Sie war mir bei einem Konzertmitschnitt im Fernsehen aufgefallen: Eine attraktive Frau mit langen dunklen Haaren. Ihre dunklen Augen spiegelten die Begeisterung des enthusiastischen Dirigenten wider. Ich sah ihr Gesicht voller Vitalität, Spielfreude, musikalischer Leidenschaft. Aber etwas an ihrer Ausstrahlung weckte noch ganz andere Gefühle in mir: Sie war nicht nur eine Augenweide. Die im ärmellosen Kleid oder Hosenanzug sichtbaren Schultern und nackten Arme faszinierten mich: Athletisch und muskulös - und gleichzeitig so lasziv und weiblich. Diese Frau weckte die reine Lust in mir. Dass sie dazu ihre Beine geöffnet hielt, um ihr Cello dazwischen zu halten, zu bewegen, vielleicht mit dem Druck ihrer Schenkel zu liebkosen: Ich blieb weniger ganz Ohr für die Musik als hoffnungslos ganz Auge für diesen Anblick.
Ich fand es immer schon erotisch aufgeladen und erregend, gerade bei Frauen dieses Instrument zwischen den Beinen zu sehen. Ich erinnerte mich, welch zusätzlicher Kitzel einmal entstand, als ich bei einem Konzert direkt vor der Solistin etwas tiefer saß - zu ihren Füßen und mehr und mehr angetörnt von der Vorstellung, jetzt so gerne mit dem Instrument tauschen zu wollen.
Doch zurück zur attraktiven und rassigen Musikerin. Nachdem ich sie also damals auf dem Bildschirm entdeckt hatte, ließ ich kein Konzert aus. Irgendwann reichte mir das nicht mehr und ich schlich um das Probelokal, um sie im Alltag zu erspähen. Das gleiche Gesicht, ein als ganzer wohl geformter verlockender Körper. Aus sicherem Abstand beobachte ich sie, wenn sie nach der Probe aus der Tür trat, munter mit Kolleg:innen schwatzte. Sie strahlte Vitalität aus. Ein Mensch, der so ganz in sich ruhte und sich seiner Kraft und Wirkung villeicht gar nicht bewusst war. Nach einer Weile waren mir Blicke aus dem Abstand zu wenig. Ich folgte ihr - mit sicherem Abstand. Der durfte nicht zu groß zu werden, um nicht die Spur und die von ihr ausgehende Erregung zu verlieren.
Eines Tages war ich ihr wieder auf den Fersen. Einen Augenblick passte ich nicht auf und ließ mich vom Geschehen auf der anderen Straßenseite ablenken. So hatte ich nicht bemerkt, dass sie stehen geblieben war und sich plötzlich resolut zu mir umdrehte: "Was soll das! Wollen Sie was von mir?" Ich war zu perplex, um überhaupt und einigermaßen sinnvoll zu antworten. "Sie laufen mir doch schon eine Weile hinterher." Ihr Ton wurde weniger scharf, entspannte sich. Sie begann mich neugierig zu betrachten. "Also, jetzt mal im Ernst: Warum lungern Sie immer hier herum und stalken mich?" "Haben Sie das etwa bemerkt?". Zu Tiefsinnigerem war ich im Moment nicht in der Lage. Sie lächelte. "Na ja", begann ich stockend, "es stimmt schon, ich bin oft hier." "Und warum bitteschön? Haben sich nichts Besseres zu tun? Irgendwie sind Sie mir auch schon bei Konzerten aufgefallen. Ich glaube außer Ihnen war niemand im Saal, der so ausdauernd, so intensiv, ja so hungrig zu mir hinsah". Jetzt lag in ihrem Blick etwas Weiches, aber auch Flackerndes. Ich atmete tief durch - und dann wagte ich es, ihr alles zu erzählen: Wie ich sie auf dem Bildschirm entdeckt und Feuer gefangen hatte. Wie ich es nicht lassen konnte, sie im Orchester zu entdecken, ihr aufzulauern, mich an ihrem Anblick ---'aufzugeilen' war zu derb, zu 'ergötzen' zu altmodisch. Wobei: etwas von 'zu Füßen liegen', 'verehren', ja vielleicht auch 'anbeten' angesichts ihrer so feurigen Ausstrahlung lag schon darin.
