Timo - Kapitel 10

Das Polarlicht

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Timo - Kapitel 10

Timo - Kapitel 10

Gero Hard

Wildes Trampeln von Kinderfüßen auf der Treppe kündigt die kleine Horde an. Julia will sofort unruhig von meinem Schoß rutschen.

„Bleib sitzen“, sage ich „daran werden sich die zwei gewöhnen müssen. Sie sollen ruhig wissen, dass wir ein Paar sind. Sind wir doch?“

„Ja mein Liebling, das sind wir. Und was für eins.“

„Ach hier seid ihr, wir haben euch schon gesucht“, schimpft Peter, gefolgt von Emma, die mit zerwühlten Haaren und traurigen Augen in die Küche kommt. Ihre Puppe, Nicole, baumelt gefährlich, an nur einer Plastikhand festgehalten, schräg über dem Boden. „Och manno, ich wollte doch noch mit Omi kuscheln“, weint sie.

„Na, dann kommt mal her“, sagt Julia, die noch immer auf meinen Beinen sitzt. Sie zieht die Kinder in ihre Arme und knuddelt sie. Beide bekommen ihr Küsschen. „Ich muss mal was Wichtiges mit euch besprechen. Aber erst wird gefrühstückt, sonst wird der Kakao kalt.“

Ich fasse das Frühstück und den Tag mal kurz zusammen: Gespannt und aufmerksam hören die Kinder zu, als ihnen Julia von meinem Angebot erzählt, das sie ja im Grunde schon angenommen hatte.

„Das hatten wir doch sowieso schon längst beschlossen“, zuckte Peter entrüstet mit den Schultern, als gäbe es dazu nicht die Spur einer Alternative. Also war die Sache geritzt. Damit war endgültig klar, dass in den nächsten Tagen noch einiges von den Sachen aus Julias Wohnung zu holen sein würden. Besonders die restliche Kleidung und andere wichtige Dinge, wie Dokumente, Schmuck, sowie der spärliche Rest an Spielsachen. Die Verteilung der Zimmer war sowieso schon abgeschlossen. Die Kinder behalten ihre jetzigen Zimmer und dürfen sie nach ihren Wünschen umstellen. Julia hat die Kinder gefragt, ob es für sie in Ordnung ist, wenn sie zu mir ins Schlafzimmer ziehen würde. Ein kurzer Blickkontakt, dann war das auch genehmigt. Und damit war das letzte Gästezimmer wieder frei geworden.

Wir waren gerade mit frühstücken fertig geworden, als es ziemlich penetrant klingelt. Eine völlig aufgelöste Diana Müller vom Jugendamt steht vor mir. Aufgeregt stammelt sie wilde Worte: ‚Frau Berger sei aus dem Krankenhaus verschwunden und keiner wollte ihr verraten, wo sie geblieben sein könnte. Datenschutz und sowas. Was sollen wir denn jetzt machen, die Kinder … ob ich eine Ahnung hätte oder die Polizei etwas wüsste, schließlich sei ich ja mit Kommissarin Wagner … ob die sich bei mir gemeldet hätte‘.

Ich stehe vor ihr und lache sie einfach nur an. Wortlos. Ich weiß nicht warum, aber es macht mir Spaß dabei ihr zuzusehen, wie sie kurz davor ist, die Fassung zu verlieren. Nervös tänzelt sie auf ihren Beinen herum und fuchtelt wild mit ihren Armen in der Gegend herum.

„Nun beruhigen Sie sich mal Frau Müller und kommen doch erstmal rein. Das müssen wir doch nicht in der Haustür besprechen.“

„Ja aber … ich muss doch … die Kinder … Frau Berger, ich muss sie finden …“!

„Die Kinder sind gut bei mir aufgehoben, das wissen Sie doch. Und der Rest findet sich auch“, schmunzele ich.

Sie sträubt sich etwas gegen meinen Willen, sie ins Haus zu ziehen, lässt es dann aber doch zu. Sie folgt mir und bleibt abrupt mit offenem Mund in der Tür zum Wohnzimmer stehen, als sie mein Julchen dort entspannt sitzen sieht.

