Wer ist Marc?

Josie

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Wer ist Marc?

Wer ist Marc?

Gero Hard

Es war gut, die Dusche als Flucht aus dem Alltag zu nutzen. Heiß prasselte das Wasser auf uns und spülte die Müdigkeit aus unseren Knochen. Chris nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Es fühlte sich an, wie ein Kuss nackt im warmen Sommerregen.
Ein Staubpinsel drückte gegen meinen Bauch. So sah er jedenfalls aus, ein hellhäutiger, steifer Stamm, mit einem Wirrwarr aus dunkler Stahlwolle an seinem Ende. Anders als bei Chris, stand mir nicht der Sinn nach gelebter Erotik. Meine Libido war nach der Nacht sozusagen auf dem Nullpunkt angelangt. Eine gute Gelegenheit, mein Versprechen von letztens in die Tat umzusetzen, wobei ich nicht Gefahr lief, selbst Opfer meiner Geilheit zu werden.
Ich ging auf die Knie, strich ein paarmal mit geschlossener Faust über seine hart ausgefahrene Kolbenstange und verteilte etwas Shampoo auf seinem dichten Pelz. Es war wichtig, seine drahtigen Haare vor dem Rasieren weicher zu machen. Die Haut wurde dadurch auch vorbereitet.
Der Langhaarschneider hing in Griffweite an der Wand. Chris zuckte kurz zurück, als er die Vibrationen vom Scherkopf spürte. Bahn für Bahn lichtete sich sein Urwald, der kurz danach Richtung Abfluss unterwegs war.
„Reicht das nicht schon so?“
„Ne, das piekt jetzt wie irre. Das muss nun auch noch weg.“
„Aber sei vorsichtig, ja?“
„Was denkst du denn, den brauchen wir doch noch!“
Ich musste aufstehen, um den Badeschrank nach Rasierutensilien zu durchsuchen und ging mit Rasierschaum und Klinge wieder vor Chris in die Hocke, angelte nach seiner steifen Latte, die nervös schräg nach oben vor mir wippte.
Ich musste ihn wieder einfangen, um den Schaum auf seinen Stoppeln zu verteilen. Zugegeben, ich machte eine Show daraus, verteilte den Schaum, wichste seinen Bringer und lächelte ihn von unten herauf an.
Wie einen Joystick bewegte ich die steinharte Rute, nutzte meine Macht, um ihn an den Rand einer Explosion zu bringen, die nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Sein Sack hatte sich schon schrumpelig zusammengezogen, und seine Samenspeicher im Bauchraum vor meiner scharfen Klinge in Sicherheit gebracht.
Vorsichtig zog ich die Schneide über sein Fleisch, bis alles restlos beseitig war. Mit flacher Hand prüfte ich den Erfolg meiner Arbeit und war zufrieden mit mir. Breitbeinig stand er da, stöhnte laut, und sah an sich herunter, direkt in meine Augen.Der Rasierer flog an die Seite, bevor ich begann, ihn vom Bauchnabel nach unten zu küssen. Die ganze Zeit hatte ich meine Hand um seine Schwellkörper gespannt, in denen das Blut pulsierte, welches sie bis kurz vor die Unerträglichkeit aufblähte. Es machte Spaß, ihn zu reizen, ihn zu zwingen sich fallenzulassen. Zuletzt stülpte ich meine Lippen über den Pilzkopf, lutschte, saugte, und verstärkte die Bewegungen meiner Hände.
Seine Pobacken spannten sich an. Ein erster Vorbote, dass seine Erlösung kurz bevorstand. Dann das typische Durchdrücken des Beckens. Gleich würde es so weit sein und sein Samen aus ihm herausspritzen. Wohin, bestimmte ich allerdings ganz allein.
Er warnte mich nicht, warum auch, alle Anzeichen sprachen ihre eigene Sprache. Trotzdem traf mich der erste Strahl unvermittelt mitten ins Gesicht, brannte fürchterlich in meinem Auge, das ich nicht schnell genug geschlossen hatte, landete teilweise in meinem Nasenloch, dass dadurch ein wenig verstopfte. Ein zweiter Erguss schoss auf mich zu, den ich mit meinem Mund auffing, und ein letzter, kläglichen Rest, den ich als zähen Tropfen aus seiner Eichel strich.
Krampfend entzog er sich mir, weil die Berührungen an seiner Knolle unangenehm wurden. Längst hatte ich das Muskelzucken seiner Oberschenkel bemerkt, so war es nur logisch, dass er vor mir auf die Knie ging, bevor diese wegen der schwachen Lenden nachgegeben hätten.
„Ich liebe dich so sehr, mein Schatz.“, flüsterte er.
„Danke, dass du mich vor dem Alptraum bewahrt hast, den Ela erleben musste. Nicht auszudenken, wenn ich dich nicht …, wahrscheinlich wäre ich in meiner Verzweiflung dort gelandet. Halt mich bitte fest, ich liebe dich auch so unfassbar, Chris. Halt mich, und wenn du magst, lass mich nie wieder los.“

