...Mit dem Bananendampfer dritter Klasse, ging es also gen Oranga. Sechs Wochen schrecklicher Seekrankheit lagen vor uns, bevor uns Bischof Consales Maria de Escordial in seiner Residenz empfing.
Doch dort wurden wir nicht etwa großzügig untergebracht und bewirtet. Der protzige Würdenträger gab uns lediglich letzte Anweisungen, ...versorgte uns noch mit den allerneusten Vorurteilen, gab uns seinem Segen, und schickte uns postwendend in unsere Einsatzgebiete...
Dann nahm er seine beiden kleinen Messdiener bei der Hand, ...und verschwand mit ihnen auf nimmer wiedersehen...
Während wir noch über ihr Schicksal nachsannen, rollten auch schon vier Militärlastwagen vor die Residenz. Die Fahrer hatten den Auftrag, uns an unsere Bestimmungsorte, ...und wie wir glaubten, an die Feuerstellen unserer Martyrien zu bringen...
Wir Brüder verabschiedeten tränenreich voneinander. Dann stiegen wir auf die Wagen, bekreuzigten uns, ...und fuhren unter den mitleidigen Blicken der Soldaten unserem ungewissen Schicksal entgegen...
...Der Wagen holperte durch immer unwegsameres Gelände. Bald waren wir vollkommen von der grünen Hölle umgeben. Auch die Soldaten wurden immer unruhiger. Meine Eskorte klammerte sich nervös an die Gewehre. Dann hielt der Wagen plötzlich im grünen Nichts.
Die harten Männer umarmten mich zum Abschied, wie sie es wohl auch mit einem todgeweihten Kameraden gemacht hätten. Ich spürte echtes Mitgefühl...
„Sollen wir dich erschießen?“ ...bot man mir freundschaftlich an.
„Dann hast du es schneller hinter dir.“
Ich wusste das Angebot wirklich zu schätzen; ...ja diese Anteilnahme rührte mich sogar zu Tränen. Ich überlegte auch kurz, ...aber dann lehnte ich ab.
„Der Herr hat mir eine Aufgabe gegeben, die ich nicht ablehnen kann,“ ...zuckte ich nur mit den Schultern.
Die rauen Kriegsmänner schlugen das Kreuzzeichen, ...und beteten für mich. Dann raste der Lastwagen davon, so schnell ihn die Räder trugen...
Plötzlich ganz allein, fasste ich mein Kreuz fester, ...und nahm den schmalen Pfad unter die Füße. Grauenvolle Geräusche drangen aus der unergründliche grünen Hölle an mein Ohr. Ich hoffte inständig, dass sich bald ein Krokodil, oder gar der große, sagenumwobene Makonatovogel meiner furchtsamen Existenz annehmen würde...
Doch weder Krokodil, noch Makonatovogel, hatten ein Einsehen.
Ich mag schon ein zwei bis drei Stündchen gewandert sein, als ich plötzlich von diesen nackten, wilden Teufeln umringt wurde. Die Dämonen schnitten fürchterliche Grimassen, tanzten ausgelassen um mich herum, ...wedelten mit ihren fürchterlichen Speeren, ...und zwickten mir unter grausamem Lachen ins Fleisch.
Ich verteidigte mich tapfer. Ich sprach unzählige Gebete, die ich ihnen wie die Salven eines Maschinengewehrs entgegen schleuderte. Schließlich nahm ich im Nahkampf mein Kreuz von der Kette, ...und hielt es den Angreifern in Erwartung des Endes entgegen. Doch selbst die schwersten Geschütze des Herren, waren gegen diese heidnischen Teufel absolut machtlos.
Sie lachten nur und schnitten amüsierte Grimassen. Nachdem sie meinen Kampf eine Weile hatten auf sich wirken lassen, warfen sie kurzerhand ein Netz, ...und wickelten mich darin ein.
...Wenig später im Lager eingetroffen, brach die wahre Hölle über mich herein…
Vollkommen nackte „Teufelinnen und Kindsteufel“ kamen herbei gelaufen, und wollten die frisch gefangene Mahlzeit begutachten. Die Kerle ließen mich derweil einfach samt Netz auf den harten Boden fallen und gingen davon.