„Guten Morgen, Frau Müller, auch n‘ Kaffee?“, lacht Julia die völlig perplexe Jugendamtsbeamtin an.

„Na nun gucken Sie mal nicht so überrascht. Ich habe Frau Berger Unterschlupf gewährt. Damit sie sich in Ruhe erholen kann. Und so wie es aussieht, werden Sie ihre Besuche in Zukunft hierher verlegen müssen“, lege ich ihr meinen Arm um die Schulter.

Frau Müller musste sich dann doch erstmal setzen. Waren wohl doch ein paar Neuigkeiten und Aufregungen zu viel für sie. Natürlich müssen wir ihr berichten, wie es dazu kam, dass Julia nun hier wohnt und warum das wohl auch so bleiben wird. Julchen kann es einfach nicht lassen, mir viele verliebte Blicke zuzuwerfen und meine Hand zu streicheln.

Frau Müller entspannt Zusehens und am Schluss lacht sie laut, weil sie mir so auf den Leim gegangen ist. Sie gratuliert uns und trinkt sogar zwei Tassen Kaffee bei gemütlicher Plauderei, was sie danach fast noch aufgedrehter werden lässt. Zuviel Koffein ist eben doch nicht gut.

Mit den Armen um unseren Hüften und Julias Kopf auf meiner Schulter stehen wir eine Stunde später in der Haustür und winken der sympathischen Beamtin hinterher, die mit einem kurzen Hupen davonrauscht.

Zur Feier des Tages fahren wir mit dem Auto nach Wernigerode, steigen dort in die Kleinspurbahn ein, die uns dann auf den Brocken kutschieren soll. Das haben die Kinder noch nie machen dürfen und auch Julia konnte sich den Spaß bisher nicht leisten.

Es ist ein wunderschöner Tag, erfüllt mit Kinderlachen und einer überglücklichen Julia, die wie eine Klette an mir hängt. Sie lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich unsterblich in mich verliebt hat. Wir halten Händchen bei den kurzen Spaziergängen auf den Berg, küssen uns heimlich, wenn die Kinder gerade nicht hinsehen oder halten uns im Arm, wenn die kleinen Monster durch die Münzfernrohre die schöne Fernsicht genießen.

Das Wetter ist herrlich und lädt zu einem Eis im Freien ein, lockt uns in eines der Restaurants, die auf dem Weg zur Bergbahn liegen. Es ist ein rundum gelungener Tag, der bei uns zu Hause im Pool endet.

Julia hatte ihren neuen Bikini angezogen, den teuren, den mit den Schnüren. Der, den ich natürlich nicht wieder in den Laden zurückbringen durfte. Er ist wie für sie gemacht, als wenn Julchen in diese Stoffe hineingewachsen wäre. Ich wäre kein Mann, wenn es mich nicht reizen würde, heimlich an den kleinen Schleifen zu ziehen. Sie trägt ihn mit Stolz und Freude, denn er ist nicht zuletzt schuld daran, dass wir uns gestritten und später so liebevoll versöhnt hatten.

Die Geschwister sind todmüde ins Bett gefallen, mein Schatz und ich liegen auf der Couch. Das heißt, ich sitze und sie liegt. Mit ihrem Kopf auf meinem Schoß. Sie liegt auf der Seite, ihre Hand auf meiner Beule, die sich unter ihrem zärtlichen Zutun aufgestellt hat.

Lange Rede … wir landen zum zweiten Mal an diesem Tag völlig nackt im Bett. Nicht zum Schlafen, obwohl auch an uns der Ausflug nicht spurlos vorbeigegangen ist.

In der guten alten 69er-Position haben wir uns zusammengefunden. Meine Zunge tastet, schmeckt ihr warmes Fleisch, teilt ihre Schamlippen und verwöhnt zusammen mit meinen Fingern ihren Kitzler. Sie ist triefend nass, so scharf ist sie.

Rosig schimmert mir ihre geöffnete Blüte entgegen, aufreizend-lieblich, wie ein kleiner Kelch, der sehnsüchtig darauf wartet, gefüllt zu werden. Wie wunderschön sie geformt ist, lieblich und zart.

Und Julia, sie lutscht und leckt an meiner steil aufgestellten Lanze. Sie macht das so gut, dass es weh tut, so stark haben sich die Schwellkörper aufgepumpt. Ihre Hand fährt mit festem Druck auf meinem Rohr auf und ab, reizt den empfindlichen Kranz. Dann schiebt sie sich etwas nach vorne, bis meine Eichel über ihre Brüste streicht. Sie tupft damit auf ihren Brustwarzen herum, verteilt die Lusttropfen, die glasklar aus meiner Öffnung quillen.

Sie dreht sich um, hockt sich auf mich, spießt sich auf. Sie ist wild, keine Frage nach einem Kondom, keine besorgte Anmerkung, dass ich auf keinen Fall in ihr kommen dürfte. Sie ist frei jeglicher Ängste. Was zählt, sind nur noch wir, unsere Erregung, das Erreichen des Gipfels. Unermüdlich arbeiten wir darauf hin. Verschwitzt, mit schwerem Atem, geben wir uns unserer Liebe hin.

Sie lässt sich führen, wie bei einem erotischen Tanz auf der Matratze. Ich darf sie in neue Stellungen lotsen, darf sie in neue Welten des Sex einführen, völlig neue Gefühle in ihr wecken. Wie gelöst und frei sie sich mir hingibt, als ich sie vor mir kniend ausfülle, es ist so leicht. Ihre kleinen, spitzen Lustschreie, als ich seitlich hinter ihr liegend, mit meinem Penis ihren G-Punkt stimuliere. Sie lässt alles zu.

Ich darf sie anfassen, streicheln, mit meinen Fingern in sie eindringen, sie lustvoll erforschen, bis sie sich vor Erregung unter mir windet.

Er kommt, der Gipfel, erreichbar nah ist er geworden, wie ein Tsunami, der unwiderruflich über uns hinwegrollen wird. „Ich komme gleich“, warne ich sie noch. „Ich auch, mach weiter“, stöhnt sie schnell zurück.

Unsere Welten verschwinden in einem schwarzen Loch, tragen uns davon, in eine Parallelwelt. Es muss der Himmel sein. Überall bunte Sterne, gleißendes Licht. Ich höre Laute, die nicht menschlich sein können. Und dennoch spüre ich, dass ich es bin, der sie ausstößt. Ich pumpe, Julia melkt, schiebt sich druckvoll auf mich. Verschließt mit ihren Liebeslippen den Eingang, wie ein fester Ring um meinen harten, spritzenden Drachen.

Spitze, feine Schreie, Julia, sie ist gefangen in einem Orgasmustaumel, der ihr die Sinne raubt, während ich meinen Erguss tief in ihrer ungeschützten Gebärmutter entlade. Vielleicht ist es das Gefühl des spritzenden Samens, der sie davonschweben lässt?

Erschöpft fallen wir auseinander, saugen hart pumpend den Sauerstoff aus der Luft in unsere Lungen.

Sie fasst sich zwischen die Beine, findet den feinen Strom, weißlicher Flüssigkeit, der aus ihr rinnt. Sie lächelt mich an, keine Spur von Panik, dass ich sie vielleicht geschwängert haben könnte.

Wieder führt sie sich die Finger mit der klebrigen Saat an die Lippen, leckt sie ab und schluckt das salzig-nussig schmeckende Gemisch aus ihrem Saft, Speichel und Sperma. „Irgendwann sauge ich dich aus mein Liebling, das schwöre ich dir.“

„Ich werde es dir dann gern geben“, verspreche ich, „aber was war das denn eben, ich meine Verhütung und so?“

„Timo, ich war sowas von geil, du hast mich so toll geleckt, ich musste dich einfach haben. Überhaupt war das der geilste Sex. Niemals hätte ich gedacht, dass es bessere Stellungen als die Missionarsstellung geben könnte. Einfach Hammer. Normal dürfte nichts passiert sein, denn ich bin kurz vor meiner roten Woche. Und wenn doch, dann werden wir wunderbare Eltern werden, oder nicht?“

„Bestimmt! Möchtest du denn noch ein Kind? Es ist ein hohes Risiko in unserem Alter.“

„Ich weiß das Schatz. Und meine Tage werden auch langsam unregelmäßig. Bestimmt geht es bald in die Wechseljahre. Und nein, ich möchte eigentlich nicht mehr schwanger werden. Bis vor ein paar Jahren hätte ich es mir schon noch vorstellen können, aber jetzt nicht mehr.“

„Dann sollten wir bald mal einen Termin beim Frauenarzt machen, oder?“

„Aber ich möchte die Pille nicht mehr nehmen. Die ganzen Hormone machen den Körper verrückt. Lieber eine Kupferspirale. Leider muss man die selber bezahlen.“

„Was kostet denn sowas?“ Typisch ich, der Unwissende.

„Zwischen 200 und 300 Euro, wenn ich richtig informiert bin“, antwortet sie.

„Ok, aber dafür spart man ja auch über Jahre die teure Pille. Wenn ich darf, würde ich das gern für dich übernehmen. Schließlich haben wir beide was davon.“

„Dann schlage ich vor, wir teilen uns das.“

Seitlich liegt sie an mich gekuschelt und spielt mit den Haaren um meinem Bauchnabel, während ihr Kopf auf meiner Brust liegt. Ich küsse sie oben auf den Scheitel, mitten in ihre zerzauste Haarpracht.

„Timo, hast du dir das auch wirklich gut mit uns überlegt? Ich meine, du warst lange alleine und jetzt gleich eine komplette Familie?“

„Es ist genau das, was mir schon immer gefehlt hat, das ist mir die letzten zwei Wochen klar geworden. Und ich möchte 

das nicht mehr missen. Außerdem bin ich mir nicht so sicher, ob du dir das gut überlegt hast. Denn, bist du dir im Klaren darüber, dass ich dich nicht wieder hergeben möchte? Und jeder der versucht, dich mir auszuspannen, spielt 

mit seinem Leben.“

„Du bist verrückt. Aber keine Sorge, du hast mich an der Backe, von mir aus gern für immer, wenn es so bleibt, wie es jetzt ist. Und auch, falls es mal dunkle Wolken über uns geben sollte, möchte ich niemand anderen an meiner Seite. Ich liebe dich Timo und wenn ich mich verliebe, dann gibt es kein räubern in fremden Gärten. Vermutlich bin ich die treueste Seele auf Gottes Erdboden. Aber jetzt bin ich wirklich todmüde vom Tag und von der geilen Nummer eben.“

„Ich bin auch fix und fertig. Ich fand den Tag mit euch übrigens echt toll. Und du mein Schatz, zauberst mir kleine Herzen in die Augen, wenn ich dich sehe. Ich liebe dich.“

„Ich dich auch, mein Süßer. Und wenn du mich weiter so vögelst, dann werde ich bestimmt noch zur Nymphomanin.“

„Oh Gott, da stehen mir ja noch schwere Zeiten bevor.“

„Zusammen schaffen wir das, mein Liebling. Und nun nimm mich in den Arm, damit ich mich wie in Abrahams Schoß fühlen kann.“

Sie, mit meinem Samen in ihrem Körper und ich, mit unseren Säften an meinem Zipfel. Erschöpft wie wir sind, dauert es dann auch nicht besonders lange, bis wir eng umschlungen eingeschlafen sind. Zum Duschen sind wir zu müde.

X. Die nächsten Tage sind wir öfter in Julias Wohnung und räumen alles Nötige in Kartons. Ich erinnere mich an eine Szene, die mich sehr berührt hat:

Emma und Peter verlieren sich doch lieber im Spielen als im Packen. Verständlich, wäre mir in dem Alter auch so gegangen. Ich bin ja nicht so und packte deshalb für sie. Bis mir irgendwann auffällt, dass es verdächtig ruhig in Julias Richtung, die im Wohnzimmer etwas Geschirr verpackt, geworden war.

