Das Törnende

7 7-12 Minuten 0 Kommentare
Das Törnende

Das Törnende

Skip

Er sass alleine im Sailingcockpit und genoss die sternenklare Nacht. Das nahe Ufer wurde vom Halbmond erleuchtet. Jetzt, wo die Unterwasserscheinwerfer, die bisher das türkisfarbene Wasser beleuchtet und einen sanften Lichtschimmer um das Schiff herum produziert hatten, konnte er auch die kleinen Wellen erkennen. Sie erreichten mit einem leisen Rauschen den Strand und bildeten dort ein silbernes Band. Als auch der Letzte von seiner Crew in die Koje gegangen war hatte er sich aus seinem privaten Bestand ein Glas Portwein genehmigt und sein Poloshirt , das zu Crewbekleidung gehörte, ausgezogen um die Kühle der Nacht zu geniessen.

Vor seinen Augen lief die zurückliegende Fahrt ab, die sie 6 Wochen lang mit wechselnden Passagieren quer durch die Ägäis geführt hatte. Der Eigner war fast die ganze Zeit über an Bord gewesen und sie hatten eine sehr gute Zeit gehabt. Etwas Wehmut machte sich bei ihm breit, wie immer, wenn ein gelungener Törn zu Ende ging. Morgen würden sie am späten Vormittag wieder in Athen sein und wenn das Schiff klariert war, hatten sie fast drei Wochen Ruhe. Die nächste Fahrt stand schon fest. Sie würden das Schiff quer durchs Mittelmeer nach Barcelona segeln wo der Eigner es als Basis für geschäftliche Gespräche und gesellschaftliche Verpflichtungen nutzen würde. Barcelona... Erinnerungen an eine süsse Spanierin kam in ihm hoch...

»Darf ich?«
Seine Gedanken wurden von der Passagierin unterbrochen, die vor zwei Wochen zusammen mit ihrer Tochter in Rhodos an Bord gekommen war. Sie war verwitwet und eine gute Bekannte des Eigners, die Töchter der Beiden waren befreundet. Er sah die frauliche Figur, die vom Mondlicht weich beleuchtet wurde. Mit ihren siebenundvierzig Jahren, das Alter kannte er aus der Crewliste, machte sie, trotz ihrer Rundungen und kleinen Pölsterchen, immer noch eine sehr gute Figur. Ihr Gesicht wirkte ausgesprochen anziehend, ihre vollen Lippen verheissungsvoll. Sie war, auch wenn sie nicht dem aktuellen Schönheitsideal entsprach, eine klassische Schönheit und eine sehr gepflegte, attraktive Frau. Und das nicht nur in seinen Augen. Er hatte bei Landgängen mit den Passagieren oft genug mitbekommen, wie sich auch wesentlich jüngere Männer nach ihr umdrehten.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3828

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben