Silvesterparty

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Silvesterparty

Silvesterparty

Alina Soleil

„Jetzt warte doch, bis wir den Tisch abgeräumt haben“, fällt ihr Marc ins Wort und sammelt die ersten Teller ein. Sofort packen alle mit an, und kurz darauf haben wir das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und die Essensreste in den Kühlschrank verfrachtet. Miriam kramt ein paar Schälchen mit Chips und Erdnüssen herbei und Marc schenkt Getränke nach. Während dessen platziert Franzi zwei Stapel mit Spielkarten und einen Würfel in der Tischmitte, daneben stellt sie eine durchsichtige Plastikbox mit eindeutigen Utensilien: man erkennt ein paar Blindfolds, einen kleinen Flogger, Black Tape, einen roten Seidenschal, mehrere Tuben Gleitgel, einen Minivibrator und eine Handvoll Kondome. Vor jeden von uns legt sie je eine Nummernkarte und einen runden, silbernen Chip mit einem Joker-Symbol drauf. „Seid ihr bereit?“
Wir nicken und schauen sie erwartungsvoll an.

„Gut. Dann erkläre ich euch jetzt die Regeln. Vor euch auf dem Tisch seht ihr zwei Stapel mit Karten und ein Würfel. Der eine Kartenstapel ist für die Damen, der andere für die Herren der Schöpfung.“
„Wie fürnehm“, sagt Miriam und äfft Franzi nach. „Ein Stapel für die Damen und einer für die Herren.“
„Und wofür ist das ganze andere Zeug?“ fragt Tommy.
Franzi ignoriert die beiden und fährt mit ihrer Erklärung fort.
„Jeder von euch hat vor sich eine Zahl zwischen Eins und Sechs liegen. Mit dem Würfel wird bestimmt, wer als Nächstes dran ist. Für die Damen“ – dabei betont sie das Wort gespielt affektiert – „sind die Karten mit dem Venus-Zeichen gedacht, die Herren ziehen vom Stapel mit dem Mars-Symbol. Auf den Karten stehen Aufgaben oder Fragen. Jeder kann genau einmal eine Aufgabe verweigern, dafür ist der Joker gedacht. Sollte der Herr oder die Dame ihre Sache zur Zufriedenheit des Publikums erledigen, würfelt er oder sie, wer als nächstes dran ist. Ansonsten muss er oder sie eine weitere Karte ziehen. Alles klar“?
„Äh...“ macht Miriam und guckt sie ziemlich verwirrt an. Tommy kratzt sich verlegen am Kopf.
„Ihr werdet das sofort kapieren, ich fang am besten einfach mal an.“ Sie nimmt den Würfel und wirft. Er zeigt eine Drei.
„Die Drei hab ich“, ruft Miriam.
„OK, dann ist das jetzt deine Aufgabe“, sagt Franzi, nimmt eine Karte vom Venus-Stapel und liest vor, was darauf geschrieben steht.
„Was ist die geilste Sexfantasie, die du gerne mal in die Tat umsetzen würdest?“

Blöde Frage, denke ich, zumindest für die Leute hier am Tisch. Damit könnte man vielleicht eine Durchschnittshelga aus Warnebüttel zum Erröten bringen, aber doch nicht jemanden wie meine Miriam, Jemand, der Sex als Hobby definiert und keine Probleme damit hat, seine Fantasien und Wünsche auszuleben. Trotzdem bin ich gespannt auf Miriams Antwort. Und staune nicht schlecht, als sie sagt:
„Ich würde es gerne mal in einer Kirche tun. Genauer gesagt, im Kirchturm, direkt unterm Geläut. Sodass es das ganze Dorf hören kann, wenn ich meinen Orgasmus habe.“
Jetzt bin ich baff – davon hat sie mir noch nie etwas gesagt. Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob ich da mitmachen würde. Miriam kann nämlich laut sein. Sehr laut sogar.

