Sylvie

Agnes' Haus der sündigen Engel

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Sylvie

Sylvie

Stayhungry

Sylvie war ein wenig ratlos, seit längerem schon.

Mit der Lust wollte es nicht mehr so recht klappen. Einiges hatte sie schon versucht, alles ein wenig halbherzig, wie sie sich eingestand. Die Pille hatte sie abgesetzt, ihre Wünsche geäußert, gelegentlich und etwas begeisterungslos, um angesichts der hilflosen Realisierungsversuche ihres schon lieben, aber diesbezüglich glücklosen Freundes doch wieder zu verstummen.

Da es ohnehin in mehreren Bereichen ihres gemeinsamen Lebens nicht mehr so recht zünden wollte, setzte sie ihn mit lieben, aber deutlichen Worten vor die Tür und seine verständnislose, aber letztlich unaufgeregte Reaktion gab ihrem Entschluss noch die vollendete Begründung. Mitte Zwanzig wieder solo zu sein war wahrlich kein Beinbruch.

Erleichtert genoss sie die Ruhe des Alleinseins ohne allzu zufrieden zu sein. Der Zweifel nagte an ihr, wieso sie so wenig fühlte, wenn ein Mann sie begattete.

Denn in der Zeit fern ihrer Tage explodierte sie unter den Diensten ihrer kundigen Finger wie auch hilfreicher Stäbe, so wie sie es mit den Männern bisher nicht erlebt hatte. Das ärgerte sie, denn sie sehnte sich nach heißem, hartem Fleisch in und schwitzenden, muskulösem Männerkörpern über sich.

Sie überwand ihre Lethargie und ging auf die Suche, nicht nach einer beschützenden, beruhigenden, dauerhaften Beziehung, sondern nach ebendiesem Gefühl, das auch ihr geschenkt werden konnte.

Worauf sie keine Lust hatte, war, sich stets erklären zu müssen, wenngleich all das für Flauten in sexuellen Beziehungen und deren Bewältigung allseits anempfohlen wurde. Sie wollte eben nicht ihr Innerstes schlüssig und nachvollziehbar darlegen müssen, nicht aufwendig Anweisungen geben für etwas, das sie selbst rein intuitiv so meisterlich beherrschte, nur im Alleinsein die vollendete Erfüllung nicht bringen konnte.

Sie paarte sich mit selbstbewussten Machos und einfühlsamen Träumern. Hatten letztere meist ein aufrichtiges Interesse an ihrem Gelingen, so fehlte ihnen selbst der Mut zur eigenen Ekstase, und erstere gaben ihr überwiegend das Gefühl benutzt zu werden ohne eigenen Gewinn.

Gelegentlich hatte sie das Gefühl, das könnte es sein, zumindest käme sie mit diesem Liebhaber auf den für sie richtigen Weg, nur um erfahren zu müssen, dass gleich ihr auch andere Menschen um sich selbst kreisend nach der Besten suchten und in ihr eben nicht fanden, eine Fortführung also nicht gewünscht wurde. Das traf sie und machte sie ein wenig traurig, wenngleich sie wusste, dass sie sich genauso verhielt. Leere breitete sich in ihr aus, in die eine grundlegende, nicht starke, aber beständige Unruhe Einzug hielt.

Irgendetwas musste doch zu machen sein.

Bloß was?

*

Männer hatten sie natürlich immer angestarrt, mit ihren blonden Haaren, ihrem hübschen schmalen Gesicht und ihrer Model-Figur. Trotz ihrer diffusen Sehnsüchte nach wilder, aufregender, ekstatischer Erfüllung, fand sie an dieser Art Interesse wenig Gefallen. Fast instinktiv hatte sie sich angewöhnt, derlei zu ignorieren. Freundinnen hatten dem entgegengehalten, dass das doch ein Genuss sei, begehrt zu werden. Doch üblicher Weise hatte es sie nur genervt. Als übergriffig empfand sie dieses visuelle Eindringen Wildfremder
in ihr Leben, die sich anmaßten, an ihr ihre Gedanken, Lüste und unerfüllten Begierden zu phantasieren.

*

Langsam, unmerklich änderte sich dies.

Was ging diesen Männern durch den Kopf, was stellten sie in ihren Gedanken mit ihr an, die, wie einst so treffend besungen, unerkannt doch gänzlich frei waren? Waren das tatsächlich nur abstoßende, platte Männerphantasien von schnörkellosem Sex mit schnellem Abspritzen?

