„Wir hätten also eine Chance?“ resümierte Roger und schob dieses Mal seine Hand über Olivias Knie hinweg unter ihr Kleid und stoppte erst haarscharf vor ihrem Slip.
„Vielleicht? Mal sehen, was mein Mann dazu sagt…“
Martin war jetzt echt am Zweifeln. Drei Männer – das wäre ja beinahe ein Gang-Bang! Irgendwie aber siegte die überlegene, die dunkle Seite in ihm. „Wenn meine Frau es will, bin ich dabei!“ Ganz wohl war Martin jedoch nicht.
Olivia schaute erst Roger, dann Andy und zuletzt Maxim eindringlich an. Roger massierte weiter ihre Beine. Nein, Olivias Slip blieb unangetastet.
„Sagt es ihm endlich!“ Olivia wollte Martin nicht weiter im nichtsahnenden Zustand lassen.
„Männer WG!“, meinte Andi. „Wir sind schwul! Deine Frau hat uns das schon heute Nachmittag angesehen.
Olivia streckte ihre Hand nach Martin aus. „Tut mir leid! Aber bis eben dachte ich, Du bist im Bilde!“
„Keinen Gang-Bang für meine Frau?“ Martin tat etwas enttäuscht. Im Grunde genommen war er heilfroh, dass die Männer nichts von seiner Olivia wollten.
Maxim schenkte Wein nach während Martin und Olivia kurze Zärtlichkeiten und natürlich einen liebevollen Kuss austauschten.
Als sie anstießen fragte Andi: „Aber vielleicht hast Du ja eine Bi-Ader?“
Martin wiegelte ab. „Ich finde es echt schön, wenn Olivia mit einer Frau…aber für mich ist es undenkbar mit einem Mann rumzumachen! Sorry!“
*****
So gegen 0:30 Uhr kamen Martin und Olivia wieder zu ihrem Elternhaus zurück. Alles dunkel. Sie schlichen hinein, um ja keinen Lärm zu machen. Trotzdem konnte es Martin nicht lassen, unten an der Treppe, Olivias Jugendzimmer lag im ersten Stock, seiner Frau einen Kuss abzuringen. Daraus wurden zwei und drei. „Ich habe echt nicht gemerkt, dass die schwul sind;“ bekräftigte Martin flüsternd.
„Ist Dir gar nicht aufgefallen, dass Roger bei der Massage meiner Füße ganz brav geblieben ist?“ Olivia sah ihren Mann nur schemenhaft, obwohl sie direkt vor ihm stand und sie sich umarmten.
„Jetzt wo Du es sagst…“ Olivias „brav“ brachte Martin auf eine Idee, von der er sich nicht wieder abbringen ließ. „Ich will jetzt gar nicht brav sein;“ flüsterte er, küsste erneut seine Frau und ließ seine Hände an ihren Flanken hinabgleiten.
„Du willst jetzt aber nicht…?“ Trotz ihrer Frage war Liv auch heute für jede Schandtat bereit, vor allem, wenn Martin der Initiator war.
„Doch ich will…jetzt und sofort!“
„Okay, oben!“, stimmte Olivia zu.
Martin schüttelte den Kopf und hielt seine Frau fest. „Nein! Sofort und hier!“
„Und meine Eltern?“
„Musst halt leise sein…“ Viel Überzeugungsarbeit musste Martin nicht leisten bis seine Frau zustimmte und es ebenso für eine gute und vor allem geile Idee fand.
Ein kurzes Vorfühlen genügte Martin, um zu wissen wie sehr seine Olivia doch bereit war für dieses kleine Abenteuer. Ihren Slip musste sie trotzdem opfern, während ihr Mann seine Hosen nur ein Stück nach unten zog. Nein, außer in ihrem Zimmer hatte es Olivia in ihrem Elternhaus noch nirgends getrieben. Aber diese Nummer auf der Treppe war für Beide ein Highlight! Und eine Herausforderung! Bequem ist anders! Trotzdem probierten sie verschiedenste Stellungen. Olivia, die normalerweise nicht die leiseste ist, versuchte ihre Artikulationen so gut es ging zu unterdrücken. Eine weitere Herausforderung!
„Hätte Dir das gefallen, mit drei Kerlen?“ Martin musste das unbedingt wissen und platzte mit seiner Frage einfach so heraus.
„Mit vier…“, antwortete Olivia kurzatmig.