****

„Lass uns das Cabrio nehmen, es ist top Wetter. Und ich kann von unterwegs eben bei Freya anrufen.“
Ich hatte mich für einen kurzen Rock und Chris für eine sportliche Bermuda entschieden. Im Partnerlook hatten wir uns Poloshirts übergezogen. Arm in Arm schlenderten wir zum Auto, sahen uns immer wieder verliebt an, grinsten bis über beide Ohren und trennten uns mit einem Kuss, bevor wir in das Geschoss aus Ingolstadt stiegen. Schnell war sein Telefon mit der Freisprechanlage gekoppelt, dann konnte es auch schon losgehen.
„Hallo ihr zwei, geht‘s euch gut?“
Die Stimme von Freya war wie immer weich und warm. Purer, aber willkommener Zufall, dass sie selbst ans Telefon ging. Sie war erst im letzten Jahr hierhergezogen. Hatte nach einer dreckigen Scheidung mit ihrer Tochter Nadine die Flucht ergriffen, und hier in Berlin einen Neuanfang gewagt.
Dazu gehörte auch eine Begegnung der unnatürlichen Art. Einer ihrer ersten Patienten war Leon, ein Mann, der auf tragische Weise seine Frau verloren hatte. Und dieser Typ sah ihrem Ex zum Verwechseln ähnlich. Aber auch sie glich seiner verstorbenen Frau, als sei sie ihre Zwillingsschwester gewesen.
Nadine war es zu verdanken, dass aus den beiden trotz aller widrigen Umstände ein Paar wurde. So viel zu Dr. Phil. Freya Angerer, die nun mit ihrem Leon überglücklich war. (siehe auch: Zwischen Tod und Auferstehung)
„Hey Freya, danke, uns geht es super. Bei euch auch alles klar?“
„Noch besser, und es wäre kaum noch zu ertragen!“, lachte sie, „Sagt mal, wann sehen wir uns, ich muss euch unbedingt was erzählen!“
„Deswegen rufe ich an! Wir möchten auch mit euch reden. Na ja, eigentlich mit dir. Habt ihr später Lust auf ne gemütliche Runde bei uns im Garten?“
„Oh, das wäre wirklich schön! Aber … Chris … ähm, darf ich mir was wünschen?“
„Logisch, alles!“
„Können wir auch mit dem Boot raus?“
„Natürlich, aber wieso …?“
„Ich bin noch nie Boot gefahren, deshalb. Außerdem kann ich mir das sehr entspannend vorstellen, würde grad ganz gut passen.“
„Sicher geht das! Dann müsst ihr unbedingt Badezeug mitbringen. Du bringst Leon doch mit?“
„Ich rufe ihn gleich an. Der hat Überstunden genug, dürfte also kein Problem sein. Nur Nadine, das weiß ich nicht. Ich denke, sie wird die sturmfreie Bude zum ‚Knick-Knack-machen‘ nutzen wollen. Sie und ihr Freund lassen es ordentlich krachen, sag ich dir.“
„Ok, dann sehen wir uns später. Kommt nicht zu spät, damit sich die Ausfahrt auch lohnt!“
„Alles klar, ich freu mich! Bis dann.“ – Klack.

