„Oh, das tut mir leid!“, sagte Ria und streichelte Uli impulsiv über die Wange.
Scheinbar war das für ihn ein Auslöser, denn er zog sie erneut an sich und küsste sie. Das kam für Ria so unerwartet, dass sie sich willenlos in seine Arme legte und seinen Kuss erwiderte.
Es war das erste Mal, dass sie so von Uli geküsst wurde. Damals, vor über sechs Jahren war höchstens Händchen halten angesagt. Noch nicht Mal ein Küsschen auf die Wange hatte es gegeben. Und nun küsste er sie, dass ihr die Knie weich wurden. Das war nicht der gleiche Uli, den sie verlassen hatte, weil er ein Langweiler war. Dieser Uli brachte ihr Herz in Wallung und sie schmiegte sich in seine Arme, die sich so gut anfühlten.
Der Kuss wurde intensiver und Ria spürte seine Hände, die ruhelos über ihren Rücken strichen. Auch sie hatte eine Hand in seinen Nacken gelegt und kraulte in seinen langen Haaren.
Vorsichtig löste sich Uli von ihr und sagte mit belegter Stimme: „Das wollte ich schon immer, ich habe mich nur nicht getraut. Du warst für mich so unerreichbar, ich habe immer gedacht, dass ich dich verliere, wenn ich dich ungefragt küssen würde und als du mich verlassen hast, brach für mich eine Welt zusammen. Ich habe dich doch geliebt!“
Ria schaute ihn lächelnd an: „Und ich habe dich verlassen, weil du es nicht gemacht hast! Du warst so ein Langweiler, ich kenne dich gar nicht wieder! Außerdem habe ich dich doch auch geliebt!“
Überrascht schaute er sie an: „Das habe ich nicht gewusst, warum hast du denn nichts gesagt?“
„Vielleicht, damit du selbst erkennst, dass du mutiger werden musst!“, erwiderte Ria und redete weiter:
„Ich habe damit doch recht gehabt! Ich erkenne dich ja gar nicht wieder! Du bist selbstsicherer und ein richtiger Mann geworden! Nicht mehr so ein schüchterner, blasser Kerl, der sich nicht traute, zu seinen Gefühlen zu stehen! Was hat dich so verändert?“
„Ich denke der Tod meines Vaters ließ mir keine Wahl. Von einem Tag auf den anderen musste ich eine Firma mit 23 Angestellten leiten. Obgleich ich nie so werden wollte wie mein Vater.“
„Hatte dein Vater nicht einen Malereibetrieb? Was ist daran so schlecht?“
„Magst du einen Kaffee?“, fragte Uli sie übergangslos, was bei Ria einen leichten Schock auslöste, sie konnte nur nicken.
„Ok, setzt dich so lange ins Wohnzimmer!“
„Ich komme lieber mit zu dir in die Küche, möchte in deiner Nähe bleiben.“
Die Küche, wahrscheinlich von seiner Mitter einmal liebevoll eingerichtet, sah jetzt wie ein Schlachtfeld aus.
„Entschuldige, ich hatte noch keine Zeit aufzuräumen!“
Während Uli sich um den Kaffee kümmerte, begann Ria automatisch das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Frauen haben ein Gespür dafür, so etwas zu machen. Unter der Spüle fand sie Taps für den Spülgang.
„Was hast du denn gelernt, dass du einfach so eine Firma leiten konntest?“, fragte sie beiläufig.
Uli, der gerade dabei war Kaffeebecher auf den Tisch zu stellen, hielt in seiner Bewegung inne und schaute sie an. „Du weißt doch, was ich immer werden wollte? Darüber haben wir doch oft gesprochen! Du wolltest Fotografin werden und ich Pilot und was ist daraus geworden? Ich wurde ein begnadeter Fliesenleger und was bist du geworden?“
Ria, die sich gerade über die geöffnete Klappe des Geschirrspülers beugte und ihm so einen kurzen Einblick in ihr Dekolleté gewährte, sagte, ohne dass sie zu ihm aufblickte: „Ich bin das geworden, was ich immer werden wollte!“
„Du bist Fotografin geworden?“, fragte Uli überrascht. „Das nenne ich mal zielstrebig!“
Ria hatte sich aufgerichtet und Ulis Blick konnte sich nicht von den sanften Rundungen lösen, deren Ansätze er eben noch gesehen hatte. Er fühlte eine eigenartige Erregung in sich aufsteigen und mit zittrigen Fingern setzte er den Kaffeebecher auf den Tisch und machte einen Schritt auf Ria zu.
