Simones Anus

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Simones Anus

Simones Anus

Anita Isiris

Alle haben sich schon mindestens einmal, meist aber mehrfach, damit befasst: Anatomen, Präparatoren, Proktologen, Koprologen, Anologen, Sexologen, Psychologen, Neurologen, Krankenschwestern, Apotheker und Therapeuten. Kunstmaler hingegen? Höchst selten!

Simone lag in der Hängematte und träumte vor sich hin. Die Sommersonne schien ihr auf den Bauch – und sie fühlte sich äusserst wohl, etwa so, wie man das von Katzen vermutet, die sich auf Wellblechdächern wärmen. Sie trug ein weiss-gelb gestreiftes Spaghettiträger-Top. Die symmetrischen Streifen wurden über ihrem sportlichen, straffen Busen etwas auseinander gedehnt. Ihr Bauch lag frei; das Nabelpiercing glitzerte verführerisch. Simones knallenge Baumwoll-Shorts räumten die letzten Zweifel über ihre Figur hinweg – Simone war schlicht perfekt gebaut. Ihre gepflegten, nackten Füsse waren das Tüpfelchen auf dem i; Simone hatte ihre Nägel liebevoll mit Perlmutt-Lack verschönert.

Sie blinzelte in die Sonne und sah immer wieder zu Thies hinüber, der sich aufs Malen konzentrierte. Die Tür zu seinem Atelier stand weit offen, denn er wollte den warmen Tag nutzen, um seinen Künstlerraum zu belüften, Terpentinschwaden zu vertreiben, Sonne in sein Herz zu lassen und seine letzten Bilder trocknen zu lassen. Thies' Malereien waren eindrücklich. Sie strahlten eine gewisse Schwere aus – und Simone hatte spasseshalber schon mehrfach bemerkt, dass sich die Werke in Wohnungen depressiver Menschen wohl nicht so gut ausnehmen würden. Sie wusste aber um Thies' Talent und freute sich jedes Mal, wenn sich ihm eine Galerie öffnete und er zu günstigen Konditionen mal wieder eine Vernissage mit seinen neuesten Werken abhalten konnte. Simone war es auch schon vergönnt gewesen, eine kurze Begrüssungsrede zu halten. Sie war eine charismatische junge Frau und konnte Menschen zum Bildkauf animieren, die noch nie in ihrem Leben die Brieftasche für Kunst gezückt hatten.

Thies' Gesichtsausdruck brachte sie zum Schmunzeln. Immer wieder sah er zu ihr hinüber, und sie wusste, wie sehr sie ihn anzog. Ihr Verhältnis war bis dahin aber platonisch geblieben. Die beiden stahlen zusammen Pferde, hatten sich bereits im Kindergarten kennen gelernt, hatten zwar schon nackt zusammen geduscht, aber bei Thies hatte sich nichts geregt. Bei Simone hingegen schon. Sie respektierte aber sein introvertiertes Künstlerwesen und dachte sich, dass, was noch nicht ist, dereinst werden könne.

Thies' schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn, was Simone an engagierte Dirigenten erinnerte, und statt des Taktstocks schwang er eben den Malpinsel. Wie lange sie sich in der Hängematte auf dem Vorplatz von This' Atelier entspannt hatte, hätte sie nicht zu sagen vermocht. Ihr Bauch jedoch rumpelte ein wenig und signalisierte Hunger; es ging gegen Mittag. Sie freute sich aufs gemeinsame Picknick mit ihrem Freund; sie hatte leckere Sandwiches gestrichen mit Inhalten, die Thies immer wieder überraschten: Hummerpaste, Meerrettich-Crème, Anchovis, tapenade aux tomates et aux olives. Dazu gab's frisch gekelterten Apfelwein. Simone freute sich auch auf die mittägliche Schwere, die sich einstellen würde, wenn sie nach dem Essen nebeneinander im Gras lagen. Sie liebte es, zu beobachten, wie sich Thies' Bauchdecke hob und senkte.

Was um alles in der Welt malte er wohl? Thies' Wangen waren gerötet, und Simone vermeinte feststellen zu können, dass er ein bisschen zitterte. Thies' Augen glänzten und er wirkte ausgesprochen erregt.

