossgraben war schon lange über die Ufer getreten...

Und dieser Puzzibil war einfach unerschöpflich. Welle um Welle, jagte er die Sturmflut durch ihren freudenbenden Unterleib.

Lag es am Seegras? Oder an seinen vielen Armen und Beinen, deren Näpfe immer wieder neue Reizzonen fanden? Seine unbändige, animalische Kraft jedenfalls, schien niemals zu erlahmen.

Der Oktupus verschlang sie förmlich, bis Rotkerbchen auf den Wellenkämmen einer bizarren Lust, vor Leidenschaft geradezu explodierte. Tief gruben sich ihre Nägel in sein Fleisch. Und genau in jenem Augenblick, schien sie in einem wahren Samenregen zu ertrinken. Ein schwebender Schleier nahm ihr jede Sicht. Durch schäumendes Plätschern nur, vernahm sie noch sein bläselndes Gestöhn.

„Na, zufrieden?“ ...erkundigte er sich selbstbewußt.

Der Seekönig war inzwischen wieder zu Atem gekommen. Nun kraulte er vierarmig ihren noch immer heftig nachbebenden Bauch.

„Ja, mein Prinz, das war wirklich ganz toll. Aber nun will ich endlich heiraten. Denn ich muss ja schließlich zusehen, wo ich bleibe!“

„O.k.“, …meinte König Puzzibil knapp.

„Aber zuvor will ich noch einmal kurz von deiner Auster kosten.“

Schon wanderten wieder mindestens sechs Greifarme an ihren Schenkeln empor...

*

...Die Hochzeitsglocken noch im Ohr, erwachte das Rotkerbchen aus seinem feuchten Tagtraum. Jetzt war es aber wirklich an der Zeit für ein kühles Bad...

...‘Sex mit Oktupusslern ...ts ...ts ...ts. Der Eichling würde sich totlachen, könnte ich ihm diese Geschichte erzählen.‘ 

...Ja, der kleine Freund fehlte ihr. Wenn sie erst mit einem Prinzen verheiratet war, würde sie die Soldaten ausschicken, um nach ihm zu suchen. Denn dann war sie ja schließlich Königin. Und vielbeschäftigte Könige konnten schließlich auch nicht immer ihren Mann stehen...

Aber jetzt war es endgültig an der Zeit, sich fein zu machen. Man wusste schließlich nie, wen man unterwegs noch so traf...

 

Fortsetzung folgt...

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