Schwerelos / Völlig losgelöst

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Schwerelos / Völlig losgelöst

Schwerelos / Völlig losgelöst

Bernhard Kempen

Ich weiß gar nicht mehr, warum ich Julie angerufen hatte. Ist auch egal. Jedenfalls schien ich wieder einmal genau den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben.
"Sag mal ..." kam sie irgendwann zur Sache. "Hättest du vielleicht Lust, auf ein Stündchen vorbeizukommen?"
"... sicher!" antwortete ich nach einer winzigen Verzögerung. Ich hatte das Gespräch auf den großen Wandmonitor geschaltet, so daß ich in aller Deutlichkeit erkennen konnte, wie ihre wunderschönen Augen funkelten und sich ihr reizender Mund zur Andeutung eines schelmischen Grinsens verzog.
"Ich würde dir gerne ... etwas zeigen", kündigte sie an. Für einen Sekundenbruchteil blitzten ihre Augen regelrecht auf. Nun gab es für mich keinen Zweifel mehr, daß sie etwas im Schilde führte. Etwas ganz Besonderes. Dazu kannte ich sie viel zu gut.
"Jetzt oder gleich?" fragte ich, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich wußte genau, daß es keinen Sinn gehabt hätte, sie zu fragen, was sie im Schilde führte. Sie würde es mir ohnehin nicht verraten.
"Wenn du vorher eine Hodentomographie machen mußt, suche ich mir lieber eine andere Versuchsperson."
"Okay, ich bin in fünf Minuten bei dir", versprach ich und trennte die Verbindung.
Sobald ihr Gesicht auf dem Bildschirm verblaßt war, sprang ich auf und machte mich auf die Socken. Wenn Julie rief, sollte man keine Zeit mit langen Überlegungen verlieren!
Als wir uns vor einem knappen Jahr zum ersten Mal begegnet waren, wurde mir sehr schnell klar, daß ein außergewöhnlicher Glücksfall in meinem Leben eingetreten war. Es störte mich nicht im geringsten, daß ich keineswegs der einzige war, der an diesem Glück teilhaben durfte. Julies Bedarf an Männern hätte ihr problemlos ein sattes Einkommen im Sexdienstleistungsgewerbe garantiert - wenn sie nicht als Top-Designerin für die Inneneinrichtung von Luxusraumschiffen viel mehr Kohle gescheffelt hätte.
Genau fünf Minuten und fünfzehn Sekunden nach Beendigung unseres Gesprächs stand ich vor Julies Tür. Als sie mir öffnete, ging sie mit keinem Wort auf meine geringfügige Verspätung ein. Auch ich vergaß in diesem Augenblick meine Ausrede, daß mich der Taxiroboter mit seinen Selbstwertproblemen vollgequatscht hatte. Denn Julie empfing mich so, wie die Natur sie in einem besonders inspirierten Moment erschaffen hatte - mit Ausnahme der kurzgelockten blauen Haare, die ihr freundliches Gesicht und ihr weltoffenes Geschlecht umrahmten.
"Zieh dich aus!" sagte sie ohne Umschweife.
Ich stutzte einen Augenblick, weil das eigentlich gar nicht ihre Art war. Julie liebte ausgedehnte und phantasievolle Vorspiele. Wenn sie freiwillig auf den Reiz der gegenseitigen Entblätterung verzichtete, konnte das nur bedeuten, daß sie sich für das heutige Spiel wirklich etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte.
Ich schlüpfte aus meinen Klamotten, bevor sie möglicherweise ungeduldig wurde. Wenn es etwas gab, das sie nicht ausstehen konnte, dann waren es Männer, die sie warten ließen. Julie brauchte Männer wie die Luft zum Atmen, aber ihr war genauso klar wie mir, daß es auf diesem Planeten mehr als genügend geile Schwänze gab, um ihren Bedarf zu decken.
Apropos: Als ich kurz darauf genauso nackt wie Julie war, wirkte mein kleiner Freund ein wenig verunsichert. Er reagierte zwar sichtlich auf die Nähe dieser verführerischen Frau, traute sich aber nicht recht, sich zur vollen Größe aufzurichten. Ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich kannte auch er sie schon viel zu gut - buchstäblich in- und auswendig. Bei Julie konnte man sich nie sicher, was einen als nächstes erwartete.