Kinder wie Weiber, fielen über mich her. Unter ausgelassenem Gekreische zerrten sie mich aus der Kutte. Um so mehr ich mich wehrte, um so größer war ihr Spaß.
Schließlich stand ich vor ihnen, wie ich auf die Welt gekommen war. Schamhaft bedeckte ich meine Blöße. Betend sank ich auf die Knie und erwartete mein grausames Ende.
Aber ein junger, lachender Teufel hatte Erbarmen mit mir und meiner Nacktheit und reichte mir eine jener obszönen Geschlechtshüllen. Immerhin...
Nun brach die wahre Hölle auf mich ein. Die Kreaturen des Bösen schlugen ihre Trommeln und entzündeten ein Feuer auf dem Platz. Als es ordentlich loderte, wurde ein großer Kessel mit einem Dreibein herbei geschafft und mit Wasser gefüllt...
Aber damit war es noch nicht genug. Bevor sie mich kochten, wollten sie mir noch alle Würde nehmen und mich der Hölle weihen. Denn eine wunderschöne, nackte Teufelin sprang in den scheinbar gar nicht so heißen Topf. Vergnügt spielte sie sich an Brüsten und Geschlecht herum, während man mich zum Kochtopf zerrte. Es wurde eng in meinem Köcher...
Weiterhin leistete ich erbitterten Widerstand. Durch standhaftes Gebet und fromme Gesänge, versuchte ich allen Anfechtungen des Beelzebub zu entgehen. Aber es half nicht. Mein kleiner Beelzebub war jetzt so hart, dass er meinen Penisköcher zu sprengen drohte. Denn die kleine Hure im Kochtopf machte solch obszöne Gesten, dass ich einfach nicht mehr wegschauen konnte. Unter Anfeuerung und wildem Gelächter, schleiften mich die kleinen Teufelinnen endgültig zum Feuer. Schon wuchteten sie mich in gemeinsamer Anstrengung über den Kesselrand. Mein Gesicht landete direkt zwischen den heißen Beinen der schönen Insassin. Das Wasser war wohl temperiert...
Nun begann mein Martyrium. Sofort fiel die „Schreckliche“ über mich her. Sie schlang ihren grausamen Unterleib um meine Lenden, riss mir die Schutzhülle fort, ...und umfing meinen Sündennagel mit ihrem glühenden Höllenschlund…
Sie "folterte" ihn derart gemein, dass er wie eine gewaltige Brechstange in ihr stand.
Noch immer flehte ich den Herren um Beistand an. Doch er ließ mich in der Stunde meiner größten Not allein.
Das Höllenweib wurde immer gnadenloser. Es rieb seinen verderbten Leib an mir, dass es mich schwindelte. Sie ließ ihre Brüste vor meinen Augen tanzen. Ich glaubte schon, ihre spitzen Dorne wollten sie mir ausstechen. Unter ihren Bewegungen drohte meine Stange schon zu schmelzen
Mein Widerstand wurde schwächer und schwächer. Meine Natur gewann die Oberhand. Das Mädchen lächelte. Sie hatte ein wunderschönes Lächeln… Damals wusste ich noch nicht, was ein Blow-Job ist. Heute weiß ich es mehr, als zu schätzen. Ihre Zunge schnellte wie ein Pfeil gegen meinen steifen Pilz. Zierliche Finger legten sich um seinen Schaft. Sie begannen damit, ihn zu Melken, während der saugende Mund immer geschickter wurde. Der Ohnmacht nahe, begann ich eine ungeheure Lust an dieser fleischlichen Tortur zu empfinden... Vielleicht hatte der Herr meine Gebete doch erhört, und mir einen Engel geschickt?...
Dann endlich, entlud sich meine über Jahre aufgestaute „Keuschheit“.
In diesem Augenblick starb der Mönch in mir. Ein echter Märtyrer, den es bestimmt auf direktem Weg ins Paradies geschossen hatte.
Zurück blieb der, der jetzt vor euch sitzt. Und auch der, lebt fortan im Paradis; einem weitaus greifbareren Paradies, als dem jenseitigen...
