Beim Waschen kniete sie auf dem Teppichboden und sah immer wieder hoch, lächelte ihn an und ihre Augen versprachen alle Seligkeiten dieser Welt. Dann bat sie ihn in ein schummeriges Chambre separée, das allerdings nur ein Kompartiment in einem größeren Raum war, abgetrennt durch einige Vorhänge von den anderen, ähnlichen Räumen, und als Inneneinrichtung nur eine Matratze besaß, sonst nichts. Man würde bestimmt jedes Geräusch hören, jedes Wort verstehen, wenn in den anderen Massageräumen Betrieb war, aber er war allein und blieb es auch, allein mit Maria. Sie hatte ein großes Handtuch auf die Matratze gelegt, ihn aufgefordert, sich auf den Bauch zu lege und sich neben ihn gekniet. Irgendwie hatte er gehofft, sie würde sich ausziehen und ihn, nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet, bedienen, aber dem war nicht so. Sie hatte Rock und Bluse anbehalten, nur ihre lange Seidenhaare hatte sie zu einem Knoten hochgebunden. Maria verstand ihr Handwerk und übte es mit ihren kräftigen Händen aus. Erst jetzt fiel ihm auf, wie groß und muskulös diese Hände waren, mit langen, ziemlich knöchrigen Fingern, mit deutlichen Sehen und ausgeprägten Adern auf den Handoberflächen. Solche Hände bekommt man wohl im Laufe der Zeit, wenn man dieses Handwerk, das war es ja, täglich ausübte, dachte er, während Maria ihn weiter durchwalkte und fast jede Muskel seines Körpers bearbeitete. Von Zeit zu Zeit schlug sie mit der Faust, der flachen Hand oder der Handkante auf ihn ein oder drückte ihren Zeigefinger in eine Kuhle seiner Haut. Um eine bessere Ausgangsposition zu haben, kniete sie zwischendurch sogar auf seinen Hintern. Dann war sie mit seinem rückwärtigen Körper fertig, er musste sich umdrehen und nun waren Bauch und Brust die bevorzugten Objekte ihrer Künste. In dieser Position konnte er ihr bei der Arbeit zusehen, ihr Gesicht anschauen und auch besser mit ihr sprechen. Er merkte aber rasch, dass eine Verständigung über den Austausch von Banalitäten hinaus, so gut wie unmöglich war. Sie lächelte nur, als er sie fragte, was nach der Massage käme. Sie verstand nicht, als er wissen wollte, ob er danach noch etwas erwarten könnte. Stattdessen zupfte sie nun an seinen Fingern und Zehen, als wollte sie diese aus den Gelenken ziehen. Ihm war klar, dass es sinnlos war, ihr vorzuhalten, was sie ihm auf der Straße ins Ohr geflüstert hatte. Erst als er sie direkt fragte „you make love with me or not“, verstand sie, kicherte und fragte zurück, „What do you want?“. Was er wolle, sei doch klar, die Frage sei nur, was sie ihm bieten würde. Doch hier schienen ihre Sprachkenntnisse wieder auszusetzen, denn sie gab ihm keine Antwort, dafür begann sie, schmerzhafte Punkte an seinem Kopf zu suchen und sie so zu drücken, dass er laut aufschrie.
