Wie neugierig sind Sie? Oder wie viel Lust auf Lust haben Sie? Auf eine sinnliche Erfahrung? Sehr neugierig? Sehr lustvoll?
Nun – dann lassen Sie sich entführen in eine sinnliche Welt, der Welt von Tantra, von Berührung, von Empfinden ... spüren Sie ...
Diesen Webeslogan hatte ich innerhalb kürzester Zeit dreimal gesehen. Tantra brachte ich bisher immer mit Gelenkverrenkungen in Verbindung, mit verknoteten Beinen, Kopfstand und anderer lustiger, akrobatischer Übungen.
Bin ich neugierig? Ja.
Bin ich lustvoll? Aber natürlich.
Wie viel Lust auf Lust habe ich? Große Lust. Wann war eigentlich mein letzter Fick? Ich kann mich grad nicht erinnern. Und vom Vibrator hatte ich erst letzte Woche die Batterien gewechselt. So langsam wurde es eintönig.
Lust auf eine sinnliche Erfahrung? Unbedingt.
Ja, alles in mir schrie danach, sinnlich berührt werden zu wollen. Mich und meine Lust neu zu entdecken.
Bei diversen Anbietern und in Internet-Foren las ich mich schlau, schaute, ob dies wirklich mein Weg würde werden können.
Bis ich auf eine ansprechende Homepage stieß, meinen ganzen Mut zusammen nahm und dort anrief. Eine freundliche, samtweiche Stimme erklärte mir bereits am Telefon, was im Groben auf mich zukäme. Nach zehn Minuten war ich eine Buchung reicher und 160,00 € ärmer.
Zwei Wochen später. Ich habe niemandem von meinem Vorhaben erzählt, nicht einmal meiner Schwester, der ich sonst alles anvertraue. Aufgeregt stehe ich vor dem Eingang des Tantra-Studios, Stufe für Stufe nähere ich mich meinem (hoffentlich) lustvollen Termin.
Wer und was mich da wohl erwartet? Meine Handflächen sind feucht und mein Gesicht glüht. Ich klingle und eine adrette Frau mittleren Alters öffnet mir die Tür. Sie trägt einen fließenden Kimono und hat ihre Haare zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt. Herzlich empfängt sie mich mit offenen Armen. „Du musst Jeanette sein“, sagt sie und umarmt mich sogleich. Sie duftet verführerisch, leicht süßlich und ein wenig schwer.
„Komm` herein, meine Liebe und setz dich erst einmal. Darf ich dir ein Glas Wasser anbieten?“
„Sehr gern, danke.“ Erst jetzt bemerke ich, wie trocken mein Mund ist.
„Einen ganz kleinen Moment noch, Jasmin wird gleich bei dir sein und dann besprecht ihr alles weitere. Ich wünsche dir eine wundervolle Reise in die Tantra-Welt.“ Und dann schwebt sie wie ein Engel davon.
Wenige Augenblicke später kommt aus einem Nebenzimmer eine kurzhaarige junge Frau.
„Hi, ich bin Jasmin“, stellt sie sich vor und bedeutet mir, ihr zu folgen.
Während unseres Gesprächs, stelle ich fest, dass nicht nur ich aufgeregt bin, die Tantra-Masseurin ist es auch. Denn wie sie mir anvertraut, sind es überwiegend Männer, die sich diesen Luxus gönnen. Mit Frauen hat sie noch nicht so viele Erfahrungen sammeln dürfen. Sollten Männer etwa doch die besseren Genießer sein, frage ich mich. Fühlen sie sich womöglich freier, hingebungsvoller? Das vermag ich so natürlich nicht zu beurteilen, denn ich habe weder Männer noch Frauen je dazu befragt.
Der Raum ist sehr warm, es riecht angenehm nach orientalischen Düften. Jasmin bewegt sich langsam und leicht durch den Raum, schenkt mir abermals ein Glas Wasser ein und sieht mich sehr durchdringend an, interessiert, lächelnd. Ob ich Fragen hätte, Wünsche oder Abneigungen. Nachdem ich alle ihre Fragen beantwortet hatte, reicht sie mir einen seidigen Kimono. Hinter einem Paravent ziehe ich mich aus, schlüpfe in das zarte Etwas und bin endgültig bereit, mich vertrauensvoll hinzugeben.
Während wir im Stehen das Ritual beginnen, hält Jasmin meine Hände und erzählt mir mit geschlossenen Augen, wie ich mich verhalten soll und kann.
Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper als sie langsam mehrere Male um mich herum geht, mit ihrer Hand spiralförmig über mich streicht, dabei meinen Kimono Stück für Stück öffnet und schließlich abstreift.
Nun nehme ich meinen Platz auf dem Futon ein, bäuchlings – und auch Jasmin zieht ihren Kimono aus. Bis auf eine leise Entspannungsmusik ist alles ruhig und langsam. Jeder Berührung kann ich unendlich lange nachspüren. Ihre warmen, sanften Hände auf meinem Körper, weich und entspannt, sind ein wahrer Genuss.
Das Denken ausschalten. Ja, das ist wichtig. Nur einmal denke ich noch, wie frivol diese Position doch ist, als Jasmin meine Schenkel weiter spreizt und die Unterschenkel auf einem Kissen bettet. Danach sind alle Sinne nur noch auf Fühlen, Hören und Atmen ausgerichtet.
Mit geölten Händen massiert Jasmin mich, (ent-) spannend und aufregend, wenn sie sich den Innenseiten meiner Beine widmet, leicht meine Vulva streift, den Po massiert. Ich schäme mich ein wenig, dass mich ihre Berührungen anmachen, leise schlummert die Lust in meinem Bauch.
Fast geräuschlos erhebt sie sich vom Futon und plötzlich bedecken heiße, feuchte Tücher meinen Rücken, gleich darauf unterschiedlich große Federn, deren flüchtigen Berührungen ich nachspüre, ebenso einem Fell, das großflächig über meinen Rücken gezogen wird.
Oh wow – ich kann gar nicht genug bekommen, von diesem Fühlen! Soviel Sinnlichkeit habe ich dann doch nicht erwartet. Und freue mich schon auf den Moment, wenn ich mich umdrehen darf.
Meinem Bauch und meinen Brüsten wird die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wie soeben noch meine Rückseite. Tücher, Federn, Felle.
Dann sitzt Jasmin hinter meinem Kopf auf Knien und massiert mit sanft kreisenden Bewegungen mein Gesicht. Langsam gleiten ihre Hände tiefer zum Hals, bis sie sich über mich hinweg beugt. Leicht berühren ihre Brüste mein Gesicht. Unwillkürlich recke ich mein Kinn etwas empor und sie gleitet tiefer, sodass meine Nasenspitze nun ihren Bauch berührt.
Heiße Schauer jagen durch mich hindurch, als Jasmin zärtlich und fest meine Brüste massiert, dennoch bleibe ich völlig entspannt, tief entspannt, fast meditativ. Ich spüre der Erregung in mir nach und bin ganz und gar bei mir. Diese wundervolle Frau schenkt mir ein aufregendes Date mit mir selbst, so nah war ich mir noch nie zuvor.
Wieder äußerst leise, sie muss in einem früheren Leben eine Katze gewesen sein, schleicht Jasmin ans Fußende des Futons und kniet sich zwischen meine gespreizten Schenkel. Sanft arbeitet sie sich von den Füßen hoch bis zur Leiste, Seite für Seite.
Dann bettet sie meinen Hintern auf einem Kissen und beginnt kreisend meinen Venushügel zu massieren und die Beine dieses Mal abwärts.
Als sie sich wieder hochgearbeitet hat, hält sie direkt vor meiner Scham inne und fragt leise: „Darf ich?“ Ich bekomme nur ein heiseres Flüstern zustande: „Ja.“
Unendlich zärtlich gleiten ihre Finger in meinen Schoss, massieren die Innenseite meiner Scham, ohne auch nur den Anschein zu erwecken, sie würde mich ficken. Kein Stoßen, keine hektischen Bewegungen. Wir fallen in ein gleichmäßiges Atmen und ich erlebe einen inneren Höhepunkt, wie ich ihn in meinem Leben noch nicht erlebt habe. Kein Schreien, kein Zucken und Krampfen. Im Rhythmus atmen und massiert werden.
Als sie ihre Finger aus mir herausnimmt, fühlte es sich im ersten Moment wie ein Verlust an.
Schnell bedeckt Jasmin mich mit einer kuscheligen Decke und flüstert mir zu, dass ich noch liegenbleiben und ganz in Ruhe nachspüren kann, erst aufstehen soll, wenn ich bereit bin.
Nur, würde ich je wieder bereit sein?!
Auf jeden Fall bereit für eine weitere Massage. Diese Tantra-Welt möchte ich nicht mehr verlassen.
Tantra - eine sinnliche Massage
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