Oder verbarg sich hinter manchem dieser unscheinbaren Gesichter, die sie erkundeten, abschätzten, in Gier vereinnahmten oder melancholisch, hoffnungs- und absichtslos begehrten und verehrten, jener nur für sie bestimmte Schatz der ekstatischen Erfüllung aller Sehnsüchte nach tiefstem Erleben, nach Vereinigung und Verlieren in einander und der eigenen und gemeinsamen Lust?

Immer weniger hielt sie im Cafe oder rauf den langen Fahrten zur Arbeit in Bahn und U-Bahn Ausschau nach einem an ihre Seite passenden attraktiven Mann. Sie unterschied nicht mehr nach alt und jung, agil oder verbraucht, kräftigem oder schütterem Haar, nicht nach blond, brunette, schwarz oder ergraut. Sie suchte nur noch den Blick des Mannes, die Kraft, mit der er dem ihren standhielt, die Frage, die Sehnsucht, das Verlangen, was immer er beschrieb oder sie in ihm zu lesen vermeinte. Jetzt, da sie auf die Suche gegangen war und ihre Augen bereit waren, sich in denen sehnsüchtiger Männer zu verlieren, hielten immer weniger dieser unbekannten Begegnungen an ihrem anfänglich doch gewagten Blick fest, wandten sich ertappt, beschämt, verunsichert von ihr ab oder vermieden es, dass ihre Blicke sich überhaupt noch einmal trafen.

So trennte sich die Spreu vom Weizen und irgendwann geschah das Unvermeidliche. Sie war gebannt von einem Mann, der ihren suchenden Blick erwidert und sie unverhohlen interessiert, doch ohne jeden besitzergreifenden Anspruch angesehen hatte. Er unterschied sich von denen, die ihren suchenden Blick mit siegesgewissem, überheblichem, selbstzufriedenem Gesichtsausdruck beantworteten. Wo ihr Interesse nur ein Ego gebauchpinselt hatte, wollte sie nicht mehr erfahren. Abgestoßen war sie, auch wenn ihr Verstand noch mäßigend zu wirken suchte und ihr zu bedenken gab, dass dann der Akt doch hemmungslos, leidenschaftlich und unbeschwert sein könnte. Nein, derlei hatte sie mit den Kandidaten aus Kneipe, Betrieb und Fitnessstudio schon erprobt.

Ausgerechnet ein ergrauter Mann, der ihr Vater sein könnte, wenngleich ein jugendlicher Typ, ging ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Dass sie ihn am nächsten und übernächsten Tag nicht mehr ausmachen konnte im Getümmel, ließ ihr Interesse nicht erlahmen, im Gegenteil. Es wuchs sich zur fixen Idee aus, ihn wiederzufinden, einfach nur zu wissen, er ist noch da.

*

Endlich war es so weit, am anderen Ende des Bahnsteigs erkannte sie ihn. Sie lief so weit sie konnte, und sprang noch in den letzten möglichen Waggon, den hinter seinem. Außer Atem schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Wie ein verliebter Teenager benahm sie sich, sie eine erwachsene, gutaussehende Frau, die allen schon ein wenig abgeklärt erschien. Derlei ziellose Schwärmerei für gänzlich Unbekannte hatte man in ihrer Jugend ganz zu Recht als anspinnen bezeichnet.

Nur konnte sie einfach nicht zurück, auch wenn sie nicht wusste, was sie eigentlich wollte.

*

Nun würde er aussteigen, wie immer, das war zwei U-Bahn-Stationen vor ihrer. Ohne zu zögern oder nachzudenken, verließ sie im letzten Moment ihr Abteil und folgte ihm die Treppe hinauf, wo er sich in die Bushaltestelle begab. Gelangweilt blickte er auf die Uhr, dann um sich - und bemerkte er sie.

Stumm sahen sie sich in die Augen, direkt, unvermittelt, tief.

