Sie gehörte zu der Sorte Mensch, denen schnell verziehen wurde. In der Firma war Simone beliebt, obwohl sie bestimmt nicht zu den Arbeitswütigen gehörte. Die hübsche Dreißigjährige brauchte nur auf ihr gewinnendes Lächeln bauen, schon konnte ihr niemand mehr ernsthaft böse sein. Die männlichen Mitarbeiter gingen ihr sowieso allesamt auf den Leim. Simones Charme verfing in der Chefetage genauso wie in den Produktionshallen. Sie schaffte es mühelos, die Männer an den endlosen Förderstraßen von ihrer monotonen Tätigkeit abzulenken, wenn sie einem der Vorarbeiter eine Nachricht überbringen musste. Simone bevorzugte enge Röcke, die ihre Vorzüge ins beste Licht rückten. Dasselbe Spiel gab es in den verschiedenen Büros, wo sie sich gerne mal weit über den Schreibtisch eines Kollegen beugte. Mancher bekam einen trockenen Mund, wenn ihm ein imposanter Einblick in Simones Ausschnitt gewährt wurde. Es gab auch etliche Frauen, die in diesem großen Unternehmen arbeiteten. Diese Damen sahen Simone etwas kritischer, was vor allem fünf Kolleginnen betraf. Simone arbeitete mit ihnen eng zusammen, wobei sie penibel darauf achtete, dass ihre Kolleginnen genug zu tun bekamen. Simone war eine Meisterin des Delegierens, was sie immer wieder aufs Neue unter Beweis stellte. Caro, Meike, Nesrin und Ute waren sich einig, dass Simone zu den Ludern gehörte, die ihre eigene Faulheit feierten. Einzig Ilva verteidigte sie noch, wenn es in den Pausen mal wieder um Simones Arbeitseifer ging. „Sie schafft es immer wieder, ihre Aufgaben auf mich abzuwälzen.“ stellte Caro mit einem Seufzer fest. Meike und Ute stimmten ihr zu. „Ja, das hat sie richtig gut drauf und die Kollegen fallen allesamt darauf rein!“ Nesrin mischte sich in das aufgeregte Gespräch ein, das nach ihrem Beitrag noch weiter hochkochte. „Ich habe sie heute Morgen beobachtet. Sie kam in Herrn Güldens Büro, als er mir gerade einen Brief diktierte. Simone hatte anscheinend einen wichtigen Termin übersehen, worüber der Chef nicht sehr erfreut war.“ Nesrin gönnte sich eine kleine Pause, wodurch sich die spannungsvolle Erwartung der Zuhörenden weiter zuspitzte. „Sag schon, was ist dann passiert?“ wollte Ute wissen. „Herr Gülden fragte Simone, wie es zu diesem unangenehmen Fehler kommen konnte. Stellt euch vor, was Simone geantwortet hat! Sie hat alles auf die neue Auszubildende geschoben, um die Simone sich kümmern sollte. Das clevere Luder behauptete dreist, dass die Kleine ständig etwas wissen wollte und sie deswegen vergaß, den Termin ins System einzupflegen. Letztlich hat Herr Gülden das arme Mädchen zusammengefaltet, nachdem Simone mit aufreizenden Schritten aus seinem Büro wackelte.“ Nun kam selbst Ilva ins Grübeln. Der dunkelhaarigen Frau wurde langsam bewusst, dass Simones Charakter sich in eine gefährliche Richtung entwickelte. Sie überlegte lange, ehe sie den anderen Frauen ihre Meinung mitteilte. „Ich habe Simone immer in Schutz genommen, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht. Ich habe die neue Auszubildende auf dem Flur getroffen, als sie gerade aus Herrn Güldens Büro kam. Sie hat geweint, weil sie sich keiner Schuld bewusst war. Gülden ist ein Idiot, der stets aufs Neue auf Simones Lügen reinfällt. Das entschuldigt jedoch nicht Simones Verhalten. Ich bin der Meinung, dass sie einen Denkzettel braucht. Als ihre Freundin sehe ich leider keinen anderen Weg!“