"Haben Sie Lust, einen Kaffee mit mir zu trinken?" sagte sie so unvermittelt wie natürlich. Also gingen wir in die nächstgelegene Kaffeebar. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Hatte sich also meine verrückte Ausdauer gelohnt. Wir plauderten über dies und das, tauschten uns über Musik und das Leben als Musiker aus. Da mein Vater selbst einer war - mit demselben Instrument - und ich früher ganz gut als Geiger in Laien-Orchestern spielte, hatte ich doch etwas Ahnung. Irgendwann sah sie auf die Uhr an der Wand. Als sich abzeichnete, dass diese Begegnung bald ein Ende haben würde, gab ich mir innerlich einen Ruck. "Sie mögen mich vielleicht für verrückt halten, aber eine Frage treibt mich schon lange um: Wie ist das eigentlich, das Instrument zwischen den Beinen zu haben. Die Beine dafür zu öffnen…" "Sie meinen 'breitzumachen'" warf sie schelmisch lächelnd ein. "Nein, das klingt zu gewöhnlich, obwohl. Etwas hat davon hat es schon. Ich stelle mir das erregend vor, das Holz an den Innenseiten der Schenkel zu spüren, mit dem ganzen Körper der Musik zu folgen, die Resonanzen mit jeder Zelle aufzunehmen. Vielleicht haben die tiefen Frequenzen noch einmal einen besonderen Reiz, wenn sie sich über die Innenseiten der Schenkel übertragen." "Wenn Sie das so sagen und beschreiben, merke ich, dass ich noch nie darüber nachgedacht habe. Aber es stimmt schon: Es ist ein besonderes Gefühl. Geige könnte und wollte ich nicht spielen. Erstens klingt die so schrill in ihren hohen Tönen und die Haltung ist unnatürlich. Das Cello zwischen den Beinen zu halten, lässt mich meinen Schoß spüren. Aber vielleicht ist das jetzt auch typisch Frau." "Das glaube ich nicht", sagte ich plötzlich angefixt, hatte ich doch bei einem spirituellen Seminar einmal meinen eigenen Schoßraum - als Mann! - gespürt und erweitern lassen. Ein unglaubliches Gefühl.
"Nein Sie haben, -- ach, warum siezen wir uns eigentlich pausenlos, wenn's jetzt schon so intim wird. Du hast recht, es hat auch etwas Erotisches, Erregendes. Ekstase gehört ja irgendwie auch zu Musik". Das Gespräch hatte sich jetzt so entwickelt, dass ich ihr auch noch meine letzte Phantasie gestand. Ich erzählte von dem Konzert zu Füßen der Cellistin und meiner steigenden Lust, mit dem Instrument zu tauschen. Als es raus war, herrschte erst einmal Schweigen. "Jetzt hast du's verbockt", dachte ich. Sie sah mich lange an. Diese Augen! Das war ein Blick, in den ich mich einfach fallen lassen wollte: Undurchdringliches Dunkel, weich, aber auch zögerlich feurig. Es war, als ob es in ihr brodelte. Ausstrahlung und Intensität ihres Blickes wechselten, nahmen zu, ohne dass sie etwas sagte. "Komisch und irgendwie schon verrückt. Es scheint kein Zufall zu sein, dass du mir mit deinen besonderen Blicken im Saal aufgefallen bist. Ich gebe zu, ich begann es zu genießen, von dir so angeschaut zu werden und auch wie du mir beim Probelokal mit den Augen aufgelauert hast. Lass uns das für heute hier beenden". Ich war schon im Begriff, enttäuscht aufzugeben, als sie fortfuhr. "Hast Du Freitagabend zufällig Zeit? Dann komme mich doch besuchen - überall". Was sie damit wohl meinte?
Ich hielt die Tage bis Freitag kaum aus. Was wollte das werden? Was geschah da mit, zwischen uns beiden? Natürlich wieder viel zu früh, schlich ich auf der Straße vor ihrem Haus herum. Dann klingelte ich zum ausgemachten Zeitpunkt und stieg nervös Stufe um Stufe in dem alten Stadthaus hoch. Sie wohne im obersten Stock - allein, wie sie anmerkte. Ich spürte von Etage,wie meine innere Nervosität stieg. Die Handflächen wurden feucht, der Puls beschleunigte sich.
Schließlich kam ich oben an - und da stand sie in der Tür: Locker und lässig, und gleichzeitig verlockend und geheimnisvoll. Im schwarzen Hosenanzug, mit nackten Armen und bloßen Schultern. "Hallo. Du kommst tatsächlich. Schön!" Beim letzten Wort strahlte sie übers ganze Gesicht. "Komm rein!" Sie führte mich in ihr Reich. Eine kleine, sehr geschmackvoll eingerichtete Wohnung. Ich hatte keine Augen für Einzelheiten, sondern folgte ihr, fasziniert und magnetisch angezogen in einen großen Raum. Durch große Fenster fiel Licht von oben und eröffnete ein unglaubliches Panorama auf die Stadt im Kessel. Ich sah einen Tisch und zwei Gläser, brennende Kerzen. An der Wand stand ein roter Cello-Kasten. "Soll ich dir ein Privat-Konzert geben?" Wie könnte ich dieser Einladung widerstehen?! Sie ging an den roten Kasten, holte ihr herrliches Instrument und setzte sich auf einen Stuhl, den sie offenbar schon vorbereitet hatte. "Setz dich dicht zu mir. Ach, was nein, setzt dich hier vor mich auf den Boden. Du magst es doch, Cellistinnen zwischen die Beine zu schauen". Als sie das sagte, lag in ihrer Stimme ein neuer Klang und in ihren Augen hatte sich etwas verändert. "Hast Du einen Wunsch?" "Nein, spiel einfach", stotterte ich. "Schließ die Augen", sagte sie. Ich tat es und folgte mit jeder Faser den Tönen, die sie ihrem Instrument hervorlockte. Da war soviel Sinnlichkeit im Raum, nicht nur bei langgestrichenen tiefen Tönen, die mir sogleich in den Leib gingen. Waren es anfangs noch Stücke, die ich kannte, wie "Den Schwan" aus dem "Karneval der Tiere", fing sie irgendwann an, frei zu spielen. Es wurde eine Improvisation, die sich steigerte: Aus Tiefen und ruhigerem Tempo wurde kraftvolle Musik. Zunehmend gewann eine rhythmische Kraft die Oberhand. Vor meinem inneren Auge sah ich sie wieder im Konzertsaal: Ärmellos mit diesen Schultern und nackten Armen, einem Gesicht, das voller Spielfreude, ja Vitalität und Lust war.
