Victoria am Samstag

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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Victoria am Samstag

Victoria am Samstag

Stayhungry

Zum Mittagessen setzte sie sich auf ihren Balkon und genoss den Geschmack des beginnenden Sommers. Nach einer entspannten Stunde in der Sonne wurde sie wieder von Unruhe erfasst. Sie packte sie ihre Sportsachen in ihren Rucksack und fuhr mit dem Rennrad entlang des Flusses durch den Park nahe der Innenstadt ins Fitnessstudio. Nach der klassischen Bauch-Beine-Po-Stunde gab sie sich noch eine krasse Einheit Spinning. Das wie auch die Fortbewegung im Fahrradsattel waren in ihrem sinnlichen Ausnahmezustand kontraproduktiv, denn ihr Kätzchen rieb sich da ständig und so kam Victoria einfach nicht zur Ruhe. Auf der Rückfahrt nach Hause hielt sie noch an ihrem Stammcafé in der Fußgängerzone, doch selbst interessierte Blicke von selbstbewussten Schürzenjägern konnten sie nicht ansprechen. Nirgends war er, dieser eine Blick, der verhieß, diesmal ist alles anders! So hatte sie keinerlei Lust auf das übliche Repertoire an mehr oder weniger plattem Anmachsmalltalk. Sie wollte unvermittelt Sinnlichkeit genießen in Perfektion und schon unter der Dusche im Fitnessstudio war sie kurz in Versuchung geraten, einfach ihre neue Lust weg zu masturbieren. Doch den an solchen Tagen üblichen dritten Durchgang wollte sie noch einmal perfekt inszenieren und genießen, alles andere wäre unbefriedigend. Also trank sie schneller aus als üblich, zahlte und floh das bunte Treiben aus eisverschmierten quäkenden Kindern und gelangweilten Flaneuren und vor allem die ihre Zweisamkeit unverschämt offen zur Schau stellenden Paare ihres Alters.

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Victoria stürzte in die Wohnung, streifte die Schuhe ab, warf die Sportsachen achtlos vor die Garderobe und riss sich Shirt und Pants vom Leib. Sie hechtete ins Bett, griff sich den Vib und führte ihn mit seiner himmlisch anregenden Unruhe direkt tief in sich ein. Ein paar Mal schob sie ihn noch ein wenig vorsichtig vor und zurück, dann begann sie sich hart zu stoßen. Mit weit gespreizten Schenkeln blickte sie auf ihren feuchten Schoß, ihre zerzausten Haare und ihre erregten Nippel. Mit dem rechten Mittelfinger begann sie ihre Perle zu massieren, während sie den Vib mit ihrer linken Hand unablässig in sich stieß. Es dauerte keine zwei Minuten und sie kam noch einmal mit heftigen Zuckungen ihres Beckens, mühsam bemüht nun nicht allzu laut zu sein mit den spielenden Kindern und quatschenden Nachbarn direkt vor ihrem Balkon. Nur Herr Fuhrmann hätte einen guten Blick auf sie gehabt, aber nach dem hatte sie in ihrer Erregung gar nicht geguckt und jetzt lag sie erschöpft und an solcherlei Beiwerk uninteressiert auf ihrem Bett, befriedigt, aber immer noch nicht ganz zufrieden.

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Dreimal war Victoria heute also schon gekommen von eigener Hand und ihr Verlangen ließ einfach nicht nach. War es über den Tag ein Rausch nicht enden wollender, allumfassender, zärtlicher, leidenschaftlich und sehnsüchtig aufwallender Regungen gewesen, so wandelte sich der nicht zufrieden gestellte Teil ihrer Gefühlslage mit dem Anbrechen des Abends zur schnöden Gier. Victoria hatte sich zurecht gemacht mit schwarzen halterlosen Strümpfen, weinrotem Mini, schwarzen High Heels und anthrazitfarbener Korsage anstelle einer Bluse unter der feinen schwarzen Lederjacke. Eigentlich war sie auf dem Weg in ihr Stammlokal, einem Restaurant auf dem Hügel über der Stadt mit Terrasse und wirklich beeindruckendem Blick auf Altstadt und Fluss. Doch auf halbem Weg bog sie ab nach Norden, aus der Stadt hinaus. Sie hatte heute echt keine Lust auf Clique, so rastlos wie sie noch war. Zwar mochte da etwas gehen, aber eben so, dass andere es mitbekommen. Darauf hatte sie keine Lust. Affären in der Clique, im Fitnessstudio oder ähnlichem arteten immer in kompliziertem Drama aus oder begründeten zumindest einen fragwürdigen Ruf, was sie sehr grundsätzlich ablehnte. Sinnlichkeit und Selbstbestimmung von Frauen waren immer noch übler beleumundet als bei Männern! Nicht dass, sie nicht zu dem stehen wollte, was ihre erotische Identität ausmachte. Aber nicht alles ging alle etwas an, und dazu stand sie wirklich. Anonym sollte es also sein, so dass sie es auch wieder verdrängen konnte, was gleich geschehen würde.

