Sonnenaufgang

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Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Marc R. Kuhn

Ist es das Geräusch der langsam an den Strand rollenden Wellen, das mich wach werden lässt? Oder die ersten Strahlen der Morgensonne, die sich ihren Weg in unsere Hütte suchen? Wahrscheinlich das leise Knarzen der Bodenbretter, als du aufgestanden und langsam zum Fenster gegangen bist.

Meine Augen öffnen sich, etwas zögerlich und verschlafen nach unserer gemeinsamen Nacht und sofort ist mir der Grund egal, meine Müdigkeit verflogen, als mein Blick dich findet.

In sanftem Staunen öffnen sich meine Lippen und mein Atem verlässt meinen Mund mit einem leisen, langgezogenen Seufzen. Ich halte den Atem an, bedacht das Bild, das sich mir bietet, nicht wie einen schönen Traum zu verlieren.

Fast wie ein lebendiges, unendlich zärtliches Wesen, schmiegt sich der zarte Stoff des Vorhanges in der Morgenbrise an deinen nackten Leib. Das sanfte Licht der erwachenden tropischen Sonne umspielt dich dabei, dass ich nur noch deine Konturen wahrnehme. Mal verhüllt, verschleiert, dann wieder aufreizend deutlich, nackt, wie ein gnädiger Gott dich schuf.

Wobei ich mich in diesem Moment Frage, ob er dabei Gnade im Sinn hatte, oder doch eher die lebendig gewordene Versuchung.

Aber auch dieser Gedanke schwindet schnell wieder, als ich dich mit meinen Augen liebkose.
Mein Blick wandert an dir entlang, gelenkt von deinem ruhigen Atem und dem Spiel des Vorhangs auf deiner Haut. Genieße, wie Herz, Verstand und Lust gleichermaßen auf dich reagieren.

Wage es wieder zu atmen, richte mich langsam auf, stütze meinen Kopf auf meinen Arm und bewundere dich. Berausche mich an deiner Schönheit in diesem perfekten Moment und sehne mir die vertrauten Berührungen der letzten Nacht zurück, hänge dem Echo unseres gemeinsamen Verlangens nach. Lasse die Flamme der neuen Lust immer stärker brennen.

Nur um jeden Gedanken wieder zu verlieren, als du über die Schulter zu mir siehst und lächelst.

Du gleitest aus der Umarmung des Vorhanges, nackt und begehrenswert. Kommst langsam zum Bett zurück, streckst dich dabei wohlig und ich muss an eine Katze denken, die sich in ihrem liebsten Sonnenstrahl schamlos darbietet.

Im reichen Licht der Sonne bist du eine Offenbarung, fleischgewordene Lust und verzehrendes Verlangen. Erfüllst meine Sinne. Vollendest mein Begehren.

Deine Wirkung auf mich, ob so beabsichtigt oder nicht, ist wohl eindeutig. Dein liebevolles Lächeln weicht plötzlich einem frechen Grinsen.

Es mag an meiner deutlich sichtbaren Erregung liegen, als du mir die dünne Decke wegziehst, sie um dich wickelst und dich zu mir aufs Bett legst.

Auch dir scheint zu gefallen, wie die Sonne über meinen nun nackten Leib wandert. Du leckst dir unbewusst über die Lippen und deine Hand fährt langsam durch dein Haar, und ich könnte bei dem Anblick einfach über dich herfallen, so unbewusst sexy bist du dabei.

Ich versinke kurz in deinen Augen, als unser Blick sich kreuzt. Du zwinkerst mir auf deine aufreizende Art zu und hast deine Freude bei dem Gedanken, dass ich ganz dein bin, hier und jetzt.

Nur lässt du es nicht beim Ansehen. Stattdessen beugst du dich vor und deine Lippen finden die meinen, während eine inzwischen schamlos gewordene Hand zwischen meine Schenkel greift und meine Erregung in die Hand nimmt, die sich dir schon so sehnsüchtig entgegen reckt.

Du fängst an mich spielerisch mit der Hand zu verwöhnen, nutzt die Erfahrung und das Wissen was mir gefällt. Unser vertrautes Liebesspiel hat uns beide gelehrt, den anderen glücklich zu machen, und du beweist dies einmal mehr. Bringst mich ganz schnell dazu unseren Kuss mit einem tiefen Stöhnen zu unterbrechen.

