Silvester geht weiter

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Silvester geht weiter

Silvester geht weiter

Kate H.

Florian und ich kamen uns näher, küssten uns intensiv, ließen los und tanzten weiter. Blicke mit anderen Männern und Frauen wurden ausgetauscht, Mikroberührungen, leichtes Anrempeln mit Entschuldigung. Ein Pärchen tanzte neben uns. Sie hatte kurze dunkle Haare, war schlank, fast mädchenhaft dünn. Ihr Freund wirkte eher unscheinbar, trug Jeans und eine schwarze Weste, unter der seine nackte Haut hervorschien. Ich begab mich in ihren Kreis, überschritt die Distanz und berührte ihn. Ich sah ihn nicht, spürte ihn nur, denn sogleich glitt er mit seinen Händen über meine Schultern und die Arme hinab, spielte mit meinen Händen, drückte seine Finger in die Handinnenflächen und ließ sie wieder los. Der Rausch der Körperlichkeit hatte es in sich. Ich drehte ich mich zu ihm um und unsere Körper berührten sich, die Lippen legten sich aufeinander. Gleichzeitig schob er seine Hand unter meinen Rock. Er berührte meine Schamlippen, arbeitete sich vor und steckte einen Finger in meine Vagina. Er fingerte mich mitten auf der Tanzfläche und ich muss gestehen, dass ich es geil fand. Ich vergaß alles um mich herum und gab mich den aufsteigenden Gefühlen hin. Nach einer Weile ließ er mich los und ich drehte mich zu Florian um. Er küsste die Frau mit den kurzen Haaren und seine Hände glitten an ihrem Körper entlang, er schien die Sache zu genießen. Der Fremde sagte zu mir: „Hast du und dein Freund Lust?“
Ich nickte, denn jede Pore öffnete sich, jedes Haar streckte sich in dem Funken der Elektrizität, der in der Luft lag. Florian schien vollkommen beglückt. Ich gab ihm ein Zeichen, dass wir nach oben wollten und er nickte zustimmend. Der Fremde griff nach meiner Hand und zog mich durch die Menge. Ich hatte für niemanden ein Blick übrig, war nur auf das Eine fokussiert. Wir beschritten die Treppe in Richtung Sodom und Gomorrha. Schon im Alten Testament ging es heiß her. Wer dachte, dass die Bibel langweilig war, der hatte sich geirrt. Hier war es nicht anders. Auf den Lederflächen lagen kopulierenden Paare, stöhnenden Damen wurden von hechelnden Zungen befeuchtet, Frauen wurden ausgepeitscht und Hände strichen über verbotene Hügel. Auch die Zuschauer fehlten nicht, ein unschuldiges Paar, welches sich an den Händen hielt und das ganze Spektakel betrachtete, saß verstohlen in der Ecke.

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