Sie hätte nach dieser Schrecksekunde, in der das Interesse offenkundig wird, so tun können, als wäre der Augen-Blick ein Zufall, dem keinerlei Bedeutung zukommt, wie es so oft geschieht, wiewohl beide wissen, dass dem nicht so ist. Aus welchen Gründen auch immer jedoch beschränkt man sich auf sich selbst und beide gehen ihrer Wege, sinnieren vielleicht noch ein wenig über die Möglichkeiten und verpassten Chancen, und vergisst irgendwann den für einen Moment tief begehrten Menschen - oder lässt ihn, sie zum Herzstück lustvoller Phantasien werden. Was wäre nur, wenn er, sie je davon erführen würde?

Sylvie machte keinerlei Anstalten, ihr allein auf ihn gerichtetes Interesses zu vertuschen. Sie wollte es nicht, war wie versteinert, wusste nicht, was sie sagen sollte, wollte gar nichts sagen, sah ihn nur an, eine Ewigkeit.

Langsam erstrahlte ein Lächeln in seinem Gesicht, nicht triumphierend, freundlich, verständnisvoll und ein wenig melancholisch. Er ging auf sie zu und sagte nur: Es sind die Augen, in denen wir uns verlieren. Und wir finden uns nicht mehr zu uns selbst, bis wir uns bekennen.

Das war offen, mutig, nicht anmaßend.

Sylvie lächelte nicht, grinste nur kurz in ihrer Verlegenheit und schwieg. Todernst war ihr Blick, die Stirn gerunzelt, hinter der die widerstreitenden Gedanken rasten und letztlich nur Leere und Lähmung hinterließen. Ihren Blick aber senkte sie nicht, hing an seinen Lippen, seinen Augen, in Erwartung, ohne die geringste Ahnung, was dies sein sollte.

Sie war einem Unbekannten nachgestiegen und schon nach den ersten Schritten durchschaut worden. Und nun stand sie vor einem ergrauten Mann, der ihr Vater sein könnte, und war nicht Frau, nicht Mädchen, nicht Kind, nur Sylvie.

Was dann geschah, verblüffte sie maßlos.

Die wahrscheinlichste Reaktion wäre gewesen, dass einer wie er angesichts ihres wenig verhohlenen Interesses eine Gelegenheit witterte, bei ihr ein schnelles Abenteuer en passant mitnehmen zu können. Bei wahrlich harmloserem Verhalten hatte sie erfahren müssen, dass absolut widerstehliche Männer sich für unwiderstehlich hielten und ziemlich direkt und wenig charmant erkunden wollten, was geht. Selbst eloquent dargebotene Anmache war ihrem Wesen nach eben nur plump.

Er wusste alles über sie. Also, nichts von ihrer Biografie, ihren Lebensumständen, ihren Namen und dergleichen. Aber über ihre Seele, ihre Suche, ihre Sehnsucht. In wenigen ruhigen Sätzen beschrieb er ihre Unruhe, ihre Rast- und Ziellosigkeit und ihre Ratlosigkeit im Verhältnis zu den Männern in ihrem Leben.

Woher weißt Du das? fragte sie, ihre Stimme klang fast verzweifelt, denn jetzt stand sie, am Rand einer lärmenden vierspurigen Straße im Berufsverkehr, nackt, entblößt vor ihm, nicht am Leib, aber an ihrer Seele.

Deine Augen haben Deine Geschichte erzählt, Tag für Tag in der U-Bahn, und heute, als Du ungewohnt an derselben Station ausgestiegen und mir die Treppe herauf gefolgt bist, hast Du meine sicherlich etwas gewagten Vermutungen zur Gewissheit gemacht.

Und hast Du irgendeinen Rat für mich? fragte sie leise, fast flehentlich, so nah an seinem Gesicht, dass er ihren Atem hätte spüren können, hätte nicht ein kühler Wind den Gestank des Verkehrs zwischen sie getragen.

Ich kann Dir nur über meine Gedanken und meine Sehnsüchte, meine Verletzungen und meine Träume erzählen. Du entscheidest selbst, ob es Dir Anregung ist oder verlorene Zeit. Wissen kann es keiner von uns.

Nun fühlte sie sich nicht mehr schwach und hilflos, sie schämte sich nicht mehr vor ihm, dem Fremden. Was seine Augen versprochen hatten, hatten seine Worte erfüllt. Er begegnete ihr mit aufrichtigem Respekt und ihre Hilflosigkeit hatte er geadelt als etwas Wertvolles, als die wunderschöne Sehnsucht nach dem Mehr.

