Das Vulva-Model

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Das Vulva-Model

Das Vulva-Model

Anita Isiris

Marions Vulva war perfekt ausgeleuchtet. Entspannt lag die junge Frau auf dem grossen orangefarbenen Sofa und öffnete ihre Schenkel, so weit sie konnte. Um sie herum standen vier Männer und zwei Frauen. Sie wirkten hoch beschäftigt. Vor den Künstlern standen riesige Lehmtöpfe mit farbigem Inhalt. Marion sah unverschämt gut aus mit ihrem Kurzhaarschnitt und der weissen Bluse, die sich über den Brüsten spannte. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden war aber ganz auf Marions Vulva gerichtet.

Marion hatte eine richtige Zaubermuschi. Jeder plastische Chirurg hätte sich hier orientieren können, was echte Weiblichkeit denn nun wirklich war. Innere und äussere Labien waren gleichermassen sichtbar und in einem Grössenverhältnis, das an wahre Kunst gemahnte. Auch die Farbgebung war perfekt. Helles, frisches Rosa leuchtete geheimnisvoll aus Marions Innerstem; ihre gebräunte Haut war nicht im Solarium gegerbt worden, sondern stammte von natürlicher Sonneneinstrahlung in Cap d'Agde, wo sie sich befanden.

Täglich liess Marion ihren Körper von der Sonne küssen, vom Wind streicheln, aber exponierte sich nicht in derselben Besessenheit, wie das andere taten. Sie legte sich auch mal an den Schatten und malte in Gedanken Wolkenbilder. Und jetzt exponierte sie ihre Vulva. Marion zeigte sich gern, wenngleich dieses schamlos-Offene der Situation sie befremdete. Sie verdrängte das aber. Es erregte sie ungemein, dass da auch Frauen beteiligt waren am Vulva-Modeling. Marions Vulva wurde modelliert, von fünf Künstlern, und die einzelnen Skulpturen nahmen Form an. Mit ernsten Gesichtern standen sie da und wirkten in ihren langen weissen Schürzen wie Chemielaboranten. Besonders Mark mit der schwarz umrandeten Brille hatte es ihr angetan. Seine Augen verrieten ihr, dass er noch ganz andere Dinge mit ihr hätte tun können – als sich lediglich von ihrer Möse zu einem Kunstwerk verleiten zu lassen. Bestimmt war er ein ganz schlimmer Finger, der Mark, verheiratet, drei Kinder, Reihenhäuschen, aber mit einer Frau, die sich hatte gehen lassen, sich vor dem TV mit Süssigkeiten vollstopfte und sich kaum je von ihrem Pyjama trennte.

Die andern beiden Männer waren bedeutungslos. Mark hatte sie mitgebracht, Kollegen vermutlich, die mit ihm ab und an einen Pastis kippten, unten an einer der Bars. Die Frauen waren da schon wesentlich interessanter. Lu war schlank, hatte dichtes blondes Haar und hatte einen sehr ernsten Zug um den Mund, während sie sich aufs Modellieren von Marions Cliti konzentrierte. Sie geriet etwas übergross, diese Cliti, aber so was liegt ganz im Rahmen der künstlerischen Freiheit.

Susan hatte riesige dunkle Augen, in denen man beinahe ertrank. Sie hiess eigentlich Susanna und stammte aus Kalabrien. Susan verbrachte jeden Sommer in Cap d'Agde, und keine Sinneserfahrung war ihr fremd. Mit zarter Hand modellierte sie soeben Marions innere Labien. Nach einer weiteren Stunde hatten die fünf Künstler bunte Blumen vor sich, Orchideen, entfaltete Lotusblüten, Rosenblätter gar. Im Scheinwerferlicht lockte Marions Muschi. „Wenn bloss einer käme und mich nähme“, schien sie zu flüstern. Marion hatte die Augen geschlossen und den Kopf zur Seite gedreht. Sie stellte sich vor, Mark träte hinter seinem Lehmtopf hervor, knöpfte seine Schürze auf, öffnete die Hose und würde ihr das geben, wonach ihr im Moment der Sinn stand. Oh ja, Marion wollte gevögelt werden. Jetzt, sofort.

Die Luft war salzig, und draussen waberte ein unnatürlich warmer Sommerabend. „On y est?“, fragte Lu. „Allez!“, antwortete Mark. „On a beaucoup de temps.“

Da knöpfte Marion ihre Bluse auf. Sie trug keinen BH. Lustvoll knetete sie ihre Brüste. Sie hatten schon zwei Kinder gestillt, diese Brüste, und sie folgten der Schwerkraft. Im Liegen aber fielen sie etwas zur Seite und wirkten wie liebliche Wonnehügel. „Drück die Titten zusammen“, sagte Mark. „Tu es für uns.“ „Falls sie das tut, tut sie es jedenfalls nicht für mich“, konterte Susan trocken.

Alle sechs Beteiligten flachsten noch eine Weile herum, bis er dann endlich den Raum betrat, der bekannte Filmregisseur. Augenblicklich war es totenstill. Alle richteten den Blick auf die Lippen des Impresarios. Dieser nestelte an seiner Hose, entblösste seinen imposanten Schwanz und stellte sich direkt vor Marion. „Beautiful“, sagte er. „I love what I can see. Let's do it in colours first.“ Er trat neben Lu und richtete seinen Edelschwanz auf deren Vulva-Kunstwerk. Es stand auf einem kleinen Überschiebetisch. Gemächlich wichste der Regisseur, als wäre es das normalste der Welt. Dann griff er nach Lus Plastik und stülpte sie sich über die Eichel. Es wirkte monströs. „I can get no satisfaction“, summte er und nahm sich die Kunstwerke von Tom und Jerôme, den beiden etwas farblosen Männern, vor. Er spiesste sie auf, grinste breit und stiess ein paar Mal zu – bis die beiden Werke nichts anderes mehr waren als bunte Lehmkugeln.

Marion verfolgte die Szene atemlos. Der Super Trouper wärmte ihren Unterleib. Der Regisseur nahm sich auch die Werke von Mark und Susan vor. Da war nur noch lehmiger, farbiger Matsch, die Leuchte, und Marions verlangendes Liebesloch.

„Jetzt die Nachspeise“, sagte der Filmregisseur heiser, kniete sich zwischen Marions Schenkel und führte vorsichtig seinen Schwanz ein. Für Marion war er viel zu gross. Sie stemmte dem Mittfünfziger ihren Unterleib entgegen und erleichterte diesem so das Eindringen. Die Künstler in seinem Rücken waren indes auch nicht untätig. Sie entledigten sich ihrer Kleider. Besonders Lu war eine Augenweide. Mark machte sich sofort über sie her. Die beiden farblosen Herren waren offenbar schwul und küssten sich. Sie rieben sich gegenseitig die Schwänze. Susan wirkte etwas verloren. Sie hatte nur noch ihren Slip an und war sich offenbar nicht ganz schlüssig, an wen sie sich wenden sollte.

Der Filmregisseur vögelte heftig und lustvoll. Marion versank in einem Liebestaumel der dritten Art. Susan zog ihren Slip aus, ging ums Sofa herum, stellte sich über Marions Gesicht und liess sich von ihr die Spalte lecken. Die beiden Schwulen waren ineinander verkrallt. Da kippten zwei Lehmtöpfe um. Der Inhalt klatschte zu Boden; das Schwulenpaar wälzte sich darin. Auch Mark und Lu bekamen farbigen Lehm ab; Lu hatte gelbe Knie, Mark einen grünen Hals.

Es wurde gefickt, was das Zeug hielt, und alles, alles war Kunst.

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