Am nächsten Tag bekam Paul Berger Besuch. Verena Kraft sah ihrer Tochter recht ähnlich, war ebenso blond und hübsch wie Maria. Dem Lehrer war klar, weshalb sie ihn aufsuchte. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er nun seine, eben erst angetretene Stelle verlieren konnte. Er war zwar immer noch der festen Meinung, dass Maria diese Strafe verdient hatte. Er fragte sich aber auch, ob er nicht doch zu weit gegangen war, als er ihren Po entblößte. Ihn wunderte es, dass bisher keine Beschwerden kamen. Verena war der erste Elternteil, der ihn nach dieser Affäre sprechen wollte. Die Klasse 12 a hatte wohl ein Stillhalteabkommen getroffen, was diese Geschichte betraf. Aber nun stand Marias Mutter vor ihm, und um Maria ging es ja. Er bat die aufgeregte Frau in sein Büro, bat sie sich zu setzen. Verena kam gleich auf Marias Bestrafung zu sprechen. Ihre Wut war riesengroß!
„Stimmt es, dass sie gestern meine Tochter Maria auf das nackte Gesäß geschlagen haben? Vor der gesamten 12. Klasse sollen sie das getan haben! Wie kommen sie dazu? Sind sie verrückt, oder so?“
Berger spürte ihren Hass! Klar, Verena glaubte einen Perversen vor sich zu haben, der sich an ihrer Tochter vergriff. Hatte er ja auch, indem er Marias Hintern verhaute. Sexuelle Gründe spielten jedoch keine Rolle. Paul Berger betrachtete die 17-Jährige als ein ziemlich verwöhntes Mädel, das sich zudem noch recht kindisch benahm. Aus diesem Grund schien es ihm angebracht, Maria die Grenze aufzuzeigen. Berger spürte, dass ihr diese Strafe mehr ausmachte, als jede andere. Das coole Mädel sollte endlich merken, dass sie eben doch nicht über allem stand. Trotzdem konnte er sich darauf nicht berufen. Was er getan hatte, war moralisch verwerflich und darüber hinaus sogar strafbar.
Berger bewegte sich auf sehr dünnem Eis. Sollte Verena eine Anzeige machen, wäre er erledigt. Paul war klar, dass es ein Fehler war, seinen Gefühlen zu folgen. Da er sowieso nichts mehr zu verlieren hatte, schien es ihm angebracht, wenigstens mit offenen Karten zu spielen.
Er wusste ja um die Sorgen einer Mutter, die immer nur das Beste für ihre Tochter will. Berger war wichtig, dass Verena sein Motiv verstand, oder wenigstens kannte. Seine Stimme klang heiser.
„Ja, das habe ich. Ich habe Maria übers Knie gelegt und ihr während des Unterrichts den Po versohlt. Ich habe ihr dann auch das Hinterteil entblößt, weil sie überhaupt keine Einsicht zeigte. Das hätte ich natürlich nicht tun dürfen! Sie können mich bei der Schulleitung melden, das ist ihr gutes Recht. Dann werde ich auf der Stelle entlassen. Darüber hinaus steht es ihnen frei, mich bei der Polizei anzuzeigen. Alles spricht gegen mich, das ist mir klar. Ich versichere ihnen aber, dass ich keinerlei unredliche Absichten verfolgte, als ich Maria übers Knie gelegt habe. Darauf gebe ich ihnen mein Wort! Wenn sie erlauben, eine Frage hätte ich noch an sie? Welchen Grund für meine…nennen wir sie… unorthodoxe Erziehungsmaßnahme nannte Maria ihnen gegenüber?“
Verena hatte mit so viel Ehrlichkeit nicht gerechnet. Der Mann wirkte sympathisch, was ihr gar nicht recht war. Sie hatte ihn sich ganz anders vorgestellt. Als einen verknöcherten, alten Spießer vielleicht, der sich daran aufgeilt, jungen Mädchen den Po zu verhauen! Dieser Paul Berger sah nicht danach aus, fand sie. Aber das musste ja nichts heißen. Er konnte dennoch ein Schwein sein! Verena war verunsichert, was ihre Einschätzung dieses Mannes betraf. Ihre Augen versuchten Kontakt mit den seinen aufzunehmen. Die sensible Frau glaubte darin zu erkennen, ob jemand lügt, oder die Wahrheit sagt. Pauls Augen hielten ihrem bohrenden Blick stand, wichen nicht aus.
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