„Jetzt musst du würfeln“, sagt Franzi und gibt Miriam den Würfel. Sie wirft eine Vier, was bedeutet, dass Marc an der Reihe ist. Ob er schon mal fremdgegangen sei, will Miriam gemäß der Frage auf der Karte wissen. Und wenn ja: wann und mit wem.
„Nein, nie“, ist Marcs spontane Antwort. Er nimmt den Würfel, zögert dann aber, weil ihn alle nur stumm anschauen.
„Was guckt ihr so dämlich? Franzi wusste immer Bescheid, wir hatten nie ein Geheimnis voreinander.“
„Na schön“, sagt Miriam, „dann frage ich anders. Mit wem hattest du zum ersten Mal was laufen, nachdem du schon mit Franzi zusammen warst?“
„Wenn ich mich richtig erinnere, war das mit der damaligen Freundin meines Chefs bei Henkel.“
„Was?“ ruft Franzi empört. „Davon wusste ich ja noch gar nichts!“
Marc lacht schallend. „Spässl gmacht! Mein Chef war stockschwul. Und außerdem waren wir damals noch gar nicht so richtig zusammen.“ Und an Franzi gerichtet: „Freut mich, dass ich dich immer noch eifersüchtig machen kann. Du weißt ganz genau, mit wem das war. Du hast sie zu uns nach Hause eingeladen. Das war einer der besten Dreier, die wir je hatten.“
„Du meinst das mit Kira, dieser hinterlistigen Bitch?“ fragt Franzi.
„Your choice, not mine“, erwidert Marc. „Aber geblasen hat sie wie eine Pro.“
Franzi wirft ihm einen bösen Blick zu, doch Marc grinst nur breit zurück. Er nimmt den Würfel und wirft eine Sechs.
Das bedeutet: Biggy ist an der Reihe. Marc lies ihr die Karte vor. „Mit wem der anwesenden Männer würdest du hier und jetzt am liebsten vögeln?“
Biggy schaut uns der Reihe nach an. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie mich am längsten fixiert. Doch dann sagt sie, ganz diplomatisch: „Mit allen natürlich. Und zwar gleichzeitig!“
Sie nimmt den Würfel und wirft – wieder eine Sechs. „Bin ich jetzt nochmal dran?“
Franzi nickt. Biggy nimmt eine weitere Karte vom Stapel, liest sie stumm durch und legt sie vor sich auf dem Tisch ab. Dann sagt sie zu Marc, der links neben ihr sitzt: „Los, mach deine Hose auf.“
„Hey, du musst schon vorlesen, was auf der Karte draufsteht!“ ruft Tommy und Marc nickt zustimmend.
„Na schön.“ Biggy nimmt die Karte wieder auf. „Hier steht: „Stell den Timer auf zwei Minuten und gib der Person links von dir einen Handjob. Die Aufgabe gilt als bestanden, wenn du sie innerhalb von zwei Minuten zum Höhepunkt bringst.“

Sie legt die Karte wieder vor sich ab und entsperrt ihr Handy. „Los jetzt, Hosen runter.“
Marc scheint sich etwas zu zieren. Merkwürdig, so kenne ich ihn gar nicht. Er ist sogar etwas rot geworden im Gesicht. Betont langsam zieht er seine Jeans aus, lässt aber die Boxershorts an. Biggy fackelt nicht lange, startet den Timer und holt Marcs halbsteifen Pimmel hervor. Marc verzieht das Gesicht. Wieso ist er so unentspannt? Mein Schwanz würde mit Begeisterung in Biggys zierliche Hand springen, er rebelliert jetzt schon wie wild in meiner Hose, drückt schmerzhaft gegen den Reißverschluss der Jeans. Dank Biggys geschickter Finger wird schließlich auch Marc steif, aber natürlich schafft sie es nicht, ihn in zwei Minuten von Null auf Hundert zu bringen.

„Dann muss ich wohl noch eine Karte nehmen“, sagt sie und liest eine weitere Aufgabe vor: „Zieh ein Kleindungstück deiner Wahl aus.“
„Das ist ja einfach“, lacht sie, steht auf, fasst unter ihren schwarzen Lederrock und zaubert einen dünnen Tanga, Modell Zahnseide, hervor.
Während Biggy sich unterm Röckchen frei macht, klaut Marc die Karte, sie verdeckt vor sich hingelegt hatte. Er dreht sie um, schaut kurz drauf und ruft dann empört. „Hey, Biggy, du Biest! Da stand „Tu so, als würdest du der Person links neben dir einen Handjob geben. Du solltest nur so tun als ob! Und auch nix von wegen Höhepunkt oder so. Ich zitiere: Die Aufgabe gilt als bestanden, wenn es dem Publikum gefallen hat.“
Biggy zuckt mit den Achseln. „Ach was, Luftgitarre kannst du selber spielen. Außerdem hab ich wirklich nur so getan als ob. Ich kann dir nachher in echt einen runterholen, dann merkst du den Unterschied.“

