In diesem Jahr war der Juli besonders heiß. Seit der letzten Juniwoche schien, nein brannte die Sonne jeden Tag auf die Stadt. Die Mauern der Häuser wurden so stark erhitzt, dass diese noch Stunden nach Sonnenuntergang die Luft in den Gassen und Strassen wärmten. In Ulrichs Büro wurde es unerträglich heiß.
An einem Montag suchte er um zwei Tage Urlaub an und diese wurden ihm bewilligt. Dienstags fuhr Ulrich am frühen Vormittag, zunächst ziellos, mit seinem Auto aus der Stadt. Seinen Mutter hatte seine Einladung mitzufahren abgelehnt. Im Auto sei es noch heißer als in ihrer Wohnung und die Autofahrt würde auch nicht durch die Aussicht auf einen schattigen Rastplatz in einem Wald annehmbarer für sie.
Nach einigen Kilometern fahrt auf der Schnellstrasse, erinnerte sich Ulrich an einen Platz, den er und seine Mutter vor zwei Jahren entdeckt hatten. Damals parkten er den Wagen auf einer Verbindungsstrasse, sie gingen dann einen sanft ansteigenden Feldweg entlang, überquerten eine Anhöhe und sahen dahinter einen kleinen Teich. Sie umrundeten den Teich der an seinem Ufer dicht mit Schilf verwachsen war. An einer Stelle des Ufers führte ein hölzerner Steg durch das Schilf. Zu diesem Teich entschloss sich Ulrich nun zu fahren. Es fiel ihm nicht schwer die Stelle wiederzufinden an der er vor zwei Jahren sein Auto parkte. Dieser Platz lag aber im vollen Sonnenlicht und Ulrich suchte eine schattige Stelle. Keine hundert Meter davon entfernt zweigte ein Feldweg ab. Dieser führte in einen Wald und Ulrich fuhr noch einige Meter weiter, bis er sich sicher war, dass auch die tiefersinkende Sonne das Auto nicht mehr erreichen werde.
Er spazierte zurück, bog in den Weg zum Teich ein und stand schon bald auf der Anhöhe. Unter ihm glänzte der Teich. Sein Wasser reflektierte die Sonnenstrahlen und das Licht blendete Ulrich kurz. Dann erkannte er, dass jemand in diesem Teich schwamm. Ob Mann oder Frau war über diese Entfernung nicht zu erkennen. Er begann den Abstieg. Als er näher war sah er, dass eine Frau hier Abkühlung suchte. Nahe des Holzsteges lag ein Fahrrad in der Wiese, neben diesem ein Kleid und Sandalen. Ulrich ging näher und verbarg sich im Schilf. Von diesem Platz aus beobachtet er die Frau weiter. Immer schwamm sie einige Meter, blieb dann stehen, das Wasser reichte bis knapp unter ihre Schultern, schöpfte mit beiden Hände Wasser und ließ es aus ihren hoch erhobenen Händen über ihren Kopf fließen. Ihre Armen waren lang und schlank, ihre Schultern schmal, knochig. Ihr Gesicht konnte Ulrich nie deutlich erkennen, sah nur ihr dunkles, schulterlanges Haar.
Ulrichs Erregung stieg.
Als sie nach vielen Minuten endlich aus dem Wasser stieg, sich auf dem Holzsteg um ihr Handtuch bückte, hingen zwei kleine Brüste wie Säckchen von ihrem Brustkorb.
Ulrich sah sie nicht, begann ihren Körper abzutrocknen. Mit dem Handtuch rieb sie wild ihre Haare, schüttelte diese dann kräftig aus. Ulrich stellte fest, dass ihr Schamhaar schütter war und nicht so scharf begrenzt, als er es bei Sonja gesehen hatte. Mit ihrer rechten Hand führte sie das Handtuch zwischen ihre Beine. Um ihre Scheide leichter trockenreiben zu können hielt sie die Beine leicht gespreizt. Ihr Rechtes war angehoben, sie berührte nur mit ihren Zehenspitzen den Steg, und leicht nach außen gedreht, ihr linkes im Knie etwas eingeknickt. Langsamer und sanfter erschien Ulrich die Bewegung ihrer Hand, auch so sah er, schloss sie kurz die Augen. An Ulrichs Versteck vorbei ging sie zu ihrem Fahrrad, zog ihr Kleid über und schlüpfte in ihre Sandalen. Eben wollte sie sich nach ihrem Fahrrad bücken als Ulrich aus seinem Versteck kam.
