Er pflegte, wenn er sich in interessanten Städten in Süd-Ost-Asien aufhielt, die Abende nicht in seinem Hotelzimmer zu verbringen, sondern durch die hellen, breiten Straßen zu flanieren, in den dunklen, engen Gassen umherzuirren, verborgene Plätze zu erkunden, am Ufer der Flüsse oder des Meers zu wandern, immer auf der Suche nach dem Exotischen, dem Ungewöhnlichen, dem kleinen Abenteuer. Mit anderen Worten, wenn es dunkel wurde, packte ihn die Unruhe und er machte sich auf die Suche nach einer Begleitung, nach einer Frau, um mit ihr zu plaudern, sie zum Essen einzuladen und zu hoffen, das sich auch noch mehr ergeben könnte. Was sollte er, statt „chercher les femmes“, auch sonst tun? Im Hotel bleiben, um früh und einsam und gelangweilt zu schlafen? In ein Restaurant zu gehen, um allein zu essen und sich auf diese Weise noch mehr Kummerspeck anzufressen. Oder gar in den oft wenig einladenden Hotelzimmern fernzusehen, Programme anzuschauen, die man weder verstand noch mochte? Man nimmt doch nicht die Mühe auf sich und fliegt stundenlang in ein fernes Land, um das zu tun, was man genauso gut zu Hause tun kann oder sich gar allein zu langweilen, sagte er sich. Nein, wenn er unterwegs war, dann nach dem Motto, "schlafen kann ich, wenn ich tot bin, aber das bin ich noch nicht". Er hielt einfach nichts davon, untätig herumzusitzen, Däumchen zu drehen und so seine kostbare Lebenszeit zu verplempern.
In einer der großen Städte, die nachts ziemlich verlassen ist und in der es wegen der Nähe zum Äquator schon sehr früh, sehr rasch und sehr intensiv dunkel wird, in denen es, abgesehen von ein paar beleuchteten Prachtstraßen, nur wenige Straßenlaternen und um diese Zeit auch kaum noch Verkehr gibt, in denen man bei Dunkelheit nur noch wenige geöffnete Läden vorfindet, in einer solchen Stadt fuhr ein Moped an einer Kreuzung an ihm vorbei, auf dem eine Frau in schwarzer Kleidung saß. Obwohl sie eher nichtssagend gekleidet war, einen Motorradhelm aufhatte und trotz der Dunkelheit auch noch eine Sonnenbrille, war es für ihn klar, dass es eine Frau sein musste, allein schon wegen der vielen Haare, die aus dem Helm quollen. Er hob, halb überrascht und somit unwillkürlich, halb gewollt seine Hand und das Moped hielt prompt an. Die Geste der Fahrerin, er solle auf den Sozius steigen, war eindeutig, ansonsten gab es weder Fragen noch Anweisungen, kein „wer bist du?", kein, "wohin willst du?“, es war völlig selbstverständlich, dass er sich auf das Moped setzte, das dann auch sofort losfuhr. Er musste sich, da ihm diese Art des Transports ziemlich fremd war, an die Fahrerin klammern, sich an sie drücken, ihren straffen Körper mit beiden Armen umklammern, da er Angst hatte, das Moped könne umkippen. Besonders in den Kurven hatte er Schwierigkeiten sein Gewicht richtig zu verlagern, was die Fahrerin zu ein paar Bemerkungen veranlasste, er solle nicht so steif sein, sich richtig in die Kurven legen und nicht so herum wackeln. Der Körper der Frau, an dem er sich festklammerte, war durchaus stabil und kompakt und allein das, gab ihm die nötige Sicherheit. Die Fahrt war, angesichts des kaum vorhandenen Verkehrs, eigentlich recht unproblematisch, aber dennoch war er froh, als sie endlich, nach einer schier endlosen Dauer, am Ziel ankamen. Er hatte natürlich keine Ahnung, wo sie waren, was ihr Ziel war und warum ihn die Frau ausgerechnet hierhin gebracht hatte. Er hatte die ganze Zeit gehofft, sie würde ein Restaurant oder eine Bar ansteuern, damit sie etwas trinken, ein bisschen reden und sich näher kennenlernen könnten. Aber sie war an allen Gelegenheiten, die es vielleicht gegeben hätte, vorbei gefahren und nun war er erstaunt, dass sie im Hinterhof eines kleinen Hotels anhielt, das weit außerhalb des Zentrums gelegen war. Er stieg ab und sie nahm ihren Helm ab und sage in ganz passablem Englisch, das Zimmer koste 10 Dollar und er solle das Geld der Frau da drüben geben, die sei hier zuständig. Die zuständige Frau, alt und schon etwas verschrumpelt, kam auch schon auf die beiden zu, nahm das Geld und drückte ihm zwei eingepackte Seifenstücke und zwei Handtücher in die Hand und winkte ihm zu, er solle ihr folgen. Er sah zu seiner Fahrerin hin, deren Gesicht er nun zum ersten Mal sah, die aber nur kurz nickte und sich gleich abwendete, um das Moped an einer Mauer abzustellen und es mit einer großen Kette zu sichern, was anscheinend nicht so einfach war, denn sie fummelte eine Weile herum und so folgte er der Alten, ohne weitere Fragen nach dem Warum und dem Wieso zu stelle. Die alte Frau und er betraten das Hotel und sie schloss gleich im Erdgeschoß die Tür zu einem der Zimmer auf. Es war klein, aber sauber und statt eines Betts, lag eine Matratze mit Decken auf dem Fußboden. In einer Ecke gab es einen Verschlag mit WC und Dusche, mehr war wohl für den Zweck, für den es gebraucht wurde, nicht notwendig. Dann kam auch schon die Fahrerin und nun waren sie allein in einem Hotelzimmer, so, als sei es die normalste Sache der Welt, eine Frau auf einem Moped anzuhalten, mit ihr durch die halbe Stadt zu fahren und in einem abgelegen Hotel ein Zimmer zu mieten, ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben. Was die Frau erwartete und wollte, war für sie völlig klar und auch für ihn, ließ die Situation keine weiteren Fragen mehr offen, er wunderte sich nur, dass es in diesem prüden Land so problemlos möglich war, mit einer Straßenbekanntschaft direkt ins Bett zu gehen.
Erst jetzt, im schummerigen Schein einer einzelnen Glühbirne, konnte er seine Fahrerin genauer betrachten. Er hatte schon, als er sich auf dem Moped an ihr festhielt, gemerkt, dass sie ziemlich kompakt war, dass ihr Fleisch sehr straff und muskulös war und auch dass sie schwarze Jeans und eine schwarze Bluse trug, war ihm nicht entgangen. Dass ihr Haar schulterlang war hatte er schon bemerkt, als sie noch den Helm auf hatte, aber erst jetzt sah er, dass sie stark geschminkt war, ein ziemlich weißes Gesicht mit sehr roten Lippen und auch die Augen waren mit Cajal übermäßig stark betont. Dieses Gesicht waren nicht gerade sehr hübsch und auch nicht sehr weiblich, eher kantig und grob und erst jetzt wurde ihm so langsam klar, dass ihn ein Mann, ein Homo aufgegabelt und schnurstracks in ein Stundenhotel gebracht hatte, einen Platz der für kurze Begegnungen geeignet war. Er wusste nicht, sollte er lachen oder sich ärgern, jedenfalls fragte er sie erst einmal ganz direkt, ob sie ein Mann sei und sie /er gab es sofort zu. Ob er enttäuscht sei, wollte das Wesen wissen. Ein wenig schon gestand er, er könne mit Männern eigentlich nichts anfangen und habe sich eine Frau gewünscht. Frauen fahren hier nicht nachts allein mit dem Moped herum, sagte der Homo, aber für 20 Dollar könne er ihn perfekt massieren und zum Schluss ihm einen blasen oder ihn ficken oder umgekehrt, ganz wie er wolle. Der so Angesprochene schwieg und dachte nach. Ob das okay sei oder ob sie gleich wieder gehen sollten, wollte sein Gegenüber wissen. Was tun? Was sagen? Wozu sollte er sich durchringen? Die Situation war nun einmal so, wie sie war, er hatte sich auf ein Rendezvous eingelassen und nun war er hier und das Zimmer war bezahlt. Sollte er das Ganze abblasen, statt sich einen blasen zu lassen? Was, wenn sie/er beleidigt abzöge und ihn hier in der Pampa allein ließe und er vielleicht den weiten Weg zurück ins Zentrum der Stadt, zu seinem Hotel, zu Fuß machen müsste? Gab es hier überhaupt Taxis oder Mopeds, die man anheuern konnte? Außerdem, warum sollte er nicht auch einmal eine solche Erfahrung machen? Schließlich hat jeder in sich Anteile vom anderen Geschlecht. Er stimmte schließlich zu, sagte, massieren und blasen sei ok, mehr brauche er nicht. Dann gab er ihm die 20 Dollar und der Homo begann sofort mit seiner Arbeit. Erst knöpfte er ihm die Hosen auf, fummelte ein wenig an seinem Glied herum, wohl um ihn einzustimmen, zog dann die Hosen ganz herunter, aber nicht die Unterhosen, zog dann auch noch sein T-Shirt aus. Dann entledigte er sich rasch eines Teils seiner eigenen Kleidung, behielt nur seinen schwarzem Slip an, in dem eine sehr deutliche Ausbuchtung sichtbar wurde und einen ebenfalls schwarzen BH mit einer eindeutig künstlichen Füllung. Während der Kunde, nur mit seiner Unterhose bekleidet, auf der Matratze lag, kniete er sich neben ihn und begann ihn zu drücken und zu pressen und durchzuwalken. Die Massage, die er bot, war zwar nicht vergleichbar mit denen, die er in einem Salon mit ausgebildetem