"Kommt doch rein, ihr Lieben, und für den Herrn bitteschön 10 Euro, für die Dame fünf. Ich zeige euch alles, kommt doch rein und fühlt euch ganz wohl, ihr Lieben" Aus dem Klo tönt ein lauter Furz, hier gibt man sich ganz ungezwungen. "Hier, bitte schön, der Umkleideraum. Ihr wisst doch, wir praktizieren nackt, oder?" Vorbei am Klo, vorbei an einem neuen Furz.
Der Raum zum Praktizieren: ganz in Weiss, an den Wänden ein Shiva hier, ein Buddha dort, Räucherstäbchen und Kerzen brennen, esoterischer Eklektizismus und auf kleinen Schaffellen zwei nackte Frauen, die eine dick, die andere still. Die Frauen schauen sich nicht an, sie sitzen, jede für sich, auf ihren Fellen und sind in sich gekehrt. Spiegel an den Wänden verdoppeln sie, vielleicht kann man sich dort auch selbst anschauen. Wir setzen uns, der Spiegel glotzt mir in die Scham, mein Begleiter neben mir und auch unter uns je ein Schaffell. Was mache ich jetzt, ich schaue, was passiert jetzt, und ab und zu schliesse ich die Augen und tue so, als ob ich meditiere. Dann merkt keiner, dass ich schaue und alle denken, ich bin in mich gekehrt, und in Wahrheit beobachte ich.
Mein Schaffell wärmt und mir gegenüber nehmen eine Reihe von Männern Platz. Ich meditiere: könnten sie was für mich sein? Ein Sportlicher macht Yoga, sein Glied schwingt die Übungen mit, er ist dynamisch, ja. Er atmet fest, tief, ein und aus, ein Profi, offensichtlich, und die Eier baumeln mit. Ein Zweiter daneben, er ist beleibt, sein Penis das Gegenteil, der machte keine Übungen. Ein Mann mit dunklen Haaren wirft mir verheisssungvolle Blicke zu, sein Mund ein liebliches, ein sanftes Lächeln.
Ja, wir haben uns natürlich alle lieb.
Da kommt sie, die Lehrerin. Dunkle Locken, lange Locken, schlank und braungebrannt, vielleicht Mitte Dreissig und agil, über der rasierten Scham ein Kettchen, das hängt lasziv über dem Venushügel.
"Arsch raus, Oberkörper nach vorne beugen und Shrii rufen!" Wir stehen auf, wir beugen unsere Oberkörper, der Rücken schmerzt, wo sind die Muskeln, wir drehen den gebeugten, gestreckten Leib nach rechts, wir rufen "Shrri" wir drehen uns nach links, wir rufen "Shriii". Sicher ist das Mantra gut für das Kundalini, und Shrii rufe ich und kann gleich nicht mehr.
Ich sehe die Eier der Männer gegenüber im Spiegel baumeln und rechts von mir die Riesenbrüste der Dicken, die hängen mit dem Oberkörper nach vorne, und ich rufe weiter "Shri".
"Jetzt, ihr Lieben, hinsetzen, Beine anwinkeln, Fussflächen zusammen und die Schenkel Richtung Boden drücken". Die Schöne mit der nackten Scham breitet ihr Geschlecht vor uns aus und drückt die Schenkel auf den Boden. Ich blicke direkt zwischen die nackten Schamlippen, das Innere ist Macht, nicht weich, sie präsentiert es mit stolzer Kraft, die Frau, die Verkörperung des Umschliessens, des Aufnehmens und der Dominanz. Wie eine Waffe trägt sie ihre Vagina, ihr rotes, zartes Fleisch zur Schau und drüber baumelt das Kettchen.
Ich breite auch meine Scham aus und denke das Gleiche. Ist es ein Öffnen, ein Offenbaren oder ein Angriff? Die Männer mir gegenüber schauen nicht, oder ich habe die Augen geschlossen. Ich denke, mein Geschlecht, das ist einladend, es ist für viele eine Lust gewesen, ich weiss, wie gerne sie ihren Schwanz in mir hatten, und ich präsentiere es mit stolzer Macht.
