Was kostet das Cabrio?

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Was kostet das Cabrio?

Was kostet das Cabrio?

A. David

„Holst du bitte den Brief aus dem Safe?“ Friderico zog los, war aber sofort wieder da. Ich schaute zur Sicherheit hinein. Kein Eintrag. Der Käufer würde Erstbesitzer sein. Ich klappte den Fahrzeugbrief auf und zeigte den nicht vorhandenen Eintrag. „Sie verzeihen, meine Augen“ sagte die Gräfin und nahm mir den Brief aus der Hand. Jetzt wurde ich ein bisschen elektrisch. Zu allem Überfluss kam jetzt auch noch Alexandra und klatschte ein paar Prospekte auf den Tisch. „Ich hab da nochmal eine Frage. Könnte ich vielleicht doch ein anderes Leder bekommen? Das hier sieht doch todschick aus.“

Wenn Sie schauen wollte, ab wann sie mir auf den Geist ging, war sie jetzt auf einem guten Wege. „Entschuldigung, wir haben einen Vertrag geschlossen. 136 Mille so wie er da steht, kein anderes Radio oder Navi da drin, keine anderen Felgen, so wie der Wagen da steht, bekommen Sie ihn. Wenn Sie etwas geändert haben möchten machen wir das gerne, dann sind wir aber wieder beim Listenpreis. Der lag bei 152899,- plus Zwei fünf Überführung. Möchten Sie das?“

„Nein“ gab sie kleinlaut zu. Sie raffte die Prospekte zusammen, als wollte sie sich selbst davor schützen, noch mehr interessante Sachen zu entdecken, die ihre Mutter aber nicht zu bezahlen bereit war. „Darf ich die mitnehmen?“

Ich nickte. Als sie die Prospekte aufnahm, blieb sie an der Untertasse hängen. Die kleine Espressotasse wurde durch die Luft gewirbelt, ergoss Kaffee auf den Rock ihrer Mutter und fiel dann zu Boden, wo sie scheppernd zerbrach.

„17,80“ sagte Friderico lakonisch.

„Oh das ist mir jetzt aber peinlich. Haben Sie ein Kleenex?“

Friderico und ich liefen los. Ich Richtung Minibar, er Richtung Werkstatt. Ich hatte zuerst eine Rolle mit den Papiertüchern gefunden und lief zurück. Vorsichtig tupfte ich den Kaffee ab, wofür sich die Gräfin bedankte. Dann wandten sich beide zum Gehen.

„Entschuldigung, den Brief bitte.“

„Oh, der hatte sich unter den Prospekten versteckt. Keine Absicht.“ Sie lächelte strahlend. Wann können wir den Wagen abholen?“

„Übermorgen“ sagte Friderico und hielt den beiden die Tür auf.

Als sie weg waren, klatschten wir uns ab. High Five. Die Freude währte nicht lange. Carsten und Christopher kamen auf uns zu. Beide waren stinksauer. Christopher hatte inzwischen seine Probefahrt beendet. „So, so, ich kann mich noch an die Ansprache erinnern. Keine krummen Dinger. Was war das denn vorhin? Konntest du nicht zwei Minuten abwarten, bis ich das Telefonat beendet hatte? Nein, du mußtest Pamela Anderson and her Mom ja gleich anquatschen. Na, für wieviel hab ihr verkauft? Komm, sags mir.“

„Einen Scheiß mach ich. Und ich sags dir nur einmal: die Kleine hat mich angesprochen, als ich zum Kopierer ging.“

„Du bist ja auch nahe genug vorbeigegangen.“

Ich hielt noch den Brief in der Hand und warf einen Blick drauf. Dann noch einen zweiten. Mir wurde schwindelig.

„Fredi, kann ich dich mal kurz sprechen?“ JETZT!“

„Wir sind noch nicht fertig. Die hat MICH angequatscht. Und du allein hättest denen noch nicht mal ein Satz Fußmatten verkauft.“

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