„Stellst Du dir das geil vor?“
„Ja! Hände überall! Dann einer in meiner Süßen, der zweite hinten drin und einer wichst!“ Olivia brachte die Vorstellung extrem auf Touren. „Und Du siehst zu, wie die es mir besorgen!“
„Oder der Dritte in deinem Mund…;“ Martin erregte das Szenario ebenso ungemein. „Da würde ich gerne zuschauen!“
„Wir machens natürlich ohne Kondom und die sauen mich überall voll!“, brachte Olivia abgehackt hervor.
„Ja, und wenn die mit Dir fertig sind und zwischen deinen Ficklippen die Soße wieder rausläuft, dann will ich…!“ Martin hatte ganz klare Bilder im Kopf.
„Die anderen Männer wären doch nur Vorspiel…!“ Olivia ahnte nicht im Geringsten, wie glücklich ihre Worte Martin machten. „Die wären nur Vorspiel?“, fragte er ungläubig nach.
„Ja, ich will doch nur dich!“ Olivia klammerte sich ganz fest an ihrem Mann. „Und die anderen als Vorspiel!“ Das musste sie einfach nochmal loswerden.
Ging da eine Tür? Martin hielt kurz inne und beide lauschten. Nein, da war nichts.
„Gehen wir doch rauf…?“ Olivia wollte nicht erwischt werden. Aber Martin gefiel der Nervenkitzel. Er hielt seine Frau fest und…, nein, Olivia ließ sich nicht bitten!
Das Ende, will sagen die Momente, in denen beide kurz vor ihrer Erlösung standen, war dann doch etwas lauter. „Komm, komm! Mach…!“ Olivia feuerte ihren Mann an, damit dieser, ebenso wie sie auch gerade eben, den Punkt, wo es kein Zurück mehr gab, so schnell wie möglich überwand. Und gleich nach Martins abspritzen zerrte sie ihren Mann, „komm jetzt!“ nach oben. Tür zu! Geschafft! Ihre Eltern hatten nichts gemerkt! Dachte sie…
Denn als Olivia eine Woche später mit ihrer Mutter telefonierte, vertraute diese ihr an: „Stell Dir vor Kind, dein Vater und ich haben es vorgestern auch auf der Treppe gemacht…gab ganz schön blaue Flecken…!“
Nach dem „auch“ ihrer Mutter merkte Olivia, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
*****
Tage später in Paris. „Pling“ meldete sich ihr Telefon. „Von Martin;“ freute sich Olivia und öffnete die WhatsApp-Nachricht.
„Guten Morgen mein Engel! Lust zu reden?“ Anstelle einer Antwort drückte sie auf „Anrufen“.
Martin ging relativ schnell ran und die beiden wünschten sich einen guten Morgen.
„Er ist gerade beim Duschen und muss dann geschäftlich weg.“, antwortete Liv auf Martins Frage wo denn ihr Bettpartner der letzten Nacht abgeblieben ist.
„Und Alena?“, wollte Liv im Gegenzug von Martin wissen.
„Die schläft noch!“
„War das nicht eine gute Idee?“ Vor Tagen schlug Olivia Martin einen Partnertausch vor. Sie beide mit Alena und Olivier. Und bei einem Telefonat der beiden Männer wurde daraus ein konkreter Plan. Die Idee wäre fast im Sande verlaufen, da keiner der zwei Herren sich in absehbarer Zeit über zwei oder drei Tage hinweg von ihren geschäftlichen Aufgaben loseisen konnte. Daher kamen die beiden Männer überein, dass Liv allein nach Paris fliegen würde und im Gegenzug Alena nach Hallbergmoos käme. Alle vier Beteiligten fanden es spannend, allein die Partnerin / den Partner des / der anderen zu daten.
„Wo habt ihr es denn getrieben?“ Liv war neugierig. „In unserem Spielzimmer oder in unserem Ehebett?“
„Sie wollte unser Schlafzimmer testen. Und für später meinte Alena, sollte ich mir etwas Spannendes einfallen lassen!“
„Darf ich raten?“ Olivia tat so, als würde sie überlegen. Dann meinte sie: „Du hast sie ans Bett gefesselt.“
„Erstmal nicht!“, feixte Martin.
„Oh, dann die Kerzen?“
Ja;“ bestätigte ihr Mann. „Ich habe das gleiche gemacht, wie mit Dir!“
„Und?“ Olivia wollte alles wissen.
„Sie wollte ihre Hände partout nicht an den Gitterstäben lassen…“
„Dann hast Du sie angekettet?“
„Jah;“ hauchte Martin durchs Telefon. Und Olivia war die Szene so deutlich vor Augen, als wäre sie mit dabei gewesen.
