Sabrinas pulsierender Regenbogenfarbenriesendildovibrator

Eines Abends begab es sich, dass Sabrina in ihrer kleinen Wohnung auf dem Sofa saß und im Spielwarenkatalog eines chinesischen Herstellers blätterte. Spielwaren für Erwachsene. Buchhandlungen haben es so an sich, dass immer mal wieder bizarre Druckerzeugnisse den Weg in den allgemeinen Posteingang finden, so eben dieser Katalog, der nicht nur Sabrinas Neugier geweckt hatte. „Zeig mal, was hast du da?“ Stine, Karin, Annika, Amelia, Janna. Alle ihre Kolleginnen wollten auch einen Blick ins Innere dieses, was das Cover angeht, sehr unverfänglichen Katalogs riskieren. Auf dem Cover war lediglich eine Frau in grüner Unterwäsche zu sehen, in grüner, blickdichter Unterwäsche. Keine durchscheinenden Nippel, kein Camel Toe, gar nichts in der Art. Nur so hatte das chinesische Erzeugnis eine Chance, weltweit vertrieben werden zu können und in die Hände liebeshungriger Interessentinnen zu gelangen.
Nach einer Kaffeepause voller Gelächter, women only, hatte Sabrina den Katalog in ihre Handtasche gepackt. In der Pause waren weder Sebastian noch Kahleb anwesend gewesen. Je nach Buchabteilung waren die Pausen zeitversetzt, damit der Chef sicherstellen konnte, dass stets jemand vor Ort war und keine wichtigen Kundinnen oder Kunden verpasst wurden.
Nach und nach hatte Sabrina in den Harzingerwald-Mittagspausen sämtliche Hemmungen fallen lassen. Ihr war der Begriff „Enthemmung durch Gewöhnung“ vertraut. Das betraf vor allem Frauen. Nach der langen Winterpause sind sie oft schamhaft, wenn sie ihre Figur im Bikini herzeigen sollen. Mit jedem Besuch der Badeanstalt werden die Frauen aber ungezwungener, weil ihre Kolleginnen und Freundinnen es ihnen ja gleichtun. „Ach ja, auch die Priska hat einen großen Hintern. Auch Ronika hat Orangenhaut. Ich bin nicht die einzige mit Hängebrüsten hier.“ Nach und nach fallen die Hemmungen von den Frauen ab, wie welkes Laub, und gegen den Herbst, wenn die öffentlichen Freiluft-Badeanstalten wieder schließen, sind sie bei Maximum der Zeigefreudigkeit angelangt.  Sie bemühen sich gar nicht mehr erst zur Garderobe, sondern ziehen sich gleich unter der Linde, beim Trockenmäuerchen oder vor dem Rosenbeet aus und um, zur Freude aller Anwesenden. Nein, nicht nur Männer. Auch Frauen genießen es, Frauen zuzuschauen, wenn sie sich aus ihren T-Shirts schälen und ihren BH aufknöpfen.