Und nun, sie setzt sich in den Fersensitz, sie fasst mit den Händen an die Fersen und beugt ihren braungebrannten Oberkörper weit nach hinten, die Brüste ragen in die Luft, das Geschlecht ist geschlossen, aber sie schiebt es uns entgegen. Der Venushügel ragt mächtig nach oben, ihr Gesicht verschwindet hinter dem Körper, sie ist gesichtloses Geschlecht geworden.
Ich mache die Übungen nach und fühle mich sicher, den mein Inneres wölbt sich ebenfalls gesichtslos gegen gesichtlose Unterkörper. Sie beginnt, ihren Oberkörper mit Hilfe ihrer Arme auf und ab zu stossen "Ha ha ha" hechelt sie stakatohaft den Atem aus ihrer Brust und die Hüfte mimt Sex, mimt Stossen, mimt auf und ab in der Vereinigung. Ihre Bewegungen werden schneller und schneller "ha ha ha", der Atem keucht, die Scham wird tief und dunkel und dann wird alles ruhig.
"Jetzt die Partnerübungen."
Was? Ich schaue mir die gegenüberstehenden Kerle an und denke, Oh Gott. Ich habe zum Glück meine ehemaligen Liebhaber neben mir. Ein Jahr hatten wir Sex, wilden Sex, ohne Zärtlichkeit, wir trieben es überall, im Hauseingang, auf der Strasse, auf dem Klo, doch Nähe entstand nie, nach der Vereinigung lagen wir getrennt, jeder auf seiner Seite, und meistens sprachen wir nie ein Wort.
Ich setze mich mit gespreizten Beinen auf den Boden, ich öffne meine Scham, er stellt sich mit den Füssen auf meine Schenkel und drückte sie mit seinem Gewicht nach unten. Er öffnet mich durch seine Dominanz, durch sein Gewicht, und seine Eier baumeln über meinem Kopf.
"Jetzt Partnertausch". Der Dicke von gegenüber, der mit dem kleinen Schwanz, kommt auf mich zu. Nein, sage ich, nein, ich tausche nicht, nein! Ich wechsel nicht und der mit dem kleinen Schwanz nimmt sich einen Mann, das geht auch.
Gewollte Nähe durch Stellungen? Mein Liebhaber, mein Exliebhaber, er setzt sich auf den Boden, die Beine gestreckt, und ich, ich gespreizt obendrauf und passe auf, dass meine Möse nicht auf seinem Schwanz zu sitzen kommt, und er denkt krampfhaft an die Arbeit. Eng sitze ich oben auf ihm, das Innere meiner Schamlippen auf seinen haarigen Beinen, die Haare kratzten sanft, und wir sollen uns fest umarmen.
Eng lege ich meine Arme um ihn, so wie wir es nie getan haben und es ist befremdlich. Ein Jahr lang hat er seinen Saft in mich gespritzt, auf mich gespritzt, mich gestossen, mich gefickt, manchmal geküsst, und jetzt, befremdlich und unangenehm diese zärtliche Umarmung, die nicht wirklich ist. So verharren wir fünf Minuten und ich denke an einen Anderen, den ich lieber umarmt hätte.
So, ihr Lieben, jetzt seid noch ein bisschen nett zueinander, sagt die Schöne mit dem Kettchen. Mein Liebhaber und ich sind hilflos, lieb zueinander? Die anderen Paare halten sich in den Armen, sie streicheln sich mit süsslichen Lächeln, ja, wir haben uns alle so lieb, sie streicheln den, den sie nicht kennen, sie lassen sich streicheln, sie kennen sich nicht, Streicheln ist austauschbar, hat es nichts mit Liebe zu tun, ich verstehe nichts. Du verstehst das nicht, sagt die Lehrerin mit dem Bauchkettchen, ich glaube, Du bist falsch bei uns.
Wir gehen und im Flur zieht sich die nackte Frau von eben ihre bequemen Lederschuhe an, die den Fuss praktisch umschliessen und schaut niemandem in die Augen. Nähe ist nie dagewesen alle haben ihre Streicheleinheiten bekommen, mit Menschen, die sie nicht kennen, und die nächstes Mal nicht die gleiche Haut berühren werden.
Tantra Yoga
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