Der bedauernswerten Rapha war dagegen eher zum Heulen zumute, da sich nun nur noch die Strumpfhose zwischen der Rute und ihrem blanken Popo befand. Da geschah es auch schon!
Der Wüstling hakte seine langen Finger in den Gummizug ein, zog Raphas Strumpfhose in einem Rutsch talwärts. Das arschfreie Höschen, besser als String bekannt, verdeckte nichts. Deutlich zeigten sich feine Linien auf den zitternden Backen. Micky fragte sich, wie sehr Rapha wohl jetzt schon das Hinterteil schmerzen musste? Sie hatte Tränen in den Augen, als der Weiße die Rute hob. Bevor er erneut zuschlagen konnte, flog krachend die Tür auf. Jürgen und Kurt stürmten herein, schwangen dabei lodernde Fackeln. Der Krampus neben Micky wich sofort zurück und auch sein Kompagnon schien beeindruckt. Er lockerte seinen Griff, so dass Rapha frei kam. Dann gab er dem Schwarzen ein Handzeichen, ehe sie beide ins Freie sprangen. Kurt musste in Deckung gehen, sonst hätten sie ihn über den Haufen gerannt. Hinter den beiden Männern stand Rosi, die Raphaela einen mitleidigen Blick schenkte. Die rieb sich eifrig die brennenden Backen, während Micky sie in den Arm nahm. Als der Schmerz etwas abgeklungen war, zog ihr Micky vorsichtig die Strumpfhose hoch. Die enge Jeans wollte Rapha lieber nicht anziehen, da sie doch hinten herum etwas wund war. Rosi hatte in weiser Voraussicht zwei ihrer Arbeitshosen mitgebracht. Eine davon gab sie Rapha, die ihr dafür dankbar zulächelte. Die khakifarbene Hose war weit genug, um Raphas empfindliche Sitzpartie nicht weiter zu reizen. Ein Gürtel half dabei, dass sie sicher auf ihren Hüften saß. Nachdem sie sich die Nase geputzt und die letzten Tränen weggewischt hatte, gab es ein erstes Statement der Journalistin.
„Ab heute verliere ich kein böses Wort mehr über alpenländisches Brauchtum! Ich weiß nicht, wer oder was mir eben den Arsch versohlt hat, aber ein Mensch war das sicher nicht.“
Sie legte den Arm um Mickys Hüften, klapste sie sanft auf den Po.
„Sei mal froh, dass ich die Unartigere von uns beiden bin! Sonst hättest du einen ebenso heißen Hintern. Sobald wir in unserem Zimmer sind, bist du für die Abkühlung meines Glutofens zuständig!“
Rosi fing als erste zu lachen an, bis sich alle Anwesenden, Rapha eingeschlossen, prustend auf die Schenkel schlugen. Das Gelächter war weit zu hören, bis in die Tiefen des Walds hinein. Zwei schaurige Gestalten standen im Schnee. Die Hörner auf ihren Köpfen ragten absurd in den Nachthimmel, erinnerten an den Penis eines Fauns. Es schien, als seien sie sehr zufrieden mit sich.
Der weiße und der schwarze Krampus klatschten sich ab. Sie hatten ihren diesjährigen Auftrag erfüllt.
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