Die Fenster liegen nach Osten und die Strahlen der aufgehenden Sonne tauchen das Zimmer in einen rotgoldenen Schein. Er streichelt die drei nackten Körper und lässt die Kuppel aus zum Bersten gespannter Haut golden erglühen.
Jürgen betrachtet fasziniert Normas Babykugel. Beobachtet, wie eine Beule über die Oberfläche wandert und Norma liebevoll die Hand darauflegt.
„Haben wir Schaden angerichtet?“, fragt Jürgen besorgt.
„Nein“, gibt Norma auflachend zurück. „Wir haben die Kleine nur munter gemacht. Jetzt wo Ruhe einkehrt, sucht sie sich nur eine bessere Lage.“
„Sie?“, fragt Babsi nach.
„Ja, es ist ein Mädchen. Ich habe es meinem Mann noch nicht gebeichtet und es wird ihm nicht gefallen“, gesteht Norma mit traurigem Unterton.
„So ein Depp!“, ereifert sich Jürgen. „Mir würde das gefallen. Eine zweite Babsi im Haus … hmm, wann nehmen wir das in Angriff?“
Zärtlich streichelt Jürgen über Basis Bauch und die lacht auf.
„Du willst mich doch nur mit so einer Kugel sehen.“
„Neeiin, im Ernst, mir würde es gefallen, wenn so ein kleiner Geist das Haus mit Leben erfüllt. Egal ob Mädchen oder Junge!“, setzt er betonend hinzu.
„Ich wünschte, mein Mann hätte dein Denken“, gesteht Norma traurig und richtet sich auf. „Aber wie dem auch sei, ich glaube, wir sollten noch ein paar Minuten ruhen, bevor das Haus zum Leben erwacht.“
Babsi und Jürgen stimmen zu und Norma sucht nach ihrem Bademantel.
Er liegt vor dem Bett und ein bisschen was von ihrem lustvollen Spiel hat sich darauf verewigt.
Norma betrachtet es sinnend und sagt leise:
„So etwas sollte nicht zur Gewohnheit werden. Versteht das bitte nicht falsch“, betont sie und blickt die beiden an. „Ich habe jede Minute genossen und bereue nichts davon. Es war ein Highlight, an das ich gerne zurückdenken werde, aber es ist auch ein gefährliches Spiel. Etwas, was eure Beziehung mit der Zeit zerrütten könnte und meine Ehe vielleicht beenden würde. Es bleibt unter uns, ja?“
„Selbstverständlich!“, bestätigen Babsi und Jürgen wie aus einem Munde, obwohl Babsi schon an zukünftige Treffen gedacht hat.
„Danke! Danke für alles!“ Norma steht auf, stockt kurz und wendet sich noch einmal an Jürgen: „Willst du ihn noch mal streicheln, damit du weißt, worauf du dich bald bei ihr freuen kannst?“
Der Seitenblick, den sie Babsi dabei zuwirft, lässt die gespielt kontern:
„Duuuu, setz ihm keine Flöhe ins Ohr, sonst sehe ich bald genauso aus.“ Das schelmische Grinsen steht im Widerspruch zu den Worten und die nachfolgende Frage bestätigt den Eindruck: „Darf ich auch?“
Norma nickt lächelnd und ihre Freunde lassen sanft die Hände über den Bauch gleiten.
Wieder wandert eine kleine Beule von einer zur anderen Seite. Jürgen stockt kurz, als sie unter seiner Hand hindurchgleitet und Norma kommentiert:
„Sie freut sich mal andere Hände als meine zu spüren“, und gibt dem überraschten Paar einen Kuss.
Norma ist in ihr Zimmer gegangen und die frisch vermählten finden keine Ruhe unter der Bettdecke.
Nicht weil sie schon wieder nach Sex suchen, sondern weil die Erlebnisse jeden für sich beschäftigen. Normas abschließende Worte klingen in beiden nach und wechseln sich mit den Bildern des lustvollen Spieles ab.
Darüber sprechen können Babsi und Jürgen im Moment nicht. Jeder muss es erst für sich verarbeiten.
***
Knapp zwei Jahre sind ins Land gegangen. Babsi und Jürgen haben solch hemmungslose Stunden, wie in der Hochzeitsnacht, nur noch in ihrer Fantasie ausgelebt.
Normas Worte wirkten nach, doch obwohl nichts von dieser Nacht nach außen drang, hat Normas Ehe wenig nach der Geburt ihrer Tochter ein Ende gefunden. Die Scheidung erfolgte dann vor einem halben Jahr.
Genau das ist das Thema beim Besuch ihrer liebsten Freunde.
Der Geburtstag von Norma liegt zwar schon eine Woche zurück, doch zur Feier mit den Freunden gab es keine frühere Möglichkeit. Zu schwierig ist es für die alleinerziehende Frau, eine unbeschwerte Party zu organisieren.
Nur wenn Normas Eltern es wagen, die Kleine für die Nacht zu nehmen, ist das möglich. Nach dem ersten Desaster, mit einem die ganze Nacht schreienden Kind, hat es lange gedauert, bis sie es wieder versuchten. Nun hat es schon ein paar Mal prima geklappt und Norma genießt entspannt den Abend.
Einer nach dem anderen bricht dann kurz vor Mitternacht auf und auch Babsi und Jürgen wollen das tun, als Norma sie bittet:
„Wartet bitte noch einen Moment, ich will euch noch ein paar Babysachen zeigen, die ihr vielleicht brauchen könnt und bei mir nur noch rumliegen.“
„Kein neuer Mann in Sicht?“, fragt Jürgen vorsichtig nach.
„Männer …“ Abschätziger kann man das Wort nicht aussprechen. „Sorry Jürgen, du bist da ausgenommen“, schiebt Norma entschuldigend nach. „Ich habe die Nase voll von Männern. Mein Ex hat sich als ein verwöhnter Lebemann entpuppt. Wollte, dass ich ihn umsorge wie sein Muttchen. Um die Kleine hat er sich gar nicht gekümmert. War kein Junge, wie gewünscht. Dann noch sein Genöle, weil der Bauch nicht wieder so flach wurde wie vor der Schwangerschaft. Und an meinem Arsch hat er auch nur rumgemeckert“, bricht es aus Norma heraus.
„Warum hat er denn an deinem Hintern rumgemeckert? Ich find den noch geiler als vorher“, wirft Jürgen ein.
„Ach so, mein Mann schaut anderen Frauen auf den Po? Meiner ist ihm wohl nicht mehr gut genug?“
Es ist Babsi ins Gesicht geschrieben, dass sie das nicht ernst meint und doch wechselt Jürgen die Farbe und beginnt zu stammeln:
„Nein, nein, so ist das nicht gemeint. Also ich …“
Die beiden Frauen prusten lauthals los und entheben ihn damit seinen weiteren Entschuldigungsversuchen.
„Schon gut mein Schatz, ich weiß doch, was du damit sagen wolltest und ich versteh es auch nicht. Ich finde deinen Hintern auch schön Norma und hoffe meiner wird dann auch wieder ein bisschen kleiner als er jetzt ist.“
Babsis letzte Worte kommen Norma sehr gelegen, weil ihr die Richtung, die das Gespräch nimmt, zu schaffen macht. Es weckt Erinnerungen an ihre lustvollen Stunden und verursacht ein leichtes Kribbeln im Schoss.
„Wann ist es eigentlich bei dir soweit?“, fragt Norma, um dem Ziehen im Unterbauch entgegenzuwirken.
„In etwa sechs Wochen, wenn der errechnete Termin stimmt“, gibt Babsi schmunzelnd zurück.
Sie kennt ihre Freundin zu gut, um nicht zu erkennen, was sie versucht.
Ohne Plan, nur aus dem Gefühl des Augenblicks heraus, durchkreuzt sie Normas Absicht.
„Lenk mal nicht ab, meine Gute. Gibt es keinen, der ab und zu deine Tiefgarage flutet.“
Babsi hat sich an Normas Wortwahl auf dem Floß erinnert und sie bewusst kopiert.
Tja, und die, die wird rot bis hinter die Ohren. Sie erkennt, dass sie sich nicht so einfach herauswinden kann, und redet sich, verärgert deswegen, in Rage.
„Ich sagte doch, Männer … pfff!“ Norma sinkt auf den Sessel gegenüber den beiden und ballt die Fäuste. „Es gab ein paar Versuche von meiner Seite und auch von … Männern. Aber irgendwie greife ich immer ins Klo.“ Sie lacht gezwungen auf. „Es ist auch so wie bei öffentlichen Toiletten: Entweder sie sind besetzt, oder beschissen!“
Uuiii, mussten das schlechte Erfahrungen gewesen sein.
„Obwohl, die besetzten – sorry Jürgen, du bist da ausgenommen – sind manchmal noch schlimmer. Da gab es einen, der perfekt erschien. Hat sogar die Windel bei der Kleinen mal gewechselt. Fand ich toll, aber dann hat sich rausgestellt, er hatte Übung mit seinen drei Kindern. Hat mir seine Frau dann erzählt, als sie ihn mit mir erwischte. War nur auf die Fremdvögelei aus der Kunde.
Ein anderer hat gleich wieder die Bahn gezogen, als er mitbekam, ich hab schon ein Kind. Und so ging das in einem fort. Nach einiger Zeit hab ich aufgesteckt und blocke seither alles, was über eine Freundschaft hinausgeht. Dafür gibt es jetzt Zitterchen, Dublex und Jü…“
Norma beißt sich auf die Lippe und die Gesichtsfarbe wechselt vom zarten Rot ins grelle Signalrot.
Babsi ist sofort klar, warum sie abgebrochen hat, nur ihr Mann blickt verständnislos drein.
„Wer oder was ist Jü… Jürgen?“, fragt Babsi und versucht sich das Schmunzeln zu verbeißen.
