Sabrinas pulsierender Regenbogenfarbenriesendildovibrator

Nachdem jede Vernunft beerdigt worden war, nachdem Verträge, Hilfsorganisationen, transatlantische Vertrauenskonstrukte, die WHO, die UNO und die Fridays for Future in endloser Zahl aufgelöst worden waren, blieben die Menschen sich selbst überlassen. Und eine der letzten inneren Freuden, die den Menschen geblieben war, nachdem von den USA sogar Netfllix, Google und Instagram gesperrt worden waren um Europa ins Steinzeitalter zurückzukatapultieren, auf dass der Kontinent von Russland und China gemeinsam verspiesen werden konnte, war die Vulva der deutschen Frau, der Schweizerin, der Italienerin, der Französin, der Engländerin und die aller andern. Die Welt-Vulva sozusagen.
Eine der letzten Freuden war also das liebevolle Reizen, das Liebkosen, die Massage der Vulva. Vulvas gab es milliardenfach, und die meisten dieser Vulvae wären sehr gesprächig gewesen, hätte man ihnen denn ein Stimmorgan verliehen. Sie hatten zu erzählen, mit welch mannigfaltiger Kreativität die Loverinnen und Lover an ihnen zugange waren, um sie zum Erblühen zu bringen. Der vaginale Muskelschlauch, was er, profan gesprochen, ja auch ist, wurde immer öfter in Ruhe gelassen. Was Menschen aber bis an den Rand ihres Grabes reizt, ist die Muschel, die Auster, die Orchidee, dieses zarte Liebespförtchen, geschmückt mit inneren und äusseren Lippen, mit einem Knöpfchen gar, das zu lecken sich in jedem Fall lohnt. Das Klitorislecken. Es war derart beliebt, dass zahllose Frauen Klitorisleckkurse besuchten, in der Volkshochschule gab es ebenfalls ein Angebot. Es ging um Beweglichkeitstraining. Frau sitzt auf einer Matratze, unterum nackt, klar, und sie beugt sich so weit vor, bis sie mit ihrer Zungenspitze das Knöpfchen erreicht. So kann sie es sich selber machen, wenn der oder die Geliebte einmal gerade nicht verfügbar ist.
Sabrina war es aber mit ihrem großzügigen Body Mass Index und ihrem exquisiten Bäuchlein nicht möglich, sich so weit nach vorne zu beugen, bis sie ihr geiles kleines Nervenzentrum erreichte. Darum sah sie ihre innersten Wünsche nun mit dem pulsierenden Regenbogenfarbenriesendildovibrator, wie sie die Erfindung auf Seite achtundneunzig fortan nannte, vollständig erfüllt.