Tina greift durch

Episode 4 aus: Die Mädchen von Schloss Ruteberg

11 19-30 Minuten 0 Kommentare
Tina greift durch

Tina greift durch

Andreas

Hannes hoffte, dass die Mädels Käthe nicht erzählt hatten, dass er und Erwin bei ihrem Povoll anwesend waren. Hätte er Käthe besser gekannt, wäre ihm klar gewesen, dass sie diese Tatsache erregend fand. Aber Charlotte stand auf Hannes und die war Käthes Freundin. Käthe war ein experimentierfreudiges, selbstbewusstes Mädchen, wahrscheinlich das emanzipierteste von ganz Ruteberg. Doch einer Freundin den Freund ausspannen, kam für sie nicht in Frage. Da blieb sie eisern, auch wenn es ihr schwerfiel. Sie wackelte nur ein klein wenig mit dem Popo, als sie an den Mittagstisch zurück schlenderte. Hannes sah ihr den ganzen Weg hinterher. Dann verließ er das Lokal. Er radelte schnell in das Internat zurück. Erwin wartete voller Ungeduld auf Tinas Nachricht.

Erwin brach der Schweiß aus, als er den Brief las. Sich von einem Mädchen schlagen lassen, war eine schreckliche Vorstellung. Er empfand es als unmännlich, wollte die Strafe aus einem ersten Impuls heraus ablehnen. Dann begann er darüber nachzudenken, spürte das an ihm nagende, schlechte Gewissen. Erwin gestand sich ein, dass er es verdient hatte. Was auch eine Rolle spielte, war sein männliches Überlegenheitsgefühl. Erwin redete sich ein, dass es schon nicht so schlimm sein konnte.
„Sie ist nur ein Mädchen!“, sagte er sich. „Was kann sie schon anrichten? Das halte ich locker aus!“
Derart beruhigt, ließ er sich darauf ein. Erwin würde am Samstag antreten, um seine Strafe in Empfang zu nehmen. Danach hätte Tina bestimmt Gewissensbisse. Sie würde ihn schön verwöhnen!

Magda kuschelte sich an Hedwigs Schenkel. Es war wundervoll, über den Knien der älteren Kollegin zu liegen. Hedwig überzeugte Magda schnell, dass sie erziehungsbedürftig sei. Die unerfahrene Sportlehrerin war sehr leicht zu beeinflussen, wenn frau die richtigen Knöpfe drückte. Magda hatte noch nie einen Freund gehabt, obwohl sie schon Ende 20 war. Die bildhübsche, junge Frau fühlte sich eher zu Frauen hingezogen. Bisher hatte sie ihre Veranlagung unterdrückt, ihr keinen Raum zur Entfaltung gegeben. Auf Ruteberg mit all den Mädchen kam sie ans Licht, drängte nach außen. Hedwig sah gleich, was mit Magda los war. Die reife Frau durchlebte schlimme Zeiten. Im dritten Reich musste sie für zwei Wochen in ein Arbeitslager, weil sie von einer Kollegin denunziert wurde.
Sie heiratete sogar, nur um ihre Ruhe zu haben. Der Mann war homosexuell, und die Ehe eine reine Schicksalsgemeinschaft. Natürlich blieb sie kinderlos, obwohl Hedwig gerne ein Kind gehabt hätte.
Nach dem Krieg bekam sie die Stelle auf Schloss Ruteberg. Amanda Streich, die Direktorin des Internats, schätzte sie als gute Erzieherin. Hedwig bestrafte die Mädchen nie ohne Grund, obgleich sie sehr gerne einen Popo versohlte. Aber auf die erotische Komponente beschränkte sie sich in ihrem Privatleben. Durch ihre Vergangenheit dachte Hedwig sehr liberal, gönnte den Mädchen gewisse Spielereien untereinander. Doch wehe, wenn ein Mann ins Spiel kam. Da kannte Hedwig Reiser kein Pardon für diejenige, die dabei erwischt wurde. Manche Schülerin konnte wochenlang nicht sitzen, nachdem Hedwig sie vorgenommen hatte. Ihr Ruf war legendär auf dem Schlossinternat.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 13256

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben