Unerwartetes Angebot

Je oller umso doller - Teil 48

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Unerwartetes Angebot

Unerwartetes Angebot

Jo Diarist

Wie Rosi mir ihre dunkle Seite offerierte, war schon nicht ohne. Schlimmer war, dass sie dann noch meinen Jähzorn wecken musste. Aber gut, wir haben uns ausgesprochen und vielleicht ist ihr Vorschlag mit dem Save-Word eine gute Idee. Das Dumme ist nur, dass ich beide lieber harmonisch, voller Leidenschaft liebe, auch wenn das dominante durchaus seinen Reiz hat.
Diese harmonischen Momente sind für mich immer Balsam auf meiner Seele. Gerade wenn ich beide im Bett habe, was ein besonders Highlight ist. Sandra mir ihrer lockeren herzlichen Art tut uns beiden da einfach gut.

Dann der Abend, als mich Rosi um Rat bat, wegen einem erneuten Treffen mit einem ihrer Liebhaber.
Ich kann und will es ihr nicht verweigern, bei dem was ich mit Sandra habe und doch kratzt es an meinem Selbstwertgefühl. Haben die anderen Männer etwas, was ich ihr nicht bieten kann? Ich will es herausfinden. Nein, ich muss es herausfinden und lass mir von ihrem ersten Fremdfick berichten.
Es macht mich verrückt. Es macht mich geil. So scharf, dass ich sie dabei bumse wie ein Besessener. Und doch fühle ich die Eifersucht in mir und gestehe ihr das auch.
Ihr deshalb das Ausleben dieser Wünsche zu verweigern, kommt dennoch nicht infrage. Wer wäre ich, wenn ich mir etwas herausnehme, was ich ihr verweigere.

So wie die letzten Tage waren, scheint es weiterzugehen. Ein außergewöhnliches Ereignis jagt das nächste. So bekomme ich an diesem Tag in der Frühstückspause einen Anruf von Thomas. Er hat sich mit Melle wieder zusammengerauft und sieht das auch als Ergebnis zu unserem Gespräch beim Griechen. Aus diesem Grund wollen die beiden mich zum Dank dorthin einladen. Es freut mich für die Zwei und selbstverständlich werde ich der Einladung folgen. Rosi will ich trotzdem vorher fragen, könnte es doch sein, sie will noch mal über das letzte Ereignis reden. Ihr scheint es allerdings recht zu sein, denn sie will den Abend gleich für ein letztes Treffen, mit dem einen Liebhaber nutzen.
Ein letztes Mal sagt sie, doch ich weiß nicht … Der Bericht von ihrem Fick mit ihm, klang nach purer Lust und Leidenschaft. Wird sie dem widerstehen können?
Als wir uns trennen, begleite ich sie in Gedanken und mein Herz hämmert bis zu den Schläfen. Nur gut, dass ich bald abgelenkt wurde, sonst hätte ich vielleicht keine Ruhe gefunden. Komisch, bisher hatte mich das nicht weiter angehoben, doch seit dem letzten Abend war manches ein bisschen anders. Ich muss unbedingt lernen damit umzugehen, dachte ich.
Melle und Thomas waren schon da und empfingen mich herzlich. Das Verhalten der beiden mir gegenüber konnte herzlicher nicht sein. Dass zwischen ihnen immer noch Spannungen bestanden, bemerkte man aber gleich.
Beide wirkten übermüdet und berührte Melle ihren Mann, zuckte der im Affekt zusammen, auch wenn er anschließend, die Geste zuließ oder erwiderte.
Vor und während dem Essen sprachen wir nur über Belangloses, was sich danach aber änderte. Die nachgeorderten Getränke standen auf dem Tisch und Thomas, brachte das Gespräch auf ihr Beziehungsproblem.
„Wir sind deinem Rat gefolgt“, begann Thomas. „Und du hattest recht, es auszudiskutieren, ist nicht leicht. Beim ersten Gespräch wäre ich fast wieder ausgerastet. Doch jetzt, nachdem wir fast jeden Abend bis spät in die Nacht geredet haben, sind wir uns wieder nähergekommen. Wir haben aber noch ein paar – sagen wir mal – intimere Fragen an dich. Ist das okay?“
„Fragt, wir werden sehen“, antwortete ich.
„Ich hab ja deine junge Geliebte kennenlernen dürfen“, begann Thomas und wurde, warum auch immer, leicht rot dabei. „Wie ist das, lebt ihr jetzt wirklich so eine Dreierbeziehung?“
„Ja und Sandra zieht zu uns“, antwortete ich, konnte mir aber keinen Reim darauf machen, worauf er hinauswollte.
„Und da gibt es keinerlei Eifersucht, von Rosis Seite her?“, fragte er weiter.
„Ich habe noch nichts diesbezüglich bemerkt, doch du musst bedenken, dass die Situation bei uns ganz anders ist. Wir haben beide hinter dem Rücken des anderen außerehelichen Sex gehabt. Das entdeckt und uns gegenseitig gestanden. Wir haben darüber gesprochen und uns nach einigem Hin und Her entschieden, eine offene Beziehung zu führen. Rosi wollte Sandra aber unbedingt kennenlernen, weil sie wusste, dass da Liebe im Spiel ist und so hat es sich zu dem entwickelt, was jetzt ist. Sandra tut uns beiden unglaublich gut. Durch sie sehen wir mittlerweile manches in einem anderen Licht und Rosi liebt sie auch als Frau.“
„Oh …“, stieß Thomas leise aus, während Melle immer noch schwieg und kaum eine Regung zeigte.
„Was oh?“, fragte ich.
„Naja, ich meine … auch sexuell?“
„Ja, auch in dieser Beziehung. Ist das ein Problem für dich“, fragte ich ein bisschen genervt nach.
„Nein, nein“, beeilte sich Thomas zu beschwichtigen. „Ich hatte das nur nicht erwartet. Eigentlich beschäftigt mich etwas anderes. Wie ist das … das bei dir …, wenn du, dran denkst, dass sie …, dass sie andere Männer hat, oder hatte?“
Da drauf läuft es also hinaus, dachte ich. Der eiert hier um den heißen Brei herum und getraut sich’s kaum auszusprechen. Aber was soll’s, bei mir ist es gerade wieder einmal frisch und ich werde es ihm sagen, wie es sich anfühlt, für mich.
„Du hast Probleme damit klarzukommen? Mit dem, was war, meine ich?“
Thomas nickte nur, obwohl ich, bei seinem Gesichtsausdruck den Eindruck hatte, es steckt noch mehr dahinter.
„Ich darf nicht mit Steinen werfen und doch fühle ich manchmal Eifersucht. Ich werfe Rosi nichts vor, es motiviert mich aber zu zeigen, dass ich diesen Männern in nichts nachstehe. Das ist die Kurzfassung, doch du solltest eins bedenken: Es kann sich für dich ganz anders anfühlen.“
„Hmm, hmm“, brummte er nur und senkte den Kopf.
Melle legte ihm die Hand auf den Unterarm und Thomas zuckte wieder zusammen, sah ihr aber in die Augen. Es schien, als würden sich die beiden mit diesem Blick verständigen, denn Thomas nickte und Melle wandte sich mir zu.
„Was Thomas beschäftigt, sind seine erotischen Fantasien. Er hat mir davon erzählt und wir haben uns darauf verständigt, dass versuchen zu wollen“, sagte sie gefasst.
„Seid ihr sicher, dass das, so kurz nach den letzten Ereignissen gut ist?“, fragte ich nachdenklich.
„Gerade weil es so frisch ist, wollen wir es jetzt tun. Entweder zeigte es uns, dass unsere Beziehung doch am Ende ist, oder es schweißt uns wieder zusammen“, gab Melle zurück.
„Ich weiß nicht, aber es ist eure Entscheidung“, stellte ich klar.
„Ja das ist es und glaube mir, wir haben ausführlich darüber geredet und sind uns der Tragweite bewusst. Das Problem ist nur … wir kennen niemand, dem wir genügend vertrauen, für den Anfang. Der Einzige, den wir im Moment wirklich in Erwägung ziehen, bist du“, schloss Melle und sah mich fragend an.
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und mir verschlug es erst einmal die Sprache.
Thomas hob den Kopf und beide blickten mich fragend an, doch erst nach einer gefühlten Ewigkeit, konnte ich antworten:
„Wieso ich?“, brachte ich aber nur heraus.
„Weil wir beide zu dir Vertrauen haben. Weil du jetzt selbst so eine besondere Beziehung lebst und, weil du sie auch schon nackt gesehen hast“, antwortete Thomas.
„Ich habe ihm erzählt, wie du mich dazu gebracht hast zu beichten“, fiel Melanie ein und zwinkerte mir zu.
Das war gut gewesen, denn beinahe hätte ich etwas von Heike erwähnt, was sie offensichtlich nicht wollte.
„Es ist auch okay für mich, weil ja nur Rosi Hand angelegt hat. Also, was sagst du zu unserem Angebot?“, fragte Thomas.
„Es ehrt mich, dass ihr da an mich gedacht habt“, begann ich nach einem tiefen Atemzug. „Aber ohne euch verletzen zu wollen, ich möchte das eigentlich nicht. Wir sind befreundet Thomas und das möchte ich auch gerne beibehalten. Möchtest du jedes Mal, wenn du mich triffst, daran denken, dass ich mit deiner Frau intim war? Und was ist, wenn du dabei bemerkst, dass es doch nicht dein Ding ist? Ich habe in dieser Richtung mit Sandras Mann schon eine Erfahrung gemacht und die möchte ich mit dir nicht machen, eben weil wir Freunde sind. Außerdem bin ich mit Rosi und Sandra schon fast überfordert und möchte sie auch nicht betrügen.“
Die enttäuschten Gesichter der beiden trafen mich dann sehr und doch wollte ich nicht zurückrudern.
„Ich habe es befürchtet, aber er wollte es nicht hören“, sagte Melle.
„Bitte …“, begann ich.
„Lass gut sein Norbert“, fiel Thomas ein und bemühte sich um Entspannung. „Es war eine Frage und du hast ehrlich geantwortet. Es ändert nichts an unserer Freundschaft.“
Wir saßen noch über eine Stunde zusammen, redeten über ihre Situation und die Stimmung hellte sich auch wieder auf. Irgendwie hatte ich aber immer noch den Eindruck, ihre Enttäuschung zu spüren.

