Babsi schiebt sich schnaufend ins Auto. Auch mit weit zurückgestelltem Sitz geht das nicht gut, aber um an die Pedale zu kommen, muss sie wieder vorrücken und da beginnt sie zu schimpfen:
„Arrg, wird Zeit, dass du rauskommst, wird langsam alles ein bisschen unbequem!“
Als Antwort boxt der Fötus kräftig gegen die Bauchdecke, oder war es, weil Babsi beim Vorrücken ans Lenkrad stieß?
„Ist ja gut“, wechselt sie sofort zu einer sanften Stimme: „War nicht so gemeint. Ich liebe dich doch und kann es kaum erwarten, dich im Arm zu halten.“
Beruhigend streichelt sie über ihren Bauch und fleht:
„Aber bitte, gönn mir diesen Abend. Mach keinen Aufstand hier drin, wenn die Lust mich richtig überrollt. Du weißt doch, ich brauch das.“
Es scheint so, als hätte das Kind ein Einsehen in die Wünsche der werdenden Mutter. Es verändert noch etwas seine Lage und Ruhe kehrt ein.
„Danke dir mein Schatz“, sagt Babsi und streichelt nochmals zärtlich über den Bauch.
Umsichtig parkt Babsi aus und ihre Gedanken wandern weg vom Kind zu dem, was sie sich von dieser Nacht noch erhofft.
‚Hmm, ob sie sich schon küssen?‘, fragt sie sich und da sind sie wieder, die kleinen Nadelstiche im Herzen.
„Er liebt mich und steht zu mir, das weiß ich“, sagt Babsi leise zu sich selbst.
Es ist, als würde sich ein Schalter umlegen und die Nadelstiche wandeln sich zu einem wohligen Kribbeln im Unterbauch.
‚Ja, er soll sie doch vorheizen. Küssen gehört bei ihm nun mal dazu‘, nimmt Babsi ihre Gedankengänge wieder auf. ‚Ich hoffe, er tut es und streichelt sie dabei. Seine Hände wandern zu – was hat sie eigentlich an? Ah ja, eine Bluse. Sie wandern zu den Knöpfen und öffnen die obersten drei, damit seine Hand hineingleiten kann.‘
In Babsis Mund sammelt sich schon wieder Speichel und die Slipeinlage hat Mühe die Feuchtigkeit aufzunehmen.
‚Jetzt schiebt er seine Hand in den BH. Hmm, dabei wird sie kräftig über den Nippel reiben müssen. Uhhh ja, das wird Norma heiß machen.‘
Ein Auto kommt entgegen und Babsi merkt, dass sie durch ihre Gedanken abgelenkt, fast auf der Gegenspur ist. Schnell reißt sie das Steuer herum und versucht ihren Herzschlag zu beruhigen.
Bis zu ihrem Haus gelingt es ihr, die ablenkenden Gedanken zu verdrängen, doch kaum ausgestiegen, kommen sie mit Macht zurück.
‚Ob er ihr schon den BH ausgezogen hat?‘, 'sie beim Öffnen der Haustüre. ‚Ich hoffe es. Ja, vielleicht saugt er sich jetzt gerade an ihren Titten fest. Uhhmmm‘, stöhnt sie bei der Vorstellung auf.
Ein Ziehen geht durch Babsis Bauch und der Fötus rebelliert erneut.
„Komm schon Kleiner, du hast’s mir versprochen“, fleht sie, muss sich aber kurz an der Wand abstützen.
Beruhigend streichelt Babsi über die große Kugel und … es wirkt.
‚Wo ist die Kamera doch gleich?‘, überlegt sie. Vielleicht hätte sie Jürgen fragen sollen, bevor sie losstürzte. ‚Diese Sachen bewahrt er eigentlich alle in seinem Arbeitszimmer auf‘, überlegt sie und wird dort auch schnell fündig.
‚Nur keine Zeit verlieren‘, denkt sie und will schon zum Auto zurück, als ihr einfällt … ‚Vielleicht nicht so der Renner, mit dem großen Schlübber und der Einlage drin.‘
Also ins Schlafzimmer, einen schönen Slip rausgesucht und ins Bad.
Beim Ausziehen juckt es wieder in der Spalte und Babsi kann es nicht lassen, kurz darin zu matschen.
‚Ob er schon seine Hand in Normas Hose hat?‘, denkt sie dabei.
