Schlampenfieber

6 3-6 Minuten 0 Kommentare
Schlampenfieber

Schlampenfieber

Ludique

"Gefällt es dir?''
Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. ,,Das kannst du dir doch denken, Süße!''
,,Ich hab an dich gedacht, als ich es anprobiert habe. Und nicht nur gedacht...'' Sie lächelte, neigte den Kopf zur Seite und fuhr sich mit der Zungenspitze über die purpurrot geschminkte Oberlippe. „Auch gehandelt...“ Vielsagend ließ sie das End-t in einem Luftkuss seinen Klang aushauchen, zog den Vorhang ihrer Wimpern über die Pupillen und legte die Hände unter die Halbschalen des schwarzen Spitzen-BHs. „Den Slip hätte ich auf keinen Fall zurückhängen können – so feucht wie er danach war...“
„Du Luder!“ Seine Stimmbänder schienen mit Schleifpapier bearbeitet worden zu sein.
„Aber so magst du mich doch – oder?“ Langsam ließ sie die schwarz lackierten Nägel um ihre Nippel kreisen, die durch den dunklen Spinnweb-Stoff schimmerten. „So bin ich eben.“ Professor Unrat hätte seine Freude gehabt an dem Augenaufschlag, mit dem sie den strassbesetzten Verschluss zwischen ihren Brüsten öffnete.
„Zeig sie mir! Los, zeig mir deine Titten!“ Der Qualm der Zigarette, die ungeraucht zwischen seinen Fingern verglühte, ließ ihn die Augen zusammenkneifen.
„Sind wir etwa auf der Flucht, Clyde?“ Lachend lehnte sie sich in dem schwarzen Ledersessel zurück, schlug die nahtbestrumpften Beine übereinander und ließ ihre Haare über die Rücklehne rieseln. Immer noch hielt sie mit einer Hand den BH in der Mitte zusammen, während sie mit der anderen nach dem Glas auf dem Tisch neben ihr tastete.
Die Lackschwärze ihrer Nägel ließ den Eiswürfel zwischen ihren Fingern um so heller schimmern. Sie küsste ihn, leckte ein paar Tropfen von der Oberfläche, dann ließ sie ihn langsam ihren Hals abwärts gleiten, die Linie ihres Dekolletees entlang, steckte ihn erst in eines der Körbchen, dann ins andere...
Mit perfekt gespieltem Schaudern ließ sie die Hände fallen und schüttelte ihre Schultern. Ihre weißen Brüste mit den kälteharten Nippeln hüpften wie Derwische.
„Du machst mich verdammt geil, du Miststück. Weißt du das?“ Ohne sie aus den Augen zu lassen, tastete er nach dem Verschluss seiner Hose.
„Das tut mir aber leid!“ Ihre Stimme klang nicht sehr schuldbewusst. „Dann sollte ich dir meinen anderen Einkauf wohl besser nicht zeigen - oder?“ Wieder lächelte sie ein träges Alligatorenlächeln und streichelte scheinbar selbstvergessen mit den Fingerspitzen um ihre Brüste.
„Mach schon!“ Seine Hand verschwand zwischen seinen Schenkeln.
„Aye, Sir!“ Sie ließ sich Zeit mit dem spannenlangen schmalen Karton.
Er schluckte wieder und leckte sich über die vom schnellen Atmen trockenen Lippen.
„Na, was meinst du? Nicht so schön wie deiner, aber immerhin...“ Sie hielt einen Dildo aus tiefblauem Glas in der Hand. „Weißt du, ich bin mal wieder ziemlich feucht...“ Der Rauch einer durchjazzten Nacht lag in ihrer Stimme. Sie führte den Kunstschwanz an ihren Mund, während sie mit der anderen Hand ihren Schoß massierte. Träge umspielte die Zungenspitze die polierte Spitze, dann schloss sie die Lippen darum.
