Wir hatten uns verabredet, diesen Abend wollten wir es versuchen. Ich war sehr überrascht, dass sie eingewilligt hatte: Nicht, dass es mein erster Antrag gewesen wäre, aber sie hatte mich bisher stets in freundlicher Weise auflaufen lassen, mein Ansinnen nicht eindeutig abgewiesen, aber eben auch nicht erhört.
Sie hatte mich schon wissen lassen, sie sei ein spröder Typ, aber das konnte auch nur vorgeschützt sein, um mich zu ernüchtern, mein Begehren abzukühlen.
Einen kurzen Moment war ich versucht, nicht allzu dick aufzutragen in der Vorbereitung, denn in mancher Hinsicht war sie schon die Meisterin der Romantikbremse. Doch ich schob die aufkeimenden Bedenken beiseite. Heute würde ich alle Register des romantischen Klischees ziehen, gefasst darauf, dass sie losprustet und mich und meine sinnlich-sanften Regungen verspottet, so als landeten Rosen eines verschmähten Verehrers direkt im Mülleimer.
Meine Kochkünste haben wohlwollende Gäste schon euphemistisch als kreativ bezeichnet und mit der Zeit habe ich deshalb die Experimente auf meine eigene Person beschränkt. Mein mit Absichten anzuwendendes Repertoire beschränkt sich seither auf einige einfache, aber wohlschmeckende Gerichte, die breiteren Zuspruch finden und, da der leichten Küche entstammend, nicht im Magen liegen, also dem Genuß im Candle-Light nach dem Dinner nicht entgegenwirken.
Sie wollte pünktlich sein. Diese Ankündigung hatte mich überrascht, denn wenn sie für etwas bekannt war, dann für Zuverlässigkeit. Was mochte sie noch vorhaben vor unserem großen Vorhaben?
Es wurde 20 Uhr und sie war nicht da. Alles war angerichtet, der Rotwein war dekantiert, die Soße köchelte auf dem Herd und das Nudelwasser war ausreichend erhitzt, um unverzüglich die Zubereitung des Mahls abschließen zu können, die überbackenen Brötchen wurden im Ofen warm gehalten, Vor- und Nachspeise warteten im Kühlschrank auf ihren Einsatz.
Mit nicht ganz einer halben Stunde Verspätung traf sie ein und sprudelte über in wortreicher Entschuldigung für ihre Verspätung, erkennbar mehr belustigt als peinlich betroffen, lobte den herrlichen Duft nach Abendessen, die ansprechende Dekoration, die dezente Beleuchtung, beschwerte sich nicht über den im Hintergrund säuselnden Jazz und bekundete nach einer herzlichen Umarmung und einem flüchtigen Kuß einen Bärenhunger. Dieser war mir schon als real existierend bekannt. Dass er keine erkennbaren Spuren hinterließ, war ihrer Begeisterung für regelmäßigen Sport
zuzuschreiben.
Bei alledem kam ich zu nicht mehr als einem kurzen: Schön, dass Du da bist! und musste mich dann bemühen, die Kinnlade wieder unauffällig zuzuklappen, als ich so dastand mit ihrer Jacke in den Händen und ihr beim Betreten des zum Vorraum hin offenen Wohn-Ess-Bereichs nachsah. Sie schien um ihre Wirkung zu wissen und ging mit einem strahlenden Lachen auf dem Gesicht besonders neckisch.
Sie hatte eingekauft. Nicht irgendetwas, sondern so richtig. Normalerweise war ihre Erscheinung bei Anlässen offiziellen Charakters mehr von einer lässigen Eleganz, in der Freizeit hingegen bequem, aber immer etwas feiner als gemeinhin üblich. Nun stakste sie auf Lackschuhen mit für ihre Verhältnisse wagemutigen Pfennigabsätzen in die Wohnung und schwang ihre Hüften in diesem kurzen, sündig engen schwarzen Rock so reizvoll, dass mir trotz vermeintlichem Wissen um den weiteren Ablauf des Abends ganz anders wurde.
Ihre Kostümjacke noch in Händen sah ich etwas verlegen an mir hinab, aber für Verbesserungen aus meinem begrenzten Fundus war es nun wirklich zu spät. Ungeniert unterbrach sie mein sinnloses
Sinnieren und fragte, ob es noch lange dauern würde, schließlich sei ich ja heute Abend ihr Gastgeber. Ich hängte die Jacke an die Garderobe und eilte in die Küche, um den ersten Gang aufzutragen und die Soße wieder auf die Wärmeplatte zu geben. Ich schenkte ihr Wein und Mineralwasser ein und stieß mit ihr auf unseren Abend an.
Der Durst war groß und der Hunger, auf jeden Fall aber der Appetit ebenso, denn sie stocherte nicht verlegen und unkonzentriert in der Salatkreation herum, sondern rückte ihr und den überbackenen Weißbrotscheiben zielstrebig zu Leibe. Auch ich hielt mich nicht bedeckt, aber die Gefräßigkeit, die mir nachgesagt wird, stellte sich nicht in bekanntem Ausmaß ein. Es war nicht ganz einfach für mich, denn aus dem tiefen Dekollete ihrer dunkelroten Bluse lugte weiße Spitze, vermutlich eines Korsetts. Die Brüste waren ansprechend gehoben und zwischen ihnen baumelte ein Anhänger aus poliertem Edelstahl mit einem kleinen Brillanten im linken oberen Bogen.