Personal bekam, es war eher ein etwas hilfloses intensives Betasten seiner Haut mit ein paar Streicheleinheiten hier, ein paar extra Druckstellen da, von wegen Lockerung der Muskulatur oder Aufspüren von Verkrampfungen, obwohl er eine Entkrampfung gut gebraucht hätte. Sehr rasch konzentrierte sich der Homo auf den Schwanz seines Kunden, hier kannte er sich aus, hier konnte er zeigen, was er drauf hatte. Er zog ihm sanft die Unterhose aus, brachte sein Glied mit ein paar geschickten Streicheleinheiten zum stehen, riss mit den Zähnen eine Kondomhülle auf, entnahm den Inhalt und streifte ihn über das Glied, ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen. Als alles vorbereitet war, bearbeitete er mit dem Mund abwechselnd den Pfahl, der immer größer und fester wurde, als auch die Eier, die sich zu sensiblen Seismographen mutiert hatten. Er nahm sie einzeln als auch zusammen in seinen großen Mund, drückte sie sanft mit Zunge und Zähnen, saugte heftig an ihnen und gab sie dann wieder frei. Aber er lutsche und sabberte weiter, leckte die Haut des Unterleibs weitflächig ab, dabei grunzte er erregt und voller Wonne. Immer wieder unterbrach er die Mundarbeit, um mit den Fingern nachzuhelfen, um sie überall herumwandern zu lassen, auf dem Glied, auf den Eiern, auf den Hinterbacken, entlang der Pofalte, immer abwechselnd, Mund und Finger. Schließlich steckte er den steifen, großen Schwanz tief, sehr tief in seinen Mund, bis in den hintersten Rachen, als wolle er ihn auffressen und hinunterschlucken und bewegte dabei nicht nur seinen Kopf, sondern den ganzen Oberkörper rhythmisch auf und ab. Bei seinem Tun war der junge Mann trotz aller Wildheit doch sehr sanft und er wusste sehr genau, welches die besonders sensiblen Partien waren, die er immer wieder zielsicher erregte. Das führte dann auch zum Erfolg, denn der so Bearbeite fühlte schon bald, wie ein wohliges Beben durch seinen Körper ging, wie sich die Hormone oder was auch immer in seinem Schwanz versammelten und der Samen immer mehr drängte, seine Heimstatt zu verlassen. Als er merkte, dass er gleich kommen würde, bedeutete er dem Homo, dass er in seinem Mund entladen wolle und dieser strengte sich daraufhin noch einmal mächtig an und begann ein finales Stakkato mit dem Schwanz in seinem Mund. Es war zwar kein Erdbeben, das ihn nun erfasste und schüttelte, aber immerhin fühlte er, wie es in seinen Lenden drängte und wie ihn dieser unbeschreibliche Sog erfasste, dieser Automatismus, der einen orgiastischen Höhepunkt ankündigte, der dann auch wirklich eintrat. Er entlud sich mit einem wilden zucken seines Beckens und einem lauten Aufschrei im Mund des Homos. Der Ladyboy hatte entweder auch einen Höhepunkt erlebt oder er legte keinen Wert darauf, einen zu bekommen, denn er erwartete keine Gegenleistung und das war gut, denn er hatte noch nie einem Mann an den erigierten Schwanz gefasst, noch war er in einen Arsch eingedrungen, noch hatte er das bei sich geschehen lassen. Diese Handlungen wären ihm bei einem Mann irgendwie unangenehm gewesen, wobei er bei einer Frau durchaus probiert hätte, sie anal zu penetrieren. Er würde sich selbst als rein hetero bezeichnen, als einer, der voll auf Frauen ausgerichtet war, aber er wusste auch, dass jeder ein paar Anteile des anderen Geschlechts in sich hatte, der eine mehr, der andere weniger, und hier waren nun mal seine homoerotischen Triebe geweckt worden. Jedenfalls hatte ihm der Orgasmus, den dieser Ladyboy bewirkt hatte, durchaus gefallen, auch eine Frau hätte ihn nicht viel mehr erregen und befriedigen können. Er blieb noch eine Weile schwer atmend liegen, während der Homo aufstand, sich flüchtig wusch und anzog. Während er sich dann auch fertigmachte, fragte er den Ladyboy, warum er gleich gewusst habe, um was es ging und warum er gleich hierher gefahren sei, ohne ihn zu fragen. Diese Frage schien ihn offensichtlich etwas zu verwundern, denn nun fragte er seinerseits, warum winkt man nachts einem Moped zu und steigt sofort auf. Aber immerhin war das Moped hier das Taxi des kleinen Mannes, aber offensichtlich nicht nachts für einen Ausländer. Sie verließen das Zimmer, ohne die Dusche benutzt zu haben, und fuhren zu genau dem Platz, wo sie sich begegnet waren.