Ich sehe nach, stehe im Türrahmen und beobachte, wie sie zusammengesunken in einem alten Fotoalbum blättert. Immer wieder wischt sie mit ihrem Ärmel die Tränen aus den Augen, die ihr unaufhörlich über die Wangen laufen.

Vorsichtig, als würde sie die Seiten einer uralten Gutenberg-Bibel berühren, schlägt sie die Seiten um und legt sorgfältig das dünne Pergament darüber.

Ein paar von den Bildern sind aus den Fotoecken gerutscht und liegen lose zwischen den Seiten. Jedes einzelne von ihnen wird sofort wieder an seinen alten Platz gesteckt.

Manchmal streicht sie mit ihren Fingerspitzen ganz sanft über die Gesichter auf den bunten Polaroids und lächelt liebevoll. „Ich liebe und vermisse euch so sehr“, flüstert sie, „aber Timo liebe ich auch und er ist ein ganz wunderbarer Mensch. Darf ich bitte mit ihm zusammen sein? Ist es für euch ok? Es ändert doch nichts daran, dass ihr meine Familie seid, das werdet ihr immer bleiben.“

Sie sieht kurz zu mir auf, ihre Augen sind rot unterlaufen, ihr Blick flehend. ‚Halt mich fest‘, bitten sie.

Ich setzte mich neben sie und lege meinen Arm um ihre Schultern. Ihr Kopf legt sich sachte gegen meinen.

„Sieh mal“, sagt sie, „das ist Alex, eigentlich Alexandra, meine Tochter … und der hier, das ist Heinz.“

Das Verpacken ist jetzt völlig egal geworden. Mir ist nur noch wichtig, dass Julchen in den Bildern eine Antwort auf ihre Frage findet. Eine ganze Stunde lang, zeigt sie mir stolz Bild für Bild, erzählt mir die passenden Hintergründe dazu. Urlaubsorte, Familienfeiern, Kinderschnappschüsse, auf denen das kleine Mädchen völlig dreckverschmiert in die Kamera lacht, Portraits, die offensichtlich von einem Fotografen gemacht wurden. Bilder einer völlig intakten Familie.

Heinz ist am wenigstens zu sehen. Vermutlich hat er die meisten der Bilder geknipst. Das Album erzählt die Geschichte von Alexandra, dem kleinen blonden Mädchen, das mit jedem Bild ein Stückchen älter und hübscher wird. Die blonden Haare ziehen sich demnach wie ein roter Faden durch die Vererbungslehre der weiblichen Familienmitglieder, genau wie ihre Schönheit.

Erste Bilder von Alex als junge Frau, dann auch schon mal mit dem einen oder anderen jungen Mann an ihrer Seite, bis es dann immer der gleiche Mann ist, der neben der hübschen Frau stehen darf.

Dann erste Bilder von einer jungen Familie mit einem kleinen Säugling auf dem Arm, später dann ein zweites Kind, bis die Bilder dann plötzlich aufhören. Die letzten 2 Seiten des Albums sind leer geblieben. Den traurigen Abschluss bildet die sorgfältig ausgeschnitten Traueranzeige einer Tageszeitung, auf der mit herzergreifenden Worten der Verlust ihrer Tochter und Julias Mann zu lesen steht, dazu die Kopien der Sterbeurkunden aus dem Familienstammbuch.

Mein Gott, ich bin zwar ein Mann, aber hier und jetzt ist es vorbei mit dem blöden Spruch: ‚als Mann weint man nicht‘.

Julia sinkt in meinen Armen kraftlos zusammen. Das Album hat sie emotional an ihre Grenzen gebracht. Ich kann sie verstehen, mir geht es gerade auch nicht besonders gut. Minutenlang umarmen wir uns und weinen gemeinsam. Ich habe das Gefühl, es hilft ihr. „Danke, dass du da bist“, flüstert sie und klammert sich wie ein hilfesuchendes Äffchen an mich.

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