Unter der Decke

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Unter der Decke

Unter der Decke

Anita Isiris

Nun kommt Deine Gelegenheit. Sei bitte leise, damit Du die Frauen in den umliegenden Betten nicht weckst. Pssst... Auf Zehenspitzen bitte. Ich kann Dich nicht sehen, nur ahnen. Was trägst Du denn? Boxershorts? Einen gestreiften Pijama? Eines aber weiss ich ganz genau: Du bist voll der Erwartung, nicht, Süsser? Lisa neben mir schnarcht leise. Es gibt mehr schnarchende Frauen, als Ihr vermutet… sie schnarchen aber irgendwie dezenter, die Evas auf unserem Planeten, den es vor kurzem noch gab, so, wie wir ihn gekannt haben. Ob wir noch genügend Wasser haben hier unten? Egal. Heute jedenfalls habe ich ausgiebig geduscht, und es prickelt. Nein, nicht die shampoonierte Kopfhaut. Es prickelt anderswo. Ahhh... da bist Du ja. Mach die Taschenlampe an,
aber sei bloss vorsichtig, dass die Raumüberwacherin Dich nicht erwischt. Allein unter Frauen... ts, ts, ts. Hör sofort auf, mich zu kitzeln, ja? Meine Knie sind verdammt empfindlich – ich pruste beinahe los. Dann wäre unser Abenteuerchen rascher zu Ende, als es begonnen hat. Na? Gefällt Dir, was Du unter der Armeedecke siehst? Diese Decken sind alles andere als erotisierend, ich weiss. Sie jucken, diese Dinger, und nach Perwoll duften sie auch nicht gerade. Ich öffne mich ein wenig für Dich. Gut so? Hey... ein wenig indiskret bist Du ja schon mit Deiner Taschenlampe... gleich mein Zentrum auszuleuchten... ts, ts, ts... Ich will Geheimnis bleiben für Dich. Du sollst mich betasten, befühlen, befingern meinetwegen. Du sollst mich mit der Zunge reizen da unten, so lange, bis ich nicht mehr kann. Meine Cliti zwischen Daumen und Zeigefinger reiben... ahhh... schon beim Gedanken werde ich feucht. Es war ein harter Tag heute. Die Zeit ging einfach nicht rum. Die Kartenspiele kennen wir eh auswendig; das Mühlespiel könnte ich an die Wand kleben. Zu erzählen haben wir uns auch nichts mehr. Ist das bei Euch Männern da drüben anders? Klar, Ihr habt Tausende von Frauenzoten auf Lager, könnt Euch darob königlich amüsieren. Uns hier ist die Fantasie ausgegangen, uns Weibern. Haaah... was war das? Dein Daumen? Ganz schön draufgängerisch, Kleiner. Dabei haben wir uns noch gar nie gesprochen. Ich spüre etwas Feuchtes. Deine Zunge? Aaaah... tatsächlich. Ein Zungenexperte. Sie haben mir einen Zungenexperten geschickt. Magst Du sie, meine freche, süsse Möse, hm? Die Anitaisirismöse? Das Anitafötzchen? Die Schriftstellerinnenpunze? Macht es Dich geil, eine Autorin zu reizen? Eine unschuldige Krankenschwester, Bibliothekarin und Sozialpsychologin? Welche Fantasie reizt Dich denn am meisten? Eine Krankenschwester durchzunudeln? Eine Bibliothekarin zu vögeln? Eine Sozialpsychologin zu sodomisieren? Du weisst nicht, was “Sodomisieren” ist? Dann vergiss es einfach und vögle die Bibliothekarin in mir. Hättest Du eher eine rasierte Muschi erwartet? Was zeigt die Taschenlampe? Pssst... still jetzt... die Raumüberwacherin kommt. Ich höre sie ganz genau, kenne ihren Schritt. Komm, schmieg Dich schön zwischen meine Schenkel, so fällt die Wölbung in der Wolldecke am wenigsten auf. Ich ziehe das Deckbett ein wenig zurecht... so. Und ich habe Durst. Evian. Ein ganzer Liter steht auf meinem Nachttisch. Welch ein Luxus. Mach jetzt weiter mit den Fingern. Aaaaahhh... verdammt... wenn bloss meine Kolleginnen nicht aufwachen. Du machst das so guuut... Jetzt darfst Du mir den Daumen