Silvester

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Silvester

Silvester

Sven Solge

Ratlos stand Jessica vor ihrem Kleiderschrank, was sollte sie nur anziehen? Unmengen von Kleider, Hosen, Blusen, T-Shirts lagen schon auf dem Bett, aber keines war für diesen Anlass das richtige Outfit?
Als Tina sie zu ihrer Silvesterfeier einlud, wollte sie spontan `nein´ sagen, doch Tina ließ nicht locker, als sie ihr zögern bemerkte.
„Jessi, du musst mal wieder unter die Leute!“, sagte sie. „Justin ist nun schon seit über einem Jahr Geschichte und du solltest deinen Blick mal wieder nach vorne richten! Andere Mütter haben auch schöne Söhne! Das soll ja nicht heißen, dass du dich Silvester wieder neu verlieben sollst, nur mal wieder etwas maskulinen Duft um die Nase wehen lassen und du dich vielleicht auch mal wieder flach legen lassen solltest. Sonst sind die Spinnweben an deinem Döschen bald undurchdringlich!“ Dabei ließ Tina ihr meckerndes Lachen hören, was für Jessica wie ein Weckruf klang!
Immer noch widerstrebend, sagte sie schließlich zu.
Da die Feier im Haus von Tinas Eltern stattfinden sollte, die auf Kreuzfahrt waren und ihr erlaubt hatten, die Kellerbar für die Silvesterparty zu nutzen. Wer wollte, konnte auch im Haus übernachten. Die meisten Gäste kamen sowieso aus Tinas Bekanntenkreis, sodass es für die eine Selbstverständlichkeit war.
Ihre Tasche für die Übernachtung, hatte Jessica schon fertig gepackt, nur was sie am Abend anziehen sollte, bereitete ihr Qualen!
Schließlich entschied sie sich für eine schwarze, enge Hose und eine schlichte Bluse. Darüber wollte sie noch ihr Samtbolero Jäckchen ziehen, falls es um Mitternacht draußen kalt sein würde.
Sie zog die Sachen an und betrachtete sich in dem großen Spiegel, an der Schranktür.
„Du bist wunderschön, mein Engel!“, hörte sie Justins Stimme in ihrem Hinterkopf, so wie er sie immer genannt hatte. Langsam kroch die kalte Wut an ihrer Wirbelsäule hoch. Sie hatte diesen verdammten Kerl geliebt und seinen abgedroschenen Sprüchen geglaubt, doch auf einmal machte er sich rar. Erfand immer neue Ausreden, um nicht mit ihr zusammen sein zu müssen und dann kam der Tag, als er ihr sagte, dass er eine andere lieben würde!
Für Jessica brach eine Welt zusammen.
Mit einem Aufschrei riss sie ihre Bluse auf, sodass die Knöpfe in alle Richtungen davon spritzten. Wenig später flog auch der BH auf die Tasche, die sie mitnehmen wollte. Mit bebenden Lippen betrachtete sie sich erneut im Spiegel, sah die harten Nippel auf ihren festen Brüsten und flüsterte anfangs leise, dann immer lauter werdend: „Ich bin kein Engel! Ich will kein Engel sein! Ich bin eine schöne, begehrenswerte Frau und hole mir jetzt was mir zusteht!“
Als erstes zog sie sich den roten, langärmeligen Pullover über, der ihre makellose Figur hervorragend zur Geltung brachte. Der V-Ausschnitt ließ die Ansätze ihrer Brüste sehen und auch ihre Nippel zeichneten sich deutlich durch den dünnen Baumwollstoff ab.
Dann bändigte sie ihr blondes, lockiges und schulterlanges Haar mit einem bunten Perlengummi zu einem Pferdeschwanz zusammen und betrachtete sich erneut im Spiegel. „Schon besser!“, flüsterte sie. Im Bad zeichnete sie ihre Lippen mit dem teuren Lipgloss in leuchtendem Rot nach und sparte auch nicht mit ihrem Eau de Toilette. Doch etwas fehlte noch an ihrem Outfit?
Sie kramte in ihrem Schmuckkästchen und holte ein schwarzes Samtbändchen hervor und legte es sich um den Hals. Lächelnd betrachtete sie sich und strich mit dem Finger über den hellblauen Kristall an der Vorderseite. Eine Erinnerung an ihre Mutter, die schon vor langer Zeit von ihr gegangen war!
Ihrem Nachtschrank entnahm sie noch drei Kondome, davon steckte sie sich eins gleich in ihre Hosentasche, währen die anderen beiden im kleinen Handtäschchen verschwanden.
Da sie seit der Trennung von Justin keine Pille mehr genommen hatte, wollte sie kein Risiko eingehen, aber auf geilen Sex auch nicht verzichten!
Sie war bereit! Schauen wir mal, was Tina für sie eingeladen hatte, denn die Andeutungen von ihr waren unmissverständlich! Sie fuhr mit ihren Händen über ihre Brüste und spürte die Stromstöße, die von ihren harten Knospen bis in ihre empfindliche Vagina schossen.
Da das Haus von Tinas Eltern fast am anderen Ende ihrer Heimatstadt lag, machte sich Jessica schon um 19 Uhr mit ihrem kleinen Wagen auf den Weg. Sie wollte etwas früher da sein, um dem Begrüßungstrubel zu entgehen und Tina eventuell noch etwas zur Hand gehen zu können.
Doch als Tina ihr die Tür öffnete, dröhnte ihr schon laute Musik entgegen und der ganze Flur war mit Papierschlangen und Girlanden geschmückt!
„Du schläfst am besten in meinem ehemaligen Kinderzimmer, das kennst du ja noch. Außerdem kannst du dich dort jederzeit zurückziehen!“ Dabei grinste sie verschmitzt.
Jessica brachte ihre Tasche nach oben, zog ihre Jacke aus und schaute sich im Zimmer um. Alles war noch so wie sie es von ihren früheren Besuchen bei Tina kannte. Das breite Bett in dem sie so manche Nacht, kichernd und lachend mit Tina verbracht hatte, bis ihre Mutter sie zur Ruhe ermahnt hatte! Dann kehrte sie zu Tina zurück, um ihr zu helfen. Doch als Tina sie in ihrem sexy Outfit sah, sog sie tief die Luft ein: „Wow, heute willst du es aber wissen! Du siehst toll aus! Wenn da heute keiner anbeißt, weiß ich auch nicht was mit den Kerlen los ist?“
Jessica spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, es machte sie verlegen, wenn ihre Freundin so unverblümt aussprach, woran sie eigentlich schon den ganzen Tag gedacht hatte!
„Ich habe mir nur zu Herzen genommen, was du zu mir gesagt hast!“, lachte sie und umarmte ihre Freundin.
„Ich bin wirklich reif, mal wieder flachgelegt zu werden!“
„Na, da bin ich mal gespannt, wer von den beiden Jungs dir zuerst ins Netz geht, die ich für dich eingeladen habe!“, wieder stieß Tina ihr aufreizendes Lachen hören. „Hilfst du mir noch bei den Canapés? Ich wollte die nicht zu früh machen, damit sie nicht trocken werden!“