Die vier anderen Frauen sahen die Sachlage ähnlich. Caro, Ute, Meike und Nesrin wollten von Ilva wissen, was sie sich unter einem Denkzettel vorstellt. Mit einem sympathischen Lächeln erklärte sie den Kolleginnen ihren Plan. „Ihr wisst doch, dass diese Teambuilding Maßnahme ansteht. Wir werden bald in den Harz fahren, wo in einem Hotel dieses zweitägige Coaching stattfindet. Soviel ich weiß, werden wir Fünf daran teilnehmen und Simone ebenso. Da wir übers Wochenende in diesem schönen Kurort bleiben, könnten wir unsere freie Zeit nutzen, um Simone mit ihrem Verhalten zu konfrontieren.“ Nesrin machte eine abweisende Handbewegung. „Simone wird uns nicht zuhören. Sie ist doch total von sich eingenommen!“ Ilva ließ diesen Einwand nicht gelten. „Ich sorge dafür, dass sie uns sehr genau zuhört. Simone wird eine teambildende Maßnahme erleben, die ihr unvergessen bleibt. Vertraut mir einfach. Es ist für Simone wichtig, dass sie endlich lernt, für ihre Fehler einzustehen!“ Nach diesem konspirativen Gespräch fieberten die Frauen dem Wochenende entgegen. Simona ahnte nichts von dieser Zusammenkunft. Die blonde Frau freute sich auf zwei schöne Tage in einem gehobenen Hotel im Harz. Simone legte sich ein, zwei recht kurze Röcke zu den anderen Sachen in den Koffer. Frau konnte nie wissen, ob nicht ein wohlmeinender Mann dieses Teambuilding leitete. Simone hoffte darauf. Die Firma buchte einen klimatisierten Reisebus, der keinen Komfort missen ließ. Simone saß neben Ilva, wobei sie ihre langen Beine ausstreckte. Thorben und Steffen aus der Personalabteilung beobachteten jede ihrer Bewegungen. Während Ilva eine dunkle Jeans trug, mochte es Simone etwas luftiger. Das knappe Röckchen schaffte es nicht, ihre prallen Oberschenkel vor den Blicken der Männer zu verbergen. Das war auch nicht Simones Absicht. Ilva wartete nur noch darauf, dass Simones Höschen blitzte, aber dazu kam es dann doch nicht. Sie tauschte mit Meike und Caro Blicke aus, ohne Nesrin und Ute aus den Augen zu verlieren. Nach der Ankunft im Hotel gab es ein schnelles Mittagessen, an das sich der erste Teil des Seminars anschloss. Zu Simones Pech handelte es sich bei dem Coach mitnichten um einen Mann. Vanessa Birk entpuppte sich als eloquente, zielstrebige Dame, bei deren Ausführungen man besser genau zuhören sollte. Als sie die weiblichen und männlichen Teilnehmer begrüßte, blieben ihre Augen etwas länger auf Simone haften. Dies lag offensichtlich an ihrem sehr kurzen Kleid, das sie vom Rest der Gruppe deutlich abhob. Frau Birk nahm dies zum Anlass, mahnende Worte an Simone zu richten. „Meinen sie nicht auch, dass dieses hübsche Kleid für unser gemeinsames Vorhaben etwas ungeeignet ist? Wir werden uns nachher auf die Yogamatten setzten und ich fürchte, dass es dafür fast etwas zu kurz sein könnte!“ Simone errötete, was ihr sonst nie passierte. Das lag auch an dem leisen Kichern, das sich einige nicht verkneifen konnten. „Dann ziehe ich mich eben um!“ entgegnete Simone leicht schnippisch. „Gut, aber beeilen sie sich bitte. Ich kann Verspätungen nicht leiden!“ Frau Birk lächelte gönnerhaft. Simone kam schnell zurück. Nun trug sie sportliche Tights wie die meisten ihrer Kolleginnen. Frau Birks Mimik wirkte dennoch kritisch, was vermutlich an der Länge, oder besser Kürze von Simones Oberteil lag. Es lenkte die Augen auf Simones strotzende Pobacken, die ihre engen, glänzenden Tights kaum in Schach halten konnten. Ilva ärgerte sich. Ihr heimlicher Wunsch, Simone einen Denkzettel zu verpassen, wuchs mit jedem Augenblick. Frau Birk schien sich auch auf Simone einzuschießen. Bei den Partnerübungen zeigte sie sich lustlos und als sie Thorben beim “blinden Vertrauen - Spiel“ auf dessen Hintern plumpsen ließ, anstatt ihn aufzufangen, konnte man Frau Birks Verärgerung gut erkennen. „Ihre Kollegen scheinen ihnen ja völlig egal zu sein!“ schimpfte sie. Simone fand wie immer eine Ausrede. „Sorry, aber Thorben ist viel zu schwer!“