„Komm, Thies, Mittagessen“, versuchte Simone seine künstlerische Enklave zu durchbrechen – aber Thies schien sie nicht zu hören. Simone schwang sich aus der Hängematte und war in vier Schritten bei ihm. „Thies...“. Als hätte sie ihn elektrisiert, fuhr er zusammen und gab der Staffelei einen kleinen Stoss um zu verhindern, dass Simone sein Werk betrachten konnte. „Was zum Teufel...“, dachte sie, erinnerte sich aber daran, einmal gelesen zu haben, dass viele Künstler es nicht mochten, wenn jemand ihr „work in progress“ betrachtete und kommentierte.

Bald darauf sassen die beiden am kleinen Fluss, der sich in Mäandern durch die Felder schlängelte und freuten sich an den verschiedenen Grüntönen der Maisfelder und Bäume, die den Fluss säumten. Nicht weit hinter ihnen lag das Atelier, ein einfacher Holzschuppen, den sie vor Jahren mühevoll mit Eierkartons und Glaswolle isoliert hatten, um Thies' Kunstwerken ein würdiges Zuhause zu bieten.

Thies liess es sich offensichtlich schmecken und Simone konstatierte sehr wohl seine Blicke, die immer wieder ihren Hals, ihren Busen und ihre Schenkel streiften. Künstlerblicke halt. Gesprächig war Thies noch nie gewesen, aber seine Zuneigung zu Simone war trotzdem offenkundig. Er hatte sie auf ganz eigene Weise in sein Herz geschlossen. Wegen der Wärme tropfte die Hummerpaste auf Simones Baumwoll-Shorts, und sie zog sie kurzerhand aus. Thies hatte sie ja schon oft nackt gesehen, und wie sie wusste, hatte er ganz allgemein ein entspanntes Verhältnis zu Frauen. In der Mittagspause würde der Spazierweg hinter ihnen leer bleiben, und Simone unternahm einen weiteren Versuch, Thies zu reizen, indem sie ihm ihren nackten Po zuwandte, zum Fluss ging, sich neckisch bückte und die Hose auswusch. Thies' Blick blieb an ihrem runden Hintern hängen, und versonnen betrachtete er ihr süsses Pfläumchen, das sie ihm nun offenbarte. Thies leckte sich die Lippen. In ihm brodelte es. Aus unerfindlichen Gründen drangen seine Gefühle aber nicht aus ihm heraus; sein Schwanz blieb taub und blind für Simones Schönheit.

Kurz darauf setzte sie sich neben ihn, lächelte ihn an und fuhr ihm durchs Haar. „Künstler, Du“, sagte sie zu ihm, drehte sich auf den Bauch und spürte unter sich die angenehm warme Erde und das kitzlige Gras. Thies legte sich neben sie und betrachtete verträumt ihre Kurven. Für ihn war eine Frau ein Gesamtkunstwerk, zweifellos, wenngleich er sich mit Berührungen schwer tat. Was ihn berührte, war sein Malpinsel, und Simone ahnte ja nicht, was dieser Pinsel in Thies' Händen schon alles angerichtet hatte. Thies' Atelier hatte einen doppelten Boden. Vordergründig waren da diese schweren Bilder in den dunklen Tönen. Gut hinter Leintüchern versteckt hingegen, befand sich eine Parallelgalerie. Diese Malereien waren explizit und stellten allesamt Simone dar.

Simones Blondschopf, ihren Pferdeschwanz, Simones Rücken mit den feinen Konturen der Wirbel, Simones weiche, runde Brüste, die Konturen von Simones Bauch, und, selbstverständlich, Simones Porträt in allen denkbaren Feinheiten, lächelnd, betroffen, traurig, fröhlich, erregt. Beim Malen dieser Bilder war Thies Simone besonders nah, ohne dass sie davon ahnte. Er hatte ihre Porträts auch schon geküsst, ihren gemalten Nabel gekitzelt und er konnte Stunden damit verbringen, Simones Brustwarzen in immer neuen Brauntönen zu veredeln. Ihre Brüste, ihren Körper kannte Thies aus der Erinnerung. Aus der Erinnerung an die wenigen Momente, in denen er mit ihr geduscht hatte, in denen sie sich vor ihm umgekleidet hatte, in denen er sie auf der Toilette gesehen hatte. Simone kannte vor Thies keine Scham. Dazu kannte sie ihn viel zu lange.