„Aaarrrg, manchmal Babsi … Aber jetzt ist es eh egal.“
Norma steht auf, geht ins Schlafzimmer und kommt mit einem Schuhkarton zurück.
Als Erstes entnimmt sie ihm einen Vibrator mit Klitoris Stimulator. „Zitterchen.“ Dann kommt ein Doppelvibrator. Einer, der auch das Schokostübchen mit bedient: „Dublex.“
Ein tiefer Atemzug: „Und Jürgen.“
Jürgen reißt die Augen auf, denn was Norma da präsentiert, hat es in sich.
Der „Jürgen“ ist ein Gummischwanz von ansehnlicher Größe. Er kommt, bis auf die Abmessungen, einem Original in Farbe und Form, sehr nahe. Ach so, und er hat einen Saugfuß.
Babsi greift sich das Teil und macht ein paar Wichsbewegungen.
„Hmm mein Schatz, da kannste dich aber geschmeichelt fühlen, wenn sie deinen Lümmel so in Erinnerung hat“, stellt sie grinsend fest und betrachtet ihre Hand, die sich bei Weitem nicht um das Gummiteil schließen kann.
Jetzt ist es Jürgen, der die Farbe wechselt.
„Aaach, kommt schon, ihr zwei. Wieso seid ihr auf einmal so verklemmt?“
Babsi gibt den Gummipimmel zurück, blickt ihrer Freundin in die Augen und stellt fest:
„Norma, du bist eindeutig untervögelt. Ich denke, das müssen wir ändern.“
„Waas?“, kommt es fast einstimmig von Jürgen und Norma.
„Kommt schon, damals war es doch auch sehr schön, und ich hätte Lust auf eine Wiederholung.“
Norma fasst sich als Erste, während Jürgen seine Frau noch sprachlos anstarrt.
„Wir waren uns doch einig, dass es nicht zur Gewohnheit werden sollte“, stellt Norma fest.
„Eine Wiederholung nach zwei Jahren ist keine Gewohnheit.“
Babsi gibt nicht auf und Jürgen ist immer noch bar jeder Reaktion.
„Und wie stellst du dir das vor? Ziehen wir uns jetzt aus und hopp, plopp, geht es los mit der Rammelei?“, fragt Norma angefressen.
Der Gedanke hat sich aber in ihr festgesetzt. Sie ist dem Ganzen nicht abgeneigt, nur so aus dem Kalten, das ist nicht ihrs. Ein bisschen in Stimmung muss sie da schon sein.
„Hmm, stimmt“, gibt Babsi zu, aber aufgeben will sie nicht und da hat sie auch schon eine Idee:
„Wir drehen einen Porno, nur für uns drei.“
Die Fragezeichen in Normas Gesicht können nicht größer sein.
„Wie bitte?“
„Jürgen und ich haben da schon mal drüber fantasiert, so was zu machen und uns dann später die Aufnahmen immer wieder anzusehen, beim Vögeln. Wäre doch auch was für dich, wenn du dann deinen ‚Jürgen‘ dabei benutzt“, erklärt Babsi auf den Gummischwanz in Normas Hand deutend.
Erneut wechselt Norma die Farbe, aber die Idee an sich …
„Ich habe keine Kamera, mit der man das machen könnte“, stellt sie fest.
„Aber wir“, sagt Babsi, ohne Widerspruch zuzulassen.
Ächzend erhebt sie sich. Ihr Bauch ist noch etwas größer als der von Norma damals, weshalb ihr Gang auch ein bisschen watschelnd wirkt.
Jürgen springt auf und will sie zurückhalten, doch wenn sich seine Frau einmal etwas in den Kopf gesetzt hat: Keine Chance!
Schließlich bietet er an die Kamera zu holen, aber …
„Duuu, auf keinen Fall! Du hast was getrunken, ich nur Wasser. Also, in zehn, höchstens fünfzehn Minuten, bin ich wieder da. Sind doch nur zwei Kilometer mit dem Auto. Du kannst Norma schon ein bisschen vorheizen. Pack einfach ihren geilen Arsch aus und ich erwisch euch dann beim Vorspiel“, und schon war sie zur Tür hinaus.
Norma und Jürgen sind perplex. Babsi hat es wieder einmal geschafft, sie zu überraschen. Auf die Couch zurücksinkend, macht Jürgen eine hilflose Geste und Norma fragt:
„Ist sie immer noch so rastlos? Ich dachte, mit der Schwangerschaft hat sich das ein bisschen beruhigt.“
„Im Gegenteil.“ Jürgen lacht gezwungen auf. „Seit etwa dem dritten Monat ist sie unersättlich. Aber wir haben es immer nur zu zweit ausgelebt.“
„Ich bewundere, wie du das wegsteckst“, sagt Norma anerkennend.
„Ach, naja, sie hat mich da schon ein bisschen reingezogen in ihre Welt.“
Wer hätte das gedacht?
Völlig losgelöst – Teil 11
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