Sehnsucht

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Sehnsucht

Sehnsucht

S.ieben

Die Betriebsamkeit in diesem Kaufhaus betrifft mich heute nicht, als hätten deine Berührungen einen Panzer um mich gelegt, der alle Hektik von mir fernhält. Lasse mich einfach nur treiben. Wenn ich etwas Schönes finde, bringe ich es dir mit. Nur wenige Menschen um mich herum wirken wie Felsen in einem strömenden Fluss, haben die Zeit, um die Zeit zu vergessen. Das junge Pärchen da drüben, scheinbar frisch verliebt, das eher Zweisamkeit in der anonymen Menge sucht als Dinge einzukaufen. Die zwei Frauen, die in den Dessous offensichtlich mehr sehen als nur Bekleidungsstücke. Die beiden verstehen sich gut, man erkennt es an den Blicken, die sie sich gegenseitig schenken. Sie wirken wie zwei Freundinnen, die ihre intimsten Geheimnisse austauschen, vielleicht auch die körperliche Nähe teilen.
Ein Dessous für dich wäre sicher ein passendes Geschenk, es erinnert mich an unser Erlebnis vor dem Spiegel. Ich spüre wieder das Prickeln deiner Küsse auf meiner Haut, als wir danach auf dem Boden lagen. Es ist, als ob die Hülle der Ruhe, die du um mich gelegt hast, mich nicht nur schützt, sondern gleichzeitig liebkost. Ich sehe eine der zwei Frauen der Umkleidekabine zustreben, sie hat sich ein leichtes Sommerkleid ausgesucht und will es nun probieren. Sollte ich das Dessous für dich in Schwarz nehmen, in der Farbe der Leidenschaft, die du vor dem Spiegel so gezeigt hast? Oder besser in Rot, diesem Licht der Wärme, der Nähe, diesem in Farbe gegossenen Ausdruck der Erotik, die unser Zusammensein so häufig prägt? Mein Blick schweift durch den Raum, in einem Spiegel erhasche ich einen zufälligen Blick auf die Frau in der Kabine. Sie hat den Vorhang nicht ganz zugezogen, steht dort nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet. Ich drehe mich weg, will diskret sein. Die Atmosphäre einer Damenwäscheabteilung hat etwas Zwiespältiges für einen Mann, schwankt zwischen dem Attribut Voyeur und der Anerkennung, etwas Intimes für seine Partnerin auszusuchen.
Doch wieder fällt mein Blick in den Spiegel. Ich sehe wieder die Frau in der Kabine, das Kleid immer noch in der Hand haltend. Ihr Blick ist fest auf mich gerichtet, doch in ihren Augen sehe ich weder Schreck noch Verachtung, sondern die Aufforderung, meine Augen nicht abzuwenden. Sie lässt das Kleid über ihren Körper gleiten, streichelt mit dem weichen Stoff ihren Bauch, ihre Beine. Hat mich unser Erlebnis so sehr eingenommen, dass ich zu Tagträumen neige, sobald ich einen Spiegel sehe? Muss ich mich jetzt zwicken, um einen Traum zu verlassen, um meinen Blick lösen zu können? Ich möchte ihr das Kleid aus der Hand nehmen, ihr meine Hände als Ersatz anbieten. Und als hätte sie meinen Wunsch vernommen, legt sie das Kleid beiseite, nimmt ihre Hände an ihren Busen, streichelt den unteren Ansatz ihrer Brüste. Sie fährt mit den Händen die Taille herab, erreicht ihre Hüfte, gleitet am Sliprand entlang zu ihren Beinen, zwischen ihre Beine. Ihr Blick ist immer noch fest auf mich gerichtet, hält mich in ihrem Bann. Ich sehe in ihren Augen, wie sie die Berührung ihrer Hände genießt. Ich sehe in ihren Augen, wie sie die Berührung meiner Augen genießt. Wie lange stehe ich hier schon, wie gefesselt vom Anblick dieser Frau? Sind es Sekunden, Minuten? Meine Erregung wächst, ich möchte wieder deine Küsse auf meiner Haut, deine Lippen an meinen Brustwarzen spüren. Mein erigiertes Glied verlangt nach deiner Zunge, die langsam empor gleitet und am Rand verharrt, diesen empfindlichen Punkt reizend und wieder beruhigend. Ich möchte deinen heißen Atem an meinen Hoden spüren, während du mich umfasst, während ich diese leidenschaftliche Frau vor mir sehe, über mir sehe. Ich möchte mit meiner Zunge ihren Honig lecken, während sie ihre Lippen teilt, während sie dich küsst, möchte dich durch sie und sie durch dich hindurch streicheln. Ich möchte deine Hände an ihrem Körper, an meinem, deinem Körper sehen, an meiner, deiner, ihrer Brust, Bauch, Po, gleichzeitig sie, mich, dich streichelnd. Ich möchte mich in dir, ihr versenken, sie, dich gänzlich ausfüllen, nur noch riechen, schmecken, fühlen.
Ich möchte das Band zwischen dir und ihr ... über das ... eure Begierde teilt... wir uns ... vereinen in ... Explosion der Lust.
Ich...Band...du...sie...ich...du...Begierde...sie....wir...zu dritt...Explosion...LUST.
Ich laufe aus dem Kaufhaus, entfliehe dieser Situation, dieser Phantasie. Ich habe Sehnsucht nach dir. Bald treffe ich dich. Hoffentlich treffe ich dich bald.

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