‚Hmm, wär das geil … ich mach die Tür auf, die zwei knutschen wild miteinander und er fingert sie dabei heftig.‘
Wie immer bei solchen Überlegungen sammelt sich der Speichel in Babsis Mund und sie muss schlucken.
Ihre Hand agiert heftiger, erwischte die Lustperle und sie krümmt sich zusammen bei einem kleinen Orgasmus.
‚Huuiii, so schnell ging das noch nie‘, stellt sie fest, bekommt aber augenblicklich wieder dieses ungute Drücken im Bauch.
Dem Fötus behagt das gar nicht und diesmal rebelliert er heftiger.
Babsi braucht eine Weile, um ihn wieder zu beruhigen, wobei sanfte Worte nicht fehlen.
Anschließend muss sie sich erst einmal frisch machen im Unterstübchen, aber dann geht’s los, zurück zu den beiden.
Ein Blick auf die Uhr sagt ihr, dass sie schon fünf Minuten über die angegebene Maximalzeit ist und doch kann sie es nicht lassen, wieder über die zwei zu sinnieren.
‚Ich hoffe wirklich, sie sind schon heftig bei der Sache, wenn ich ankomme‘, nimmt Babsi den Faden wieder auf. ‚Im Flur schalte ich die Kamera schon ein, öffne leise die Tür und spiel dann die entrüstete Ehefrau.‘
Diesmal achtet Babsi mehr auf die Straße. Vielleicht gelingt ihr das auch nur, weil sie sich schon entspannt hat.
Beim Einparken beginnt ihr Herz heftiger zu schlagen. Immer wieder muss sie schlucken und vor Aufregung entfällt den zitternden Händen der Autoschlüssel.
Bücken geht nicht, um ihn aufzuheben, also in die Knie gegangen, um ihn zu greifen.
Der Fötus rebelliert wieder und Babsi jammert: „Bitte, bitte, mach jetzt keinen Aufstand.“
So ganz ist das Drücken nicht weg, als sie die Stufen zur ersten Etage hochsteigt. Mehrfach bleibt sie stehen und versucht mit Streicheln, Ruhe in ihren Unterleib zu bringen. Doch das gelingt nur teilweise.
Leise öffnet sie die Wohnungstür – den Schlüssel hatte sie mitgenommen, um die zwei nicht stören zu müssen – und hört die gedämpfte Stimme ihres Mannes aus dem Wohnzimmer.
Mit fahrigen Fingern schaltet sie die Kamera ein, schleicht zur angelehnten Wohnzimmertür und späht hinein.
„Was ist denn hier los!“, entfährt es ihr entrüstet.
Was Babsi sieht, entspricht nicht den Fantasien, denen sie bei ihrer Abwesenheit nachhing.
Züchtig, als wären sie bei einem offiziellen Empfang, sitzen Norma und Jürgen da. Sie konnten sich nicht entschließen, Babsis Wunsch nachzukommen. Ohne sie intim zu werden, widerstrebte beiden.
Nicht dass sie die Sache gänzlich ablehnen, aber Babsi sollte schon dabei sein, da waren sie sich einig.
Die Zeit verging, und nach fünfzehn Minuten, bildeten sich die ersten Sorgenfalten auf Jürgens Stirn. Keiner von beiden war jedoch nüchtern, weshalb sie es ausschlossen, Babsi mit Normas Wagen nachzufahren.
Noch mehr Zeit verging und Jürgen hatte schon das Handy in der Hand, um seine Frau anzurufen, als sie den Wagen vorfahren hörten.
Ein Stein fiel den beiden vom Herzen und Jürgen ging gerade durch den Kopf, dass Babsi die Kamera vielleicht nicht gleich gefunden hatte, als deren entrüsteter Ausruf erschallt.
Gleich darauf krümmt sie sich stöhnend zusammen und lässt die Kamera fallen.
Erschrocken springen Jürgen und Norma auf und helfen Babsi auf die Couch.
„Was ist mit dir?“, fragt Jürgen besorgt.
Ein tiefer Atemzug entrinnt Babsis Brust.
„Wenn nicht noch sechs Wochen Zeit wäre, würde ich sagen: Das war eine Wehe“, stöhnt Babsi mit schiefem Gesicht.
Vergessen ist der Pornodreh, die Gedanken sind jetzt andere.
Besorgt streichelt Jürgen den Bauch seiner Frau und Norma fragt sie über die Art der Schmerzen aus. Aus ihren Erfahrungen schließt sie, dass es wirklich eine Wehe war und als Babsi noch berichtet, wie die letzten Minuten verliefen, beschleicht Norma ein ungutes Gefühl.
