Wenn der Postmann zweimal klingelt...

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Wenn der Postmann zweimal klingelt...

Wenn der Postmann zweimal klingelt...

Kolyma

Müde quälte ich mich aus den Federn… Ich zog mir den hauchdünnen, schwarzen Fetzen an, den ich mir gestern Abend, in freudiger Erwartung über meine Haut gestreift hatte, und dann doch nach einer Stunde von der Bettkante geschubst hatte. Armin hatte gestern einen harten Tag, wie eigentlich immer, seit Monaten und hatte mich, wie immer, seit Monaten im Bett links liegen gelassen. Das Schlafzimmer duftete nach frisch bezogenen Laken. Ein Geruch, der da eigentlich nicht hingehörte, zumindest wäre es vor Monaten von nicht allzu langer Dauer gewesen.

Was soll ich Trübsal blasen, dachte ich mir und steckte meine kleinen Füßchen in die kuscheligen Pantoffeln und trippelte ins Bad.
Nach meine Morgentoilette schnappte ich mir noch meinen Frotteebademantel und machte mir erst mal in aller Ruhe einen starken Kaffee und beugte mich über die Morgenzeitung, die Armin mir gnädiger Weise sorgfältig zusammengefaltet hatte, bevor er still und leise unsere Wohnung verlies.
Eigentlich war Armin ja schon ein sehr rücksichtsvoller Mann. Aber leider in letzter Zeit nur das. Langsam hatte ich das Gefühl, dass unsere Ehe den Bach runter ging.
Ein Klingeln an der Türe lies mich hochschrecken. Ich zog noch kurz den Gürtel um meinen Bademantel enger und hüpfte die Treppen hinab um zu öffnen. Es klingelte noch einmal Sturm und ich ärgerte mich über die Ungeduld des Ruhestörers.

Ich öffnete ärgerlich die Türe. Es stand ein fremder Mann vor mir, den ich noch nie gesehen hatte. Ich musste den Kopf fast gänzlich in den Nacken legen um den groß gewachsenen Typen in Augenschein zu nehmen.

„Ich bin die Urlaubsvertretung“ sagte er kurz und barsch und schob das Paket, welches er offensichtlich abliefern wollte mit seiner Stiefelspitze durch den Türspalt. Ich öffnete weiter, damit das Paket hindurchpasste. Ich wollte irgendwas sagen, als ich merkte, wie der Typ mich unverhohlen anglotzte. Ich sah an mir herunter, konnte aber nichts auffälliges, außer dass ich im Bademantel dastand, bemerken.

„Tut mir leid, aber ich war nicht auf ein Paket vorbereitet…“ Ich wollte noch meinen Aufzug entschuldigen, als die „Urlaubsvertretung“ einen schnellen Schritt auf mich zumachte, mit seinem Fuß die Türe ins Schloss kickte und mich gleichzeitig nach hinten auf die Stufen stieß. Alles ging unheimlich schnell und mir blieb vor Schmerz die Luft weg, als ich die harten Kanten der Granittreppe in meinem Rücken gewahr wurde. Ich dachte in ersten Moment, dass ich mir sicher was gebrochen hatte und drückte instinktiv mein Kreuz durch. Diesen Moment nutzte der Eindringlich schamlos aus und kniete sich zwischen meine Beine um mir den Bademantel bis zur Hüfte aufzureißen… „Ja, genau…“ murmelte er, während er mein Negligé betrachtete. „Man ist nie gut genug vorbereitet“, er grinste mich frech und zynisch an. „Hey, das war sicherlich nicht meine Absicht“… Verteidigte ich mich, obwohl ich lieber um Hilfe hätte rufen sollen.

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