Aber auch Ria zog es zu ihm hin!
Mit dem Fuß beförderte sie die Klappe des Geschirrspülers nach oben, sodass sie mit einem lauten Geräusch zuschnappte.
Mit einem erstickten Laut fielen sie sich in die Arme und ihre Lippen prallten heftiger aufeinander, als sie es beabsichtigt hatten.
Dieses Mal blieb es nicht nur beim Kuss, der Kaffee war vergessen, als Uli seine Hände über ihre Kurven streichen ließ. Nur kurz spürte er ihre harten Knospen durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts und schon lagen seine Hände auf ihren Hüften und zogen sie an sich. Wie ausgehungert drängte er sie gegen den Tisch und presste seine beginnende Härte gegen ihren Leib.
Schurrend stieß der Tisch gegen die Wand, als Uli Ria an den Schenkeln ergriff und sie auf den Tisch hob.
Ria hatte sich mit beiden Armen an ihm festgeklammert, als er sie anhob und auf den Tisch setzte. Bei der Erkenntnis, dass es jetzt kein Zurück mehr gab, stöhnte sie verhalten in seinen Mund, weil es genau das war, was sie immer von Uli erwartet und sich gewünscht hatte. Er stand jetzt zwischen ihren weit geöffneten Schenkeln und während er sie innig küsste, tasteten seine Finger nach dem Rand ihres Rocks und schoben ihn Stück für Stück höher. Erst als es nicht mehr weiter ging, weil Ria auf dem Stoff saß, legte er einen Arm um ihre Taille, hob sie mit Leichtigkeit ein Stück hoch und zerrte so ihren Rock unter ihr hervor.
Uli war unglaublich erregt, nie hätte er gedacht, dass er der Liebe seines Lebens einmal so nah kommen würde. Sein steifer Schwanz pochte in der Hose und er glaubte noch nie so hart gewesen zu sein, wie in diesem Augenblick! Als er jetzt seine Hände über ihre Pobacken legte, konnte er einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken.
Ria stockte kurz, löste sich von seinen heißen Lippen und schaute ihm in die Augen: „Hör jetzt bitte nicht auf, ich will es genauso wie du!“ Ihre Stimme klang fast etwas flehentlich.
Uli küsste sie zärtlich, bevor er antwortete: „Dieses habe ich mir in vielen Nächten und Tagträumen vorgestellt, ich hätte nicht gedacht, dass es so schön ist dich überall anfassen zu dürfen. Kurz nach unserer Trennung habe ich mir unglaublichen Sex mit dir erträumt. Doch je länger unsere Trennung zurück lag, umso bescheidener wurden meine Wünsche. Zum Schluss habe ich mir nur noch gewünscht dich küssen zu dürfen und auch das rückte mehr und mehr in mein Unterbewusstsein“
Unruhig rutschte Ria auf dem Tisch hin und her, bis sie es nicht mehr aushielt: „Würdest du bitte mein Höschen ausziehen, ich möchte dich in mir spüren!“
Doch bevor er ihr den Gefallen tat, zog er ihr das T-Shirt über den Kopf und betrachtete den Hauch von Spitze, der ihre Brüste noch bedeckte. Ergriffen schaute er sie an und dann wanderte sein Blick etwas verlegen zu Ria. Das war fast zu viel, was ihm plötzlich geboten wurde.
Ria spürte wieder diese Zurückhaltung von ihm, die ihn damals schon vom ersten Schritt abgehalten hatte. Doch dieses Mal würde er ihr nicht entkommen. Entschlossen griff sie auf ihren Rücken, löste den Verschluss ihres BH und ließ ihn von den Schultern zu Boden fallen.
Bevor er weiter in seiner Betrachtung erstarren konnte, packte sie seine Hände und legte sie sich über ihre harten Knospen.
Ulis Reaktion war anders als Ria es erwartet hatte, denn als sie seine Hände jetzt auf ihre Titten drückte und ihn dabei auffordernd ansah, sah sie, wie eine einsame Träne über seine Wange lief.
Erschrocken wollte sie sie wegwischen, doch wie ein Blitz durchfuhr, sie ein fürchterlicher Gedanke: ´War Uli verheiratet? Was wusste sie von ihm, nichts? Sie hatten sich über sechs Jahre nicht gesehen, vielleicht hatte er Kinder?`
Mit einem Aufschrei stieß sie ihm beide Hände vor die Brust, sodass er rückwärts gegen die Spüle krachte und dort zu Boden sackte.
„Du Schwein bist verheiratet!“, schleuderte sie ihm entgegen! Dabei zog sie sich im Rausrennen ihr T-Shirt über. An ihren BH verschwendete sie keinen Gedanken, sie hörte auch nicht mehr, was Uli hinter ihr herrief, zu geschockt war sie von dem Gedanken, dass sie sich beinahe von ihm hatte ficken lassen. Als sie in ihrem Auto saß konnte sie vor lauter Tränen kaum was sehen. Trotzdem startete sie den Motor und fuhr los, nur weg von hier! Erst ein paar Straßen weiter stoppte sie und lehnte ihren Kopf auf das Lenkrad und heulte hemmungslos. Erst als jemand an ihre Seitenscheibe klopfte, schrak sie auf und schaute eine ältere Frau mit ihren rotgeweinten Augen an.
„Was ist mit ihnen? Kann ich ihnen helfen?“, fragte die Frau laut!
Ria ließ die Scheibe runterfahren und meinte dann: „Danke für ihr Angebot, aber ich habe gerade eine große Enttäuschung erleben müssen, aber es geht schon wieder.“
Sie wischte sich die Tränen weg, bedankte sich noch mal, schloss das Fenster und startete den Motor, um möglichst viel Abstand zwischen Uli und sich zu bringen.
-*-
In den nächsten zwei Tagen wurde sie aktiv! Ihre Agentin hatte einen kleinen Auftrag für sie, der sie in einer anderen Stadt für ein paar Monate festhalten würde.
Es war etwas Banales für sie und eigentlich nicht das, was sie sonst machte. Eine junge Familie wollte einen Zeitraffer von ihrem Eigenheimneubau erstellt haben und hatte zu dem Zweck eine kleine Einliegerwohnung gegenüber dem Baugrundstück gemietet, von wo die Aufnahmen gemacht werden konnten.
Ria schaute sich das alles an und nachdem sie sich noch ein Klappbett in das Zimmer gestellt hatte, richtete sie ihre Kamera ein. Anfangs ließ sie von der Automatik nur jede Stunde ein Foto schießen, da auf dem Grundstück noch nicht viel los war. Später würde sie die Intervalle verkürzen. Mit einer Zeitschaltuhr steuerte sie noch die Tag- und Nachtzeit. So brauchte sie am Anfang nur einmal täglich die Aufnahmen sichten und eventuell nachjustieren.
Dann beauftragte sie eine Malerfirma, die ihre Wohnung kurzfristig renovieren konnte und bestellte sich auch eine neue Einbauküche. Das Bad musste vorerst warten, nur ein neues WC.- und Waschbecken ließ sie einbauen, da die alten einfach zu schlecht waren. Mit dem Klempner vereinbarte sie aber, dass der später das Bad umbauen sollte, wenn sie wieder etwas besser überblicken konnte, wie ihre finanzielle Situation sein würde.
Von Uli hört sie in der Zeit nichts mehr. Sie war froh das die Arbeit sie ablenkte, trotzdem träumte sie in den ersten Tagen von dieser unsäglichen Begegnung.
Zeitweise so intensiv, dass sie sein steifes Glied in sich spürte und fast einen Orgasmus bekam. Ein anderes Mal stand plötzlich seine Frau mit einem Kind an der Hand und beobachteten sie beim Sex. Jedes Mal wachte sie schweißgebadet auf und verfluchte den Tag, an dem ihre Mutter sie nach Uli gefragt hatte.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.