An einem anderen Abend, wieder auf der Suche nach Nähe zu weiblichen Hormonen, kam er an einem Massagesalon vorbei, vor dem vier junge Frauen in einheitlichen grünen T-Shirts saßen. Sie hatten offensichtlich nichts zu tun und vertrieben sich die Zeit mit warten und mit ihren Handys. Er setzte sich zu ihnen und es kam eine etwas mühsame Unterhaltung zustande. Natürlich wollten sie, dass er ihre Dienste in Anspruch nähme, aber seine Frage, was sie denn alles zu bieten hätten, ob er mehr als nur Massage bekommen könne, wurde abschlägig beantwortet. "Only massage, nothing more", sagte die eine, die noch am besten Englisch sprach. Die anderen kicherten und er hatte den Eindruck, dass sie, wäre, es nur nach ihnen gegangen, durchaus mehr anzubieten hätten, aber da war ja noch der Chef, der sie aus dem Ladeninneren heraus beobachtete. Außerdem gab es diese lästigen Gesetzte, die den Umgang von Frauen mit Ausländern rigoros verboten und es wären die Frauen gewesen, die bestraft worden wären, nicht die ausländischen Männer. Eine der vier hätte ihm ganz gut gefallen, sie war groß, hatte eine tadellose Figur und das Einzige, was ihm negativ auffiel, waren ihre großen, wirklich sehr großen Schneidezähne. Er stellte sich vor, wie diese Zähne an ihm nagen, wie sie durch seine Haut drängen und ganze Fleischstücke herausrissen, während sie sich dem Rausch der Liebe hingäbe. Nach einer Weile war der Gesprächsstoff aufgebraucht und das Interesse der Mädchen an einem so unentschlossenen Kunden erloschen. Er verabschiedete sich und suchte weiter.
In einer Straße war tatsächlich noch ein Lokal geöffnet und man hörte Musik, westliche Musik, Jazz. Er kam näher und beobachtete eine Weile das Geschehen von der Straße aus, bis ihn der Besitzer entdeckte und ihm zurief, innen im Lokal könne man die Musik auch gut hören. Er trat ein, bestellte ein Bier und kam neben einer ganz hübschen, wenn auch schon etwas älteren Frau zu sitzen, die das Geschehen auf der kleinen Bühne enthusiastisch verfolgte und oft Beifall spendete. Sie hatte eine schlanke Figur und trug ein kurzes, schwarzes Kleid. Ihre langen, schwarze Haare, die mit einem Reif über der Stirn gebändigt wurden, fielen weit auf ihren Rücken bis fast zum Po. Sie hatte ihn freundlich angeschaut und genickt, als er höflich gefragt hatte, ob er sich neben sie setzten dürfe, sagte aber kein Wort. Auf der Bühne, eigentlich nur ein Platz in dem Lokal, der von den Tischen und Stühlen etwas abgesondert war, hatte man ein kleines Schlagzeug aufgebaut, hinter diesem saß ein älterer, bärtiger Typ, vermutlich ein Amerikaner, den Worten nach zu urteilen, die er manchmal von sich gab. Ein zweiter Mann, ein kleiner, brauner Einheimischer, spielte Gitarre und gab von Zeit zu Zeit Gesangseinlagen in einem merkwürdigen Englisch. Es war nicht einmal schlecht, was die beiden boten und auch das Bier schmeckte sehr gut, wie immer ein Labsal in den Abendstunden, aber seinem eigentlichen Ziel war er noch nicht näher gekommen. Er versuchte mit der Schönen an seiner Seite zu plaudern, vielleicht konnte man mit ihr sogar anbandeln, aber sie machte ihm rasch klar, dass sie nur gekommen war, um Musik zu hören. Nein, sie sei an nichts anderem interessiert, nur an der Musik und ein Getränk wolle sie sich auch nicht spendieren lassen und auch sonst wolle sie nichts, wirklich rein gar nichts haben, nur in Ruhe der Musik zuhören. Als die beiden Musiker eine Pause machten, war es offensichtlich, dass sie mit dem Ami befreundet war, so wie die beiden lachten und schäkerten und sie wirklich keinen Grund hatte, eine neue Bekanntschaft zu suchen. Er nutzte die Pause, bezahlte sein Bier und die Suche ging weiter.
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