Die fünf Freundinnen warteten gespannt auf Frau Birks Reaktion. Sie sah aus, als würde ihr gleich der Kragen platzen. Vanessa Birk blieb aber ruhig. Sie lächelte wieder, als wollte sie sagen: „Dich kriege ich schon noch, du durchtriebenes Luder!“ Währenddessen half Simone Thorben auf die Beine. Sie reichte ihm die Hand, wobei sie sich weit zu ihm nach unten beugte. Nesrin schaute entgeistert auf Simones runde Pobacken, die sich distanzlos unter der engen Hose abzeichneten. Frau Birks Blick kreuzte Nesrins und es war klar, was sie dachte! Es folgten weitere praktische Übungen. Frau Birk verstand es, auf die Wichtigkeit guter Teamfähigkeit hinzuweisen. Die Teilnehmer zog sie mühelos in ihren Bann, zumal Vanessa Birk auch witzig sein konnte. Einzig Simone konnte sich mit ihrer Art nicht anfreunden, was sie auch deutlich zum Ausdruck brachte. Sie beteiligte sich lustlos und musste immer wieder zum Mitmachen aufgefordert werden. „Ich bin nicht ihr Animateur, Simone! Geben sie sich doch etwas mehr Mühe.“ Simones Grinsen war schon frech, aber es passte perfekt zu ihr. Nach diesem ersten Tag rief Frau Birk die fünf Frauen zusammen. „Mir fiel auf, dass sie sich während der Übungen sehr auf Simone fokussierten. Kann es denn sein, dass sie mit dieser Frau eine Rechnung offen haben?“ Frau Birks direkte Art brachte die Freundinnen dazu, sich ihren Kummer von der Seele zu reden. Ute und Caro erzählten von Simones erfolgreicher Taktik, anderen ihre Arbeit aufzuhalsen. Meike und Nesrin ergänzten, dass Simone mit ihren Kurven wucherte und dadurch bei den männlichen Kollegen bestens ankam. Als diese Vier ihre Vorwürfe zu Gehör gebracht hatten, wollte Vanessa von Ilva wissen, wie sie Simone beurteilte. Die zierliche Frau schnaufte durch, um sich dann Luft zu machen. „Ich mag Simone, sehe sie als meine Freundin. In letzter Zeit übertreibt sie es aber maßlos. Sie lässt andere für sich arbeiten, lügt auf Kosten einer Auszubildenden und versucht durch ihre weiblichen Rundungen Vorteile zu bekommen. Ich bin sauer auf sie und würde ihr am liebsten einmal so richtig den Arsch versohlen!“ Ilva erschrak. Hatte sie das eben gesagt? Frau Birk wirkte erheitert. Sie sah in die Runde, wo sie auf zustimmende Gesichter stieß. „Mir scheint, dass sie alle so denken. Ich sage ihnen was: mir geht es genauso, auch wenn ich die Dame gerade erst kennengelernt habe. Ich schlage vor, dass wir heute Nacht Simone in ihrem Zimmer besuchen. Dort gibt es dann eine sehr spezielle Teambuilding-Maßnahme, die sich ausgiebig mit ihr beschäftigen wird. Ich kümmere mich um alles Nötige und erwarte sie dann gegen Mitternacht in meinem Zimmer. Dort treffen wir uns, ehe wir dann Simone aufsuchen. Mir scheint, sie lechzt danach, dass sie eine Lektion bekommt. Ich bin die Letzte, die ihr das abschlagen will und ich denke sie Fünf auch nicht!“
Simones Kolleginnen
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