Ich war so in meine Erinnerung versunken, dass ich erst nach einer Weile registrierte, dass sie aufgehörte hatte zu spielen. Irritiert öffnete ich die Augen. Da saß sie vor mir: Mit geöffneten Beinen. Die schwarze Hose war verschwunden. Das Cello lag neben ihr auf dem Boden. Ich sah direkt auf ihren nackten Schoß. Einladend, von schwarzem Haar gerahmt, lockte er mich. "Komm zwischen meine Schenkel! Sei mein Instrument!" Ich konnte mein Glück nicht fassen, war gleichermaßen irritiert wie fasziniert. Ich sah die reine Lust in ihren Augen und den offenen Schoß, der eine einzige Einladung war. Ich kroch auf meinen Knien näher zu ihr, kniete mich zwischen die Schenkel, die sich um mich schlossen. Ich spürte die Wärme der Haut, den Druck, der mit mir spielte. Ich schloss die Augen. Sie fing an mir durch die Haare zu fahren. "So kannst du ja gar nicht alles spüren". Damit begann sie an meinem Pullover zu nesteln, ihn mir mitsamt dem T-Shirt auszuziehen. Nun spürte ich am Oberkörper diesen heißen Druck ihrer Schenkel. Fest, zupackend, kraftvoll. Meine Nase nahm plötzlich den kräftigen weiblichen Geruch wahr. Ich wusste gleich, woher er kam. Das war Lust, die mir aus ihrer Mitte in die Nase stieg. Zunächst spielte nur sie mit mir. "Sei mein Cello, du Verrückter!" Irgendwann erwachten meine Hände und Finger. Ich begann ihre Beine und Schenkel zu berühren, abzutasten, zu streicheln und zu kneten. Ihr Geruch wuchs. Die Lust in mir auch. Sie vergrub ihren Kopf in meinem Haar. Küsste mich sanft und leidenschaftlich im Gesicht, an den Ohrläppchen, in der Halsbeuge. Ihre Hände gingen auf mir spazieren. Ich auf ihr. Ich suchte und fand ihr Gesäß. Alles wollte ich entdecken und verkosten. Mit Lippen und Zunge fuhr ich ihr über die Muschi, spaltete die Lippen, versank darin, trank daraus. Mit den Wangen fuhr ich der Innenseite ihrer Schenkel entlang. Ich küsste sie und leckte daran, wollte alles ertasten. Ich begann, Laute von mir zu geben. Meine Hände wanderten unter ihr schwarzes Shirt und fanden bereite, nackte, warme Haut und Brüste, die mich willkommen hießen. Wir improvisierten unser erotisches Duo. Jeder wurde zum Instrument für den anderen. Irgendwann seufzte sie: "Komm, wir gehen dort aufs Bett". Erst jetzt sah ich, dass es mitten im Zimmer ein großes Bett gab. Wir klammerten uns aneinander. Sie zog mich hoch. Wir standen beide aneinandergepresst, umschlungen, voller Hunger auf den anderen. Wir zogen einander hastig und ungeduldig den Rest der Kleidung aus. Wir waren voll unbändiger Lust und Hunger aufeinander. Wir knabberten, leckten, züngelten, küssten, bissen einander zärtlich. Ständig wechselten Initiative und purer Genuss. So fielen wir aufs Bett und begannen mit Augen und Mund, Fingern und Lippen, Zungen und allen Gliedern miteinander zu spielen - gierig und erfüllt, in einem Rhythmus, der sich steigerte, mit Lauten von kehlig tief bis laut, schnell und kraftvoll - immer höher, atemloser, verrückt nacheinander - bis zur letzten Ekstase.
Ob Udo Lindenberg Ähnliches im Sinn hatte, als er einst sang "Sie spielte Cello"?
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