Was er wollte, hatte sie aber anscheinend doch verstanden, denn auf einmal sagte sie, „Okay, yes, give me big money.“ Er habe doch schon bezahlt, protestierte er, sie habe doch selbst gesagt, er könne alles bekommen, ob sie das vergessen habe. Er könne ihr ein Trinkgeld geben, wenn sie es gut mache. Darauf Maria, die wohl doch etwas mehr verstand, „Yes, small money for massage you give me. But love only with big money.“ Er wollte wissen, was sie unter „big money“ verstehe. “50 Dollar“, war die prompte Antwort. Darauf er, „You are crazy, 50 is too much“. Maria lächelte. „But I am good, make special massage, 50 Dollar, not very big money.“ Sie handelten und schäkerten noch ein wenig herum, dann war Maria mit der Massage für das „small money“ zu Ende und sie hatten sich auf 20 Dollar als „big money“ geeinigt. Maria bestand darauf, dass er das Geld aus seiner Hosentasche kramte und ihr gab, erst dann stand sie auf, verließ das Kabuff und kam mit einer großen Tube zurück. Derweil lag er gespannt auf der Matratze und harrte der Dinge, die nun kommen würden. Die kamen dann auch, aber in einer etwas anderen Form, als er sich vorgestellt hatte. Von wegen Liebe im Separée oder weißer Schaum auf brauner Haut. Nicht einmal der Anblick des nackten Elfenleibs sollte ihm gegönnt werden. Weder die kleinen Brüstchen noch die wahrscheinlich sorgfältig rasierte Scham sollte er zu sehen bekommen. Maria machte keinerlei Anstalten, sich auszuziehen, stattdessen kniete sie sich neben seine Beine. Das deutete er als Aufforderung, aktiv zu werden. Er grapschte nach ihr und versuchte zwischen ihre Beine zu fassen. Das war ihr aber gar nicht recht. Sie entzog sich geschickt und beharrlich seinen Griffen und vereitelte durch Zusammenpressen und Wegdrehen jede Annäherung im intimen Bereich. Als er genervt aufgab, kicherte sie. Nun versuchte er es mit ihren Brüsten. Hier war sie nicht so rigoros, aber er konnte nur sehr feste, kleine Körbchen ertasten, in denen nur ganz kleine Wölbungen zu finden waren und die winzigen Brustwärzchen ließen sich durch sein Gefummel in keiner Weise erregen. Spätestens jetzt war ihm die Sachlage klar. Doch statt sich zu ärgern, lachte er laut und Maria stimmte in ihr Lachen ein. Sie war froh, dass seine Entdeckung keine schlimmen Folgen für sie hatte. Was dann noch abging, war die 20 Dollar kaum wert. Maria besorgte es ihm mit ihren kräftigen Männerhänden unter Zuhilfenahme der Gleitcreme und er musste, wohl oder übel, zufrieden sein. Nachdem also nicht mehr zu erwarten war, schickte er sich in die Lage und war am Ende sogar ein wenig befriedigt. Maria verstand diese Variante des „big money“ genauso gut, wie den Job für das „small money“. Ihre festen Hände konnten ganz sanft sein. Sie rieben und drückten sein bestes Stück, zogen und schoben und bemühten sich, es erst aufzurichten, dann stramm und stark zu machen. Es dauerte, vielleicht aus Trotz wegen der enttäuschten Erwartungen. Auch er bemühte sich durchaus, aber es sah eher mau aus, doch Marias Hände ließen nicht nach, bis es ihm endlich kam und sein Samen nicht gerade sprudelte, aber immerhin deutlich zu sehen war. Maria lachte erleichtert auf, offensichtlich froh, dass sie es geschafft hatte. Dann säuberte sie ihn mit einem Papiertaschentuch und ließ ihn allein. Sie war jedenfalls zufrieden, denn nachdem er sich angezogen hatte und den kleinen Hof wieder betrat, stand sie(er) bei ihren(seinen) Kollegen(Kolleginnen), schwenkte den 20 Dollarschein und erzählte freudestrahlend von ihrem „big money“ Erfolg. Als er sich anschickte zu gehen und ihr zum Abschied doch noch ganz freundlich zuwinkte, eilte sie zu ihm hin, umarmte ihn und gab ihm sogar einen richtigen Kuss, sogar auf den Mund, wenn auch nicht in, aber dennoch einen Kuss und fragte ihn, ob er am nächsten Tag wieder käme und um es ihm schmackhaft zu machen, bot sie sogar an: „tomorrow discount for big money.“
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