Nun sprudelte es nur so aus ihr heraus. Sie setzten sich schließlich auf die wenig einladende Bank in der Bushaltestelle und redeten und redeten. Irgendwann gaben sie in der Arbeit Bescheid, dass heute etwas dazwischen gekommen sei, und suchten sich ein Cafe.

*

Die Männer, die sie einst erwählt hatte, waren oft entbrannt in wildem Verlangen, doch stets hatte sie das Gefühl es sei dann doch nur Geilheit gewesen, die so schnell verschwand wie sie gekommen war, im Nachhinein von ihr eben ganz und gar nicht als Verlangen nach ihr und ihrer Person empfunden, sondern wahllos, mächtig, unpersönlich.

Und hatte ein sanfter Träumer sich unendlich um sie bemüht, so hatte letztlich nur seine Unentschlossenheit, seine Furcht vor dem falschen Schritt, das mangelnde Vertrauen in sie und sich selbst empfunden. So konnten auch endlose tantrische Übungen sie nur als vorübergehendes Erlebnis, nicht aber nachhaltig befriedigen. Die Leere war stets zurückgekehrt.

*

Er offenbarte ihr nicht seine tabulosen erotischen Phantasien, es sprach so ansprechend von Einfühlen, Achtsamkeit, bedingungslosem Anvertrauen, Fallenlassen, Geborgenheit, Aufbruch in unbekannte Gefilde ohne jede Angst.

Als er beschrieb, wie seine Nägel sich in ihren Rücken krallen und entlang ihrer Wirbelsäule in ihre Haut kratzen, dann war es genau das Ausmaß, das aufwühlt, aber nicht verletzt, und sie spürte, was er sagte und sie spürte, dass er dasselbe fühlte wie sie.

Sie war erregt nur wegen seiner wunderschönen Worte.

Im Hintergrund lief, wie bestellt, Ina Deters "Jetzt", jetzt nicht mehr denken, nur noch spüren.

*

Mit den schwarzen Stiletto-High-Heels, die K. ihr in der Boutique im Empfangsbereich des teuren Etablissements gekauft hatte, konnte sie nur kleine Schritte machen, da sie mit derlei Schuhwerk noch keine Erfahrungen gesammelt hatte. Trotz aller wackeligen Unsicherheit erprobte sie den Catwalk mit sichtlich wachsender Begeisterung und ihr frech hochgebundener Pferdeschwanz wippte zappelig hinter ihren Schultern.

Die Höhe der Absätze zwang sie, auf den Zehen zu stehen und das war nur mit dauerhafter Anspannung der Muskulatur ihres Unterleibes zu bewerkstelligen. Schon dieses exotische Beckenbodentraining bereitete ihr wonnige Gefühle, aber echte Lust empfand sie durch die strenge Klammer an ihrer Klitoris, durch eine dünne Kette verbunden mit jenen an ihren Brustwarzen. Breite Lederbänder mit kurzen Ketten fesselten ihre Hände auf den Rücken und an den Knöcheln trug sie ebensolche für den noch ausstehenden Gebrauch.

So stöckelte sie freudig auf und ab und hatte mehr Freude an sich selbst als an seinen begehrenden Blicken und seiner schon steil aufragenden Lust.

Irgendwann forderte er sie auf, sich doch neben ihn zu setzen. Grinsend nahm sie Platz, kuschelte sich ein wenig unbeholfen an ihn, denn er machte keine Anstalten, ihre Hände zu befreien und sie bat auch nicht darum.

Er gab ihr Sekt zu trinken, und dabei passierte schon das erste Missgeschick, da er das Glas zu stark angehoben hatte. Das perlende Getränk kullerte in mehreren Rinnsalen über ihre Brüste und ihren Bauch auf Schoß und Schenkel.

Lachend bat sie um ein weites Glas und allmählich gelang es ihnen besser. Sie küsste ihn, sanft, mit weichen, feuchten Lippen und zittrigem Atem. Seine Zunge forderte in ihren Mund, dann seine Lippen an ihrem Hals. Seine vorsichtigen Bisse ließen sie stöhnen und er leckte sie sauber, ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Schenkel. Von ihrem Schoß hielt er sich fern.

Enttäuscht seufzte sie, runzelte fragend, sehnsüchtig die Stirn. Verkniffen lächelnd bedauerte er und sie ergab sich in ihr Schicksal. Unruhig, verlangend, lustgeplagt schmiegte sie sich an seinen Hals, küsste, biss ihn und beugte sich dann nach unten über seine Glied. Sie umschloss seine Eichel mit ihren Lippen und züngelte geschickt.

