Maria schwieg die meiste Zeit.
Auf Fritz Frage, was sie denn so für ihre Zukunft plane und ob sie die Alm einmal übernehmen wolle, antwortete sie nur sehr kurz. Sie plane nicht wirklich für ihre Zukunft. Das Studium zum Agraringenieur habe sie kurz vor Abschluss abgebrochen. Sie kann sich auch nicht vorstellen, dies wieder aufzunehmen oder in der Stadt zu leben und zu arbeiten.
Ob er, Fritz, sich ein anderes, als das Leben das er zur Zeit führe, vorstellen könne, wollte die Mutter wissen.
Fritz erklärte, dass er seine Arbeit und das Leben in der Stadt sehr mag. Einige Tage alleine in den Bergen wandern, drei- bis viermal im Jahr, brauche er aber auch. Diese Naturerfahrungen sind für ihn als Ausgleich sehr wichtig.
Maria sah ihn, während er sprach an und Fritz bemerkte, dass ihre Augen bei jedem seiner Worte trauriger wurden.
Als er geendet hatte, stand Maria auf um, wie sie sagte, sein Zimmer für die Nacht herzurichten und eine Petroleumlampe hineinzustellen. Diese würde für gut 8 Stunden Licht geben und Fritz solle sie nicht vor dem Einschlafen abdrehen. So habe er immer Licht bis zur Morgendämmerung und könne leicht seinen Weg finden, solle er das Haus in der Nacht verlassen müssen.
Sie verließ die Küche und kurz darauf hörte Fritz, wie sie im Gästezimmer ober der Küche hin und her ging.
Der Vater erhob sich vom Tisch, trat an den Küchenschrank und nahm eine Taschenlampe daraus.
"Ich zeig dir wo unser WC ist," sagte er zu Fritz und gemeinsam traten die Männer vor das Haus.
"Dieses Häuschen", damit ließ der Vater den Lichtstrahl der Lampe auf ein kleines, aus Holz gezimmertes Hüttchen fallen.
Fritz nahm die Taschenlampe und machte sich auf den Weg.
Als er zurück ins Haus ging, blieb er bevor er eintrat, noch kurz vor der bereits geöffneten Türe stehen.
Am Himmel strahlten die Sterne so kraftvoll wie dies in der Stadt mit der, die Straßenbeleuchtung reflektierenden, fast allnächtlich sich bildenden Dunst- und Staubglocke kaum wahrgenommen werden konnte. Tief einatmend füllte er seine Lungen mit der kühlen, frischen Nachtluftluft.
Aus der Küche vernahm er die Stimmen Marias und ihrer Eltern.
Gerade sagte die Mutter: "Ach Maria, ich kann mir nicht vorstellen, dass er bleibt. Unsere Existenz ist nichts für ihn. Hör doch bitte auf, nach etwas zu suchen, dass du nie finden wirst. Komm ganz auf unsere Seite. Füge dich in das, was geschah – es ist unabänderlich."
"Sobald du deine Situation akzeptierst wirst du auch wieder frei für ein neues, anderes Dasein. Und auch wir können dann das unsere verändern," fuhr Marias Vater ergänzend zu den Worten der Mutter, fort.
"Du weißt auch, dass niemand dich auf seine Seite holen kann. Und um auf die unsre zu kommen – wer sollte dafür bereit sein?" wurde Maria von ihrer Mutter gefragt.
"Ich bin euch sehr dankbar dafür, dass ihr bei mir geblieben seit. Aber Vater, du hast es eben jetzt gesagt: ich bin noch nicht bereit zu akzeptieren, was damals geschah.
Ich freute mich schon so sehr ..........."
Stoaalm
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