"Komm mit!" sagte sie, nachdem sie mich und meinen Freund mit einem flüchtigen Blick gemustert und offenbar für tauglich befunden hatte.
Gebannt verfolgte ich das Spiel ihrer knackigen, durchtrainierten Po- und Schenkelmuskulatur, während ich Julie durch ihr weitläufiges Apartment folgte. Es war mir übrigens kein bißchen peinlich, daß ich mich wie ein gehorsamer Trottel benahm - solange die verlockende Aussicht bestand, mich in absehbarer Zeit zwischen diesen exquisiten Rundungen vergnügen zu dürfen. Für einen Fick mit Julie hätte ich noch viel mehr auf mich genommen!
Schließlich gelangten wir in einen Abschnitt des Apartments, an den ich mich von meinen früheren Besuchen nicht erinnern konnte und der den Eindruck einer oberflächlich aufgeräumten Baustelle machte. Das war für mich keineswegs ein ungewohnter Anblick, da Julie ihren Beruf zum Hobby gemacht hatte - daß heißt, zu ihrem zweitliebsten Hobby - und ständig ihre Wohnung umdekorierte.
Hier blieb sie vor einer ungewöhnlichen Tür mit sechseckigem Umriß stehen und drückte auf einen Knopf an der seitlich angebrachten Schalttafel, worauf die Tür mit einem leisen Zischen aufglitt. Zuvor fielen mir noch die Buchstaben "AG" auf, die in großer roter Schrift auf der Tür standen. Dieser Hinweis hätte mich durchaus auf das folgende vorbereiten können, aber in dieser Situation mir fiel dazu nichts ein - außer Arbeitsgemeinschaft ... oder Allgemeiner Geschlechtsverkehr.
"Bitte!" sagte Julie und forderte mich mit einer anmutigen Geste auf, den Raum zu betreten.
Mit einem mentalen Schulterzucken tat ich wie befohlen. Doch nachdem ich mich durch die ominöse Tür begeben hatte, hätte ich beinahe das Gleichgewicht verloren, weil der Boden auf unerwartete Weise unter meinen Füßen nachgab. Als sich meine Augen an das schummrige Licht gewöhnt hatten, stellte ich fest, daß der fensterlose Raum rundum mit diesen rötlichen Polsterelementen ausgekleidet war - sogar an den Wänden und der Decke.
Julie folgte mir und machte sich an einer Schalttafel innerhalb des Raums zu schaffen, worauf sich die Tür wieder schloß. Dann drehte sie sich um, kam mir einen Schritt entgegen und schaute mich erwartungsvoll an.
Unsere Nacktheit schuf zwar eine wohlige Atmosphäre der Intimität, aber wir hatten uns immer noch nicht berührt. Nicht mal ein Küßchen auf die Wange oder ein Händedruck zur Begrüßung. Und ich spürte genau, daß Julie noch nicht bereit war, die Distanz zwischen uns aufzugeben. Deshalb war mir nicht ganz klar, was sie nun von mir erwartete.
"Und was jetzt?" fragte ich schließlich, während ich ein unerklärliches Unbehagen zu empfinden begann.
"Wart’s ab", erwiderte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln.
Ich hatte immer noch keine Ahnung, worauf ich warten sollte. Ich merkte nur, daß ich mich immer unwohler in meiner nackten Haut fühlte, bis mir regelrecht schwindlig wurde. Mein Magen schien sich zu heben, und es rauschte mir in den Ohren. Was war plötzlich los mit mir? Ich hatte es noch nie erlebt, daß mir beim Anblick einer nackten Frau schlecht wurde! Zumindest nicht bei einer so hübschen wie Julie.
Als ich die Arme hob und von einem Bein auf das andere treten wollte, stimmte auf einmal überhaupt nichts mehr. Alles drehte sich um mich. Ich strampelte hektisch mit Armen und Beinen, aber dadurch wurde es nur noch schlimmer.
"Bleib ganz ruhig!" riet Julie. "Dann gewöhnst du dich schneller daran."
Was zum Teufel hatte sie mit mir angestellt? Bisher hatte ich immer das Gefühl gehabt, daß ich Julie bedingungslos vertrauen konnte. Hatte sie mich nur in Sicherheit gewiegt, damit sie mich irgendwann in diese Folterkammer locken konnte, um mir ihr wahres Gesicht zu zeigen? Um irgendwelche unaussprechlichen Perversionen an mir auszuleben?
Doch zwischen all diesen verworrenen Gedanken war auch ein vernünftiger, der sich schließlich durchsetzen konnte. Nun begriff ich, was mit mir los war. AG! Natürlich! Antigravitation! Auf so eine Idee konnte wirklich nur Julie kommen!
Ich bemühte mich, das Schwindelgefühl zu unterdrücken und mich an die Vorstellung zu gewöhnen, daß ich gar nicht mehr auf meinen Beinen stand. Aber ich war auch nicht auf dem Hintern oder der Nase gelandet. Nein - ich schwebte, ich hing einfach da, im künstlichen Antigravitationsfeld, wie ein dösender Fisch im Wasser, und drehte mich langsam um irgendeine Achse, wie ein Trampolinspringer in Zeitlupe.
"Kommst du damit klar?" erkundigte sich Julie mit einem Anflug von Besorgnis. "Nicht jeder verträgt die Schwerelosigkeit. Wenn dir immer noch schlecht ist, sollten wir den Versuch lieber abbrechen."
"Nein, es geht mir schon viel besser", sagte ich, was nur ein klein wenig gelogen war. "Aber ich verstehe jetzt, warum die Polster pflegeleichte Kunststoffbezüge haben."
"In den Vertiefungen stecken die Düsen der automatischen Reinigungsanlage", erklärte Julie. "Wenn man sich einen AG-Raum einrichten läßt, sollte man nicht am falschen Ende sparen."
"Ich dachte immer, AG-Technik wäre selbst für Superreiche ein kaum bezahlbarer Luxus."
"Es war ein Schnäppchen", erklärte Julie. "Ein ausgemusterter Trainingsraum mit autarker Energieversorgung. Als die Olympiade auf dem Mond abgeblasen wurde, habe ich das Ding aus der Konkursmasse erworben. Vor knapp einer Stunde sind die Arbeiter abgezogen, die mir den Kasten installiert haben."
"Ein nettes Spielzeug!" erwiderte ich anerkennend, während Julies linker Fuß nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht vorbeitrieb. Natürlich schwebte sie mittlerweile genauso haltlos wie ich durch den Raum. Aber ich mußte eine halbe Rotationsperiode abwarten, bis sie wieder in mein Blickfeld kam und ich zum ersten Mal mit Verstand den Anblick ihres von den Fesseln der Schwerkraft befreiten Körpers genießen konnte. Zuerst sah ich nur ihren blauen Haarschopf, dann wanderte mein Blick ihren Rücken entlang, bis ihr Arsch in Sicht kam. Sie hatte die Beine leicht angewinkelt, so daß ich genau erkennen konnte, wie die fleischigen Wülste ihrer Schamlippen zwischen den Schenkeln hervorquollen. Bevor sie erneut aus meinem Sichtfeld entschwinden konnte - und sie mir bei dieser Umdrehung möglicherweise voll ins Gesicht getreten hätte - griff ich nach ihrem linken Fuß, wodurch unsere Rotation gestoppt wurde. Das hieß, nun drehten wir uns als Gesamtheit und langsamer als vorher.
Ich hangelte mich an ihrem linken Bein entlang und beobachtete, wie die atemberaubende Landschaft ihres Körpers an mir vorbeizog – zunächst eine tiefe Schlucht, dann ein blaues Wäldchen, die Senke ihres Bauchnabels und schließlich ein gigantisches Massiv, das immer höher vor mir aufragte. Genau im richtigen Moment gelang es mir, die Lippen um den rechten der Zwillingsgipfel zu schließen und mich an ihrer Brustwarze festzusaugen. Doch dadurch wurde unsere Bewegung nicht abrupt gestoppt, sondern es kam zu einer federnden Schwingung – mit Julies Brust als elastischer Verbindung, die im Sekundentakt gestreckt und gestaucht wurde.Als unsere Körper auch noch seitlich wegdrehten, wobei Julies Brust zum Angelpunkt geworden war, schlang sie die Beine um meine Taille, worauf wir allmählich zur Ruhe kamen.
"Ich glaube, für dieses Experiment wäre ein abgeschlossenes Physikstudium ganz hilfreich", sagte ich, während ich Julies Brüste betrachtete, die anders als sonst wirkten – wie aufgeblasen. Klar, in der Schwerelosigkeit verloren sie ihre aparte Tropfenform und spannten sich gleichmäßig wie runde Ballons.
"Ich finde praktische Übungen wesentlich lehrreicher", erwiderte Julie. "Du mußt nur daran denken, daß jede Aktion sofort in Bewegung umgesetzt wird."
Damit nahm sie meinen Kopf in die Hände und drückte mich nach unten, bis sich ein Druck auf meine Ohren legte, als sie meinen Kopf mit den gespreizten Schenkel auffing. Ich legte die Hände auf ihre Pobacken und schob sie ein Stück näher heran, bis sich meine Nase in ihre blauen Löckchen und meine Zunge in ihre feuchte Spalte grub. So rotierten wir langsam durch den Raum, Julie in entspannter, leicht gebeugter Haltung, die Arme ausgestreckt, ich mit dem Kopf zwischen ihren Beinen, während meine Knie gelegentlich an ihre Schulterm stießen. Eine Stellung, die sich unter normalen Schwerkraftverhältnissen nicht ohne blaue Flecken realisieren ließ.
Ich saugte mich wie ein Blutegel an ihrer Möse fest und massierte ihr Pfläumchen, das zuckend anschwoll und sich verhärtete. Bebenwellen liefen durch Julies ganzen Körper und kündigten die bevorstehende Eruption an. Sie schrie auf und schlug wild um sich - ich bemerkte nur, daß mein Kopf plötzlich frei war und wir voneinander wegtrieben.
"Juuh!" rief Julie begeistert, als sie im unkontrollierten Taumelflug durch den Raum segelte und schließlich gegen die Wand prallte. Kurz darauf stieß auch ich mit dem Hintern gegen eine Wand - beziehungsweise das, was unter normalen Schwerkraftverhältnissen die Decke gewesen wäre. Ich hatte längst jede räumliche Orientierung verloren - nur wenn sich die Tür in meinem Blickfeld befand, konnte ich meine Position ungefähr rekonstruieren.
"Ich komme zurück", kündigte Julie an. "Halt dich fest und rühr dich nicht von der Stelle!"
Das war leichter gesagt als getan, aber irgendwie gelang es mir, die Hände in die Ritzen zwischen den Polsterelementen zu schieben und mich auf diese Weise zu verankern.
Julie brachte sich mit Händen und Füßen an der Wand in Stellung und schien genau Maß zu nehmen, bis sie sich schließlich mit einem Ruck abstieß. Fasziniert beobachtete ich, wie sie langsam mit angewinkelten Knien auf mich zuschwebte. Als ich unwillkürlich versuchte, ihre Flugbahn zu extrapolieren, wurde mir plötzlich klar, welches Manöver sie beabsichtigte. Sie mußte bestens mit den Bedingungen der Antigravitation vertraut sein, um ihren Körper auf den richtigen Kurs zu bringen.
Im freien Fall konnte sie nichts mehr an ihrer Flugbahn ändern, so daß ich mich mit behutsamen Bewegungen an der Wand in Position brachte, bis ich das Gefühl hatte, daß die Richtung stimmte.
Gespannt verfolgte ich die letzte Phase des Kopplungsmanövers. Dann konzentrierte ich mich ganz auf den Moment, als mein Schwanz in ihr nachgiebiges Fleisch gerammt wurde. Doch der Kontakt war nur von kurzer Dauer, denn ich spürte, wie mein Hintern gegen die Polsterung gedrückt wurde und dann der Rückprall erfolgte. Wie bei diesen kleinen Gestellen mit den aufgehängten Stahlkugeln wurde sie im nächsten Augenblick zurückgeschleudert, wodurch auch mein Schwanz plötzlich wieder im Freien war.
Doch ich wollte Julie nicht ein zweites Mal abdriften lassen, sondern setzte ihr sofort nach. Natürlich stellte ich mich dabei nicht so geschickt an wie sie, so daß ich Purzelbäume in der Luft schlug. Ich rollte mich instinktiv zusammen, begriff aber zu spät, daß ich damit meine Rotationsgeschwindigkeit erhöhte - genauso wie wie eine Eistänzerin, die während einer Piroutte die Arme an den Körper legt. Im letzten Moment sah ich, daß der Zusammenstoß kommen würde, aber jetzt hatte ich ein solches Tempo drauf, daß ich nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Ich knallte mit dem Gesicht voll in Julies Arschbacke - zum Glück war es ihre wunderbar weiche Arschbacke, an anderer Stelle hätte ich mir möglicherweise eine blutige Nase geholt.
Ich hatte instinktiv nach ihr gegriffen und klammerte mich an ihr fest, während ich allmählich wieder zu Bewußtsein kam und hörte, wie Julie sich kaputtlachte. Dann verstummte sie plötzlich, während ich gleichzeitig spürte, wie sich etwas Weiches und Feuchtes um meinen Schwanz schloß. Nein, es war nicht Julies Möse, weil sich genau vor meinen Augen die zwei prächtigen Wölbungen ihres Hinterns erhoben. Es waren ihre Lippen und ihre Zunge, die meinen kleinen Freund auf Vordermann brachten, nachdem er infolge des schmerzhaften Zusammenstoßes ein wenig den Mut verloren hatte.
Eigentlich kam ich gar nicht wieder richtig zu Bewußtsein, weil meine Benommenheit direkt in Erregung überging. Zum Glück hörte sie rechtzeitig auf, damit wir - gemeinsam - nach Luft schnappen konnten.
Dann hangelte sich Julie vorsichtig an meinen Beinen hinunter, bis ihr Hintern genau vor meinem feuchtglänzenden Schwanz schwebte - die pure Aufforderung zum Hineinstoßen. Natürlich konnte ich dieser Verlockung nicht widerstehen; meine Hüften drängten sich ihr aus eigenem Antrieb entgegen.
Es fiel mir offensichtlich immer noch schwer, meine Triebe den Gesetzen der Physik zu unterwerfen. Denn der Stoß wurde selbstverständlich sofort in Bewegung umgesetzt – was in diesem konkreten Fall dazu führte, daß Julie schon wieder davontrieb. Als ich endlich kapiert hatte, was geschah, griffen meine Hände ins Leere.
Aber da Julie sich noch an meinen Fußknöcheln festhielt, klappten wir nun sozusagen auseinander. Hätten wir uns dem freien Spiel der Kräfte überlassen, wäre Julie nach einem kompletten Überschlag gegen meinen Rücken geprallt. Doch statt dessen zog ich die Beine an, wodurch ich für eine unbeabsichtigte Revanche sorgte, weil Julie nun im Zuge der beschleunigten Rotation mit den Brüsten gegen meine Hinterbacken klatschte.
Zu allem Überfluß führte unsere allgemeine Drift dazu, daß wir kurz darauf gegen eine Wand stießen - ich mit dem Hinterkopf, Julie mit dem Rücken. Sie schaffte es, sich während des unvermeidlichen Rückpralls an mir festzuhalten, so daß wir nun wie zwei Ertrinkende durch den Raum segelten. Unsere Position - Julie hatte sich von hinten um meine Hüften geklammert - war denkbar unerotisch, aber nicht unwitzig. Zumindest dauerte es eine ganze Weile, bis wir uns vom gemeinsamen Lachanfall erholt hatten.
"Bist du sicher, daß wir das Experiment fortsetzen sollten?" fragte ich anschließend.
"Ist dir etwa die Lust vergangen?" fragte Julie von irgendwo hinter mir zurück.
"Das nicht, aber ich sehne mich plötzlich nach einer schönen weichen Matratze, auf der unsere Körper durch die elementare Kraft der Gravitation aneinandergepreßt werden."
Julie faßte meine Hüften und drehte mich herum, dann zog sie sich an mir hoch, bis wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüberhingen. "Vielleicht sollten wir unsere allzu irdische Hektik ablegen und uns ganz langsam dahintreiben lassen", schlug sie vor.
Gleichzeitig schlang sie ihre Beine um meine Hüften und dirigierte meinen kleinen Freund genau dorthin, wo er sich am wohlsten fühlte – und diesmal blieb er auch dort. Ich tat das, was Julie vorgeschlagen hatte, nämlich gar nichts – außer das Gefühl zu genießen, ganz in ihr zu sein.
Das Besondere war, daß ich mich dabei wirklich völlig entspannen konnte. Ich mußte mich nirgendwo abstützen, und nirgendwo zwickte oder drückte es - bis auf den warmen Druck, der meinen Schwanz von allen Seiten gleichmäßig umhüllte. Und ich spürte ein sanftes, aufreizendes Pochen, aber ich konnte nicht unterscheiden, ob es Julies oder mein Pulsschlag war. Es war mir auch ziemlich gleichgültig geworden, wo ich aufhörte und Julie begann - genauso unwichtig wie die Frage, wo oben oder unten war. Die Grenzen verschwammen, während ich oder wir nur noch ein sanft glühendes, schwereloses Etwas waren, das immer heißer wurde.
Das Glühen wurde ganz von selbst intensiver, ohne daß wir stoßen oder rammeln oder uns sonstwie abrackern mußten. Wir ließen uns einfach nur treiben und mitreißen – bis sich der Druck und die Hitze in einer gigantischen Explosion entlud. Dieser Augenblick der tosenden Energien schien eine Ewigkeit zu dauern, während wir immer wieder von wonnigen Strahlungsschauern durchgeschüttelt wurden.
Langsam verglühten die Trümmer der Supernova und kristallisierten wieder zu zwei unterscheidbaren Körpern, von denen einer Julie und der andere ich war. Wir hielten uns immer noch fest umschlungen - andernfalls hätte uns die Druckwelle zweifellos auseinandergerissen. Obwohl ich mich überhaupt nicht bewegt hatte, fühlte ich mich völlig ausgepumpt. Ich bin überzeugt, daß ich Julie wie eine Kanonenkugel an die nächste Wand katapultiert hätte, als mein Triebwerk zündete.
Allmählich erholten wir uns von der kosmischen Ekstase und lösten uns voneinander. Fasziniert sah ich zu, wie mein verausgabter und deutlich geschrumpfter Schwanz aus Julies Möse glitt - ganz leicht, fast ohne Reibung. Auch nachdem ich ganz heraus war, blieben wir noch einen Moment länger verbunden, weil sich ein dünner Spermafaden bildete, der immer länger und dünner wurde, bis er schließlich zerriß und zu einer Reihe träge auseinandertreibender Tröpfchen kondensierte. Die Spur markierte noch lange die zwei Endpunkte, die vor kurzem so innig miteinander vereint waren.
Bis Julie und ich kurz nacheinander gegen die Wandpolster prallten.
Ich ließ mich widerstandslos zurückschleudern, während sich Julie träge zur Schalttafel neben der Tür hangelte und auf einen Knopf drückte. "Gleich hat die Erde uns wieder", sagte sie seufzend.
"Ich hoffe, du hast das Ding auf eine weiche Landung eingestellt!" erwiderte ich.
"Keine Sorge, wir werden sanft wie Federn zu Boden schweben", versprach Julie.
Doch zunächst einmal tat sich gar nichts. Nachdem eine ganze Minute vergangen war, runzelte Julie die Stirn.
"Bist du sicher, daß du ..." begann ich, doch ich kam nicht dazu, meine Frage zu vervollständigen. Denn im nächsten Moment wurden wir ziemlich unsanft gegen die Polster geschleudert, und diesmal gab es keinen Rückprall. Die Erde hatte uns in der Tat wieder - auch wenn sich die Dinge etwas anders verhielten, als Julie gedacht hatte. Sie irrte sich auch, als sie vermutete, daß die Automatik, die für eine behutsame Rückkehr der Schwerkraft sorgte, ausgefallen war. Sie hatte tadellos funktioniert.
Das Problem lag ganz woanders - wie wir feststellten, als wir die Tür des Antigravitationsraums öffneten. Denn da draußen erstreckte sich keineswegs der geschmackvoll eingerichtete Korridor in Julies Apartment - sondern ein grüner Rasen mit einem liebevoll angelegten Garten und einem wohnlichen Häuschen. Und vor dem Häuschen eine Handvoll Leute, die verdutzt zusahen, wie ein splitternacktes Pärchen aus dem klobigen Ding stieg, das in ihrem Vorgarten gelandet war.
Nein, wir waren keine Außerirdischen, und das Ding war auch nicht unser UFO, sondern eine AG-Einheit, die nicht fachmännisch verankert worden war, so daß sie beim leichtesten Windhauch genauso schwerelos wie die ahnungslosen Insassen davongeweht werden konnte. Es war schon recht peinlich, als die Luftpolizei uns nach allen Einzelheiten dieses Vorfalls ausfragte, aber falls Julie irgendwann wieder einmal Lust hat, mit mir abzuheben, werde ich trotzdem nicht nein sagen.

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