****

Die Tür zu Ela’s Zimmer schwang auf. Sofort zuckte ihr Kopf zu uns herum und ein schriller Schrei hallte über den Flur. Eine Schwester und ein Arzt kamen sofort angelaufen, drängten uns zur Seite und versuchten Ela wieder auf die Matratze zu drücken.
„Raus hier …! Raus hier! Schmeißt die Leute hier raus! Nicht mehr ficken …! Bitte …, tut mir nichts!!“, schrie sie immer wieder hysterisch.
Wie eine Furie gebärdete sie sich, versuchte sich aus den Klammergriffen zu befreien, aber ihr Körper war zu schwach.
„Bitte gehen Sie und warten Sie auf dem Flur. Ich komme gleich zu Ihnen.“, bestimmte der Arzt.
Wir hörten Ela im Zimmer randalieren und wütend schreien. Die Schwester kam mit fliegendem Kittel aus dem Zimmer gelaufen und verschwand im Schwesternzimmer. Nur Sekunden später hatte sie ein Fläschchen, eine Spritze und eine Kanüle in der Hand, mit denen sie wieder in Ela’s Zimmer rauschte. Die Schreie wurden schnell leiser, gingen in Stöhnen über, bis sie gar nicht mehr zu hören waren.
„Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“, fragte der Weißkittel, nachdem er aus dem Zimmer kam.
„Sie dürfen. Ich bin die beste Freundin von Ela. Jedenfalls war ich das mal. Allerdings bin ich mir seit gestern nicht mehr so sicher.“
„Sie sollten wissen, ihre Freundin lässt niemanden mehr in ihre Nähe. Sofort schreit sie los, schlägt um sich und ist nur mit Medikamenten wieder zu beruhigen. Vor allem, wenn ein Mann dabei ist. Die Polizei hat uns gesagt, was sie erlebt hat, da wundert mich nichts mehr. Anscheinend hat sie Sie nicht einmal erkannt. Sie sollten in nächster Zeit auf Besuche verzichten und wenn, dann ihren Mann bitte zuhause lassen. Schönen Tag noch.“
Damit tippte er sich an seinen imaginären Hut und schlurfte lustlos den Gang entlang. Mir liefen die Tränen … ‚nicht mal erkannt‘, hatte der Doc gesagt. Soweit reichte meine Vorstellungskraft nicht. Sollte es tatsächlich möglich sein, jemandem das Hirn rauszuficken? Rhetorische Frage, natürlich war das nicht möglich. Konnte man von Gewalt, Missbrauch und vom Sex wahnsinnig werden? Bestimmt stand sie noch unter Schock, eine andere, für mich logische Erklärung konnte ich auf die Schnelle nicht finden.
„Komm Schatz, hier können wir nichts mehr tun.“, Chris legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich mit sanftem Druck mit sich.

