Vulva-Dialoge

Vulva-Dialoge - Teil 1

25 6-10 Minuten 0 Kommentare
Vulva-Dialoge

Vulva-Dialoge

Anita Isiris

Samira trug einen grünen Rock, der zu ihrem kastanienroten Haar sehr gut passte, und ihre beiden Kollegen hätten nicht zu sagen vermocht, wie oft sie sie in Gedanken schon ausgezogen hatten, die Samira, etwa wenn sie auf der Bücherleiter stand und einen Manara-Comic suchte. Samira trug größtenteils hellblaue oder orangefarbene Strümpfe, ihr Markenzeichen gewissermaßen. Aber unter diesen Strümpfen, verdammt, unter diesen Strümpfen verbarg Samira ihre Beine, ihre Schenkel, und die Region, in der Frauenschenkel naturgemäß zusammentreffen. Samiras Vulva. Und deshalb, und nur deshalb, waren sie nun hier, im Harzingerwald. Übereingekommen waren sie bei einem gemeinsamen Mittagessen am Fluss.

Keiner redete ein Wort, und Samira öffnete ein rotkäppchenartiges Körbchen, in dem sich drei Sandwiches und drei kleine Mineralwasserflaschen befanden. „Essen wir doch erst mal was“, sagte sie und senkte in gespielter Verlegenheit den Blick. Samira war gewieft und wusste, dass Frauen, die Scham zur Schau stellen, um mehrere Faktoren schärfer rüberkommen als solche, die wirken, als wäre ihnen alles egal.
„Schaut mir doch beim Duschen zu, Ihr Männer, Ihr geilen Böcke. Mehr als Titten habe ich nicht herzuzeigen. Sie hängen da, ein Leben lang, sie sind im Grunde genommen dumm wie Brot, aber Ihr Männer macht ein Riesentheater um unsere Möpse. Jetzt seife ich mir den Hintern ein. Auch der weibliche Arsch. Dumm wie Brot, genau wie die Titten, aber die Männer drehen durch. Die Vulva einseifen. Jaaa, das ist schon etwas anderes, nicht? Eine Vulva ist keinesfalls dumm wie Brot. Sie führt ein Eigenleben, ist etwas Ur-Weibliches, eine Vulva strahlt Magie aus, hier spielt die Musik, Ihr Männer. Merkt Euch das.“

Dann, endlich, war da der Moment, in dem Samira sich aus ihren Klamotten schälte. „Kein Fummeln, Penetration schon gar nicht, nur schauen“, flüsterte sie und wurde gegen ihren Willen rot. Die beiden Männer brummten zustimmend. Sie konnten es kaum erwarten, ihre Kollegin nackt zu sehen, mitten im hohen, hohen Farn. Samira benötigte vor lauter  Nervosität etwas länger, um ihren BH zu öffnen, ihre schneeweißen Brüste mit den rosa Nippeln freizulegen und sich an ihren Strümpfen zu schaffen zu machen. Aber endlich hatte sie es geschafft. Lächelnd zog sie die Beine an, streifte Strümpfe und Slip ab und offenbarte ihre … Vulva.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4353

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben