Zu mehr war ich im Augenblick nicht fähig. Staunend, bewundernd, mit langsamen Schritten umkreiste ich den weißen Traum, strich versonnen mit meinen Fingerspitzen über den polierten Lack.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Gesehen hatte ich sowas auf den Straßen schon öfter, angefasst noch nie. Chris öffnete mir die Fahrertür. Der Duft nach Leder stieg mir in die Nase. Ehrfürchtig ließ ich mich in den Sitz fallen, fasste das Lenkrad an. Wie weich und wertig sich das anfühlte, die weißen Ziernähte, auch auf den Sitzen, die alufarbenen Zierringe um die Lüftungsauslässe, wirkungsvoll gesetzte Akzente aus Carbon.
Chris beobachtete mich lächelnd. Er hatte sich Falk geschnappt und auf den Arm genommen. Sein Gesichtsausdruck, so traurig er eben noch aussah, hatte sich nun wieder freudig aufgehellt. Dann flüsterte er dem kleinen Jungen was ins Ohr, was ich nicht verstand. Aber Falk nickte heftig und rief laut: „Au ja!“
„Der gefällt dir, oder?“
„Chris, das Teil ist … es ist … atemberaubend schön!“
„Denkst du denn, dass du mit 310 PS zurechtkommst?“
„Was? Der hat über 300 PS?“
„Ja, Rabea stand auf schnelle Autos. Vermutlich ist sie damals nur deshalb mit mir …, du weißt schon.“
„Ich denke schon, dass ich damit klar kommen würde. Aber …, wenn er dich zu sehr an sie erinnert, dann lassen wir das besser.“
„Ich habe Falk, der mich jeden Tag an sie erinnert. Was sollte mir da noch so ein blödes Auto ausmachen? Du möchtest ihn? Er gehört dir! Mir bedeutet er nichts.“
„Du meinst sicher als Firmenwagen?“
„Nein! Ich schenke ihn dir. Es würde mir sehr gefallen, wenn du ihn fährst. Ihr seid ein schickes Paar, der Audi und du. Ich werde gleich morgen jemanden damit beauftragen, ihn zuzulassen."
„Ich kann das nicht annehmen Chris, der ist viel zu teuer.“
„Wie gesagt, ich wollte ihn sowieso verschrotten lassen. Du siehst, Geld bedeutet MIR auch nicht alles! DU bedeutest mir alles!“
Sofort hatte ich wieder ein schlechtes Gewissen, wegen meiner schäbigen Gedanken vorhin, wegen Sven und Konsorten. Aber auch, weil er mir, mal eben so, ein Geschenk machte, das, als es neu war, sicher gut und gerne 80.000 Euro gekostet hatte. Wie sollte ich damit umgehen? Es einfach so hinnehmen, als wäre es wegen seines Reichtums etwas völlig normales? Oder musste ich ab jetzt immer die Beine breit machen, wenn ihm danach war?
Nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken, was mir gerade durch den Kopf ging. Aber mich zu prostituieren, nur, damit ich so ein Auto fahren durfte, kam nicht in Frage.
„Hey Josie, wenn du nun denkst, du müsstest mir deshalb zu Diensten sein, dann täuscht du dich! Niemals würde ich so etwas von dir verlangen. Die Begründung dafür ist die einfachste der Welt: Ich liebe dich!“, stellte er fest, als hätte er in meinen Gedanken gelesen, wie in einem offenem Buch.
Ich beließ es dabei. Mit ihm zu diskutieren, brächte nichts, das wusste ich zu genau. Mir blieb nur, es darauf ankommen zu lassen. Obwohl mich schon wunderte, wie er meine Gedanken erraten hatte. Spätestens in den nächsten Tagen würde sich rausstellen, ob es so war, wie er gerade gesagt hatte. Ich stieg aus und fiel ihm um den Hals.
„Danke, danke, danke! Bitte knall mir eine, weil ich gerade das erste Mal meinen Grundsätzen untreu geworden bin!“
„Du kannst alles von mir haben, nur Schläge nicht.“
„Dann lädst du mich jetzt zum Essen ein, dann fahren wir zu mir, holen was zum Anziehen für mich, und dann fahren wir in die Villa und machen uns einen schönen Tag, ja?“
„Das ist eine gute Idee! Vielleicht etwas schwimmen mit Falk, unten im Pool. Oder was zusammen mit ihm im
Garten machen, ist das ok?“, das war, was auch für Falks Ohren bestimmt war.