Nutzt diese Gelegenheit, küsst mich auf die Brust, den Bauch und nimmst mich in den Mund.
Deine Lippen schließen sich warm und fest um mich, und ich flüstere atemlos deinen Namen, als du beginnst sie auf und ab wandern zu lassen. Deine Zunge streichelt und umspielt mich dabei erst zärtlich und dann immer gieriger.

Du spielst mit mir, genießt es mich stöhnen und seufzen zu hören. Genießt es mich immer schneller atmen zu lassen, mich ganz knapp an die Erlösung heran zu führen, sie mir aber zunächst zu verweigern. Bis ich fast schmerzhaft hart bin wegen dir.

Da lässt du von mir ab, lächelst mich an, bist dir des einzelnen, glänzenden Fadens nicht bewusst, der dabei deine Lippen mit meiner Lust verbindet. Er reißt erst, als du dich aufrichtest, die Decke von dir wirfst, mich zwischen deine Schenkel und tief in dich nimmst.

Unser Stöhnen vermischt sich, als du dich langsam auf mich sinken lässt. Dein Kopf liegt im Nacken, während die ersten Wellen der Erregung durch dich ziehen und meine Hände mit deinen Brüsten spielen.

Meine Hände wandern auf deinen Po, das man denken könnte ich hätte etwas zu sagen, wie du dich bewegst, mich reitest und mich spüren willst. Aber ich kann mich dir nur hingeben und die Lust genießen, die du mir dafür schenkst.

Bis du merkst, dass ich nicht der einzige bin, der droht die Kontrolle verlieren. Spürst wie ich mich in dir bewusst anspanne, und verlierst dich in deinem eigenen Spiel, siehst mich fast ein wenig verwirrt an, und kommst dann so hart, dass ich nicht anders kann als mich mit dir fallen zu lassen.

Bis dein Kopf auf meiner Brust liegt, sich mit meinem ruhiger werdenden Atem langsam hebt und senkt, während meine Finger zärtlich über deinen Rücken streichen und wir beide spüren, wie ich langsam in dir kleiner werde.

Erst denke ich, es sind die letzten Ausläufer deiner Erfüllung, als du dich immer wieder um mich zusammenziehst. Dein Lächeln, das ich dabei an meiner Brust spüre, belehrt mich schnell, und ich merke wie ich wieder hart werde, während du mich wie zuvor mit dem Mund, nun mit deiner Scham verwöhnst.

Ich greife dir in die Haare, bringe dich dazu mich anzusehen, teile ein Lächeln mit dir, bevor ich mich mit dir zu Seite drehe, bis du auf dem Rücken liegst, deine Schenkel weit für mich geöffnet und dich nun mir und meinem Verlangen hingibst.

Rasch liegen deine Beine auf meinen Schultern, als ich dich immer intensiver spüren will. Meine Stöße noch langsam und auskostend, aber schon mit einer Spur gieriger Lust als sie beständig schneller werden. Solange, bis jeder Stoß von einem feuchten Klatschen und unserem Stöhnen begleitet wird. Solange bis ich in deinen Augen und auf deinen Lippen die Bitte sehe, kommen zu dürfen und dabei nicht allein zu sein. Nur zu gerne erfülle ich dir diesen Wunsch.

Ich nehme deine Beine zusammen auf eine Schulter, verlagere noch einmal wie ich in dich dringe und höre damit auf zu denken, spüre dich nur noch, und lasse unserem Begehren seinen Lauf.

Hämmere fast schon in dich, kann dich nun vor Lust gar nicht schnell und tief genug mehr spüren.

Bis eine Welle uns mitreißt, verschlingt und wir beide es nur zu gerne zulassen.

Unsere Finger spielen miteinander, streicheln sich zärtlich, geben uns den nötigen Fokus wieder zu Verstand zu kommen, während die Meeresbrise kühl über unsere erhitzte Haut streicht.

Es dauert eine Ewigkeit, aber irgendwann erhebst du dich, ziehst an meiner Hand und mich mit hinunter ans Wasser. Hand in Hand waten wir langsam hinein, bis es uns umarmt wie auch wir einander in den Armen liegen, uns sanft wiegt und unsere Lippen einander wiederfinden.

 

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