Jetzt musste er leiden, denn die Erfüllung schien sich schnell auf den Weg zu ihm zu machen, und genau das wollte nicht, nur ein bisschen noch, noch ganz kurz, nicht abbrechen, aber den Samen auch nicht verschleudern.

Seine Hand war über ihren Rücken zu ihrem Po gewandert, er hatte die süßen kleinen Arschbacken geknetet, führte dann den Finger in ihre Pofalte und drang in ihren Anus ein. Mit ihren Labien, mit ihrer Perle spielte er nicht. Dann packte er abrupt ihren blonden Schopf und zog ihren Kopf schmerzhaft noch oben'. Noch nicht, keuchte er, Du kannst das einfach zu gut, das ist zu früh. Sie schloss resigniert die Augen und schnurrte wie ein Kätzchen.

Es würde noch lange dauern, sie sehnte sich nach der Ekstase, aber sie liebte den Weg zu ihr.

*
Ein wenig beschwipst war sie schon, da er ihr nun schon zum wiederholten Male zu trinken gab. Obwohl es sie nicht dürstete, trank sie, allein schon weil er sie so charmant bediente. Dazwischen hatte er noch ihre Fussfesseln mit einem Karabiner geschlossen, so eng, dass sie nicht einmal mehr tippeln könnte. Seine Erregung hatte sich wieder gelegt, was sie bisschen schade fand, denn sie hatte die Härte schon so schön vor sich gehabt, die sie so sehnsüchtig in sich spüren wollte. Aber er hatte zu plaudern begonnen, während er ihr spielerisch edles Getränk einflößte und sie hatte sich einfach nur an ihn gekuschelt, die gefesselten Beine hochgezogen auf das Sofa.

*

Allmählich wurde sie unruhig. Er blickte sie fragend an. Sie sagte verlegen, ich müsste Pipi machen. Er nickte nur. Mit hochgezogenen Augenbrauen fragte: Lässt Du mich zur Toilette? Nein, antwortete er ruhig. Sein Glied hatte sich unverzüglich wieder aufgerichtet. Mehr verblüfft als entsetzt schüttelte sie den Kopf: Ich kann es nicht mehr lange halten. Lächelnd schmuste er in ihrem Haar: Das macht nichts.

Was? Ich soll hier auf dem Sofa? Ich kann ja nicht mal aufstehen! Nun war sie doch ein wenig panisch.

Lass nur, sagte er. Der Bezug kann gewechselt werden und darunter befindet sich Latex. Also keine Sorge. Resignierend lachte sie und legte ihren Kopf wieder an seine Schulter, versuchte, sich zu entspannen. Na denn, meinte sie. Verlegen schloss sie die Augen.

Denk Dir nichts, beruhigte er sie. Es wird ein nur warm zwischen Deinen Beinen, der Duft Deines Natursekts wird mich betören, ich werde ihn von Deiner eingeklemmten Perle lecken und ich glaube, es wird Dir Freude bereiten. Dann werde ich Dich nass lieben, und dass Du alle Anstandsregeln und anerzogenen Hemmungen fallen lässt, Dich grenzenlos furchtlos hingibst in Deiner Gefangenschaft wird Dir Lust bereiten, die Du nicht gekannt hast.

Sie stöhnte, als sie dies hörte, versuchte, ihre Verkrampfung zu lösen, es dauerte ein wenig, dann sprudelte es zwischen ihren Schenkel hervor, erst langsam, dann in einem kräftigen Strahl, und dass diese Erleichterung sehr lustvoll war, war nicht zu überhören. In ihrem Gesicht wechselten Verlegenheit, Scham und hemmungslose Begeisterung. Warm, würzig und reichlich plätscherte es aus ihr, zwischen Schenkeln auf die Sitzfläche, ihr Arsch badete in warmer, bizarrer, edler Feuchte.

Er hielt sein Versprechen, zwängte seinen Kopf zwischen ihre gefesselten Beine und leckte ihre Scham, ihren Po, ihren Anus gierig, süchtig, mit harter, kraftvoller Zunge und Sylvie stöhnte und stöhnte. Dann saugte er an ihrer eingeklemmten Perle, vibrierte, leckte, tat gleiches kurz dazwischen ihrem Anus, dann zog seine Zunge durch ihre Spalte nach oben, reizte ihre Perle nun schon fast schmerzhaft für Sylvie.