Am Rande nächsten Ortschaft, einer klassischen Schlafstadt vor den Toren ihres Wohnortes gab es eine einschlägige Bar, in der es nicht ausschließlich, aber unkompliziert auch um die Anbahnung kurzfristiger Begegnungen ging. Sie hatte den sportlichen Typen mit dem markanten Kinn und den leicht grauen Schläfen schon einmal gesehen hier, aber damals einen anderen an Land gezogen. Er durchschaute ihren forschenden direkten Blick sofort und zögerte nicht. Er stellte sich einfach vor, lud sie ein auf einen teuren, nicht alkoholischen Cocktail und versuchte, charmant zu sein. Er roch gut und was er erzählte, interessierte Victoria nicht. Zu dir, sagte Victoria bald, noch bevor er auf er mit galanten Umschreibungen auf den Punkt kommen konnte. Im Flur fielen sie mit wilden Küssen übereinander her. Schon griff er in ihren Hintern und an ihre Brüste, fummelte an den Knöpfen ihrer Bluse und zog ihren Mini nach oben. Sie öffnete seinen Gürtel und griff an seinen harten Schwanz im Slip. Wo steht dein Bett? fragte sie und hastig zog er sie um die Ecke in sein einigermaßen aufgeräumtes und stilistisch halbwegs ansprechendes Schlafzimmer. Victoria schubste ihn einfach auf das Bett und befahl ihm sich auszuziehen, was er nonchalant vollzog. Und so saß er da auf dem Bett mit einer zu Victorias Zufriedenheit prächtig aufragenden Erektion, während sie die Lederjacke und den Mini abstreifte und zu erkennen gab, dass sie keinen Slip trug. Sein gebannter Blick wanderte hektisch von ihrem Venushügel über ihre Brüste zu ihrem Gesicht und wieder zurück. Seine Augen weiteten sich noch mehr, als Victoria raunte: Wenn du wüsstest, was ich heute schon alles getan habe! Sie kramte einen Gummi aus ihrem kleinen Handtäschchen, rollte ihn ihm über, drückte ihn auf den Rücken ins Bett und senkte sich über den harten Mast. Mit kräftigen Stößen ihres Beckens begann sie, ihn zu reiten. Wenigstens brach ihm bei so viel weiblicher Bestimmtheit die Erektion nicht weg! dachte sich Victoria.

Bald hatte sie aber bald keine Lust mehr, ständig die Augen zu schließen, um nicht in sein aufgegeiltes, angespanntes Gesicht blicken zu müssen. Sie erhob sich von seinem Glied, drehte sich um und senkte sich mit dem Rücken zu ihm wieder auf seinen Pfahl. Mit einem kurzen frechen Blick zurück über die Schulter fragte sie scheinheilig: Gefällt dir mein Arschloch? Ja, dein Arsch ist wirklich toll! Aber deine Titten haben mir auch sehr gut gefallen! Ja, aber so spür ich deinen Prügel noch besser in meiner Möse! raunte Victoria und log damit nicht einmal. Wohlig wühlte der Luststab in ihrem Fötzchen, aber jetzt brauchte Victoria mehr Druck in ihrem Döschen, härter und tiefer wollte sie gestoßen werden als ihr Becken dies vermochte. Fick mich von hinten! herrschte sie ihn an und er kniete sich schnell hinter sie und tat das Richtige. Gut war das, so richtig gut, an den Hüften kräftig gepackt und leidenschaftlich durchgefickt zu werden! Aber jetzt stach Victoria der Hafer. Mach mir's in den Arsch! rief sie. Der Typ, Fritz oder Heinz oder irgend sowas, sie hatte es schon vergessen als er zu ihr ins Auto stieg, war gierig und das Liebesloch ihres Künstlereingangs war wahrlich entspannt von der Stimulation eines ganzen Tages. Doch er hatte kein Gleitmittel und kam echt nicht rein. Ja und so richtig grob wollte Victoria ihn nicht in sich bitten, denn der Gummi sollte schon halten. Lass es! War nur so eine geile Anwandlung! Fick mich durch hart von hinten! Hau rein, was das Zeug hält! Der Kerl gab sein Bestes und Victoria genoss es, einen harten Schwanz tief in sich zu fühlen in harten, groben Stößen! Ja, das war etwas, das sie von eigener Hand eben nicht hinbekam, heißes gieriges Fleisch in heißem gierigem Fleisch! Victoria kam nicht mehr in einem ekstatischen Höhenflug. Aber so willenlos die Dose gehämmert zu bekommen, ließ sie einfach zeitlos genießen, nun ja, eher es angenehm hinnehmen. Irgendwie wollte sie schon mehr, aber ihre Lust tat sich schwer mit einem weiteren
Anlauf, alles war überreizt in ihrem Unterleib und als er dann sehr schnell abspritzte, war's eben vorbei und Victoria irgendwie ganz froh darüber.

Mit dem Schwinden der Erregung und der hektischen Aktivität erlosch auch ihre triebhafte Geilheit und eine triste, eigentlich nicht wirklich angemessene Ernüchterung machte sich breit in ihr. Den Kerl jetzt verträumt anzuschmachten, war das letzte, wonach ihr zumute war. Sie hatte nur mit kritischem Blick kontrolliert, ob der Gummi gehalten hatte. Hatte er, also wenigstens damit keine Probleme. So schlecht war der Fick ja gar nicht gewesen, aber der Typ war tatsächlich ziemlich angetan von ihr, seiner gutaussehenden jungen Eroberung, und schien schon jetzt selbstgefällig an ein nächstes Mal zu denken. Daran war Victoria aber eben nicht gelegen. Wortlos stand sie auf, zog sich an und verabschiedete sich knapp von ihrem Fritz-Heinz-was-weiß-ich. „Vielleicht“ antwortete sie auf seine Frage nach einem Wiedersehen, ich weiß ja, wo ich dich finde! und zog die Tür schnell hinter sich ins Schloss.

Irgendwie hatte sie sich mit diesem banal triebhaften Ende den ganzen Tag voller ästhetischer und sinnlicher Höhepunkte versaut. Da wäre es wohl noch besser gewesen, Herrn Fuhrmann in eine Falle zu locken, der er gar nicht hätte entrinnen wollen. Aber abgesehen von der Unmöglichkeit, einen nibelungentreuen Ehegatten zu nächtlicher Stunde von der Seite seiner Ehegöttin loszueisen, hätte ihn sicher nach lustvollem Vollzug der Kater des schlechten Gewissens geplagt. Und darüber hinaus würde er wohl eine verzweifelte und schwer einzudämmende Anhänglichkeit entwickeln, die ihr alles andere als angenehm und gewinnbringend wäre. So sehr sie in ihm auch einen aufrichtig interessierten und engagierten Liebhaber erwarten konnte, so wenig konnte sie die damit einhergehenden problembeladenen Umstände gebrauchen.

Das nächste Mal würde sie weiter und intensiver von eigener Hand ihre Höhenflüge anstreben, schwor sie sich. Und sie würde nicht mehr schwachwerden und der Versuchung verfallen, sich in die Niederungen einer banalen, triebgesteuerten Paarung zu begeben. Sie würde sich selbst sinnlich erleben in kultivierter Schönheit und anheimelndem Ambiente, bis er endlich gebacken war, nur für sie, dieser romantische, verführerische, einfühlsame, leidenschaftliche Sexgott-Adonis!       .

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