Dann sah er auf seine Uhr, Breitling, „...ich glaube,es ist Zeit. Ich treffe mich gleich mit meinen Jungs zum Mittagessen.“
Tja, das war‘s dann wohl. Vielleicht war es besser, dass meine wilden Vorstellungen in meinem Kopf blieben. Ich atmete tief durch, nahm also meine Sachen und verabschiedete mich.
„War sehr nett Dich kennenzulernen, Lea.“ er reichte mir seine kräftige Hand.
„Ja. Vielen Dank für die...äh... Massage. Schade, dass ich keine Gelegenheit hatte mich zu revanchieren.“
„Wenn wir uns einmal wieder sehen, komme ich darauf zurück. Versprochen.“ Er bewegte sich einen Schritt vorwärts und öffnete die Tür. Ich trat auf den Gang und er entließ meine Hand aus seinem Griff. Er sah wieder auf seine Uhr und murmelte: „Vielleicht gehen wir auch gar nicht weg. Vielleicht kommt ja auch ein Mädchen vorbei, das sich die 2500 Euro verdienen will. Bis Acht sind wir auf jeden Fall hier.“ Mit diesen Worten schloss er die Tür.
Ich ging Essen und dann zurück zum Pool. Der Gedanke an die fünf Kerle, die mich nacheinander nahmen, ließ mich nicht mehr los. Wollte er, dass ich um Acht zu ihm komme? Je mehr Zeit verging, desto unsicherer wurde ich mir. Ich stellte mir vor, wie er mich auslachen würde, wenn ich an seine Tür klopfen würde. Aber wieso dachte ich denn überhaupt so weit? Ich würde mich niemals für Geld einem Mann hingeben. Und fünfen schon gar nicht.
Doch da war auch dieser Traum, der immer wieder kam und der mir noch viel schlimmere Dinge zeigte. Schwänze in all meinen Öffnungen.
Mein Freund würde mir dabei nicht helfen können. Er traute sich ja nicht einmal mich ohne Erlaubnis anzufassen, geschweige denn mir seinen Schwanz in den Mund zu stecken. An meinen letzten Blowjob konnte ich mich kaum noch erinnern.
Mit diesen Gedanken stand ich in der Dusche meines Zimmers, um mir den Chlorgeruch vom Leib zu waschen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich geduscht habe und ob es nicht auch kürzer gegangen wäre. Jedoch als ich fertig war, entfernte ich ein Büschel gekräuselter Haare aus dem Abfluss und bewunderte zum ersten Mal meine glatt rasierte Scham. Und obwohl ich überzeugt war, mich niemals kaufen zu lassen, schien mein Unterbewusstsein zielstrebig genau darauf hin zu arbeiten.
Nach der Dusche lag ich auf meinem Bett und ließ die Nachmittagssonne auf meinen nackten Körper scheinen. Was war es wohl, was diese Männer sich wünschten? Was war ich bereit zu tun? War ich bereit überhaupt etwas zu tun? Für Geld? Ich würde meinen Körper verkaufen. Meine Gefühle und meine Seele wären bei diesem Geschäft unerwünscht. Ich müsste gehorchen und es einfach mit mir geschehen lassen. Egal, ob ich es mochte oder nicht. Eine Wahl hätte ich nicht mehr. Dafür hätte ich 2500 Euro. Eine lächerliche Summe, gemessen daran, was ich auf der Messe verdient hatte.
Ich versuchte mir vorzustellen, was genau geschehen könnte. Würde ich es ertragen? Fünf Männer und eine Frau, doch mein Kopf blieb leer. Was man noch nicht erlebt hat, bleibt unvorstellbar. Doch etwas in mir sehnte sich nach dem Unvorstellbaren.
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