Er gab sie nicht frei und ihre Schenkel zuckten um seinen Kopf, dann kam sie, laut, röhrend, und er saugte weiter und weiter, bis sie japsend bat, er möge aufhören. Er verließ ihre Umklammerung und beugte ihre Beine weit nach oben und drang in sie ein. Zwar war die Stellung mit auf den Rücken gefesselten Armen unbequem, auch schmerzhaft, aber sie protestierte nicht. Er stieß hart, sehr hart, ohne Zärtlichkeit, hielt inne, wenn er zu kommen schien, und stieß dann weiter, schneller, heftiger bis er es nicht mehr zurückhalten konnte und in ihr explodierte. Bei all dem hatte sie mit jedem Stoß laut gestöhnt und sein Kommen
begleitete sie mit einem langen Schrei.

Erschöpft sackte er über ihr zusammen, suchte mit seinen von ihrem Saft befleckten Lippen ihren Mund und sie versagte ihm den schmutzigen Kuss nicht. Weil sein Gewicht ohne die Ekstase schmerzte, bat sie ihn, von ihr zu steigen.

Er rutschte vom Sofa und half ihr, sich aufzusetzen. Immer noch keuchte sie, von der Anstrengung, vom ertragenen Gewicht, von der erlebten Lust. Unvermittelt spreizte er ihre Schenkel und begann, noch einmal zu saugen.

Nein, nein, rief sie, denn es schmerzte, überreizt wie sie war. Aber er ließ nicht ab von ihr und sie wehrte sich nicht mehr, gab sich in diese ganz andere, schmerzbegleitete Klimax. Er drang mit seinem Finger tief in ihren Anus und drückte mit der anderen Hand die aus Klammer hervorlugende Brustwarze schmerzhaft, aber nicht allzu fest.

Noch einmal kam sie zuckend, schreiend. Und dann erleichterte sie sich über seinem Gesicht, da sie den erneuten Drang ohnehin nicht mehr zurückhalten konnte. Er fuhr mit seiner Zunge durch ihre Ritze, nahm ihren fast klaren und angenehm nach Sekt schmeckenden Saft auf. Als der Strahl versiegte, presste sie wieder und wieder, pupste und mehrere Spritzer verteilten sich in seinem Gesicht, seinem Haar, seinem Mund.

*

Noch immer war sie gefesselt und deutete nicht einmal an, dass es Zeit wäre, sie zu entlassen.

Warum hast Du mir eigentlich keine geknallt?

Hättest Du das gewünscht?

Ich weiß nicht recht, ich hätte es erwartet.

Gewalt, Schmerz, Demütigung befriedigen mich nicht, nur Deine Lust bereitet mir Gefallen. Ich liebe starke Gefühle, und liebe es noch mehr, sie zu schenken. Dann kann ich lange, unendlich lange Deine Erregung genießen, denn die der Frauen ist so viel schöner, vielschichtiger, nuancenreicher als meine eigene, nur das befriedigt mich tief. Der Akt an sich ist banal und führt nur zum Höhepunkt, das reicht mir nicht. Der Kleine Tod ist das Ziel und so schön, aber der Weg zu ihm ist das Paradies.

Die Fessel stellt sicher, dass Du Dich hingibst, mir bedingungslos vertraust und Dich vollkommen fallen lässt. Ich will Deinen Willen nicht brechen, denn ich achte Dich ganz außerordentlich und verehre Dich wie eine Göttin.

Vielleicht habe ich einmal das Gefühl, Du sehnst Dich nach einer härteren Zuwendung, vielleicht bittest Du auch darum. Wenn es Dein aufrichtiger Wunsch ist, dann werde ich dem entsprechen. Solange Du das nicht weißt, lassen wir es.

Alles an ihm tat ihr gut.

*

Und was ist das nun mit uns, fragte sie verwirrt, verunsichert, und gleichermaßen befriedigt und beglückt.

Schön ist es, antwortete er. Einfach schön.

Ja, sagte sie, das ist es.

Dann schwieg sie eine Weile.

*

Jetzt weiß ich es, hauchte sie.

Er tat sein Bestes.

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