Sie schnappt die Karte aus Marcs Fingern, nimmt den Würfel und wirft ihn lautstark auf den Tisch. Er rollt quer über die Platte und bleibt erst kurz vorm Tischende liegen. Es ist eine Fünf. Was bedeutet, dass ich dran bin. Biggy nimmt eine Karte vom Männer-Stapel und liest sie stumm durch. Dann sagt sie: „Du musst deine Liebste mit verbundenen Augen erkennen. Und zwar am Geschmack ihrer Pussy.“

„Echt jetzt? Das erfindest du doch auch wieder nur!
„Ich erfinde gar nix. Hier steht: „Du bekommst die Augen verbunden. Vor dir auf dem Tisch sitzen drei der anwesenden Damen ohne Höschen und mit gespreizten Beinen. Deine Aufgabe ist es, mit verbundenen Augen und nur mit Nase oder Zunge zu erkennen, wer jeweils vor dir sitzt.“

Sie gibt mir die Karte in die Hand. Ich lese sie nochmal selbst durch. „Leute, das stimmt tatsächlich. Hey, so langsam wird’s lustig! Aber hier steht auch, ich muss euch alle erkennen, nicht nur Miriam.“
„Ich wollt‘s dir halt ein wenig einfacher machen“, antwortet Biggy lapidar und steht auf. „Aber ganz, wie du willst.“
Schwungvoll hockt sie sich vor mir auf den Tisch, lässt ihre Beine allerdings noch geschlossen.
Fast im selben Moment hat mir jemand von hinten die Augenbinde übergezogen und mich samt Stuhl etwas vom Tisch weggeschoben.

Ich konzentriere mich auf meine Ohren. Höre leises Murmeln, Schritte. Ein Stuhl fällt um. Das Geräusch, wie mehrere Hintern auf einer schweren Tischplatte Platz nehmen. Ein knarzender Lederrock. Kichernde Mädels. Plötzlich landet ein Slip in meinem Schoß, dann noch einer. Biggy war ja schon unten ohne. Meine Güte, die wissen aber auch wirklich, was mich antörnt.

„So, du kannst jetzt“, höre ich Marc sagen. Ich werde mitsamt dem Stuhl, auf dem ich sitze, wieder an den Tisch rangeschoben, und ahne, dass ich jetzt nur noch wenige Zentimeter von einem weiblichen Schoß entfernt bin. Vorsichtig beuge ich mich nach vorne, was sich als recht unbequem entpuppt, weil mein hart geschwollener Schwanz schmerzhaft gegen die jetzt viel zu enge Jeans drückt. Was ich aber sehr gut ignorieren kann, als mir der unverkennbare Duft einer erregten Vulva in die Nase steigt. Gott ist das herrlich! Ich rieche einen Hauch von Moschus, süße Früchte, Blumen, eine Spur Zedernholz. Langsam, und vorsichtig nähere ich mich der zart duftenden Spalte vor meinem Gesicht. Jetzt kann ich die Wärme zweier Schenkel an meinen Wangen spüren. Ich strecke meine Zunge heraus, lasse sie wie einen tastenden Finger ihr Ziel suchen, und schrecke beinahe zurück, als ich mit der Spitze etwas Weiches berühre. Es ist warm und feucht. Behutsam ertaste ich das ach so zarte Gewebe, das ich so sehr liebe. Vorsichtig folge ich der Linie der inneren Labien nach oben, bis ich den kleinen Knubbel erreiche, den ich bei meiner Miriam so gerne verwöhne. Der Knubbel zuckt bei meiner Berührung zurück und ich höre ein leises Stöhnen. Es klingt nicht nach Miriam. Auch die Form der Pussy ist anders. Um sicher zu sein, erkunde ich mit meiner Zunge den weiteren Bereich um den Eingang herum und spüre – nichts. Keine Haare, alles glatt wie ein Kinderpopo. Nein, das ist nicht Miriam. Dunkel glaube ich mich an Franzi zu erinnern, aber sicher bin ich mir nicht.

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