Die Schöne und der Vampir

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Die Schöne und der Vampir

Die Schöne und der Vampir

Vera Stein

Es ist der schwarze Falter, der mit den Krallen an den Gliedern, den langen Zähnen, die sich in dein rosa Fleisch bohren und das dann blutet. Mit Wonne macht er sich über dich her, um an dir zu saugen, um an dir zu lecken, bis du blaß in seinen Armen liegst oder matt zu Boden sinkst.Wie schmelzendes Eis...
Und mag sein, er nimmt dich, um dich zu betten auf den seidenen Laken deines Himmelbettes, daß du weiter träumen kannst, vielleicht verendest du...***...Gänsehaut überzieht ihren Körper, kalt ist ihr schon die ganze Zeit und das Zittern ihrer Glieder läßt die schweren Ketten erklingen, die immer wieder gegen die Wand schlagen, an die Frau gefesselt ist.
Sie weiß nicht, wo sie sich befindet, was sie hier sucht, geschweige denn, wie sie hierher gekommen ist. Das Einzige, woran sich die junge Frau noch erinnern kann, ist, daß sie am Abend schon zeitig zu Bett gegangen ist, daß sie sofort einschlief und ein Traum sich in ihren Schlaf schlich, der ihr mehr als nur die nackte Angst einjagte; der Traum schien plötzlich so echt, bis er überging in das, was nun ist. Immer wieder beißt sie sich auf die Unterlippe und versucht sich einzureden: "Das ist nicht echt, nicht wahr. Das ist nur ein Traum und wenn ich aufwache, ist alles vorbei! Ist alles vorbei!"
Ihre Lippe blutet! Kein Traum!
Da steht sie und friert in ihrem dünnen Nachthemd, die Augen verbunden, der wehrlose Körper in Ketten "geschlagen", die Unterlippe blutet und als der erste Tropfen sich ihrem Kinn entlang seinen Weg zu suchen scheint, ist er da!
Er fand sie in der Nacht, als er durch die Lüfte zog, Ausschau hielt nach einem Opfer. Er nahm sie mit, kettete sie an die Wand und jetzt, wo er schon eine Weile vor ihr sitzt, sie leiden sieht in ihrer Ungewißheit und der Tropfen Blut wie ein Schönheitsfleck ihr... wunderschönes Gesicht verziert, spürt er, daß es nicht nur das Blut ist, das er die ganze Zeit schon bewundert, nein, es ist dieses Wesen Frau, diese Haut, der Duft, der von ihr ausgeht, und wie gerne würde er wieder fühlen, so wie ein Mensch. So heiß und lebendig wie vor 300 Jahren!

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