Sie, Jenny:
Der Geschäftsleitung direkt zugeordnet. Eine von zwei Schönheiten im hellen 25 m⊃2; Nobelbüro mit Sicht auf ein groß angelegtes Biotop.
Ich, Tom:
Mit zwanzig weiteren Ingenieuren, einem der unzähligen Gruppenleiter zugeordnet. Im funktionell möblierten, nach Formaldehyd stinkenden 3 Personen, 24 m⊃2; Büro. Mit Sicht in die Verzinkerei.
Zwei Jahre begegnete man sich in der Kantine oder auch schon mal auf dem Parkplatz, grüßte sich bestenfalls beiläufig und schielte aus den Augenwinkeln hinterher – zumindest ich ihr. Bis es funkte.
Seit fünf Monaten war sie jetzt meine Geliebte - meine Jenny! Mittlerweile verbrachten wir mehr Zeit miteinander als mit unseren Familien. Jede Minute ohne sie wurde mir zur Qual…
…die erfolgreiche Verhandlung in Hamburg hatten wir erst auf der Reeperbahn und später im Hotelbett gebührend gefeiert. Im Moment lagen wir nackt und herrlich erschöpft nebeneinander:
„…erzähl mir endlich von Karin, erzähl mir eine neue und schöne ‚Gute Nacht Geschichte‘. He! Du bist Schuld, dass ich nicht schlafen kann, jetzt sorg dafür, dass ich nicht die ganze Nacht wach liege.“
Den Schalk im Nacken, streichelte sie meine Wangen, ihre Lippen berührten sanft meinen Mund, es kitzelte.
„Ach ja, übrigens, Danke!“, lächelnd legte sie ihren Kopf auf meine Brust, abwartend…
„Ja, ich liebe Dich auch. Na gut, die eine noch. Also das war damals, als Student nutzte ich selten die neue Autobahn…“,
begann ich, wie immer leise, zu erzählen...
Anhalterinnen
waren mir die angenehmeren Beifahrer.
…als Student nutzte ich selten die damals noch neue Autobahn Richtung Süden. Nicht, dass ich nicht auch gerne mal dem Adrenalin der Raserei erlegen gewesen wäre – seien wir aber mal ehrlich – die 120 km/h meines kleinen Japaners - da regt sich doch gar nix, erst recht kein Adrenalin! Also genoss ich die bunten, abwechslungsreicheren Nebenstrecken. Da wurde schon manche ´Hundekurve´ mit 60 km/h zur lebensbedrohlichen Mutprobe. Gerne nahm ich Anhalter beiderlei Geschlechts und jeglichen Alters mit, das versprach angenehme Kurzweil. Vor allem bei Regenwetter war man dem „Retter“ dankbar. Die Dankbarkeit weiblicher Anhalter ging dann auch schon mal über das normale „Danke“ hinaus. Mit denen ergab sich meist ein nettes, mit zweideutigen Anspielungen gespicktes Wortgeplänkel. Das dann der einen oder anderen Mitfahrerin schon mal die Schamesröte auf die Wangen malte. Da blitzte hier ein Höschen unterm hochgerutschten Mini hervor, dort streifte ein blankes Knie meine Hand am Schaltknüppel oder es legte sich beim ersten sanften Bremsen eine schreckhafte Hand auf meinen Schenkel. Sicherheitshalber blieb die oftmals gleich dort liegen. Schülerinnen, die nur einige Kilometer bis zur Freundin oder auf dem Heimweg von der Schule in ihr Dorf waren, taten schüchtern und freuten sich doch diebisch über meine anzüglichen Andeutungen, die ihnen bestimmt ein feuchtes Höschen bescherten. Mit den weniger Schüchternen endete meine Dreistigkeit dann schon mal auf einem Feldweg, und wenn nicht; Du erinnerst Dich bestimmt an Rita und Vanessa? Die sorgten immer gerne für den Ausgleich meines Hormonhaushaltes. Was sicher wohl auch der Grund war, dass die Begegnungen mit den weiblichen Anhalterinnen meist sehr entspannt abliefen. Letztendlich passierte – meistens nix.
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