Vulva-Dialoge

Vulva-Dialoge - Teil 1

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Vulva-Dialoge

Vulva-Dialoge

Anita Isiris

Mancher Schriftsteller hätte vor Nervosität die Rinde von den Bäumen geklaubt, so schön war das, was Samira herzeigte. Wie ihr Haupthaar war auch ihr süßer Busch von kastanienroter Farbe, und beide Männer streckten verlangend die Hand aus, wie früher, als sie auf dem Jahrmarkt ein Schokoeis bekamen. „Kein Fummeln“, wiederholte Samira mahnend. „Wir sind alle drei in einem anspruchsvollen, wortlastigen Beruf zu Hause“, sagte sie. Meine Vulva und ich wünschen uns von Euch beiden ein Gedicht. Ein Vulva-Gedicht. Versucht, mit meiner Vulva über Poesie in Verbindung zu treten.
Kahleb war der deutschen Sprache nicht allzu mächtig und senkte betrübt den Kopf. „Fang einfach an“, ermutigte ihn Samira, stand auf, lehnte sich an einen Baum und stellte ihre hübsche Vulva zur Schau. Kahleb konnte zuerst kaum den Blick von den weißen Brüsten der angehenden Buchhändlerin lösen, die so herrlich mit ihrem kastanienroten Haar kontrastierten, gab sich aber dann einen Ruck. Er fixierte Samiras Vulva aus zusammengekniffenen Augen, dann begann er.

„Oh Weib, was Du hier mit uns machst
Wie gar vergnüglich uns belachst
Wir sind doch auch nur tumbe Männer
Im Kopf nicht mehr als manche Penner
Wenn uns ein Mösenwald verzückt…
Ich kann nicht mehr! Ich werd‘ verrückt.“

Ohne Samiras Reaktion abzuwarten, nestelte Kahleb an seiner Jeans, nahm seinen steifen Riesenschwanz in die Hand und wichste vor den Augen der beiden Kollegen, bis sein weißlicher Saft von einem unbeteiligten Riesenfarn tropfte.
„Grande finale“, lachte Samira. „Angesichts der Tatsache, dass Du die deutsche Sprache noch nicht ganz so gut beherrschst, war die Show doch ganz ordentlich. Jetzt Du, Sebastian.“
Sebastian fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ein Lichtstrahl durch die Baumkronen brach und Samiras Schamhaar sanft zum Leuchten brachte. Er war tatsächlich ausgehungert. Den ganzen Tag nur Landkarten, und in der Nacht blieb ihm nur sein Tablet mit einer extensiven Sammlung altmodischer Analvögelvideos mit Frauen, bei denen er nicht beurteilen konnte, ob sie vor Lust oder vor Schmerz schrien.
Aber das hier war etwas anderes. Die echte, naturnahe, archaische Vulva einer angehenden Buchhändlerin. Buchhändlerinnen sind oftmals sehr schlichte Frauen, schlicht angezogen, weil ihr Monatsgehalt ihnen nicht mehr ermöglicht als preiswerte Blusen und H & M Jeans. Entsprechend insinuierte Sebastian, dass sich Buchhändlerinnen kaum jemals rasieren. Sie waren Buchstabenverbundene, Seelenverwandte, also wozu ein Kahlschlag im Bereich der Vulva? Samira war das im wahrsten Sinne leuchtende Beispiel, denn jetzt, wo ein weiterer Lichtstrahl durchs Gehölz brach, erstrahlte die Vulva der Kollegin diamantengleich.

„Oh Diamant“, hob er an.
„Oh Diamant in diesem Land, gezeichnet auf so vielen Karten
Oh… lass mich doch nicht länger warten.
Du bist so herrlich zart bestückt
Dein Fötzchen ist’s, das mich beglückt
Samira, Deiner Vulva Schein
Macht, ach, mein Herz so völlig rein“

„Fötzchen ist etwas vulgär“, kritisierte Samira umgehend. „Aber ja, ich sehe schon, ich bin hier mit zwei Dichtern zwischen hohem Farn. Nun, da Ihr mit meiner Vulva in den Dialog getreten seid, belohne ich Euch.“ Samira löste sich von ihrem Baum, legte sich ins Moos und masturbierte genussvoll vor den Augen ihrer beiden Buchhändlerkollegen, die sich kaum sattsehen konnten.
Dann kam Samira mit einem langgezogenen Seufzen. „Jetzt wisst Ihr, wie ich mit meiner Vulva kommuniziere“, sagte sie lächelnd, tupfte sich mit einem Papiertaschentuch trocken und stand bald darauf wieder da, als die bestrumpfte Samira, als die Sebastian und Sahleb sie kannten, liebten und schätzten.
„Wir sollten die Vulva-Dialoge fortsetzen, findet Ihr nicht?“, lachte Samira, trat zwischen die beiden Kollegen, nahm Kahlebs rechte und Sebastians linke Hand, drückte sie zärtlich, und so verließ das Trio den geheimnisvollen und inspirierenden Ort des Geschehens.

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