Meine Augen wanderten von ihrer Brust hoch zu ihren dunkel geschminkten Lippen, ihren Augen, ihrem Haar. Sie hatte offenkundig nicht nur eingekauft, sie hatte auch einen Besuch beim Friseur und der Kosmetikerin absolviert. Und obwohl ich gerade ihre unkomplizierten, alltagstauglichen Vorlieben bei Mode und Kosmetik schätzte, so musste ich mir eingestehen, dass mich diese ungewohnte Verkleidung und Maskerade schlicht und ergreifend umhaute.
Sie wusste um ihre Wirkung, tat unwissend und rückte doch jedes ihrer anregenden Attribute beständig in den Vordergrund. Sie beugte sich mir mehr als nötig entgegen und ich musste ihr einfach in den Ausschnitt sehen, obwohl ihre Lippen ebenso lockten wie ihre Augen, ihr Hals. Der freche, nackenlange Blondschopf war meisterlich Form gebracht, und wenn sie den Scheitel seitlich aus dem Blickfeld schüttelte, so gab das einen sinnlichen Ausblick auf leidenschaftliche Bewegungen in hoffentlich nicht zu ferner Zukunft.
Die Unterhaltung war angeregt und ich war unsicher. Es gelang mir nicht, meine brodelnden Sehnsüchte einfließen zu lassen, zu souverän und gelassen ging sie mit meinem defensiv schmachtenden Verhalten um. Ich hing an ihren Lippen und auch an anderem, freute mich, dass sie so gut gelaunt war und beschloß, den Abend ganz sicherlich nicht einzuklagen, wollte ihm vielmehr einen offenen Ausgang zubilligen. So wie sie jetzt in meinem Beisein sprühte, wollte ich sie noch viele Male bei mir haben. Das sollte nicht durch ein verengtes Verständnis von Nähe und Sinnlichkeit gestört werden. Mir und ihr goß ich reichlich nach und die Stimmung wurde zunehmend heiter.
Ach, ich bin so satt, ich kann mich kaum noch rühren, stöhnte sie nach Hauptgang und Nachspeise, die ich doch betont leicht gewählt zu haben glaubte. Meine erschreckte Enttäuschung ob der befürchteten und nun wohl in Aussicht gestellten Aufgabe unserer erotischen Zielsetzung musste mir schlagartig ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn lachend erhob sie sich und stellte richtig, dass das nur Spaß gewesen sei. Sprach‘s und schritt ins Schlafzimmer, als sei der Weg dorthin der Laufsteg einer großen Modenschau und der Catwalk ihre tägliche Profession.
Vor dem Bett postierte sie sich breitbeinig, so weit der enge Rock das zuließ, stemmte die Hände in die Hüften und blickte über ihre Schulter zurück. Ihr lautloses Lachen forderte mich heraus, meine Brust war beengt. Was für ein Anblick, diese Figur, und so gezielt in Szene gesetzt. Sie öffnete den Reißverschluß ihres Rockes und ließ ihn zu Boden sinken. In schwarzen Strümpfen, gehalten von durch die Bluse verborgenen Bändern, stand sie und ließ auch diese Ansicht genüßlich auf mich wirken. Mein erregtes Leiden war wundervoll.
Mir immer noch den Rücken zukehrend, öffnete sie Knopf für Knopf ihre Bluse und ließ sie langsam von den Schultern gleiten. Auf ihrem Gesicht, in ihrem Blick, in ihrem Lachen stand die Befriedigung geschrieben, die sie in meiner verlangenden Betrachtung fand. Jeden Augenblick schien sie endlos auszukosten und ich wollte, dass es nie endete.
Sie trug tatsächlich ein weißes Korsett zu schwarzen Strümpfen und schwarzem Slip. Gerade ihr hatte ich einen derartigen vermeintlichen Stilbruch, der wahrlich keiner war, nicht zugetraut. Sie sah phantastisch aus, wirklich wie auf jenen meisterlichen Aktphotographien, denen es gelang, Ästhetik und Erregung, dezente Andeutung und unverhohlenen Einblick kongenial zu vereinen.
Nur hier war es ungleich mehr. Ich konnte am amüsierten Spiel ihrer Mundwinkel, dem starken Blick ihrer blauen Augen, dem intensiver werdenden Heben und Senken ihrer Brust direkten Anteil nehmen, denn alles war untrennbar verbunden mit mir, sie suchte wirklich den Blick in mein Innerstes.
Immer noch stand ich in der Tür und starrte sie an. Ich hatte nicht direkt Hemmungen, auf sie zuzugehen, sie in den Arm zu nehmen, zu küssen, aber ich fürchtete, damit etwas zu stören, vorzeitig zu beenden, was mit Bedacht für mich vorbereitet und dargeboten wurde. So verharrte ich in erregter Betrachtung und überließ es vollkommen ihr, das Gesetz des Handelns zu bestimmen.
