"Ich sagte es schon, wir werden in Gedanken verbunden sein. Hier," und damit gab sie ihm ein kleines, in Leinen gewickeltes Päckchen, dass sie auf ihren Schoß gehalten hatte "ein kleines Geschenk, es soll dich an uns erinnern. Öffne es wenn du zu Hause bist."
Er nahm das kleine Paket an sich, bedankte sich und verstaute es in einer der Außentaschen seines Rucksackes.
Zum Abschied küssten sie einander und er stelltefest, dass ihre Lippen wesentlich kühler waren als nach ihrem Zusammensein in der vergangenen Nacht. Maria nahm seine Hand und legte sie auf ihre Brust.
Fritz schob seine Hand unter ihren Pullover, öffnete darunter ihre Bluse und Umschloss ihre Brust. Weich und kühl fühlte diese sich an.
Maria zog seine Hand weg.
"Es ist genug" sagte sie. "Du musst jetzt gehen."
Er machte sich auf seinen Weg und schlug den von Marias Mutter beschriebenen Pfad ein. Lange blickte er sich nicht um, da er es nicht ertragen wollte, Maria auf dem Stein sitzen und ihm nachblicken zu sehen.
Erst ehe der Weg über den Berghang wieder abwärts führte blickte er zurück. Der Weg musste unmerklich einen weiten Bogen um das Tal gemacht haben. Da wo er stand konnte er den See an dessen Ufer er gerastet hatte sehen. Auch den Hügel der die Alm vom See trennte erkannte er. Die Alm selbst war aber nicht zu sehen. Nur ein Schwarm Krähen zog über das Tal. Drei Vögel trennten sich vom Schwarm und flogen auf ihn zu. Eine der Krähen umkreiste in mehrmals, bevor sie sich den anderen beiden wieder anschloss.
Wie Marias Mutter ihm gesagt hatte kam er in der angegebenen Zeit zu dem Schutzhaus. Diese war auch über eine Strasse die aus dem Tal führte erreichbar. Auf einem kleinen Parkplatz standen Autos, einige auch entlang der schmalen Strasse.
Fritz war überrascht, an einem Montag so viele Autotouristen anzutreffen. Neben der Türe war die Speisenkarte hinter einer Glasscheibe angebracht. Fritz stellte fest, dass die Angebote sehr traditionell und so schien es ihm, auch teuer waren. Unter dem Verzeichnis der Speisen waren noch zwei Zeilen geschrieben.
Die erste zog seine Aufmerksamkeit nicht auf sich. Sie lautete: "Reservierungen für Feiern möglich".
Die zweite aber las er mehrmals. Da stand: "MONTAG RUHETAG"
"Ach was", dachte er "wahrscheinlich findet eine Feier statt. Bei so vielen Menschen wird der Wirt sicher gerne auf seinen Ruhetag verzichten".
"Ich werde ja sehen ob ich auch etwas bekomme. Nur nicht schüchtern sein" sagte er zu sich und betrat das Lokal.
Der Wirt hinter der Schank begrüßte ihn mit einem lauten "Grüß Gott" fuhr aber fort Bier zu zapfen. Die Kellnerin nickte ihm freundlich zu und einige Gäste sahen zu ihm.
Fritz legte seinen Rucksack ab und ging zu einem der freien Tische. Auf einem der untergeschobenen Sessel lag eine Zeitung. Es war eine Lokalzeitung von gestern, Sonntag. Fritz nahm sie und begann darin zu blättern.
Bei der Kellnerin bestellte er ein Bier und das Menü. Sie nahm seine Bestellung entgegen und Fritz hatte nicht den Eindruck, dass sie sich über seine Anwesenheit wunderte.
Stoaalm
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