"Hallo," grüßte er "ich will vögeln."
Zuerst richtete sie sich auf, dann bückte sie sich schnell hob ihr Fahrrad hoch und begann damit zu laufen. Nach wenigen Metern versuchte sie auf den Sattel zu springen. Ulrich bekam den Gepäckträger des Rades zu fassen. Riss das Rad damit zurück. Die Frau stürzte, das Rad kippe auf Ulrich. Er sprang darüber.
"Ich will dich vögeln, nur vögeln," sagte er immer wieder. Glaubte, sie damit beruhigen zu können.
Er war neben ihr. Sie hatte sich erhoben, begann zu laufen. Er hielt sie am Kleid fest, riss sie wieder zu Boden.
"Nur vögeln, nur vögeln," sagte er immer wieder.
Sie schrie, versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Er war ober ihre, drückte ihren Hals, bat sie ruhig zu sein. Versicherte ihr immer wieder nur vögeln zu wollen. Sie presste ihre Daumen in seine Augen. Er ließ ihren Hals los, riss ihre Hände von seinem Gesicht.
"doch nur vögeln," sagte er.
Sie schrie wieder. Er klemmte ihre Arme zwischen ihren Körper und seinen Unterschenkel fest.
"Hör auf zu schreien!" befahl er.
Seine rechte Hand glitt über den Boden, er fühlte einen Stein, hob diesen auf. Es war ein schwerer Stein.
"Du sollst still sein!" schrie er sie an. Der Stein lag in seiner Hand.
Schwer, erwärmt von den Strahlen der Sonne war der Stein in Ulrichs Hand. Der warme, schwere Stein traf die Frau an ihrer Schläfe. Die Haut platze an der Stelle auf. Sie wandte ihren Kopf zur Seite, wollte nicht mehr länger in Ulrichs Gesicht sehen, schloss ihre Augen, war nun still.
"Ich will nur vögeln" beruhigte sie Ulrich als er ihr Kleid hoch schob.
Und "Nur vögeln" wiederholte er als sein Penis langsam in sie drang.
Warm war es in ihr. Warm und feucht. Feucht vom Wasser des Teiches in dem sie noch vor wenigen Minuten gebadet hatte.
Nach wenigen Stößen floss Ulrichs Sperma in sie. Sie lag ruhig, nur hin und wieder hob sich ihr Brustkorb, atmete sie. Ihre Augen hielt sie geschlossen, wollte nicht mehr Ulrich ansehen. Etwas Blut rann über ihre Stirn, tropfte ins Gras.
Ulrich stand auf.
"Ja, ich wollte nur vögeln. Das ist es was ihr wollt, vögeln. Nie wieder werde ich einer Frau einen Heiratsantrag machen. Nie wieder!" schrie er. Dann machte er sich auf seinem Weg zu seinem Auto.
Er sah sich nicht mehr nach ihr um. Sie lag noch immer im Gras als Ulrich seine Auto startete. Ihr Brustkorb hob sich nicht mehr, ihre halbgeöffneten Augen konnten nichts mehr erkennen. Auch Blut floss nicht länger aus ihrer Wunde. In der Nacht schlief Ulrich sehr wenig und hatte immer wieder unangenehme Träume.