Meine nicht sonderlich charmante Passivität schien sie nicht zu stören, mehr zu amüsieren. Sie kam nicht auf mich zu, sondern setzte sich auf den Rand des Bettes, schlug ihre Beine übereinander und fragte fordernd: Na, noch interessiert? Was für eine Frage, ich wußte ja nur nicht, wie ich dieser wunderbaren ästhetischen Selbstinszenierung nur annähernd entsprechen könnte. Und das lustvolle Empfinden in Betrachtung versunken war an sich schon enorm.
Eine offen ausgesprochene Antwort schien sie gar nicht zu erwarten. Sie rollte sich kurz zurück auf den Rücken, streifte ihr Höschen ab, spannte dessen Bund über ihren linken Daumen, zog mit der rechten Hand zurück und schoß es mir ins Gesicht. Herzerfrischend lachte sie über ihren Treffer und ließ sich auf das Bett sinken. Eine erotische Selbstinszenierung in makelloser Schönheit ging einher mit vollkommen ungezwungener Heiterkeit, ohne dass eines dem anderen abträglich gewesen wäre.
Auch ich musste lachen. Genießerisch räkelte sie sich vor mir und ihr Duft hing nun schon schwer in der Luft, zog mich zu ihr hin, wo der Blick noch in der Distanz verweilen wollte. Sie zeigte sich zeigefreudig, zog auf der Seite liegend und mir den Rücken zukehrend ihre rechte Pobacke hoch, streckte ihren Anus, der wie ein sehnsüchtiger Kußmund über ihrer Spalte thronte. Mit geschlossenen Augen knabberte sie an ihrer Unterlippe, wusste, welches Gewitter sich in mir, dem umworbenen Voyeur, entlud.
Ich riß mir die Kleider vom Leib, hechtete neben sie auf das Bett und drängte mich an sie. In einer wilden Balgerei stöhnte sie ihr Lachen und lachte sie ihr Stöhnen, drängte mir ihren Nacken, ihren Hals an den Mund. Meine Hände fassten ihre von der Büstenhebe umschlossenen Brüste, ihre Hüften, ihre Schenkel und wanderten in ihren Schritt. Feucht war und ließ sich stirnulieren an ihren Zentren heißester Erregung. Ohne meine Finger von ihrem zitternden Unterleib zu entfernen, küsste und biß ich mich von ihrem Nacken über ihre Schultern, Arme, Hüften nach unten. Sie rollte sich auf den Bauch und aus weit gespreizten, angewinkelten Beinen drückte sie sich langsam hoch in kniende Stellung, in der sie ihr Gesäß weit überstreckte.
Meine Lippen, meine Zunge lösten meine Finger ab. Seitlich nach unten geneigt vibrierte ich auf ihrer Perle, im Wechsel dazu saugend und leckend in ihrem köstlichen Geschmack. Es schüttelte ihren Unterleib und heftig kam sie. Nach wenigen Momenten war ihr der heftige Sog meines Mundes zu intensiv und ihre Hand drängte mein Gesicht fort von ihrem senkrechten Lächeln. Mein Mund forderte wild in ihrem Anus, dann richtete ich mich auf, packte ihre Hüften und drängte meinen Unterleib hinter sie. Sie griff mit ihrer Rechten zwischen ihren Beinen hindurch und führte mein Glied an ihre Vagina.
Es war so leicht, in ihre heiße Feuchte einzudringen und ihr zuckender Körper verlangte nach einem schnellen Rhythmus, heftigem, tiefen Eindringen. Aus ihrer Kehle drangen ungezügelte, gutturale Laute, ihr Nacken liebte meinen Biß, ihre Zunge fand meine und mit ihr ihren eigenen Geschmack. Ich hielt ein wenig inne, drückte mich ohne Reiz in sie, lag schwer in ihrem Rücken, ihre Brüste fest im Griff. Sie drängte mich aus ihr, ohne mich von sich zu lassen, umfaßte mein Glied und führte es an ihren After. Er war feucht von ihrer Scham, feucht von ihrem erregten Schweiß, feucht von meiner schmutzigen Liebkosung und so glitt ich in ihren willigen Muskel.
Eine ungewohnte, heiße Enge umfing mich, ganz vorsichtig in sanftem Vor und Zurück drang ich tiefer. Sie gab sich ganz hin, drückte sich mir entgegen. Fest hielt ich sie umfangen und stieß tief in sie. Heftig stöhnte sie auf, als ich kurz darauf in ihr kam. Vollkommen entkräftet sackte ich über ihr zusammen, so dass sie sich zur Seite rollen ließ, um nicht unter mir zusammen zu brechen. Ich glitt aus ihr und mit gehauchtem Wimmern drückte sie sich an mich, suchte meine liebkosenden Lippen. Langsam entspannten wir uns und hielten uns lange in den Armen.
Plötzlich lachte sie.
Sich zum Sex mit einem festen Termin zu verabreden, ist gar nicht so schlecht, raunte meine zufrieden strahlende, langjährig angetraute Ehefrau.
Sag ich doch.
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