Vanessa

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Vanessa

Vanessa

Sven Solge

Vanessa war die Freundin von Renates Cousin, Paul.
Es wurde viel getrunken und gelacht und natürlich auch getanzt.
Eigenartigerweise hatte ich nicht den Mut, Vanessa aufzufordern.
Ich beobachtete sie und ab und zu trafen sich beim Tanzen unsere Blicke. Als wir dann wieder zurück an unserem Tisch waren, Renate ging zur Toilette und Paul tanzte mit einer anderen Frau, sprach sie mich plötzlich an.
„Tanzt du mal mit mir?“ Ihre großen Augen blickten mir in dem Moment tief in die Seele.
„Ja gerne!“, sagte ich und spürte wieder, wie mir ganz heiß wurde.
Auf der Tanzfläche nahm ich meine Tanzhaltung ein, sie legte ihre Hand in meine, ihr linker Arm lag plötzlich in meinem Nacken und mit leichtem Druck presste sie ihren Körper eng an mich.
Leise hauchte sie mir ins Ohr:
„Das wolltest du doch schon die ganze Zeit, oder?“

Ich war überrascht, mit welcher Offenheit sie das aussprach, was ich wirklich fühlte. Ich drückte sie noch etwas fester an mich und sagte:
„War es wirklich so deutlich zu erkennen?“
„Ja! Du hast mich ja fast verschlungen mit deinen Augen“, meinte sie und ließ sich von mir über die Tanzfläche wirbeln.
Ganz langsam wurde ich sicherer. Sie konnte unglaublich gut tanzen, ahnte förmlich jede Bewegung im Voraus und schmiegte ihren Körper mit einer Grazie an mich, dass ich mein Verlangen kaum mehr in der Gewalt hatte.
Wir tanzten mehrere Tänze durch und ich kostete das Gefühl aus, diesen jungen Körper an meinem zu spüren. Ihre festen Brüste erzeugten in mir ein Gefühl der Lust, dass es kaum mehr auszuhalten war.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Taille, umfasste mit meinem Arm ihren schlanken Körper und spürte, wie sich ihre Muskeln unter dem Stoff bewegten.
Sie musste gespürt haben, dass ich kurz davor war, eine Erektion zu bekommen. Jedenfalls meinte sie auf einmal:
„Ich glaube wir sollten erst mal aufhören, sonst wird es zu gefährlich!“ Dabei drückte sie beim nächsten Schritt ihren Oberschenkel fest in meinen Unterleib.
Danach ergab sich leider keine Gelegenheit mehr, mit ihr zu tanzen. Entweder war sie gerade unterwegs und tanzte oder sie stand umlagert von mehreren jungen Männern am Tresen.
Ich konnte nicht umhin, diese Männer zu beneiden. Vanessa strahlte eine ehrliche Fröhlichkeit aus und zog damit alle in ihren Bann.
Als der Jahreswechsel bevorstand und wir alle mit unserem Glas Sekt an den Tischen standen, erhaschte ich noch einen kurzen Blick von ihr.
Vielleicht täuschte ich mich, aber ich meinte, in ihren Augen Sehnsucht und einen Hauch von Zärtlichkeit zu erkennen.
Nachdem wir uns alle zugeprostet hatten und die üblichen Küsschen und Glückwünsche an die Partner verteilt wurden, ging es nach draußen um das neue Jahr mit Böllern und Raketen zu begrüßen.
Meine Raketen waren schnell verschossen. Nur noch ein paar Knallkörper waren übrig geblieben.
Renate war schon wieder reingegangen, sie mochte das Knallen nicht besonders und außerdem war es lausig kalt.
Plötzlich stand Vanessa vor mir und sagte:
„Ein frohes neues Jahr und viel Glück in der Liebe!“
„Das wünsche ich dir auch.“

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