reinschieben. Rein und raus, rein und raus... prima, Junge, prima. Ohne dass ich das wirklich will, zieht sich meine Muskulatur zusammen. Orgastische Manschette, nennen das die Jungs von der Gynäkologenszene. Ob die damit wirklich Erfahrung haben? Magst Du unrasierte Muschis, mein Lieber? Die unrasierte Muschi hat meiner Meinung nach ihren Namen wirklich verdient. Kätzchen. Klar. Das Geheimnis hinter den Härchen. Glattrasierte Babyspalten sind nicht mein Ding. Gibt es wirklich Männer, die sowas mögen? Wieso eigentlich? Natur pur kommt bei uns in Griechenland noch immer am besten an. Zurzeit befinde ich mich weit weg von meiner Heimat. Schade. Ob ich meine Familie jemals wieder sehen werde? Ich glaube es kaum, habe mich mental von ihr verabschiedet. Du greifst nach meinem Busen. Nur zu, es ist das letzte Mal, dass ich eine Männerhand an meinem Busen spüren darf. Wie viele Hände waren das in den vergangenen dreissig Jahren? Vierzig? Fünfzig? Egal. Jedes Mal hab ich Gänsehaut gekriegt, rote Flecken am Hals... all diese untrüglichen Insignien der Erregung, die ihnen signalisiert haben: sie hat Spass am Sex, die Anita. Du lässt einen Finger über meiner linken Brustwarze kreisen. Ach... ich könnte weinen vor Lust. Zärtlich streichelst Du meinen Bauch, machst mich feucht, wirklich feucht... Ja, Lieber, ich werde Dich in mich aufnehmen, ich gönne Dir mein heisses, enges Loch... nun werde ich vulgär, kann nicht anders, weil ich vor Lust fast von Sinnen bin. “Mir ist so kannibalisch wohl als wie fünftausend Säuen” sollen, laut Goethe, die Studenten im Auerbach-Keller gegrölt haben – im “Faust”. Mir geht es jetzt genau so unter der miefigen Militärdecke. Dein Fingerspiel macht mich fertig. Jetzt wagst Du Dich sogar an meinen Damm... meine empfindlichste Stelle. Woher weisst Du... habe ich das in einer meiner Stories erwähnt? Schon möglich, ich bin ja eine absolute Vielschreiberin, da liegen intime Details schon mal drin. Hast Du sie ALLE gelesen, die Geschichten, meine ich? Haaaah... verdammt... mein Poloch ist zu eng für Deinen Schwanz. Lass das bitte sein, ja? Ich öffne mich doch für Dich... So, jetzt kommt`s gut, Süsser, jetzt kommt`s guuuut... Möchtest Du mich von hinten stossen, hm? Wonach steht Dir der Sinn? Möchtest Du Deine Anita von hinten... dann kannst Du meine Pobacken sehen. Von der Taschenlampe beleuchtet, nehmen sie sich wohl wie zwei Mondhälften aus. Dafür entgehen Dir die Tränen in meinem Gesicht. Du wirst diesen Raum vermutlich nie mehr verlassen – genau so wenig wie wir andern.

Keiner hätte ihn Anerijo zugetraut, den Einsatz der Neutronenbombe. Sie wurde 1977 zum ersten Mal erwähnt und geriet dann in Vergessenheit. Ich habe in vager Erinnerung behalten, dass sie “nur” Leben vernichtet und eine äusserst kurze Halbwärtszeit von wenigen Wochen besitzen soll (wie z.B. Jod). Historische Gebäude bleiben an Ort und Stelle. Jaja. In den nächsten Monaten werden also gewisse Völker ihr angestammtes Gebiet wieder besiedeln. Weder vom angreifenden noch vom gegenangreifenden Land war in den letzten Tagen etwas zu hören. Totenstille.

Ich komme.

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schreibt HansG

Leider gibt es hier keine „Daumen runter“ Funktion- dieser Endzeit Geschichte würde ich gern ein Herzchen wegnehmen. Sie ist nicht sehr erotisch und hoffentlich auch nicht realistisch. Zum Glück kann Anita bessere Geschichten schreiben, ich entfolge ihr ganz gewiss nicht.

Gedichte auf den Leib geschrieben