Als ich zu Hause ankam, saß Rosi im Wohnzimmer und hatte den Fernseher an. Kaum war ich eingetreten, schaltete sie ihn aus und sagte:
„Du glaubst nicht, was ich heute erlebt habe.“
Das klang aufregend und mir schossen sofort hundert Szenarien durch den Kopf, aber keine kam dem nahe, was sie mir dann erzählte.
Dass es ihr Liebhaber gewesen war, der meinen One-Night-Stand mit Iris aufgezeichnet und bearbeitet hatte, wäre mir nie im Traum eingefallen. Rosi war der Zorn in Person und dachte sogar an eine Anzeige. Mich hingegen erleichterte es sogar, denn damit war der Mann bei Rosi gestorben. Wir sprachen noch eine Weile darüber, kamen am Ende aber darin überein, nichts zu unternehmen, wenn wir von den beiden nicht weiter belästigt wurden.
Dann fragte Rosi:
„Und wie war’s bei dir?“
„Erst ganz schön“, begann ich tief durchatmend. „Ich hatte anfänglich wirklich den Eindruck, die beiden könnten es wieder hinbekommen, doch dann kam die Sprache auf die Wifesharing-Fantasien von Thomas. Die zwei wollen das wirklich durchziehen, jetzt so kurz nach ihrem fast Ehe-Aus. Ich mein, wenn sie in einer gefestigten Beziehung leben würden, okay, warum nicht, aber so?“
„Echt jetzt? WOW, das hätte ich nicht erwartet“, meinte Rosi.
„Die Härte kommt aber noch. Ich war der, den sie für den Anfang auserkoren hatten“, gestand ich.
„Oh, und?“
„Was und?“
„Na hast du zugesagt?“
„Spinnst du? Ich kann doch nicht mit der Frau meines besten Freundes vor dessen Augen vögeln. Außerdem habe ich euch zwei und das reicht mir vollkommen“, stellte ich klar.
„Hmm.“
„Was hmmm?“
„Naja, wenn ich das so höre, werden die zwei das auf jeden Fall nicht so einfach verwerfen. Und gerade für das erste Mal wäre doch ein Mann ihres Vertrauens der richtige, oder?“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Du denkst, ich sollte das in Erwägung ziehen?“, fragte ich bestürzt.
„Sagen wir es so, ich würde dir das nicht übelnehmen und bevor die zwei an einen unsensiblen Mann geraten, der dann vielleicht großen Schaden anrichtet …“
„Nein Rosi, ich habe schon eine schlechte Erfahrung in dieser Richtung gemacht, noch eine brauche ich nicht. Ich denke auch, dass es viel besser wäre, sie würden mit sowas warten, bis ihre Beziehung wieder gefestigt ist. Jetzt solche Fantasien auszuleben, bringt noch mehr Unruhe in ihr Leben. Ganz abgesehen davon, dass ich mit euch beiden voll ausgelastet bin. Ich liebe euch und möchte nur noch mit euch Sex haben.“
„Aber was soll jetzt mit ihnen werden? Sie rennen am Ende irgendwo ins offene Messer“, meinte Rosi nachdenklich.
„Vielleicht sollten wir zusammen noch mal mit ihnen reden“, schlug ich vor.
Wir diskutierten noch eine ganze Weile darüber, kamen dann überein, sie zu uns einzuladen und wenn möglich in Sandras Beisein mit ihnen darüber zu sprechen. Sie hatte mit mir zusammen in dieser Richtung Erfahrungen sammeln können und die wollte ich mit den beiden teilen.

An diesem Abend hatten wir keinen Bock mehr auf Sex und am nächsten auch nicht. Rosi schlauchte die Zusammenarbeit mit Heike und sie hatte auch noch ein längeres Gespräch mit Melanie gehabt. Wenn Thomas einverstanden wäre, würden sie am Sonntag Nachmittag zu uns kommen. Hoffentlich hatte Sandra da Zeit.

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