-*-

Kurz nach 20 Uhr kamen die ersten Gäste.
Die meisten kannte Jessica und geleitete sie in den Keller zum Partyraum. Dann erschien als erster Constantin, den Jessica von der Schule her noch kannte. Ein großer, muskulöser Kerl, ausgesprochen gut aussehend, der nur früher leider unglaublich schüchtern war. Zu ihrer Überraschung begrüßte er Jessica mit Küsschen auf die Wangen: „Wow, du siehst toll aus Jessi, hätte dich fast nicht wieder erkannt.“
Jessica spürte förmlich, wie er ihren Körper scannte und ihr wurde bei seinem Blick heiß. „Conny, dich hätte ich auf der Straße auch nicht erkannt! Was ist aus dem schlackrigen Kerl geworden, der du früher warst?“
Er lachte etwas verlegen: „Ich weiß, ich habe mich auch etwas verändert, ich hoffe nur zu meinem Vorteil?“
„Mit Sicherheit, du warst doch früher ein Spargeltarzan und jetzt könntest du an einem Body Building Wettbewerb teilnehmen!“ Anerkennend legte Jessika eine Hand auf seinen Oberarm und drückte leicht seinen Bizeps.
In dem Moment kam Tina aus der Küche und umarmte Conny herzlich, „ist das nicht ein hübscher Kerl geworden?“, sagte sie lachend an Jessica gewandt.
„Ja, habe ich ihm auch gerade gesagt! Hätte ihn auf der Straße nicht wieder erkannt!“ Jessica streichelte nochmals kurz über seinen Oberarm, bevor sie ihn los ließ.
Nachdem sie Conny zu den anderen in den Keller gebracht hatte und wieder oben ankam, stand Tina mit einem neuen Gast im Flur: „Das ist Bertram, ein Arbeitskollege von mir!“
Und an den neuen gewandt: „Das ist Jessica, von der ich dir erzählt habe!“
„Also Tina, da hast du mir aber nicht die Wahrheit gesagt, mit so einer heißen `Braut´ hätte ich nie und nimmer gerechnet!“
Ohne auf eine Reaktion von Tina zu warten, packte er Jessica bei den Schultern und schmatzte ihr rechts und links einen Kuss auf die Wangen.
Jessika wusste nicht, wie ihr geschah, schon der Ausdruck `Braut´ hatte bei ihr eine Abwehrreaktion ausgelöst, doch bevor sie etwas machen konnte, war es auch schon vorbei. Nur der intensive Duft seines Aftershave hing ihr noch in der Nase, als sie zwei Schritte zurück wich.
Tina hatte das Verhalten von Bertram mit einem verlegenen Gesichtsausdruck verfolgt. Es war ihr sichtlich peinlich, dass ihr Kollege Jessica so überrumpelte, deshalb nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn mit zur Kellertreppe.
An Jessica gewandt, sagte sie: „Jessi, deckst du bitte die Canapés noch mit Frischhaltefolie ab, ich stelle Bertram eben den anderen vor!“
Auf der Treppe raunzte sie Bertram an,: „sag mal bist du von allen guten Geistern verlassen worden? So kann man doch keine Frau begrüßen, die man zum ersten Mal sieht. Bei Jessica hast du bis in die Steinzeit verschissen, das kann ich dir jetzt schon sagen. Sie ist ein verletztes Reh und ist gerade von einem Typen wie dir, verlassen worden!“
„Aber das war doch als Kompliment gedacht und nicht böse gemeint!“, versuchte Bertram sein Verhalten zu rechtfertigen.
„Dann solltest du vielleicht bei Adolph Freiherr von Knigge, noch mal einen Kurs belegen!“ Tina war sichtlich wütend auf ihren Kollegen und zeigte es ihm auch, indem sie ihn in den Bar Raum schob und zu den Anwesenden nur sagte: „Das ist Bertram, ein Kollege von mir!“ Drehte sich um und eilte zurück in die Küche.
„Es tut mir so leid!“, wandte sie sich an Jessica und zog sie an sich. „Was ist das bloß für ein Idiot, ärgere mich maßlos ihn eingeladen zu haben!“
„Mach dir keinen Kopf, mit dem werde ich schon fertig!“, sagte Jessica und drückte ihre Freundin an sich. Sie löste sich von Tina und sagte zu ihr: „Ich will noch kurz ins Bad, mich etwas frisch machen.“ In Wirklichkeit hatte Bertrams verhalten sie wach gerüttelt. In Tinas Zimmer entledigte sie sich kurz von ihren Pullover und zog sich ihren BH an. Sie wollte auf keinen Fall durch ihr aussehen als Freiwild angesehen werden, schon gar nicht für solche Typen wie Bertram. Sie wusch sich im Bad noch die Hände, bevor sie zu Tina zurückkehrte.
Nachdem alle Gäste angekommen waren, brachten Tina und Jessica die Platten mit den Canapés nach unten. Die Stimmung war schon recht gut, sodass die beiden Frauen mit hallo begrüßt wurden.
Zu Jessicas Überraschung, stürmte Bertram auf sie zu: „Ich möchte mich für mein Verhalten von vorhin entschuldigen, es war nicht böse gemeint! Verzeihst du mir?“
„Schon gut, ich verzeihe dir!“, erwiderte Jessica, ließ ihn dann aber stehen und verschwand hinter dem Bartresen, hinter dem schon Tinas Bruder Manny das Kommando übernommen hatte. Jessi verkrümelte sich in die Ecke, wo sich Conny, seinem Naturell entsprechend, den letzten Barhocker erobert hatte.

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