Die drei wägen ihre Optionen ab, da aber wieder Ruhe eingekehrt zu sein scheint, entschließen sie sich ein Taxi zu rufen, denn Babsi soll nicht mehr fahren.
Genau in diesem Moment kommt die nächste Wehe und es wird ein Anruf beim Notarzt.
Im Krankenwagen dürfen Norma und Jürgen nicht mitfahren, also organisieren sie doch noch ein Taxi. Sie wollen nicht jeder für sich ausharren, bis sie erfahren, was mit der werdenden Mutter ist.
In der Notaufnahme ist zum Glück nichts weiter los. Babsi kommt es zugute, weil sich alle verfügbaren Kräfte gleich um sie kümmern.
Die besorgte Freundin und Babsis Ehemann sitzen derweil im Wartezimmer und warten auf Informationen. Leise tausche sie sich aus und machen sich Vorwürfe, dass sie vielleicht nicht schuldlos an den Komplikationen sind.
Hat die Aufregung dazu geführt, dass die Wehen vorzeitig einsetzten? Hat Babsis Erregung dazu beigetragen? Dies und anderes gehen sie durch und fragen sich, ob sie es hätten verhindern können.
Dass Selbstvorwürfe müßig sind, wollen sie sich nicht eingestehen. Es hilft den beiden einfach, die Wartezeit zu überbrücken.
Zwei Stunden vergehen, bis sich schließlich ein Arzt bei ihnen meldet.
Er erklärt ihnen, dass Babsi auf Station verlegt wurde, weil immer wieder Wehen kommen. Man wolle versuchen, das in den Griff zu bekommen, damit das Kind nicht vor der Zeit, das Licht der Welt erblickt.
Norma und Jürgen können nichts weiter tun, als den nächsten Tag abwarten.
Alle Bemühungen der Ärzte halfen nicht, das Kind musste vorzeitig geholt werden. Die Lage passte nicht für eine normale Geburt, also blieb nur ein Kaiserschnitt.
Ein Junge, noch ein bisschen unterentwickelt, wegen des frühen Zeitpunktes war es und Jürgen stand ihr bei, in den bangen Stunden.
Leider konnten sie das Kind nicht gleich in den Arm nehmen, weil ein Inkubator nötig war, um sein Überleben zu gewährleisten.
Knut tauften sie ihn und seither sind zwei Jahre vergangen. Obwohl ein Siebenmonatskind, hat sich der Junge hervorragend entwickelt. Babsi jedoch hat sich verändert.
Jegliche Lust auf Sex ist ihr abhandengekommen. Die Ärzte meinen es gibt keine Anzeichen für einen körperlichen Schaden. Vermutlich ist es eine Kopfsache, aber alle Therapieversuche schlugen bisher fehl.
Babsi leidet lange darunter. Nicht weil sie was vermisst, aber weil sie weiß, dass Jürgen es tut.
Sie versucht sich zu zwingen. Sich hinzugeben um seinetwillen, doch nicht nur für sie ist das Ergebnis frustrierend. Auch bei Jürgen kommt keine rechte Stimmung auf. Er hat sich schon so sehr in ihre Sexwelt ziehen lassen, dass ein bisschen emotionsloses Gehoppel, keine Befriedung mehr bringt.
Kurz nach dem ersten Geburtstag von Knut, trifft Babsi eine Vereinbarung mit ihm. Er soll sich wo anders holen, was sie nicht mehr geben kann. Details will sie nicht wissen.
Auch das ist ganz entgegen ihrem früheren Verhalten.
Anfänglich wehrt sich Jürgen dagegen, wird aber immer missmutiger.
Stimmungsschwankungen führen oft zu Streit bei dem Paar, bis Babsi die Initiative ergreift.
Sie organisierte ein Date für Jürgen und Norma, die immer noch Single ist. Seither gibt es in unregelmäßigen Abständen Treffen zwischen den beiden, obwohl sie sich bei der ersten Verabredung schwertuen.
Anders als beim angedachten Pornodreh erregt es Babsi nicht mehr, wenn sie ihren Mann bei Norma weiß. Nicht einmal negative Gedanken kommen in ihr auf.
Nur ein bisschen Angst, ihren Mann zu verlieren. Aber die wäre noch größer, wenn sie ihn abstinent wüsste.
Was Jürgen auch nicht erwartet hat. Sie will nicht wissen, wie oft sie sich treffen. Sowas frustriert Babsi höchstens.
Was sie aber erwartet, ist nicht vernachlässigt zu werden und das macht Jürgen auf keinen Fall.
Er zeigt ihr jeden Tag, wie sehr er sie liebt. Schenkt ihr Zärtlichkeiten und versucht auch immer wieder ihre Lust zu wecken, indem er ihr zeigt, dass er sie nach wie vor begehrt.
So auch an diesem Morgen.
Auch wenn sie keinen Sex mehr haben, schlafen sie untenrum nackt. Zu sehr genießen es die beiden, ihre Haut zu fühlen ohne störenden Stoff dazwischen.
Der Wecker klingelt immer eine halbe Stunde vor dem Aufstehen. Babsi braucht die Zeit, um locker in den Tag zu starten.
Dem Ritual entsprechend schmiegt sich Jürgen eng an seine Frau. Sie umfängt ihn, zieht ihn halb auf sich, sodass sein linkes Bein zwischen ihren Schenkeln zum Liegen kommt.
Fest drückt ihn Babsi an sich und Jürgen seinen Oberschenkel, auf ihre Scham. Er macht ihr Komplimente und versucht es wieder einmal sie zu stimulieren. Ohne Erfolg.
Bis es Zeit wird zum Aufstehen, genießen beide die Nähe, und erst als sie sich lösen, sagt Babsi:
„Ich habe mit Norma ausgemacht, dass Marie heute bei uns schläft. Dein Bett wird also von Marie und Knut belegt sein. Musst dir mal für eine Nacht ein anderes Lager suchen.“
Jürgen bleibt keine Zeit für eine Antwort, denn schon ist Babsi in Richtung Bad verschwunden.
Eine ganze Nacht, das hat es noch nicht gegeben!
Jürgen kann es kaum glauben, setzt beim Frühstück mehrfach an mit ihr darüber zu sprechen, doch Babsi blockt jeden Versuch.
Insgeheim hat Babsi schon ein bisschen Angst davor, dass es nach hinten losgeht. Doch die Entscheidung ist getroffen. Ein ewiges Hin und Her gibt es bei ihr nicht.
Marie ist schon bei Babsi und Jürgen steht an Normas Wohnungstür. Angespannt wie bei ihrem ersten alleinigen Treffen, klingelt er.
Norma öffnet und lacht leise auf, weil sie ihre Nervosität in seinen Augen sieht. Sie zieht ihn rein und sagt:
„Babsi hat geahnt, dass es so sein wird, als ich versucht habe ihr das auszureden.“ Norma hält Jürgen seine Kamera vors Gesicht und fährt fort: „Die hat sie mir gegeben und gesagt wir sollen es filmen. So wie der geplante Porno damals. Ob sie es sich jemals ansehen wird, weiß sie nicht, aber für uns soll es etwas für einsame Stunden sein.“
Jürgen schüttelt den Kopf. Was für Ideen seine Frau doch hat. Sogar das Stativ hat sie Norma mitgegeben.
Norma und Jürgen brauchen Anlaufzeit. Die Situation überfordert und es geht nicht einfach so, sich fallen zu lassen.
Sie wägen das Für und Wider ab. Sind sich unsicher, ob sie wirklich die ganze Nacht miteinander verbringen sollen. Insgeheim sehnen sie sich danach, denn inzwischen ist schon eine tiefere Verbindung zwischen ihnen entstanden. Babsi will aber keiner von ihnen verletzen.
Norma bringt es schließlich auf den Punkt:
„Sie wird immer dabei sein. Ich meine in unseren Köpfen. Also warum lassen wir sie nicht teilhaben? Nehmen sie in unserem Herzen mit und machen, was sie sich immer gewünscht hat.“
Wortlos steht Jürgen auf, steckt die Kamera aufs Stativ, schaltet ein und richtet sie aus.
Zurück auf der Couch nimmt er Norma in den Arm und küsst sie. Leidenschaftlich und voller Hingabe.
Als sie sich lösen, stimmt er Norma zu:
„Ja sie ist dabei und wird immer dabei sein, das musst du wissen.“
Norma nickt und bestätigt es mit einem kurzen Kuss.
Sollte sich Babsi die Aufnahmen jemals anschauen, weiß sie, nichts ist gespielt. Wie in ihrer Hochzeitsnacht werden sie aufgehen in diesem Spiel, aber Babsi ist dabei.
Ende
Wer hätte das gedacht?
Völlig losgelöst – Teil 11
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