Den Körper der Frau, gesichtslos, mit einer Wunde an ihrer Schläfe. Den Körper mit seinen kleinen Brüsten, die wie Säckchen von ihrer Brust hingen als sie ihr Handtuch aufhob. Sah in seinen Träumen auch, wie sie sich, voll Genuss, ihre Scheide rieb. Zwischen ihren Beinen ihre Scheide rieb. Zwischen den leicht gespreizten Beinen, das rechte dabei nach außen gedreht, abgewinkelt, nur auf dessen Zehenspitzen stehend. Und immer leise flüstern bat: "Vögel mich, bitte, vögel mich."
Dann erwachte Ulrich, lag am Rücken in seinem Bett, hielt seinen hart gewordenen Penis in seinen Händen und dachte >Ja, ich sagte dir doch, ich will dich vögeln. Du aber hast geschrieen. Nur laut geschrieen. Wolltest davon. Dachtest ich kann nicht vögeln! Aber ich habe es dir bewiesen! Oder war ich dir nicht gut genug?<
Dann schlief er wieder ein. Und sah wieder diese Frau. Am Mittwoch blieb Ulrich daheim. Lag bis Mittag im Bett. Er fühlte sich erschöpft, dachte immer wieder nach, was er wohl diesmal falsch gemacht hatte.
Solle er Kurt fragen? Diesem die ganze Geschichte erzählen? Vielleicht nur verschweigen, die Frau geschlagen zu haben? Kurt um Rat bitten, wie er, Ulrich, es das nächste Mal besser machen könne? Am Donnerstag, auf seiner Fahrt ins Büro, entschied Ulrich, Kurt nichts von dem Vorfall am Teich zu erzählen.
Die Wochen bis in den Spätherbst vergingen in der Ulrich gewohnten Normalität.
Die Wochenenden kümmerte er sich um seine Mutter, unternahm Ausflugsfahrten mit ihr, aß zusammen mit ihr dann in einem Gasthaus zu Mittag, war abends daheim, ging früh zu Bett. Onanierte seltener, kaum öfter als vier mal in der Woche, an den Wochenenden meist überhaupt nicht mehr. An den Wochentagen unternahm er seine abendlichen Spaziergänge, kategorisierte dabei die ihm begegnenden Frauen in mögliche und nicht in Frage kommende Bräute, ohne aber je eine anzusprechen, obschon einige versuchten ihn mit ihren Bewegungen, Blicken, durch ihre Bekleidung, zu verführen. Wenn dies geschah, befriedigte er sich in der Nacht selbst. Immer mehr Beweise fand, konstruierte er dafür, ein Auserwählter zu sein, mit der Aufgabe betraut sich und eine Frau aus dieser Welt der Sünde zu befreien. Kurt hat ihm eine Waffe genannt, an die er zuvor nie gedacht hätte.
Seine, Ulrichs!, Potenz!
Dreimal traf er mit Sonja zusammen. Er besuchte sie in der Bar, sie tranken ein Glas Sekt, gingen aufs Zimmer, tranken, zurück an der Bar, nochmals eins. Seine Ausgaben dafür hielten sich in Grenzen, verging doch von Ulrichs Eintritt in die Bar bis zu seinem Abschied von Sonja kaum mehr als eine Stunde.
Herbst und Winter dieses Jahres durchlebte Ulrich sehr ruhig. Immer weniger streifte er abends durch die Strassen der Stadt. Zog es seinen Streifzügen auch vor viele Stunden im Nichtraucherzimmer des Cafes in der Zeitungen zu lesen und achtete sehr wenig auf die anderen Gäste. Der Vorfall mit der Frau von der er sich eine Zeitung borgte, schien vergessen. Hin und wieder sah er sie noch, beachtete sie aber nicht. Oder er blieb daheim, saß mit seiner Mutter so lange vor dem Fernsehapparat, bis sie ihn zu Bett schickte. Erst der folgende Mai sah Ulrich wieder auf Freiersfüßen. Es war an dem ersten Freitag dieses Monats als Ulrich wieder einmal glaubte, eine Frau gefunden zu haben, die seinen Vorstellungen und Wünschen entsprach. Eine Frau die ihm Kraft geben würde seine sündigen Gedanken zu überwinden.
Sünde - Der Versuch einer Befreiung - Teil 6
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