****

Freya sah strahlend schön aus, eine leuchtende Aura schien sie zu umgeben. Glücklich lächelnd hatte sie sich bei ihrem Leon angeschmiegt, als sie kurz vor 13 Uhr vor unserer Tür standen.
„Schön euch zu sehen, kommt rein. Gut seht ihr aus!“
Kurz sahen sich unsere Gäste verliebt an, begrüßten uns dann aber wie sonst auch mit einer kleinen Umarmung. In der Zeit der Entführung, war uns Freya eine echte Freundin geworden. Dabei spielte es keine Rolle, dass das Pärchen deutlich älter als wir waren.
„Kommt, wir gehen gleich auf’s Boot! Es ist alles vorbereitet. Umziehen könnt ihr euch in der Kabine. Ist es ok, wenn wir Falk mitnehmen? Er liebt das Wasser.“
„Natürlich, ich wollte schon danach fragen.“, freute sich Freya auf den kleinen Mann, der schon unruhig hinter uns rumlief.
Leon hatte liebevoll seinen Arm um seine Geliebte gelegt, und Falk hatte sich die Hand von Freya erkämpft, als wir
zusammen den Weg zum Steg hinunter gingen.
Gut 15 Minuten später legten wir ab. Freya hatte sich in einen hübschen Bikini gewickelt, während Leon in einer
klassischen Badeshorts an Deck erschien.
„Sag Freya, hast du ein bisschen zugelegt? Leon verwöhnt dich zu gut, oder?“
„Scheisse, sieht man das schon?“, sah sie verlegen nach unten.
„Wie, was sieht man? Dein kleines Bäuchlein?!“
„Können wir das auf später verschieben, wenn Chris auch Zeit hat?“
Wenig später brutzelten wir, glänzend wie Speckschwarten, in der Sonne. Falk hatte sich zu den Männern ans Ruder gestellt.
„Ich bin schwanger.“, flüsterte Freya leise, „aber verrate noch nichts. Sogar Leon denkt noch, es wäre ein ‚Food Baby‘.“
„Dein Ernst jetzt, du hast es ihm noch nicht gesagt? Wie weit bist du denn?“
„Achte Woche, deswegen fand ich die Bootsfahrt ja auch so passend. Hier sind wir alle so entspannt zusammen.“
„Ich freu mich riesig für euch. Wolltet ihr noch eins, schließlich ist Nadine ja schon älter. Der Altersunterschied …!“
„Geplant haben wir das nicht. Haben das einfach auf uns zukommen lassen. Und der Altersunterschied zu Nadine ist doch nicht schlimm. Sie ist jetzt schon alt genug, um selbst an Kinder zu denken. Sie weiß es auch schon. Hat geheult vor Freude und ist wie eine Verrückte um mich rumgetanzt.“
„Heißt, Leon ist der letzte Unwissende?“
„Ja! Und unsere Eltern. Hoffentlich ist er nachher nicht sauer, wenn ich die Katze aus dem Sack lasse.“
„Sauer? Leon? Niemals, der nicht! Im Gegenteil, der wird dich ab sofort auf Händen tragen, dir jede Plastiktüte aus der Hand nehmen, damit du dich ja nicht anstrengst. Aber ohne Witz, dass kannst du doch nicht bringen. Wie würdest du denn reagieren, wenn er dir so etwas Wunderschönes verheimlichen würde?“
„Ich weiß ja, dass das blöd ist! Hatte halt Angst. Wir sind schließlich auch schon ein ‚paar Tage‘ älter und die Schwangerschaft ist auch nicht ohne Risiko.“
„Freya, du bist aber auch eine. Das solltest du als Psychologin wirklich besser wissen. Du gehst jetzt nach hinten, holst dir deinen Schatz aus dem Ruderstand, und dann beichtest du. Los jetzt! Weg kann er nicht und falls er ausrasten sollte, sind wir ja auch noch da! Na komm, du schaffst das schon.“
Wie ein begossener Pudel, schuldbewusst mit gesenktem Kopf, kletterte sie den schmalen Gang an der Kajüte entlang.
Zweimal blieb sie zögernd stehen, drehte sich um und sah mich fragend an. „Zack, zack!“, wedelte ich mit den Händen vorwärts.
„Leon, kannst du bitte mal runterkommen?“, rief ich laut nach oben.
Er nickte kurz und setzte sich gleich in Bewegung. Jetzt konnte auch Freya nicht mehr anders, als Farbe zu bekennen.
Zusammen verschwanden die beiden unter Deck.
Gespannt wartete ich auf eine Reaktion. Irgendeine … Freudenschreie, wütende Streiterei, Weinen … aber es blieb still. Lange, viel zu lange, wie ich fand. Konnte es sein, dass das Motorgeräusch alles übertönte? Meine angeborene, weibliche Neugier trieb mich zu den Fenstern der Kajüte. Vorsichtig spähte ich um die Kante, meine Augen vor Sonnenlicht geschützt, versuchte ich etwas im Inneren zu erkennen.
Leon hatte sich dicht an Freya gekuschelt, als ich sie unten auf einem der Betten sah. Sie drückte sein Gesicht auf ihren Bauch und streichelte ihm liebevoll übers Haar. Er hatte dazu seine Arme um ihre Hüften geschlungen und weinte auf die nackte Haut seiner schwangeren Liebsten. Ein rührendes Bild, das auch mir feuchte Augen machte. Leon hatte also genauso reagiert, wie ich ihn eingeschätzt hatte. Dieser Mann konnte gar nicht ausrasten. Eine Eigenschaft, die ihm völlig fremd war.
Beruhigt schlich ich wieder ans Bug und legte mich entspannt auf die Matte. Froh darüber, recht behalten zu haben, beschloss ich, den Moment des Paares nicht zu stören. Ich an ihrer Stelle hätte viel zu besprechen und warum sollte es ihnen anders gehen.
Über eine viertel Stunde dauerte es, bis Freya und Leon wieder an Deck auftauchten. Mit verheulten Augen, händchenhaltend und glücklich strahlend, kamen sie zu mir nach vorne.
„Alles gut gegangen! Du hattest recht, wie peinlich, du kennst meinen Schatz besser als ich.“, sagte Freya.
Beide legten sich auch auf die Matten und schmusten, ohne sich von mir stören zu lassen. Es dauerte auch nicht lange, bis Leon eine ordentliche Erektion aufgebaut hatte, die er immer wieder versuchte zu verstecken.

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