Wieso Thies bei seinen Malereien Simones Geschlecht immer ausgespart hatte, hätte er wohl nicht zu sagen vermocht. Dann und wann hatte er sich an ihrem Schamhaardreieck versucht, aber die Details blieben seiner Malerei verborgen.

Jetzt aber hatte er Simone ganz nah vor sich. Sie hatte ihre Beine leicht gespreizt, und Thies hatte Gelegenheit, kontemplativ zu verharren und von hinten ihre Spalte zu bestaunen. Simones elegante, süsse Spalte, die in einen rosa Damm mündete. Die Konturen von Simones Anus, die knapp zu erkennen waren. Wenn Simone ihre Schenkel doch nur ein klein wenig mehr spreizen würde! Thies' Schläfen pochten. Da gab es etwas, das er aus dieser Nähe noch nie gesehen hatte und das er unbedingt malen wollte: Simones Pfläumchen, ihren Damm, ihren Anus. Dieser reizende, süsse, kleine Anus, auf den unschuldig die Sonne schien. Es war nicht sexuelle Erregung, die über Thies hinweg brandete. Es war künstlerische Erregung. Die Farben. Hellrosa. Dunkelrosa. Brauntöne. Das schwarze Schamhaar, das Simones Pfläumchen säumte.

Wenn er doch nur seine Staffelei dabei gehabt hätte... dann fasste er einen Entschluss. Simone war auf dem besten Weg, einzuschlafen. Ruhig verharrte er neben ihr, bis ihre Atmung tief und ruhig wurde. Dann warf er einen letzten begehrlichen Blick auf ihren Pfirisichpopo und schlich sich auf leisen Sohlen davon, This holte seine Staffelei und das unfertige Bild, das ihn den ganzen Morgen über beschäftigt hatte. Es war eine Leinwand von geringem Durchmesser. Er klemmte einen kleinen Malkoffer unter den Arm, den er oft benutzte, wenn er auf freiem Feld malte.

Als er wieder bei Simone anlangte, lag sie auf dem Rücken. Die Schenkel hatte sie entspannt angewinkelt, wissend, dass nur der kleine Fluss und ein paar Birken sie so sehen konnten. Thies' Herz klopfte bis zum Hals.

Ohne es zu wissen, hatte Simone sich in die ideale Stellung gebracht.

Thies' Werk zeigte die Hängematte auf dem Vorplatz in allen Details. Die geknüpften Schnüre in heller Farbe, das Muster war schon fast fotografisch präzis. Auf der Hängematte lag Simone. Ihr Pferdeschwanz glänzte und hing zwischen den Maschen der Hängematte herunter. Schon nur dieses Detail war von nicht zu überbietender Erotik. Die Augen hatte sie geschlossen. Simone sah genau so aus, wie sie sich am Morgen in der Hängematte entspannt hatte – nur: Da war kein weiss-gelb gestreiftes Spaghettiträger-Top. Da waren auch keine Baumwoll-Shorts. Simone war splitternackt. Die Brüste einer liegenden Frau zu malen, stellten Thies vor hohe perspektivische Ansprüche, überhaupt war die Perspektive das Besondere an diesem Bild. Perspektivische Verlängerung, Verkürzung, alles Themen, die bereits Michelangelo beschäftigt hatten. Aber Simone war authentisch, perfekt. Sie wirkte schon fast räumlich, so, als hätte sie die Hängematte auf dem Bild jederzeit verlassen können.
Das Überraschende an Thies' Kunst war die Geschwindigkeit, mit der er ein derartiges Opus entwickeln konnte. Simones angewinkelte Schenkel. Ihre leicht offenen Lippen. Das glitzernde Nabelpiercing, das einen winzigen Delfin zeigte. Simones Perlmutt-Nägel am linken Fuss, Simones Fussrücken mit einer leichten Rötung, die wohl von ihren Sandaletten herrührte. Hätte ein Kannibale das Bild betrachtet, er hätte Simone sofort verspeisen wollen, so süss war sie in ihrer unschuldigen Entspannung.

Die einzige unfertige Stelle befand sich unterhalb der Schamhaargrenze. Nun war Thies' Gelegenheit gekommen, dieses Jahrhundertwerk zu vollenden. Er atmete tief durch, klappte den Malkoffer auf und entnahm ihm eine wassergefüllte Spritze, mit der er den Pinsel anfeuchtete. Mit zittrigen Fingern öffnete er die Maltöpfchen mit den braun- und den rosa-Tönen. Er wusste von Männern, Kollegen, die heimlich Frauen fotografieren, vielleicht die Geliebte zuhause, die ahnungslos nackt schlief, am offenen Fenster. Thies stellte sich das sehr kribblig vor – aber wie war es erst, eine Frau heimlich zu malen? Ob Simone tatsächlich schlief? Ihre regelmässigen, tiefen Atemzüge liessen aber keinen Zweifel offen. Ihre Augenlider zitterten ein wenig, und Thies hatte sie ja schon oft schlafend gesehen. Noch nie jedoch mit nacktem Unterleib, sonnenbeschienen, und offen für die Kunst.

Simones geöffnete Spalte. Ihre kleinen Labien waren sehr gut zu sehen, und als erstes mischte Thies die dunkelrosa Farbtöne. Als Gedankenstütze nahm er das innere Bild einer Auster zu Hilfe. Er malte einfach eine kleine, süsse Auster mit den Farben einer Orchidee. Simone hatte schmale Schamlippen, ebenfalls Ausdruck ihres sportlichen, eleganten Körpers. Ein Gesamtkunstwerk eben. Thies reizte es, ihre winzige Cliti etwas überzubetonen, was er aber dann bleiben liess. Seine Stärke war die realistische Malerei.

Nach einer Stunde schlief Simone noch immer. Konnte das sein? Thies war aber viel zu beschäftigt, um sich dazu Gedanken zu machen. Sein Herz raste, als drei Spaziergängerinnen mit einem Babywagen erschienen und ihnen einen interessierten Blick zuwarfen. Die Frauen schienen etwas zu ahnen und wandten ihre Köpfe diskret zur Seite, nicht so aber der Bauer, dem die angrenzenden Maisfelder gehörten. Er blieb stehen, starrte Simone an und kratzte sich am Sack. Dann machte er sich wortlos von dannen.

Thies malte weiter. Simones Damm. Simones entzückenden Damm, die Stelle, die viele Frauen ihren Männern erst zeigen, wenn sie ihnen vertrauen. Brüste sind ja noch eins. Das Schamhaar oder eine gänzlich rasierte Spalte sind im Internet ebenfalls allgegenwärtig und somit leider zu einer Art Massenware verkommen. Der Damm hingegen ist das wahre weibliche Geheimnis, das Elysium taktiler Lust, so man ihn denn in der richtigen Art und Weise kitzelt, und Thies musste sich sehr beherrschen, nicht einfach einen Grashalm zu zupfen und an Simones Damm zu spielen.

Er malte ihn so plastisch, wie es ihm nur möglich war, und er näherte sich der Nachspeise – Simones Anus. Kreisrund, winzig und mit kleinen Fältelungen in unterschiedlichsten Brauntönen. Simones Anus war gänzlich unbehaart, und er ahnte, dass sie da ein wenig nachhalf. Er stellte sich vor, wie sie auf dem Toilettendeckel sass, einen kleinen Spiegel vor sich, und sich vorsichtig rasierte... Thies schloss die Augen und konnte vor lauter künstlerischer Erregung kaum mehr an sich halten. Wie schön diese Frau doch war!

Thies machte sich an die Arbeit. Nicht weniger als acht verschiedene Braun- und Rosatöne mischte er, und trug sie millimeterweise auf, so, dass die Farben ineinander übergingen und Simones intimste Stelle in etwas Einzigartiges verwandelten.

Einen letzten Tupfer, ein letztes Pünktchen... dann trat Thies einen Schritt zurück, kniff die Augen zusammen und betrachtete sein Werk in künstlerischer Kontemplation. In diesem Moment richtete Simone sich auf.

„Darf ich?“, fragte sie vorsichtig, lächelte und trat hinter Thies. „Oh... geil, nur noch geil!“, seufzte sie glücklich und umarmte ihren Künstler liebevoll, während die Sonne sich hinter einer Wolke versteckte und eine leichte Brise das Maisfeld in Bewegung brachte.

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