Die unglaubliche und doch fast wahre Geschichte von den drei Lehrern, die eine Nacht lang in der Bibliothek eingeschlossen waren

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Die unglaubliche und doch fast wahre Geschichte von den drei Lehrern, die eine Nacht lang in der Bibliothek eingeschlossen waren

Die unglaubliche und doch fast wahre Geschichte von den drei Lehrern, die eine Nacht lang in der Bibliothek eingeschlossen waren

Susi M. Paul

Die absolut unfassbare Verkettung von kuriosen Umständen, die dazu führten, dass ich die erregendsten Stunden meines Lebens in der Bibliothek unserer Schule durchlebte, begann damit, dass Hausmeister Schulze wie jeden Tag um fünf nach fünf zu seiner Runde durch das Gymnasium ansetzte. Drüben im Lehrerzimmer packten die beiden Referendare, die den ganzen Nachmittag bei mir verbracht hatten, ihre Sachen ein. Alle anderen hatten schon die Flucht ergriffen, denn nach dem schwülen Tag braute sich draußen ein übles Gewitter zusammen. Ich stellte meine Aktentasche im Gang ab und fing an, den Keil unter der Bibliothekstür herauszuzerren. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Pedell mir auf den kurzberockten Hintern starrte. Gerade als er um die Ecke Richtung Seitentrakt verschwand, gab das Holzding nach.
»Irgendwann wird der Direktor die paar Euro für ein neues Schloss opfern müssen«, schimpfte ich. Vor drei Jahren, gleich nachdem ich als frisch gebackene Studienrätin hierher versetzt worden war, hatten sie mich zur Bibliothekarin ernannt. Naiv wie ich war, hatte ich gedacht, damit den Weg zur Oberstudienrätin abkürzen zu können. Dass das ein Fehlschluss war, hatte ich bald erfahren, aber den Posten habe ich behalten. Was solls, es gibt Schlimmeres an einer Schule. Außerdem hatte ich mir hier ein Reich mit ganz eigenen Freiheiten geschaffen. Jedes Mal, wenn ich mich selbst zur Aufsicht einteilte, setze ich mich an den altersschwachen Computer, den außer mir kein Mensch mehr anlangt. Vor den Zeiten des Internets auf die Welt gekommen, kann er zumindest schon CDs zu brennen.
Auf dem fröne ich meinem Hobby, erotische Geschichten zu schreiben. Die von diesem Tag fand ich besonders gelungen. Den beiden schnuckeligen Referendaren, die über ihrem Referat geschwitzt hatten, hatte ich zwei ausnehmend hübsche Freundinnen angedichtet und sie in den Wald geschickt. Was ich sie dort auf drei Seiten treiben ließ, hatte meine Fortpflanzungsorgane auf Dauerspülung geschaltet. Ich nahm mir fest vor, schnell noch ins Klo zu springen, um die Überschwemmung dort unten etwas einzudämmen. So glitschig konnte ich unmöglich bei meiner Mutter antreten.

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Gedichte auf den Leib geschrieben