„Alena ist da eher die stille Genießerin. Aber sie war patschnass…“ Letzteres erzählte Martin ganz leise, als wäre es ein Geheimnis.
Dann erzählte Liv: „Olivier und Olivia! Dein Freund hat mehrfach ein Wortspiel aus unseren gleichklingenden Namen gemacht.“ Liv konnte Martin förmlich lachen hören. „Wir waren chic essen! Kennst Du Oliviers Vorliebe?“
„Beim Essen?“, fragte Olivias Mann naiv.
„Beim Essengehen mit einer Frau?“
„Nöööö!“
„Er hat mich fast genötigt, Liebeskugeln reinzutun!“
„Hast Du die überhaupt dabei?“ Martin und Liv haben natürlich auch schon mehrfach mit solchen Kugeln experimentiert. Auch zum fortgehen. Da kamen sie dann immer frühzeitig nach Hause zurück…
„Nein. Er hat mir welche von Alena gegeben.“
„Und?“
„Ich kenne ja die Wirkung!“ Olivia brauchte ein bisschen, bevor sie weitererzählte. „Auf den Slip unter dem Abendkleid konnte ich dann sicherheitshalber nicht mehr verzichten!“
Olivia spürte, dass ihr Mann am anderen Ende der Leitung schelmisch grinste.
„Wir wurden ganz schön hofiert! Ein Aperitif an der Bar, ausgesuchter Wein und ein fünf-Gänge-Menü vom feinsten!“ Olivia schwärmte von dem ganzen Abend.
„Er hat mich dann gefragt, mit was er mich heute noch beeindrucken könnte.“
„Und?“, wollte Martin wissen.
Jetzt war es Olivia die grinste. „Ich habe ihm ins Ohr geflüstert, dass Ich gerne auf den Eiffelturm schauen würde, wenn Er mich nachher fickt!“ Es entstand eine kurze Pause. „Tja; ich habe den Eiffelturm gesehen…“
Martin wollte alles ganz genau wissen, wenn sie wieder zu Hause ist. Aber er bat sie um einen Gefallen. Jetzt gleich…
„Wenn ich dich glücklich machen kann, gerne!“
„Ich möchte ein Foto deiner „chatte“!“
„Oh,“ Olivia lachte. „Du möchtest sehen, wie sehr dein Freund meine „petite lévres“ strapaziert hat?“
„Ja!“, bestätigte ihr Mann. „Läuft noch was raus?“
„Vielleicht, mal sehen!“
„Mit der Erzählung musst Du aber noch ein bisschen warten;“ meinte Olivia schadenfroh. „Alena kommt heute nach Paris zurück. Und dann ist Girls-Night-Out angesagt. Wir werden ausgehen! Nur sie und ich! Bummeln, Shopping und abends…mal sehen. Wir werden schon was finden! Sonntag fliege ich von Frankfurt aus nach Boston und bin erst Mittwoch wieder zu Hause.“ Mit einem gehauchten, virtuellen Küsschen verabschiedete sich Olivia von ihrem Mann und wünschte ihm einen schönen Tag.
Gleich nach dem Gespräch traf dann auch ein sehr geiles Bild bei Martin ein.
*****
Nach einem gemeinsamen Essen zogen Alena und Liv durch drei Pariser Clubs. Viel reden, ein wenig abtanzen, einfach relaxen! Natürlich tauschten sie sich über die Nacht mit dem Partner der anderen sehr intensiv aus! „Dein Martin ist sehr einfühlsam!“, war dabei die wichtigste Erkenntnis, die Alena über Martin gewonnen hatte.
„Dafür kannst Du von Olivier wirklich alles bekommen, solange Du ihn anhimmelst!“, verriet Olivia ihren Eindruck von Alenas Dauerfreund.
*****
Mittwoch, spätnachmittags. Martin befand sich in einer Besprechung mit einem seiner Mitarbeiter als sich Patricia aus dem Vorzimmer meldete: „Deine Frau ist hier bei mir und möchte dringend mit Dir reden.
„Soll reinkommen;“ antwortete Martin. Olivia und der Mann aus der Fertigung grüßten sich kurz als sie das Büro ihres Mannes betrat und er es verlies.
Olivias Miene war ganz ernst. Versiegte Tränen waren ihrer Wimperntusche und dem MakeUp deutlich anzusehen. Sie ging auf Martin zu und setzte sich auf seinen Schoß. Während sie ihn wie versteinert ansah kam leise über ihre Lippen: „Ich habe mich verliebt!“
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