Silke angelte sich ein bereitgelegtes Waschtuch, ein großes, weißes Abtrockentuch, Kernseife, ihre Kleidung vom Vortag und huschte die Treppe hinunter auf den Innenhof. Der Türschlüssel knarzte und Silke hoffte, niemanden geweckt zu haben. Die Wasserstelle entdeckte sie rasch. Silkes Gänsehaut war nicht verwunderlich, denn der Morgen war ausgesprochen frisch. Silke zog sich das Nachthemd über den Kopf, tauchte den Waschlappen ins eisige Wasser und reinigte sich gründlich. Hinter mindestens fünf Fenstern lauerten hungrige Männeraugen, für die es nichts Faszinierenderes gab, als eine fremde Frau bei der Körperpflege zu beobachten, aber sei’s drum. Silke tauchte ihr Haar ins Wasser, schüttelte sich, und ihre spitz hervorstehenden dunklen Nippel wirkten wie gefrorene kleine Kastanien. Die beobachtenden Männer griffen sich alle zeitgleich an ihre Schwänze. Sie befriedigten sich, während die ahnungslose Silke sich einseifte. Sie ging zügig vor, um der Kälte möglichst bald zu entrinnen, und sie hatte an jenem Tag sehr viel vor sich. Am Schluss rubbelte sie ihren archaisch anmutenden Busch trocken, zog ihren Schlüpfer hoch, kleidete sich ein und wurde von der verletzlichen nackten Frau in Eiseskälte allmählich zur gepflegten Forscherin von Welt, zur Charakterforscherin.
Nach einem üppigen Frühstück aus Roggenbrot, Früchten, Zerealien und Eichelkaffee machte Silke sich zu Fuß auf den Weg ins Dorf. Sie wollte unauffällig wirken, was ihre Kutsche ihr verunmöglicht hätte. Diese bot einen großen sozialen Kontrast zum ärmlich anmutenden Bündner Dorf. Dennoch blickten ihr die Leute nach, denn Fremde ließen sich hier nur kaum blicken. Dann erstarrte Silke. Sie stand vor dem Schaufenster der Dorfbäckerei und sah gerade noch, wie der Bäckermeister mit grimmigem Grinsen einen dunklen Vorhang zuzog. Mittlerweile ging es ihm wirtschaftlich wieder etwas besser, und er hatte sich überlegt, wie er seinen Umsatz steigern könnte. Noch immer träumte er jede Nacht von Flurina, die er damals in seiner Backstube überwältigt und anal rangenommen hatte.
Silke zuliebe
29 19-30 Minuten 1 Kommentar
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Silke zuliebe
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schöne Geschichte
schreibt alak87@gmx.de