„Und ich hätte gern eine halbe Stunde mit dir allein!“, flüsterte ich, weil es nur für Chris‘ Ohren bestimmt war.
„Wirklich Schatz, du musst das nicht wegen des Autos tun.“
„Das weiß ich, du Dummerchen! Ich will es, weil ich dich in mir fühlen möchte. Wenn es heute tagsüber nicht geht, möchte ich, dass du heute Abend mit mir schläfst.“, hauchte ich ihm erregt ins Ohr.
„Jo, das lässt sich einrichten. Passt übrigens prima zu meinen Plänen.“
„Sex mit mir?“
„Nein, dass du heute bei uns übernachtest. Überhaupt sollten wir etwas mehr Sachen von dir mitnehmen, damit wir in Zukunft etwas flexibler sind.“
Zusammen deckten wir das Cabrio wieder ab, ließen aber die Gewichte weg. ‚Nur noch eine Nacht meine Schönheit, dann sind wir zusammen‘, träumte ich leise vor mich hin, bevor wir das Tor zur Halle wieder schlossen und zu meiner Wohnung zurückfuhren.
****
Der Tag plätscherte dann im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin. ‚Zwergnase‘ war eine echte Wasserratte und im Pool kaum zu bändigen. Unermüdlich kletterte er auf uns herum, übte Schwimmbewegungen oder rang uns ein paar Ballspiele ab. Aber irgendwann verließen auch ihn die Kräfte. Beim Abendessen schlief Falk am Tisch ein und Franzi, die sich den Nachmittag über selbst beschäftigt hatte, brachte ihn ins Bett.
Wir verabschiedeten uns bei der Gelegenheit nicht nur von Falk, sondern auch gleich von Franzi, weil ab jetzt Pärchenzeit angesagt war. Schon auf der Treppe nach oben konnten wir kaum die Finger von uns lassen.
Oben angekommen verschwanden wir händchenhaltend im Bad. Als die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, ließen wir uns zusammen an das Türblatt fallen und küssten uns wild. Die Hände wanderten über unsere Körper, nestelten an Knöpfen und Reißverschlüssen, schoben Säume nach oben oder Bunde nach unten.
Ich sank auf die Knie und schnappte mir den steifen Lümmel, der sich mir mit langem Hals entgegenstreckte. Mit Lippen und Händen verwöhnte ich den Freudenstab. Ich sah von unten in Chris‘ Gesicht, sah, dass er die Augen geschlossen und seinen Kopf an die Badtür gelehnt hatte. Seine Hände wanderten über meinen Kopf, drückten noch etwas nach, obwohl ich ihn schon bis an die Peniswurzel in mir aufgenommen hatte. Aha, darauf stand er also, Deepthroat. Das konnte er haben, mit dem Würgereiz, wenn eine Penisspitze über mein Zäpfchen strich, hatte ich noch nie ein großes Problem. Und wenn doch mal, dann konnte ich mich gut beherrschen, meinem Gönner nicht vor die Füße zu kotzen.
Ich war geil, verflucht geil sogar. Angeregt durch die Bilder von Sven’s Riesenschwanz und der Freude über das Geschenk. Immer wieder sah ich zu ihm auf, wollte ihm zusehen, wie er seine Geilheit erlebte.
Momente vergingen, die er verhalten-leise vor sich hin stöhnte. Bis dann der Punkt gekommen war, an dem es für ihn wohl kaum noch zu ertragen war, was ich mit ihm anstellte, und ich hatte da einige kleine Tricks auf Lager.
„Josie … Josie … bitte, ich will so nicht …“, stöhnte er nun um einiges lauter. Auch sein Sack hatte sich schon schrumpelig zusammengezogen.
„Ich will doch auch nicht, dass du so …!“, beendete ich genauso offen den Satz, wie er.
Ich ließ von ihm ab. Meine Knie taten mir eh schon von den harten Fliesen weh, und stand auf. Mit wippender Lanze zog er mich mit ins angrenzende Schlafzimmer. Nackend und hochgradig erregt stand ich am Bett, beobachtete Chris dabei, wie er mit zitternden Fingern versuchte, das Alu aufzureißen.
So von der Seite betrachtet, war auch Chris nicht so schlecht ausgestattet. Mit Herpes konnte er auf jeden Fall mithalten, vielleicht sogar noch etwas kräftiger. Die Rute war mit leichtem Bogen nach oben steinhart, und wippte mit jedem Herzschlag, bis er frisch bemantelt zu neuen Taten schreiten konnte.
Chris drehte und drückte mich bäuchlings auf das Bett. Ohne lange rumzutasten, schob er mir seine Stange mit einem Schub ins Innenleben, wo er auch die letzten versteckten Hormone in Aufruhr versetzte. Sein ungehemmtes Eindringen war genau das, was ich jetzt brauchte. Mir kam es vor, als hätte er sich gestern noch zurückgehalten, weil er jetzt doch ziemlich heftig in meiner Büchse herumpflügte. Hätte er mich gestern schon so geil gefickt, wären mir vorhin bestimmt keine Gedanken von Sven und Herpes in den Sinn gekommen. Wow, mein lieber ‚Herr Gesangsverein‘, er knallte mir seinen Riemen mit einer Wucht in den Unterleib, auf die ich nicht eingestellt war.
Er ließ nicht nach mit seiner Kraft, seiner Intensität, mit seinem Stöhnen, und brachte es sogar fertig, dass ich einen leichten Abflug erlebte. Und das nur durch einfaches rein-raus, was sonst so gut wie nie möglich war. Dann zog er mich an meinen Hüftknochen mit Kraft auf sein Rohr und ich spürte, wie er einige Male in sein Gummi pumpte. Ich ließ ihn geduldig ausspritzen, wartete, bis sich sein Atem und sein Pulsieren in mir beruhigt hatte. Ein leises Schmatzen und ein bleibendes Gefühl der Leere zeigte mir, dass er sich aus mir zurückgezogen hatte.
Minuten später standen wir zusammen unter der Dusche. Noch immer baumelte das gut gefüllte Kondom an Chris‘ Lümmel. Langsam rollte ich es von seinem Halbsteifen, ließ den Beutel einfach auf die Fliesen fallen, und schob seine Schwellkörper durch meine Handflächen. Immer, wenn sein Eichelkranz durch meine Hände fuhr, zuckte er zusammen. Es stimmte also nicht so ganz, dass eine beschnittene Knolle kaum noch Empfindungen zuließ.
„Chris, weißt du, wie geil das eben für mich war? Ich liebe dich, dass musst du mir glauben. Egal, was du irgendwann mal woanders hören solltest.“
Ich weiß nicht, warum ich das sagte. Es kam einfach unüberlegt über meine Lippen und zerstörte den Moment. Vor allem bereute ich’s sofort. Auch das warme Wasser konnte meine Worte nicht einfach wegspülen. Gesagt war gesagt!
„Wie kommst du jetzt darauf? Wieso sollte ich mal was anderes hören? Und, wieso sollte ich an deiner Liebe zweifeln? Schlimmer … warum machst du diesen wunderschönen Moment kaputt?“
Da hatte ich nun den Salat! Was sollte ich ihm darauf antworten, was durfte ich ihm darauf antworten, ohne dass es ihn verletzte oder gar wütend machte?
„Oh … ähm … naja, du wirst sicher irgendwann meine beste Freundin Ela kennenlernen. Es könnte gut sein, dass sie dir mit ein paar Lügengeschichten imponieren möchte.“
„Warum sollte sie das tun, hat es mit deiner Vergangenheit zu tun?“
„Indirekt.“
„Ich verstehe nicht recht, klär mich auf.“
„Ok, ich sag’s dir. Aber bitte nach der Dusche, wenn wir im Bett liegen, ja?“
Chris war sensibel genug, es für den Augenblick gut sein zu lassen. Auch, wenn an seinen Falten auf der Stirn und an seinem blitzartig zusammengefallenen Lümmel gut zu erkennen war, dass er daran zu knabbern hatte.
****
Die Stimmung war dann auch entsprechend unterkühlt, als wir zusammen im Bett lagen. Eine direkte Nähe lehnte Chris deutlich ab.
„Also, was sollte sie mir sagen können, was mich an deiner Liebe zweifeln lassen könnte?“
„Vorher musst du wissen, dass Ela ein Golddigger ist. Sie suchte schon immer einen Typen mit Kohle und wird es totsicher auch bei dir versuchen. Ok, du erinnerst dich an meine Vorgeschichte mit dem Dreier, oder? War bestimmt nicht eine meiner Glanzleistungen ...!“
„Eigentlich will ich davon nichts wissen! Jeder von uns hat eine Vorgeschichte.“, fiel er mir ins Wort.
„Das schon, aber Ela hat damit indirekt zu tun. Sie hat das damals mit eingefädelt. Sie kennt die Typen aus dem Club viel besser als ich und hat den Kontakt zu Sven und seinem Kumpel klar gemacht. Na ja, der Sven hat einen … ordentlichen Rüssel zwischen den Beinen.“
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.