„
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„Mit der Zeit erlernte ich die Sprache meiner Gastgeber. So etwas wie „Sünde“ war ihnen völlig fremd. Verstieß jemand gegen die Stammesregeln, wurde er mit Augenmaß vom Häuptling oder dem Ältestenrat bestraft. Aber wer seine Strafe hinter sich hatte, war wieder ein gleichberechtigtes Mitglied der Gemeinschaft.“
„Mehr und mehr begriff ich, dass gerade diese Wilden ein gottgefälliges Leben führten, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannten. Um so länger ich mich mit dem alten Häuptling unterhielt, um so klarer wurde mir, dass in Wahrheit ich es war, der hier bekehrt gehörte.“
„Das Ergebnis sehen sie. Ich ließ mein altes Leben hinter mir, und wurde einer der Ihren...“
„Und was hat es mit diesem Menschenfressergerücht auf sich?“ ...erkundigte sich Orn
„In den längst vergangenen Tagen, als es noch häufiger Kleinkriege zwischen den Stämmen gab, verspeiste man tatsächlich hin und wieder einen erschlagenen Feind. Man ließ halt nichts verkommen, ...und glaubte überdies daran, ihn zu ehren, indem man ihn „in sich“ weiter leben ließ. Auch glaubte man daran, dass dadurch sein Mut und seine Weisheit auf den Sieger überging. Nur große Krieger und Häuptlinge wurden verspeist. Und auch nur, wenn sie in der Schlacht gefallen waren. Aber das ist schon lange her...“
Die „Kochkesselzeremonie“ ist noch ein Überbleibsel der alten Siegesfeier-Rieten. Reine, aber sehr angenehme Folklore. Denn heutzutage dient sie ausschließlich nur noch der Fruchtbarkeit...
Was dem Gast also ein rechter Genuss ist, ist der Stammesgesundheit mehr als billig. Denn sie bringt frischen Samen unter die doch recht isoliert lebenden Gemeinschaften...
Nachdem die goldsüchtigen Eroberer das Wort Gottes mit Feuer und Schwert predigten, und die Bekehrung der Heiden mittels Donnerrohr fast bis zur völligen Ausrottung der Stämme geführt hatte, führten die Überlebenden noch ein weiteres, sehr interessantes Fest ein. Nämlich „Die Große Orgie“. Traditionell findet sie einmal im Jahr statt, und ist das höchste Fest der kleinen Stämme.
„Sie haben großes Glück. Sie sind gerade zur rechten Zeit bei uns angekommen. Auf diese Party fiebere ich schon seit Monaten hin“, ...lachte Antonio.
„Und was wissen sie über die alten Waia, die dereinst diese Höhlen bevölkert haben?“ ...wollte nun Ali wissen.
„O, die alten Waia“, ...holte Antonio erneut weit aus. „Das ist eine uralte, wirklich grausige Geschichte, die man sich hier nur noch flüsternd am Lagerfeuer erzählt. Wenn die Kinder unartig sind, drohen ihnen die Mütter heute noch damit, sie von den Waja holen zu lassen“...
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„...Die Waia herrschten in längst vergangenen Tagen über das ganze Land. Sie galten unter den Stämmen als besonders Macht und blutgierig. Sie waren in der Tat echte Kannibalen, mit allem drum und dran. Sie jagten die Menschen zum Gefallen ihres perversen Gottes. Sie huldigten dem „Großen Ochsen“, den es ständig nach frischen Herzen gelüstete, ...genau wie die Priesterschaft nach frischem Fleisch. Im Gegenzug versprach der grausame Götze seinen Waia-Jüngern Reichtum und Macht, so lange die Blutströme nicht versiegten.“
„...Ob Ochsen keine Vegetarier sind? ...Selbstverständlich. Aber dieser ist aus Stein, und dazu ein Gott. Und wer versteht schon die Götter?“
„Natürlich stammten diese Opfer damals niemals aus den Reihen der Waia. Nur die unterworfenen Sklavenvölker hatten diesen Tribut zu leisten.
Doch eines Tages einigte der große Häuptling "Waia-Adios" die arg geschwächten Vasallenstämme. Er fegte die dekadenten Waia mit einem mächtigen Heer davon, und tilgte ihre grausame Kultur vom Erdboden.
Die Tempel wurden konsequent geschleift. Nur die unterirdischen Anlagen und der steinerne Ochse überdauerten. Denn niemand fand sich damals bereit, diese schaurigen Stätten zu betreten.“
„In der Legende heißt es, dass die Waia gewaltige Schätze angehäuft haben“, ...erkundigte sich Orn aus rein wissenschaftlichem Interesse.
„Ja“, grinste der Ex Pater. „Diese Legenden lockten schon die alten Eroberer. Und so manchen von ihnen lockten sie auch in die tödlichen Fallen des Labyrinths. Diese Falle wäre ja auch fast ihnen zum Verhängnis geworden. Schätzen sie sich glücklich, diese hübsche, intelligente junge Frau (Sabin errötete als er ihr bei diesen schmeichelnden Worten das Knie tätschelte) bei sich zu haben. Nur ihrem roten Wollfaden verdanken sie es, dass sie gerettet wurden.“
„In der Tat. Die Waia hatten durch die unermesslichen Tributleistungen ihrer Sklavenvölker, einen gewaltigen Schatz angehäuft. Aber sie verstanden unter Schätzen etwas völlig anderes, als sie es sich vielleicht darunter vorstellen mögen.“
„Als wertvollen Schatz bezeichnete man damals wie heute, den Schmuck aus bunten Vogelfedern. Um so seltener der Vogel, um so wertvoller seine Federn. Auch Muschelschalen, Schneckenhäuser und aufwendige Alltagsgegenstände waren sehr gefragt, und beliebte Zahlungsmittel.“
„Sie werden all diese wunderbaren Schmuckstücke auf dem großen Fest zu Gesicht bekommen. Meist werden sie übrigens von sehr hübschen Models vorgeführt...“
„Und was hat es mit dem geheimnisvollen Auge des Ochsen auf sich?“ ...erkundigte sich Orn neugierig.
„Der Legende nach, liegt auf dem Auge des Ochsen ein böser Fluch“, ...fuhr Antonio in seinem Bericht fort.
„
Es wird auch als das Auge der grausamen Macht bezeichnet. Ein verzehrendes Werkzeug der Unterjochung, geformt aus dem geschmolzenen Blut der Erde. Gierend nach immer frischen Opfern, schenkt es seinem Besitzer Reichtum und Macht. Aber ist der Eigentümer nicht in der Lage den „Hunger des Auges“ stillen, wird es ihn gnadenlos verzehren. Genau so, wie es einst auch die Priester der Waia verzehrt hat. Ihr Versagen mündete schließlich im Aufstand der Vasallen und leitete das Ende der Schreckensherrschaft ein...
Nachdem der große Häuptling Waia Adios das Heer der Waia vernichtend geschlagen hatte, und den Obersten „O-Waia“, auf seinem eigenen Opferstein enthaupten ließ, ließ er unter dem Ochsenaltar ein tiefes Loch ausheben. Sodann trat der siegreiche Heerführer mit seiner Strietaxt zwischen die mächtigen Hinterbeine der Statue und machte den Stier zum Ochsen...
Der Legende nach bebte die Erde, als das polierte Gemächt des Götzen in die Grube fuhr. Ein steinerner Penis, dessen Spitze von einem funkelnden Edelstein gekrönt war; dem berühmten „AUGE DES OCHSEN“.
Angeblich stürzten im selben Augenblick auch die Mauern der Waia-Stadt in sich zusammen. Ich persönlich glaube eher, man hat sie nach und nach geschleift.
Doch die Legende berichtet: Nachdem der Staub sich gelegt hatte, schien die Sonne heller, die Vögel sangen klarer, ...und die Frauen waren wieder schöner und Fruchtbarer, als in den Tagen des Schreckens. Der böse Fluch war endlich gebrochen (und die Mädels putzten sich wieder heraus, weil sie nicht mehr befürchten mussten, auf dem Altar zu landen...). Soweit also die Legende vom „Auge des Ochsen“.
Der verfluchte Edelstein soll noch heute unter der kastrierten Statue liegen, die einstmals ein Stier war. Doch seit Ewigkeiten hat sich niemand mehr in die Nähe des fürchterlichen Götzen gewagt... Auch sie sollten diesem Beispiel folgen“, ...mahnte der ehemalige Missionar…
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