Dann erst hatte sie ihre Mutter angerufen, sie solle kommen und ihr helfen. Die Freundin erholte sich mit der Zeit, aber dann, aus heiterem Himmel, beschuldigte ihre Mutter das Baby, sie habe Unglück über ihre Tochter gebracht. Sie habe mit ihren scharfen Worten die Männer provoziert und einer von ihnen sei zurück gekommen, er sei der Attentäter gewesen und habe sich an den Mädchen für diese Schmach gerächt. Beweise gab es keine, die Polizei hatte nie richtig ermittelt, aber die sei korrupt, das wisse jeder und sie sei von der Mutter der Freundin bestochen worden. Der Grund für dieses Vorgehen war nach Srays Meinung, dass diese Mutter, Geld von Sray erpressen wollte. Sie wusste, dass sie einen europäischen Freund hatte und deswegen reich sein müsse. Es kam wegen des Unfalls zu einer Verhandlung und aus Gründen, die Sray nicht verstand, wurde ihr Baby völlig zu Unrecht, zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Sray vermutete, dass auch der Richter korrupt und bestochen worden war. Nun saß also ihr Baby schon seit einem Jahr im Gefängnis und hatte schlechte Aussichten vorzeitig frei zu kommen. Sray hatte einen Kredit aufgenommen und bezahlte viel Geld für einen Anwalt, ihren lawyer, der aber bisher noch nichts bewirken konnte, ihre Hoffnung aber nährt und somit auch selbst weiterhin Geld bekommt. Sray, ohne Ausbildung, ohne Beruf, ohne Perspektive, muss von dem wenigen Geld, das sie irgendwie zusammenkratzt, nicht nur den Kredit abstottern, sondern auch noch ihre Tochter unterstützen, damit sie etwas Richtiges zu essen bekommt und ab und zu ein Kleidungsstück. Im Gefängnis sei es sehr scheußlich, sie sei schon da gewesen, die Bedingungen seien katastrophal, ihre Tochter würde sehr leiden und sei ständig in Gefahr. Sray selbst litt natürlich auch unter dieser Last und ihre ganze Hoffnung lag darin, eines Tages wieder mit ihrem Baby zusammenleben zu können.
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