„Kleine Schlampe!“ Rot angeschwollen ragte seine Eichel aus seiner Faust. Sie lachte lasziv. Wieder lehnte sie sich im Sessel zurück und zog die Knie zur Brust. Nur sein Keuchen war zu hören. Gemächlich spreizte sie die Schenkel, legte sie über die Seitenlehnen. Der Blick war frei auf ihren schwarzen Spitzenslip, durch dessen offenen Schlitz ihre rot geschminkten Schamlippen leuchteten.
„Mach schon! Steck ihn dir rein!“ Die Worte taumelten aus seinem Mund.
Sie schien ihn nicht mehr wahrzunehmen, während sie die Hände zu ihrem Schoß führte. Den Mund geöffnet, die Augen geschlossen, spreizte sie mit zwei Fingern ihre Spalte und ließ den Dildo in sich gleiten. Ein Ausdruck bodenloser Lust lag auf ihrem Gesicht. Ihr Becken fing an zu zucken, dann begann sie den Glasschwanz in sich zu stoßen...
„Puh... hast mich ziemlich fertig gemacht.“ Er klang immer noch atemlos. Sein wieder weiches Gemächt lag zufrieden an seinen Bauch geschmiegt wie ein neugeborenes Baby, und hätte der Schwanz einen Daumen gehabt – er hätte daran gelutscht. „Ich liebe es, wenn du so versaut bist.“
„Ich weiß... Sie hielt die Arme um die angezogenen Beine geschlungen. Ihr Lächeln war anders jetzt: weicher, schien fast Fado-Stimmung auszudrücken. „Sag mal - magst du mich?“
„Das weißt du doch. Ich hab noch keine Frau getroffen, die so hemmungslos und dreckig beim Sex ist.“
„Das meine ich jetzt nicht. Ich wollte wissen... ach schon gut.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, als wollte sie Gedankenfliegen vertreiben.
„Alles klar, Darling?“ Er sah sie prüfend an.
„Mach dir keine Gedanken. Bin wahrscheinlich nur ein bisschen neben der Spur, weil ich so heftig gekommen bin - weil deine Nähe mich so anmacht.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und blinzelte ihm zu.
„Na dann ist ja alles in Ordnung. Also dann... bin ziemlich groggy und ‚er’ auch.“ Er warf einen Blick in seinen Schoß und grinste verschwörerisch. „Kein Wunder nach deiner Vorstellung! Ich glaube, wir sollten ins Bett gehen.“
„Gute Idee.“ Sie nickte und sah ihn versonnen an. „Und falls du es noch nicht weißt: Ich hab dich ziemlich gern.“
Nachdenklich wischte sie sich den Bierschaum vom Mund und stellte die leere Flasche auf den Tisch neben dem PC zurück. Das Webcam-Fenster war schon seit einer halben Stunde dunkel, aber das Echo seines Bildes hallte auf ihrer Netzhaut nach. Sie hatte ihn wirklich gern. Zu gern. Irgendwann in einer ihrer rasiermesserscharfen Nächte musste sie die Kontrolle verloren haben. Es war nicht mehr nur Fernnähe. Er beherrschte ihre Gedanken zu sehr. Und er hatte sich den Backstage-Pass für den Zugang zu ihrem Herzen erschlichen. Das machte sie verletzlich, denn sie würde leiden, wenn er eines Tages verschwände in den unendlichen Weiten des Web-Alls. Sie musste schneller sein.
Es konnte nur der Rauch der im Aschenbecher verkokelnden Zigarette sein, der ihre Augen brennen ließ. Nichts anderes. Was man liebt, das muss man loslassen. „Wollen Sie das Profil wirklich löschen?“ Sie sah auf das Foto, das ihrer Cyberschwester ein Antlitz verlieh. „Sieh mir in die Augen, wenn du mich erschießt“, schien sie zu sagen. Und sie drückte ab.
„Vielleicht werde ich ihn im Bett verbringen..."

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 10480

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben