SEELENBILD

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BeautifulExperience

Für Tanja, Tanja, Anna und Heiko

"Heaven is here"
"We could settle into being old
But all that glitters could be gold.." Marc Almond

Wenn ich zurückdenke an meine erste Begegnung mit ihr, sehe ich als erstes die schwingende Schaukel.
Dann richtet sich mein Blick auf das Kind, das mit wehendem Haar und schlenkernden Armen glücklich jauchzend in die Arme seiner Mutter rennt.
Als ich wie ein Idiot lächelnd wieder nach vorne schaue, bleibt mir nur ein Sekundenbruchteil, um alles zu erfassen und instinktiv richtig zu reagieren: die Geschwindigkeit meiner Fahrt, der rapide geringer werdende Abstand zu ihr, ihr smaragdgrünes Haar und ihr absolut offener, unerschrockener Blick.
Ich reiße den Fahrradlenker nach rechts, verliere auf der holprigen, abschüssigen Wiese jenseits des Weges den Kontakt zu den Pedalen und ziehe einen Tick zu heftig die Vorderradbremse zu. Mein kurzer Flug erscheint mir in der Erinnerung noch recht elegant, die Landung jedoch glich der eines Albatros: es tat nicht weh, sah aber so aus, als würde ich mir sämtliche Knochen dabei brechen.
Das alles jedoch wurde völlig bedeutungslos, als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte und ihr das erstemal in die Augen sah.
"Bist du in Ordnung?" sagte sie leise, und schon da wußte ich, daß sie viel mehr ausdrücken wollte, als ihre Worte vermuten ließen.
Julianas Augen waren wie verzauberte Bücher, die ihre lebendigen Geschichten direkt in den Verstand ihres Gegenübers katapultieren. Vom ersten Augenblick an hatte ich das Gefühl einer innigen Vertrautheit, einer Nähe zu ihr wie ein sanftes Streicheln im Nacken. Doch Julianas Bücher waren in einer Sprache geschrieben, deren Klang nichts so beließ, wie es einmal war.
Wenn ich jetzt die Augen schließe, den Stimmen der Vögel lausche und die ersten wärmenden Strahlen der Frühlingssonne auf meiner Haut genauso genieße wie das sanfte Streicheln des kaum merklichen Windes auf meinen Unterarmen, glaube ich fast, eine Zeitreise machen zu können, zurück in die Zeit mit ihr.
Es war keine lange Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte; der Moment, in dem wir die Gondel unseres ganz persönlichen Riesenrades miteinander teilten, war nicht beständiger als die zerrissene, wie eine Feder aussehende Wolke, die gerade am blauen Himmel vorüberzieht.
Aber obwohl unsere gemeinsame Fahrt nicht mehr als drei Runden zählte, kamen wir sehr hoch hinaus: unsere Blicke reichten weit, die Lichter der Stadt funkelten unter uns wie Diamanten und unsere Fingerspitzen konnten fast die Sterne berühren, als wir die Arme ausstreckten.
Ich hatte mir nicht weh getan, doch ihre Nähe schmerzte auf andere Art: vom ersten Augenblick an war ich hoffnungslos in Juliana verliebt. Ich weiß nicht, ob sie es von Anfang an wußte und ob das irgendeine Bedeutung hat. Ich glaube, es war nichts Ungewöhnliches für sie. Die Tatsache, daß ihr dieses Gefühl sehr schnell entgegengebracht wurde, schien sie nicht aus der Fassung zu bringen und in keiner Weise zu beunruhigen.
Sie redete nur wenig mit mir an diesem ersten Tag und ich kann mich nicht mehr erinnern, was sie gesagt hat nach diesen ersten vier Worten, die ich niemals vergessen werde: "Bist du in Ordnung?"
Auch heute noch wache ich nachts manchmal schweißgebadet auf, wenn ich sie diese Worte leise sagen höre, während ich von ihr träume.
Ich war so lange sicher, daß sie tot ist.
Doch sie ist immer noch hier.
Die ersten beiden Runden unserer Fahrt waren für mich ähnlich berauschend wie die letzte.
Juliana gab mir die Gelegenheit, sie kennenzulernen, mit ihr auszugehen, ihre Hand in meiner zu halten und all die Dinge zu tun, die Verliebte miteinander tun, wenn sie für den letzten Schritt noch nicht bereit sind.
Wir trafen uns von Anfang an sehr unregelmäßig, nicht, weil ich das so wollte - Juliana war es, die mich regelrecht zu riechen schien und mich wie durch Zufall immer wieder fand. Sie machte ein Geheimnis aus sich und ließ mich von Anfang an nur die Dinge wissen, die ich in ihren Augen lesen konnte. Ich wußte weder, wo sie her kam noch wo sie wohnte. Wir trafen uns im Café, an der alten Brücke, im Park und am Flußufer. Doch niemals bei ihr und niemals bei mir.
Die Rinde des Baumes ist mit Moos überzogen auf der Wetterseite, doch das Grün wirkt zu dunkel - fast so, als ob es sich anstrengt, eins zu werden mit seinem Gastgeber. Ich sehe genauer hin und vergleiche das Grün des Mooses mit meinem Erinnerungsbild an ihre Haare, als es passiert ist. Die smaragdgrüne Farbe veränderte sich, begann das Licht zu verschlingen.
Die Tränen schießen mir in die Augen und ich beginne, hemmungslos zu weinen.
Wenn ich jetzt weiter erzähle, was geschehen ist, dann weiß ich durchaus, daß meine nächsten Worte kitschig klingen. Der Klang meiner Worte wird ähnlich sein wie der Song von Marc Almond, den ich gerade höre:
"Remember when we were back in school
Two young kids with wild ideas
Years gone by we sweated and saved
For a cupboard with a view
Now too old for work they say
What's the point in biding time
Living out our yesterday
When wild ideas could all come true
We could settle into being old
But all that glitters could be gold
So meet me in my dream
I won't fall asleep without you
Meet me in my dream
Underneath the Vegas lights"
Aber ganz egal, wie kitschig meine Worte klingen, es sind genau die Worte, die ich wählen will, um zu beschreiben, was geschehen ist.
Ich erlebte eine Welle des Wohlbehagens, eine Woge der Erleichterung immer, wenn ich sie wiedersah.
Es gab keine Sicherheit, keine feststellbare oder berechenbare Dauer in unserer seltsamen Art von Liebe.
Juliana wäre verglüht wie eine Sternschnuppe in meiner Erinnerung - doch ihr Bild hatte sich in meine Seele gebrannt, so tief, daß weder Zeit noch Tod dieses Brandmal hätten ausbleichen können.
Diese Signatur meiner Leidenschaft schien geschaffen für die Ewigkeit, und mit jedem neuen Tag wurde mir der Gedanke unerträglicher, meine große Liebe jemals wieder missen zu müssen.
Die Angst um den möglichen Verlust Julianas beschäftigte mich nun Nacht für Nacht.
Würde sie auch am nächsten Tag da sein; einfach da sein, ohne Erklärung, zur rechten Zeit am rechten Ort, mein ganzes Leben ausfüllend bis zum Rande?
Würde sie wieder all meine Ängste auslöschen können, durch ihre bloße Präsenz, bis zur nächsten Nacht?
Wann würde sie die erste Nacht gemeinsam mit mir verbringen?
Als sie dann mit mir schlafen wollte, fiel ich aus allen Wolken. Beileibe nicht, daß es mir unangenehm gewesen wäre, nur: ich war völlig überrascht.
Nicht, daß ich von dem Gedanken an eine Liebesnacht mit ihr besessen gewesen wäre, nein. Es war lediglich eine natürliche Folge unserer Liebe, die ich mir lange ersehnt und in meiner Vorstellung heimlich in allen Einzelheiten ausgemalt hatte. Weiß der Teufel warum, doch es war mir immer unmöglich, Juliana mein großes Verlangen nach ihr offen zu zeigen - geschweige denn, sie zu bitten, mit mir zu schlafen.
Aus irgendeinem für mich nicht erkennbaren Grund lagen die Entscheidungen immer in ihrer Hand.
Es lag bei ihr, jeden Tag aufs Neue einfach da zu sein.
Es lag bei ihr, mich das erstemal zu küssen.
Es lag bei ihr, mein bisheriges Leben umzuformen und neu auszurichten auf einen einzigen Mittelpunkt hin - einen absoluten Mittelpunkt, fähig, mich von allem zu befreien, was mich hindern könnte, sie allein wahrzunehmen: Juliana, meine Liebe, mein Herz, mein Leben, mein ganzer Kosmos. Nichts neben ihr konnte für mich bestehen.
Der Augenblick war da, die Zeit schien reif für uns. Und als ich meine Augen völlig erstaunt weit aufriß, da war die Entscheidung bereits gefallen: Juliana wollte (und würde) mich vögeln. Sie würde mir die Seele aus dem Leib ficken, mich solange immer wieder besteigen und zureiten, bis ihr Geschlecht den letzten Tropfen Sperma aus mir herausgemolken hätte. Mich mit ihrem schweißnassen Körper zudeckend, würde sie mich völlig ausgepumpt unter sich liegen lassen. Nichts gäbe es mehr zu tun, als zu warten, bis die Sonne wieder aufgeht.
Juliana entschied und ich war, wie immer, natürlich vollkommen einverstanden.
In unserer Nacht lief dann nichts so, wie ich es mir vorher ausgemalt hatte.
Ich parkte den Wagen direkt am Haupttor des großen Stadtparks. Wir stiegen im blassen Lichtschein der Straßenlaternen aus, und als wir Hand in Hand den dunklen Pfad zum Lurchteich hinabgingen, da hätte ich schwören können, daß ihr Haar smaragdgrün funkelte und mein Schwanz hell leuchtete, so geil waren wir aufeinander.
Die Wiese war feucht, und außer uns war nur noch das vereinzelte Zirpen der einen oder anderen Grille zu hören. Ansonsten schienen wir unter diesem prächtigen Sternenhimmel ganz allein zu sein, nur umgeben von Bäumen, Büschen und Felsen.
Und zu Füßen unserer grasbewachsenen Liebesoase schimmerte der Teich in seinem matten Glanz leise vom Wind bewegter, sternenlichtgesprenkelter Wellen.
Alles schien wie geschaffen für einen göttlichen, endlosen Fick.
Julianas Beine hielten mich an den Hüften umklammert, und obwohl ich in dem Moment am liebsten drauflosgerammelt hätte wie das brünftigste Karnickel, blieb mir so wenig Bewegungsfreiheit zwischen ihren Schenkeln, daß es mich nur wunderte, wie mein phänomenaler Ständer diesen Würgegriff überstehen konnte, ohne in der Mitte entzweizubrechen.
„Noch nicht, bitte..“
Sie lächelte und richtete ihren Blick nach unten. Ich spürte, wie sie nun ganz sacht ihre Scham an mir rieb. Der Griff ihrer Beine lockerte sich, und als ich mich schon am Ziel wähnte, zog sie ihre Knie an, stemmte ihre Füße in meine Hüften und schob mich sanft, aber bestimmt tiefer, immer tiefer hinab.
Ihre Brüste verschwanden aus meinem Blickfeld, ihr Bauchnabel verschwand nahezu genauso schnell, und die Reise meiner Lippen und Zunge endete genau da, wo sie wohl enden sollte.
Ich holte gerade noch mal kurz Luft, bevor ich an die wohl ausgiebigste Schleck- und Leckerfahrung meines Lebens ging, und im fahlen Licht unseres Mitternachtsmondes mußte ich feststellen, daß nicht allein Julianas Haupthaar das bestechendste Grün aufwies.
Die Zunge voran, tauchten meine Lippen sanft und unvermittelt in ihr Dreieck der Lust. Gott weiß, wie lange ich so vor mich hinleckte und aufschlürfte, was sie mir zu geben bereit war (sie ließ mich wirklich nicht verdursten) – völlig versunken im Geruch ihrer Geilheit und dem bezaubernden Geschmack ihrer Lust, wunschlos glücklich an der Quelle all meiner Sehnsucht.
Das wahnsinnige Gefühl ihrer nackten Füße, ihrer zärtlich massierenden Zehen an meinem immer verräterischer pochenden Schwanz, ihr leises Stöhnen wie eine kitzelnde Zungenspitze in meinen Ohren, ihre prächtigen Arschbacken in meinen immer nervöser zupackenden Händen, das geile Kreisen und Stoßen ihrer Hüften, der Schweiß ihrer reibenden Fußsohlen auf meiner entblößten Eichel, das zärtlich streichelnde Kratzen ihrer Zehennägel an meinen Eiern – all das ließ mich erst spät auf das seltsame Eigenleben ihrer grünen Schamhaare aufmerksam werden, die einmal sanft über die empfindliche Haut meiner Lippen kitzelten, ein anderes Mal vereinzelt recht vorwitzig in mein eines oder anderes Nasenloch vorstießen, sei es, um mich zu ärgern, sei es, um meine Geilheit auf nie geahnte Spitzen zu treiben.
Wundern konnte ich mich über nichts mehr; abgesehen mal davon, daß ich viel zu scharf war, um mich von tanzenden Schamhaaren noch aus der Ruhe bringen zu lassen!
Wirklich verblüfft war ich erst, als Juliana mich aufforderte, sie nicht nur zu lecken, sondern im wahrsten Sinne des Wortes ihre Muschi zu essen: ich sollte mir das verrückt spielende Gekräusel doch allen Ernstes einverleiben.
Ich sollte tatsächlich grüne Schamhaare mampfen; nicht nur ein paar (um mal auf den Geschmack zu kommen), sondern alle, die da waren!
Das war mir dann doch etwas zuviel, jedoch..meine Abneigung hielt nicht sehr lange vor (ganz realistisch betrachtet: vielleicht so ein bis zwei Sekunden), denn erstens wollte mein Penis nicht nur Vertiefungen in den Rasen des Stadtparks bohren (Sandkörner in der Mündung der Samenröhre und scharfkantige Grashalme an der samtenen Haut einer männlichen Eichel können sehr unangenehm werden!), und zweitens machte meine recht außergewöhnliche Flamme mir unmißverständlich klar, daß mein Schwanz sie nur dann zielgerichtet ficken würde, wenn ich sie vorher richtig schön kahlgemampft hätte.
Das waren in meiner äußerst lustbetonten Situation doch sehr gewichtige Argumente, und so machte ich mich unverzüglich ans Werk! Es schmeckte wirklich nicht schlecht, so etwa wie venusianische grüne Kresse – und das Ganze schien ihr wirklich Spaß zu machen, denn sie ließ das Zeug schneller nachwachsen, als ich mampfen konnte, und ihr Seufzen und Stöhnen waren eine wahre Pracht! Ihre Finger hatten sich in meinen Haaren verkrallt, meinen Kopf drückte sie mit Macht zwischen ihre Beine, und ich hatte alle Hände voll damit zu tun, all das zu schlucken, was ständig nachkam.
Auf diese etwas sonderbare, bizarre Form von Cunnilingus schien Juliana wirklich zu stehen – meine Zunge glitschte auf ihren nassen Schamlippen und ihrem Kitzler wie tollwütig hin und her, einer meiner Finger hatte sich im allgemeinen Trubel wie zufällig in ihr kleines Arschloch verirrt (was sie nur dazu veranlaßte, ihre heiße Muschi noch wilder in mein Gesicht zu stoßen), und ihr grünes Gekräusel wollte und wollte nicht aufhören, sich in meinen Mund, zwischen meine Zähne, um meine Zunge, in meinen gierigen Rachen zu schlängeln. Ich mampfte, kaute, schluckte und schlabberte um mein Leben.
Bei den vielen Aahs und Oohs und den kleineren spitzen Schreien, die ihr hin und wieder entschlüpften, war es wahrlich keine Frage der Zeit mehr, bis jemand auf unsere kleine Party aufmerksam werden würde, und so mußte ich zusehen, daß ich langsam ein beiderseits befriedigendes Finale ins Auge faßte.
Wer weiß, am Ende bekommt man von im Übermaß genossenen, frei beweglichen grünen Schamhaaren auch noch Blähungen? Das Ganze lag mir wirklich schwer im Magen: vor meinem geistigen Auge sah ich meinen Bauch bereits zu gigantischen Ausmaßen anschwellen, mich wie einen Gasluftballon in die Lüfte steigen, immer weiter weg von meinem wundersamen Objekt der Begierde, um dann mit einem lauten, traurigen Knall in der Atmosphäre zu zerplatzen, kleine, bunte Spermien wie Sternschnuppen auf die letzte Reise schickend. Schnell riß ich mich von diesem schrecklichen Gedanken los und startete meinen hinterlistigen Überraschungsangriff.
Ich weiß, wie ich mich sammeln mußte dafür, ganz langsam atmete, um meine Ejakulation noch zurückhalten zu können, und ich tauchte ein in eine Zone meines Geistes, die nur mir allein gehörte und mich abschottete von allem, was mich umgab.
Hier konnte ich meine Gedanken singen hören, und ich glitt in Windeseile in die flüchtige Spur dieser einzigartigen Melodie.
Manchmal wäre ich gern die Freundin eines Mädchens, nur, um zu wissen, wie ich dann empfinden würde. Nur, um zu wissen, was Du mir dann über Deine geheimsten Gedanken und Gefühle erzählen würdest.
Würdest Du mir dann sagen, warum Du nicht Alexandra sein willst?
Würdest Du mir dann erklären können, warum Du ausgerechnet mich liebst, warum Du Eifersucht empfindest wegen eines Jungen, der erst gestern in Dein Leben getreten ist und der vorher nie da war?
Würdest Du mir sagen, was Du empfunden hast, wie Du empfunden hast, Sabine, als Du mit Deinem Freund und mir gleichzeitig gekommen bist? Hast Du Dich geschämt? Warst Du verrückt danach?
Was hat Dich dazu veranlaßt, mitzumachen? War es Deine Geilheit? Deine Neugier? Die Liebe zu Deinem Freund?
Könntest Du mir darauf antworten, wenn ich Deine Freundin wäre?
Wenn ich Deine Freundin wäre, könntest Du mir erklären, was Liebe ist? Könntest Du mir von einer Liebe erzählen, könntest Du mich für eine Liebe begeistern, die mich nie mehr losläßt?
Könntest Du mich in ein Land führen, das ich nie zuvor betreten habe und das ich nie mehr verlassen werde?
Wenn ich deine Freundin wäre, würdest Du mir eine Form der Zärtlichkeit zeigen, die niemals endet? Würdest Du mit Deiner Zunge meine Zunge berühren, ganz sacht, ganz leise, so wie zwei Schneeflocken sich berühren, bis sie in der Wintersonne miteinander verschmelzen?
Dürfte ich Deine Fußsohlen, Deine Zehen, die Zwischenräume Deiner Zehen, Deine Waden, Deine Knie, Deine Hüften, die Innenseiten Deiner Oberschenkel, Deinen Kitzler, Deine Pobacken und die tiefe Furche dazwischen lecken und lutschen, bis Du vor Lust vergehst – allein, um Dir meine Zärtlichkeit für Dich zu beweisen? Würdest Du für mich stöhnen, wenn ich es wirklich gut mache, Tanja?
Würdest Du mich in Deinem Arm halten und mich trösten, wenn unsere Lust vorbei ist und wir wieder wir selbst geworden sind?
Wenn ich Deine Freundin wäre, würdest Du mir all Deine Wünsche sagen?
Wenn ich Deine Freundin wäre, würdest Du mich töten, wenn ich Dich darum bitte?
Meine Gedanken drehen sich wie Wirbel, wie tosende Lichter in meinem Kopf, immer schneller und schneller..
Wir kamen gemeinsam, und Du vergingst in rasendem Tempo direkt vor meinen Augen. Das letzte konvulsivische Zucken Deiner Beine und Deines Beckens ging nahtlos über in den rapiden, unaufhaltsamen Verfall Deines göttlichen Körpers.
Deine Haut wurde porös, alle Farbe wich aus Deinem Gesicht, Deine Augäpfel fielen ein, Dein Lächeln erstarb auf Deinen grau gewordenen Lippen. In Dir drinnen spürte ich statt geiler Feuchtigkeit nur noch pergamentene Trockenheit, als mein Entsetzensschrei die Dunkelheit zerriß und das fahle Licht des Mondes wie Speerspitzen in meine weitgeöffneten Pupillen drang.
Der nächste Morgen fand mich allein und halbnackt auf dem Rasen des Stadtparks, ein paar Meter vom Ufer des Lurchteichs entfernt. Ich mußte unruhig geschlafen haben, denn einige meiner Kleidungsstücke lagen wahllos verstreut außerhalb meiner Reichweite. Ich blinzelte, als ein einzelner Sonnenstrahl, in einem Tautropfen gebrochen, mein rechtes Auge blendete.
Direkt vor meinen Augen wuchs eine wunderschöne Blume wie im Zeitraffer aus dem Boden, entfaltete das tiefe Blau ihrer Blütenblätter, gekrönt von Tautropfen wie Diamanten und begrüßte das Licht der neuen Sonne.
Ob ich das alles nur geträumt oder wirklich erlebt habe, darin bin ich mir heute nicht mehr sicher.
War es ein Traum, so lohnt es sich, ihn wiederzufinden.
War es Wirklichkeit, so danke ich dem Gott, der mich vor dem Abgrund des Wahnsinns und der Verzweiflung bewahrt hat.
Sicher ist nur, daß mein Leben nie mehr so sein wird, wie es einmal war.
Ich sah sie nie wieder, doch ich werde mein ganzes Leben lang nach ihr suchen.
Wenn ich jetzt nach unten schaue, kommt es mir gar nicht einmal so hoch vor.
Auch das Schwindelgefühl bleibt aus, mit dem ich eigentlich gerechnet habe.
Es sind wohl knapp achtzig Meter bis zum Grund des Tales, über das sich die Brücke spannt, und ich weiß, daß ich nicht allzulange Zeit haben werde.
Unten glitzert der smaragdgrüne Fluß im Sonnenlicht, und ich verspüre keine Angst, sondern unendliche Erleichterung.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe die Augen.
Ich atme tief ein und spüre den Wind.
Ich kann sie flüstern hören: „Bist du in Ordnung?“
Sie sagt es ganz leise, aber ich verstehe sie trotzdem.
Ich breite meine Arme aus, und dieser eine Schritt ist gar nicht mal so schwer.
Während ich falle, kann ich es kaum abwarten, endlich wieder ihre Umarmung zu spüren.

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